911B Getriebetausch 12 Gang-Split S6-36-GV36
Verfasst: 2013-06-07 8:50:28
Hallo Forum,
so, jetzt eröffne ich nach knapp zwei Jahren mal diesen Thread, hauptsächlich damit er überhaupt existiert da ich weiß dass es viele hier interessiert und ich befürchte im Eifer des Gefechts doch wieder gar nichts zu schreiben (so gegangen bei der 12 Monatigen Renovierung der Karosserie des 911ers...).
Das Projekt:
911er schneller machen, mit weniger Drehzahl angenehm cruisen können und immer den richtigen Gang haben. Problem: Das original MB 5-Ganggetriebe. Erstens ist die Abstufung grottenschlecht weil die Gangsprünge viel zu hoch sind und mit der Übersetzung 1 : 1 im höchsten Gang ist das Auto zu langsam bzw. die Drehzahl auf langen Autobahnfahrten einfach zu hoch.
Lösungsideen: Da war zunächst Pirx Idee mit der Schaltachse. Das wäre eine Lösung gewesen. Nach einigem Recherchieren, Achsen suchen und anschauen, Teile anfragen etc. bin ich wieder davon abgekommen, da ich keine HL 5 sondern eine HL 4 Achse drin habe und der Aufwand mir zu hoch erschien (völlig andere Achse einbauen, richtige Übersetzung so nicht zu haben, Schalten der zusätzlichen Gänge nur im Straßenbetrieb sind einige der Argumente gegen diese Lösung für mich).
Also doch ein anderes Getriebe, und zwar eines mit Schnellgang. Hier tritt nun das Problem auf dass MB beim Getriebe einen eigenen Weg eingeschlagen hat, mit der Folge dass kein handelsübliches Getriebe zB von ZF mehr so ohne weiteres eingebaut werden kann. Das ist schon mal ein Platzproblem. Dann passen die anderen Getriebe nicht an die Kupplungsglocke, es wird eine Adapterplatte benötigt, die macht die ganze Sache aber wieder länger, was eine sehr lange Eingangswelle beim Getriebe voraussetzt. Weitere Kleinigkeiten: Die Kupplungsscheibe, das Führungsrohr auf dem das Ausrücklager läuft, das Pilotlager in der Schwungscheibe, die Kardanwelle muss gekürzt und modifiziert werden. Je nach Lösungsansatz (Getriebewahl) tauchen dann noch zig weitere zu lösende Aufgabenstellungen auf.
Getriebewahl: Da gab es zunächst ein Schnellganggetriebe mit fünf Gängen das Pirx mal verbaut hatte und das zu haben war. Es war ein S5 Getriebe von ZF. Dieses Getriebe gab es mal original für den Kurzhauber, mit dazu gehörender Adapterplatte und Kupplungsscheibe, alles dabei, nur das Innenleben des original ZF Getriebes für den Kurzhauber war kein Schnellganggetriebe. Dieses Schnellganggetriebe wurde in ein Gehäuse aus einem ZF-Kurzauber-Getriebe implantiert. Gab es alles schon mal hier. Also her damit!
Bevor es nun an den Ein- und Umbau ging wollte ich eine Lösung finden, die auch für andere nachbaubar wäre, mit mäßigem Kosten - und Arbeitsaufwand. Also wieder viel Recherche, telefonieren mit ZF und zig anderen Firmen und am Ende Das Aus: Der Traum wird so nichts!
Warum: Der Aufwand diese Lösung nachbaubar zu realisieren ist viel zu hoch: Verfügbarkeit der Teile, Kosten und vor Allem: Es rentiert sich nicht wirklich, weil zwar ein Schnellgang zur Verfügung stünde der das Problem mit der Geschwindigkeit löst, aber es stünden immer noch nicht die richtigen Gänge zur Verfügung. Also eine aufwändige teure Einzellösung die dann am Ende nur die Hälfte des Wunschkonzeptes liefert? Nö!
Wieder bei Null. Wieder recherchieren. Einzelheiten erspare ich Euch. Die Lösung hieß S6-36+GV36. Wer zu anderen Ergebnissen kommt möge das hier mitteilen, mir ist keine andere unter gekommen, deshalb beschreibe ich auch ausschließlich dieses Getriebe und übergehe alle andere die ich angeschaut habe (und das waren eine Menge....). Es handelt sich um ein 6-Gang ZF Getriebe, das es auch mit Schnellgang im höchsten Gang gibt. Dieses Getriebe hat z B Hardl verbaut . Das entspräche so in etwa der Lösung mit dem S5 Getriebe von Pirx, allerdings mit eben sechs anstatt fünf Gängen. Die Adapterplatte etc. muss man allerdings nun selber machen. Irgendwie blöd, viel mehr Arbeit für einen Gang mehr und immer noch nicht die richtigen Gangsprünge (zwar ein Gnag mehr, das ist eben der "Schnellgang", der Rest bleibt ziemlich der selbe). Gäbe es da nicht dieses kleine Anhängsel GV36. Das steht für Gruppenvorschaltung. So eine Vorschaltgruppe macht aus jedem Gang zwei Gänge, einen großen und einen kleinen. Wie eine Vor- und eine Nachschaltgruppe funktioniert ist hier schön erklärt. Damit stehen genügend Gänge zur Verfügung, ins Schnelle ist der höchste Gang auch übersetzt, das Getriebe ist nicht all zu groß, wiegt dank Alugehäuse nicht mehr das das original MB Getriebe. Hört sich simpel an, war es aber nicht. Ich weiß jetzt genau was ein S und ein AK Getriebe ist, was der Unterschied zwischen einer GV 36 und einer GV 60 ist, wie viele S6 Getriebe es gibt mit wie viel verschiedenen GV's..... Was die Sache erleichtert hat: Jimmy. Er hat so ein Getriebe bereits verbaut, ich wusste also dass es irgendwie funktionieren muss. Und er hat auch die ganzen Teile schon mal gebaut. Ach ja, und die Zeichnungen davon hat er auch noch. Jetzt wird's ja fast schon langweilig....
Die Umsetzung: Getriebe gesucht, gefunden und gekauft. Die ersten Teile sind bereits angefertigt, Dank Jimmy. Die ersten Teile sind bestellt. Die ersten Schwierigkeiten sind aufgetaucht: Jimmy's Kupplung hat 310 mm Durchmesser (Turbomotor), meine 280mm, also passt die Kupplungsscheibe die Jimmy gekauft hat und die es bei F & S gibt nicht. Problem: Die Eingangswelle des ZF Getriebes ist anders (zöllig, 10 Zähne) als die des G3 von MB, also braucht man eine andere Kupplungsscheibe. Aber es gibt eine Lösung, und zwar 18 78 074 841 von F & S 280mm, bis 100 KW, verbaut in Eurocargo, lieferbar bei Trost für 299,--. Dann brauchen wir ein neues Drucklager für die Ausrückgabel, auch die gibt es bei Trost, für 104,-- NR 3151 095 043. Einen passenden Simmering gibt es von ZF, Nr 0750 111 476 für 6,90, alles netto zzgl 19% Mwst. Ach ja, den Deckel mit Führungsrohr haben wir vom S6 schon mal abgeschraubt, das war an dem Tag als es in Starnberg eiergroße Hagelkörner gab. Davon mehr wenn ich weiterschreibe, mit Bildchen zum gucken......
Ciao
Walter
so, jetzt eröffne ich nach knapp zwei Jahren mal diesen Thread, hauptsächlich damit er überhaupt existiert da ich weiß dass es viele hier interessiert und ich befürchte im Eifer des Gefechts doch wieder gar nichts zu schreiben (so gegangen bei der 12 Monatigen Renovierung der Karosserie des 911ers...).
Das Projekt:
911er schneller machen, mit weniger Drehzahl angenehm cruisen können und immer den richtigen Gang haben. Problem: Das original MB 5-Ganggetriebe. Erstens ist die Abstufung grottenschlecht weil die Gangsprünge viel zu hoch sind und mit der Übersetzung 1 : 1 im höchsten Gang ist das Auto zu langsam bzw. die Drehzahl auf langen Autobahnfahrten einfach zu hoch.
Lösungsideen: Da war zunächst Pirx Idee mit der Schaltachse. Das wäre eine Lösung gewesen. Nach einigem Recherchieren, Achsen suchen und anschauen, Teile anfragen etc. bin ich wieder davon abgekommen, da ich keine HL 5 sondern eine HL 4 Achse drin habe und der Aufwand mir zu hoch erschien (völlig andere Achse einbauen, richtige Übersetzung so nicht zu haben, Schalten der zusätzlichen Gänge nur im Straßenbetrieb sind einige der Argumente gegen diese Lösung für mich).
Also doch ein anderes Getriebe, und zwar eines mit Schnellgang. Hier tritt nun das Problem auf dass MB beim Getriebe einen eigenen Weg eingeschlagen hat, mit der Folge dass kein handelsübliches Getriebe zB von ZF mehr so ohne weiteres eingebaut werden kann. Das ist schon mal ein Platzproblem. Dann passen die anderen Getriebe nicht an die Kupplungsglocke, es wird eine Adapterplatte benötigt, die macht die ganze Sache aber wieder länger, was eine sehr lange Eingangswelle beim Getriebe voraussetzt. Weitere Kleinigkeiten: Die Kupplungsscheibe, das Führungsrohr auf dem das Ausrücklager läuft, das Pilotlager in der Schwungscheibe, die Kardanwelle muss gekürzt und modifiziert werden. Je nach Lösungsansatz (Getriebewahl) tauchen dann noch zig weitere zu lösende Aufgabenstellungen auf.
Getriebewahl: Da gab es zunächst ein Schnellganggetriebe mit fünf Gängen das Pirx mal verbaut hatte und das zu haben war. Es war ein S5 Getriebe von ZF. Dieses Getriebe gab es mal original für den Kurzhauber, mit dazu gehörender Adapterplatte und Kupplungsscheibe, alles dabei, nur das Innenleben des original ZF Getriebes für den Kurzhauber war kein Schnellganggetriebe. Dieses Schnellganggetriebe wurde in ein Gehäuse aus einem ZF-Kurzauber-Getriebe implantiert. Gab es alles schon mal hier. Also her damit!
Bevor es nun an den Ein- und Umbau ging wollte ich eine Lösung finden, die auch für andere nachbaubar wäre, mit mäßigem Kosten - und Arbeitsaufwand. Also wieder viel Recherche, telefonieren mit ZF und zig anderen Firmen und am Ende Das Aus: Der Traum wird so nichts!
Warum: Der Aufwand diese Lösung nachbaubar zu realisieren ist viel zu hoch: Verfügbarkeit der Teile, Kosten und vor Allem: Es rentiert sich nicht wirklich, weil zwar ein Schnellgang zur Verfügung stünde der das Problem mit der Geschwindigkeit löst, aber es stünden immer noch nicht die richtigen Gänge zur Verfügung. Also eine aufwändige teure Einzellösung die dann am Ende nur die Hälfte des Wunschkonzeptes liefert? Nö!
Wieder bei Null. Wieder recherchieren. Einzelheiten erspare ich Euch. Die Lösung hieß S6-36+GV36. Wer zu anderen Ergebnissen kommt möge das hier mitteilen, mir ist keine andere unter gekommen, deshalb beschreibe ich auch ausschließlich dieses Getriebe und übergehe alle andere die ich angeschaut habe (und das waren eine Menge....). Es handelt sich um ein 6-Gang ZF Getriebe, das es auch mit Schnellgang im höchsten Gang gibt. Dieses Getriebe hat z B Hardl verbaut . Das entspräche so in etwa der Lösung mit dem S5 Getriebe von Pirx, allerdings mit eben sechs anstatt fünf Gängen. Die Adapterplatte etc. muss man allerdings nun selber machen. Irgendwie blöd, viel mehr Arbeit für einen Gang mehr und immer noch nicht die richtigen Gangsprünge (zwar ein Gnag mehr, das ist eben der "Schnellgang", der Rest bleibt ziemlich der selbe). Gäbe es da nicht dieses kleine Anhängsel GV36. Das steht für Gruppenvorschaltung. So eine Vorschaltgruppe macht aus jedem Gang zwei Gänge, einen großen und einen kleinen. Wie eine Vor- und eine Nachschaltgruppe funktioniert ist hier schön erklärt. Damit stehen genügend Gänge zur Verfügung, ins Schnelle ist der höchste Gang auch übersetzt, das Getriebe ist nicht all zu groß, wiegt dank Alugehäuse nicht mehr das das original MB Getriebe. Hört sich simpel an, war es aber nicht. Ich weiß jetzt genau was ein S und ein AK Getriebe ist, was der Unterschied zwischen einer GV 36 und einer GV 60 ist, wie viele S6 Getriebe es gibt mit wie viel verschiedenen GV's..... Was die Sache erleichtert hat: Jimmy. Er hat so ein Getriebe bereits verbaut, ich wusste also dass es irgendwie funktionieren muss. Und er hat auch die ganzen Teile schon mal gebaut. Ach ja, und die Zeichnungen davon hat er auch noch. Jetzt wird's ja fast schon langweilig....
Die Umsetzung: Getriebe gesucht, gefunden und gekauft. Die ersten Teile sind bereits angefertigt, Dank Jimmy. Die ersten Teile sind bestellt. Die ersten Schwierigkeiten sind aufgetaucht: Jimmy's Kupplung hat 310 mm Durchmesser (Turbomotor), meine 280mm, also passt die Kupplungsscheibe die Jimmy gekauft hat und die es bei F & S gibt nicht. Problem: Die Eingangswelle des ZF Getriebes ist anders (zöllig, 10 Zähne) als die des G3 von MB, also braucht man eine andere Kupplungsscheibe. Aber es gibt eine Lösung, und zwar 18 78 074 841 von F & S 280mm, bis 100 KW, verbaut in Eurocargo, lieferbar bei Trost für 299,--. Dann brauchen wir ein neues Drucklager für die Ausrückgabel, auch die gibt es bei Trost, für 104,-- NR 3151 095 043. Einen passenden Simmering gibt es von ZF, Nr 0750 111 476 für 6,90, alles netto zzgl 19% Mwst. Ach ja, den Deckel mit Führungsrohr haben wir vom S6 schon mal abgeschraubt, das war an dem Tag als es in Starnberg eiergroße Hagelkörner gab. Davon mehr wenn ich weiterschreibe, mit Bildchen zum gucken......
Ciao
Walter