Allrad-LKW-Gemeinschaft

Hallo zusammen,

Im Urlaub ist mir mehrfach aufgefallen, dass die Kupplung durchrutscht. Zuerst dachte ich an verschalten, da es immer dann auftrat, wenn ich irgendwie abgelenkt war. Zunächst war es auch nur im 5ten Gang, wenn es etwas bergauf ging. Letzte Woche hatte ich das Problem aber auch im 2ten Gang als ich an einer kräftigeren Steigung anfahren wollte. Prinzipiell tritt das ganze nur auf, wenn ich eine Weile gefahren bin. Situation mit dem 2ten Gang bei einer äußerst bergigen Tour. Auf ebener Strecke kann ich keine Beeinträchtigung feststellen.

Prinzipiell ist es schon immer so dass die Kupplung sehr spät greift. Nachdem ich hier schon ein paar Threads zu ähnlichen Problemen gelesen habe ich 3 Möglichkeiten:
1. Luft im System. die sich nach längeren Fahrten durch die Erwärmung ausdehnt und somit die Kupplung nicht ganz schließt. Könnte ggf. dadurch entstanden sein, dass ich beim einem Tausch der Leitung zwischen Geber (Pedal) und Vorratsbehälter, das Gesamtsystem nicht entlüftet habe (Werkstattmitarbeiter meinte sei nicht erforderlich).
2. Spiel am Kupplungsnehmer. Am Pedal fühle ich nur das Spiel, dass sich durch das Gestänge ergibt, danach trennt die Kupplung nahezu sofort.
3. Kupplung abgenutzt. Fahrzeug hat 46.000km davon 24.000km von mir gefahren. Vielleicht habe ich ein für LKW ungünstiges Schaltverhalten? Ich würde von mir behaupten, dass ich langes Schleifen der Kupplung eher explizit vermeide.

Wie soll ich das ganze angehen.
Option 1: Luft im System kann ich durch Entlüften eliminieren. Hydraulikflüssigkeit gehört eh mal gewechselt. Wie komme ich denn an die passenden Entlüftungsschrauben ran?

Wie analysiere ich Option 2 und 3?
Kann ich den Zustand des Kupplungsbelages ohne komplette Demontage herausfinden?

Gruß Thomas

Hi ,
- Theorie 1 ist keine Möglichkeit, denn bei nicht getretener Kupplung kann der Druck, der durch Erwärmung entsteht, durch den Ausgleichsbehälter verduften.
-Theorie 2 ist auch nicht möglich, denn wenn das so wäre würde die Kupplung nicht mehr trennen und nicht durchrutschen.
-Theorie 3 ist die einzige Möglichkeit .

-Theorie 4 : verölter Kupplungsbelag , aber dann sollte die Kupplung immer schleifen.

Grüße

Oliver

...und es wird allerhöchste Zeit sich zu kümmern,
denn, rutscht die nun schon im zweitem Gang, dauert es nur noch Minuten (oder Sekunden), bis gar nichts mehr geht.
VG Tom

OliverM hat geschrieben: -Theorie 2 ist auch nicht möglich, denn wenn das so wäre würde die Kupplung nicht mehr trennen und nicht durchrutschen.

wenn kein spiel vorhanden ist, ist die betätigung nicht vollständig entlastet und es kann sein, dass die kupplung rutscht

hat ich bei meinem 170er, einfach die abdeckung beim nehmer abbauen, rest ist selbstklärend
würd ich auf jeden fall vor kupplungswechsel kontrollieren

eh komische konstruktion, dass die hyraulische kupplung nicht selbstnachstellend ist

Mein Tipp:

durch Korrosion/Dreck oder was weiß ich ist das Schnüffelloch im Geberzylinder verstopft oder wird nicht freigegeben. Wenn sich dann im Betrieb die Geschichte erwärmt dehnt sich die Brühe aus und die Kupplung fängt an zu schleifen.

Spiel am Nehmerzylinder muss da sein, sonst gehts nicht!

Kommst Du an den Entlüftungsnippel am Nehmerzylinder gut ran? Öffne den mal wenn das Auto warmgefahren ist - wenn da Druck drauf ist weißt Du Bescheid.

Gruss
Kai

Hallo
Hört sich nach keinem Spiel am Kuppl.geber hin zum Ausrückhebel hin an, oder verölte Kupplungsbeläge oder verschlissene Kupplungsscheibe event. gebrochene Federn am Automat.
Luft in der Ltg. oder dem Geber- Nehmerzyl sollte im eingekuppelten keine Rolle sppielen da das System in dem Moment ja drucklos ist.Das würdest du dann merken wenn die Kupplung nicht richtig trennt und du nicht sauber schalten kannst.
An meinem 170 THW war die Kuppl.scheibe mit 27000km bis zu den Nieten runter.

Gruß

Hai,

schau mal unten an der Kupplungsglocke. Bei unserem Wagen ist da ein Loch in das man schauen kann (Taschenlampe). Je nachdem wie die Kupplungsscheibe steht kann man den Kupplungsbelag sehen. Da kannst Du dann sehen, wie dick der noch ist. Evtl, muss Du den Motor kurz drehen lassen, damit Du das siehst.

Hier siehst Du Bilder von einer neuen Kupplungsscheibe und einer total abgerauchten.

Bei unserem Wagen kann man das Loch mit einem Gewindebolzen mit Vierkant verschließen, bevor man durch´s Wasser fährt. Dieser Bolzen sitzt auf einer Halteplatte vor dem Loch. Wie das bei Deinem Fahrzeug aussieht weiß ich leider nicht, aber das kann Dir sicher jemand aus dem Forum sagen, der ein gleiches oder änliches Fahrzeug fährt.

Das würde ich in jedem Fall zuerst prüfen.

Danach die anderen Dinge - z.B. alle Schläuche prüfen, schauen/hören ob der Geber und der Nehmer arbeiten.

Wir haben die Kupplung getauscht und nach dem Tausch hatte der Wagen die gleichen Symptome wie vorher (als noch ein Restbelag auf der Kupplung war). Abhilfe hat dann das Wechseln des Schlauches (ganz unten im Blog) geschaffen.

Wenn ich Dir noch weitere Bilder schicken soll oder Infos geben kann -> PN

Michael

lunschi hat geschrieben:Kommst Du an den Entlüftungsnippel am Nehmerzylinder gut ran?

Das ist alles relativ. Habe schließlich die LF16 Feuerwehr-Doka die man wegen ursprünglich verbauter Vorbaupumpe nicht ohne größere Mühe kippen kann. Aber mit etwas Geduld durch die Luke im Fahrerhaus bestimmt machbar, könnte aber bei warmgelaufnen Motor etwas heiß werden. Habe den Nehmerzylinder und Entlüftungsnippel vorhin gesichtet.
Gruß Thomas

War heute mal bei Iveco, um mich schlau zu machen was Kupplungstechnisch so noch verfügbar wäre. Antwort wie so häufig, mir ham da nix mehr.
Aber Teilenummern habe ich zumindest mal bekommen.
Habe meine Liste mal ergänzt.

Frage an diejenigen die ihre Kupplung überholt/repariert/getauscht haben, wo sind eure Teile her?

Und ich habe mir erklären lassen wie gemäß Herstellerempfehlung/-vorgabe die Kupplung getestet wird ob sie noch ok ist:
1. Motor mittlere Drehzahl
2. Bremse (fest) treten (Welche Gang eingelegt sein soll bin ich mir nicht mehr sicher, nach meinem Verständniss wäre ein hoher Gang sinnvoll)
3. Kupplungspedal zügig kommen /"schnalzen" lassen
4. Motor bei intakter Kupplung nach 2-3 sec abgewürgt
5. Test spätestens nach 5sec Versuch abbrechen, da Kupplung dann hinüber
Mir graut vo so einem Test.

Das letzte so getestete Fahrzeug (mit Kupplungsschaden), haben sie dann mit Standgas gerade noch so in die Halle bekommen. Aus diesem Grund sollte der Test auch nicht auf der Straße durchgeführt werden.

Nur weil Iveco nix da hat, muss das ja nicht heißen, dass es nix gibt.
Zumindest noch 2010 konnte man im Overnight-Service eine komplette Kupplung für den 170er bekommen.

bei Sachs gibt es auch zum Thema Kupplungsteile einen Katalog als pdf zum runterladen.
Darin findet man nicht nur für neue , sondern auch für recht alte LKWs die Teile-Nummern für Druckplatte. Reibbelag und Ausrücklager.
Nummern notieren, zum freien Teilehändler und bestellen. Ist nach 2-3 Tagen geliefert.
Bei Rückgabe der Altteile gibts nochmal Geld zurück. Die Altteile werden bei Sachs wieder aufbereitet.
mfg
Sico

Schau mal bei JFW (http://www.lkw-restauration.de/) unter Ersatzteile und dann Kupplungsinstandsetzung.
Da gibbet Kupplungen .... wohl auch für den 170 er.

Gruß
Klettermaxe

Danke, ich bin bei sachs fündig geworden. Und damit gibt es im Internet auch reichlich Treffer.
Gruß Thomas

Sodele, ich habe die ersten Angebote zurück: Material (Druckplatte, Scheibe, Lager) zwischen 800 und 1050 ist alles dabei.
Der eine Lieferant meinte noch "aber Rücknahme is' nich', falls es irgendwie doch nicht passen sollte". Was könnte denn da schief gehen? Laut Sachs/ZF-Katalog Teile rausgesucht für Kupplung Baujahr vor 11/83. Bei Recherche im Internet auch immer gleiche Nummern bekommen, stimmen zumindest mit den Iveco-Nummern überein.

Ich meine ich hätte irgendwo eine Bebilderte Beschreibung gesehen, finde sie nicht mehr kann mir jemand helfen?

Gruß Thomas

Ich habe mir nun erst mal den Kupplungsnehmerzylinder vorgenommen (das geht auch auf der Straße direkt vor der Haustüre).
Vor dem Ausbau habe ich erst mal das Spiel geprüft, Ergebnis: null Spielt, steht unter Spannung.
Dann neuen Kupplungsnehmer eingebaut, Spiel eingestellt und entlüftet. Und, naja, was will ich sagen ein Unterschied wie Tag und Nacht.
1. Spiel spürbar (evtl. 2mm)
2. der Widerstand des Kupplungspedals ist deutlich geringer als zuvor
3. Funktionsprüfung im Stand, bei gedrückter Kupplung lassen sich die Gänge ohne knirschen schon mal sauber einlegen.

Die Veränderung beim Widerstand des Kupplungspedals ist wirklich so gravierend, dass ich mich fragen ob ich etwas falsch gemacht habe.
1. Welchen Weg legt der Kupplungsnehmer zurück zwischen auf und zu?
2. Ist noch Luft im System, wenn es so leicht geht?

Gruß Thomas

wie fasst sich denn der ausgebaute Nehmer an? hat der innen gefressen und geht schwer? Das könnte dann ja alle Effekte auf einmal erklären.
Udo

Hi Udo,
An Zylinder selber kann ich nichts großartig entdecken. Auch wie leicht- oder schwergängig der alleine ist fällt mir schwer einzuschätzen, da ich ja keinen vergleich mehr habe. Zu Hause habe ich noch einen neuen Noname-Zylinder gegen den kann ich das mal probieren.
(so nebenbei falls jemand einen Noname Nachbau des FTE-Zylinders braucht, ich hätte einen abzugeben)

Gruß Thomas