Öltemperatur vs Wassertemperatur OM 352 A
Verfasst: 2014-06-16 14:03:49
Hallo Forum,
im Zuge der Turbonachrüstung bei meinem OM 352 habe ich nun diverse Belastungsprobefahrten durchgeführt. Die dabei gewonnen Erkenntnisse möchte ich Euch nicht vorenthalten da ich davon ausgehe dass sie den einen oder anderen doch interessieren. Heute beschreibe ich (rudimentär) die Abhängigkeiten der Wasser- und Öltemperatur voneinander.
System: OM353 Ex-Sauger. Veränderungen: Kolbenbodenkühlung, stärkere Ölpumpe, Holstet-Lader mit Wastegate aus dem OM 906 beschränkt auf 1,1 Bar, Ladeluftkühler, Thermostat 70°. 7,8 t. 12-Gang Splitgetriebe.
Änderungen während der Testfahrten: Kühleranordnung gewechselt, Wasserkühler gewechselt, E-Lüftersystem und original Riemenlüfter gewechselt, Ladelüftkühler aus- und eingebaut.
Teststrecke: Mammendorf (München)-Garmisch-Mittenwald-Zirlerberg (17%)-Inntal und zurück, ca. 340 KM. Die Teststrecke war immer die selbe, immer auf den selben Streckenabschnitten die selbe Drehzahl. Außentemperatur etc. wurde berücksichtigt. Über 2.000 KM Testfahrten.
Beobachtete u aufgezeichnete Parameter: Öltemperatur, Wassertemperatur, Abgastemperatur, Ladedruck, Drehzahl, Geschwindigkeit, gefahrener Gang, Rauchentwicklung, Verbrauch pro Fahrt.
Erkenntnisse:
Wasser- und Öltemperatur stehen zwar in Abhängigkeit, jedoch nicht direkt. So kann die Öltemperatur von 100° auf 110°C steigen ohne die Wassertemperatur zu beeinflussen.
Der Temperaturgang im Motor ist von sehr vielen Parametern beeinflussbar. Sehr empfindlich reagiert die Wassertemperatur auf die Durchgängigkeit des Kühlers. Ein leicht zugesetzter Tropenkühler kühlte z.B. deutlich schlechter als ein gut durchgängiger "normaler" Kühler.
Kritisch wird's grundsätzlich erst bei Volllast über einen längeren Zeitraum (Zirlerberg). Auch lange Autobahnsteigungen machten sich so nicht bemerkbar, erst beim Zirler Berg stieg die Temperatur, dann aber auch in den roten Bereich. Wichtig ist das Durchflussverhältnis von Turbo und Hauptölkanal (KBK): Mit Restriktor vor dem Turbo wurde das Wasser deutlich zu heiß, ohne Restriktor zwar das Öl heißer (120° statt 115° unter Volllast), dafür blieb die Wassertemperatur bei max. 100° anstatt über 120°.
Empfindlich reagierte das System auf die Anordnung der Kühler: Der LLK vor dem Wasserkühler ist schlechter weil der Wasserkühler dann schon heiße Luft abbekommt. Anders herum wird zwar die Ladeluft bei längerem Vollastbereich nicht mehr so stark abgekühlt, das machte sich aber nicht so sehr bemerkbar.
Völlig ohne LLK blieb das System am kühlsten (95°), allerdings ist der Leistungsunterschied ohne LLK etwa so wie mit oder ohne Turbo (!!!).
Grundsätzlich bin ich mit meinem System übrigens sehr zufrieden. Leistung: Genug. Lärm: Keiner mehr. Rauch: Keiner.
Übrigens habe ich in diesem Zusammenhang aus meinen Versuchen ein E-Lüfergestell zur verkaufen. es passt anstatt des riemengetriebenen Lüfters ohne Umbau in den Kurzhauber und ermöglicht den Einbau eines LLK. Walter
im Zuge der Turbonachrüstung bei meinem OM 352 habe ich nun diverse Belastungsprobefahrten durchgeführt. Die dabei gewonnen Erkenntnisse möchte ich Euch nicht vorenthalten da ich davon ausgehe dass sie den einen oder anderen doch interessieren. Heute beschreibe ich (rudimentär) die Abhängigkeiten der Wasser- und Öltemperatur voneinander.
System: OM353 Ex-Sauger. Veränderungen: Kolbenbodenkühlung, stärkere Ölpumpe, Holstet-Lader mit Wastegate aus dem OM 906 beschränkt auf 1,1 Bar, Ladeluftkühler, Thermostat 70°. 7,8 t. 12-Gang Splitgetriebe.
Änderungen während der Testfahrten: Kühleranordnung gewechselt, Wasserkühler gewechselt, E-Lüftersystem und original Riemenlüfter gewechselt, Ladelüftkühler aus- und eingebaut.
Teststrecke: Mammendorf (München)-Garmisch-Mittenwald-Zirlerberg (17%)-Inntal und zurück, ca. 340 KM. Die Teststrecke war immer die selbe, immer auf den selben Streckenabschnitten die selbe Drehzahl. Außentemperatur etc. wurde berücksichtigt. Über 2.000 KM Testfahrten.
Beobachtete u aufgezeichnete Parameter: Öltemperatur, Wassertemperatur, Abgastemperatur, Ladedruck, Drehzahl, Geschwindigkeit, gefahrener Gang, Rauchentwicklung, Verbrauch pro Fahrt.
Erkenntnisse:
Wasser- und Öltemperatur stehen zwar in Abhängigkeit, jedoch nicht direkt. So kann die Öltemperatur von 100° auf 110°C steigen ohne die Wassertemperatur zu beeinflussen.
Der Temperaturgang im Motor ist von sehr vielen Parametern beeinflussbar. Sehr empfindlich reagiert die Wassertemperatur auf die Durchgängigkeit des Kühlers. Ein leicht zugesetzter Tropenkühler kühlte z.B. deutlich schlechter als ein gut durchgängiger "normaler" Kühler.
Kritisch wird's grundsätzlich erst bei Volllast über einen längeren Zeitraum (Zirlerberg). Auch lange Autobahnsteigungen machten sich so nicht bemerkbar, erst beim Zirler Berg stieg die Temperatur, dann aber auch in den roten Bereich. Wichtig ist das Durchflussverhältnis von Turbo und Hauptölkanal (KBK): Mit Restriktor vor dem Turbo wurde das Wasser deutlich zu heiß, ohne Restriktor zwar das Öl heißer (120° statt 115° unter Volllast), dafür blieb die Wassertemperatur bei max. 100° anstatt über 120°.
Empfindlich reagierte das System auf die Anordnung der Kühler: Der LLK vor dem Wasserkühler ist schlechter weil der Wasserkühler dann schon heiße Luft abbekommt. Anders herum wird zwar die Ladeluft bei längerem Vollastbereich nicht mehr so stark abgekühlt, das machte sich aber nicht so sehr bemerkbar.
Völlig ohne LLK blieb das System am kühlsten (95°), allerdings ist der Leistungsunterschied ohne LLK etwa so wie mit oder ohne Turbo (!!!).
Grundsätzlich bin ich mit meinem System übrigens sehr zufrieden. Leistung: Genug. Lärm: Keiner mehr. Rauch: Keiner.
Übrigens habe ich in diesem Zusammenhang aus meinen Versuchen ein E-Lüfergestell zur verkaufen. es passt anstatt des riemengetriebenen Lüfters ohne Umbau in den Kurzhauber und ermöglicht den Einbau eines LLK. Walter