Allrad-LKW-Gemeinschaft

Hallo,

ich möchte am nächsten Wochende den Nebenabtrieb von einem S5-45 abbauen und durch einen geschlossenen Tachodeckel ersetzen. Nun habe ich kein Werkstatthandbuch für das 45er Getriebe, aber mit einem neuen Deckel werde ich das Axialspiel der Kegelrollenlager von der Nebenwelle neu einstellen müssen.

Vorhanden ist ein Handbuch zum S5-36. Dieses schreibt ein Axialspiel der Nebenwelle von 0,08 bis 0,12 mm vor. Das 5-36er ist von der Bauart her dem 5-45 sehr ähnlich, aber die Dimensionen der Teile sind anders. Daher die Frage: Hat jemand Dokumentation zum 45er Getriebe?

Man benötigt aufwändige Messgeräte und muss die Hauptwelle ausbauen, um das Spiel nach Handbuch einzustellen. Das ergibt bei einer Komplettüberholung Sinn, aber nicht bei einem Deckltausch. Wenn Niemand etwas genaueres weiß, werde ich wie folgt vorgehen: So lange 10tel Scheiben beilegen und den Deckel bei trockener Dichtung montieren, bis dass die Lagerung spürbar (messbar mit Federwaage o.Ä. eine Schnur vom Flansch der Eingangswelle ziehen) Schwergängig wird. Danach wider zwei 10tel Scheiben herausnehmen und einbauen. Also 0,2mm Spiel. Lieber zu viel Spiel als zu wenig. Hat Jemand noch Tips/Erfahrungen zum Einstellen?

Ab Werk eingestellte Kegelrollenlagerpaare in der Größe haben auch 0,2mm oder sogar mehr Spiel, da sidn die Werte aus dem Handbuch oben ganz schön eng. Wobei hier die Fettschmierung im Lagerpaar auch einen Unterschied zu Ölschmierung im Getriebe machen kann. Besonders viel Luft wird das Getriebe auch nicht brauchen, da Welle als auch Gehäuse aus Eisen sind und sich die Welle daher sehr ähnlich wie das Gehäuse ausdehen wird, auch wenn sie eventuell etwas wärmer wird, als das Gehäuse. Daher kann man hier wohl wenig Verspannung aus Temperaturunterschieden über die lange Welle erwarten was wiederherum zu den knappen Werten vom 5-36 passt.

Abwarten und genau herausfinden geht nicht, das Getriebe muss am nächsten WE eingebaut werden.

MlG,
Felix

Hallo,

keiner eine Idee?

MlG,
Felix

vieleicht erstmal über die selbe technik das lagerspiel mit nebenabtriebsdeckel feststellen
also scheiben rein bis es schwer geht
so hättest du zumindes einen vergleichswert

Hallo Möp,

darüber habe ich auch schon einmal nachgedacht, aber die Deckel sind mit Papierdichtungen eingedichtet die bei der Demontage zerrissen sind. Ich glaube nicht, dass das noch einmal genau genug in Position kommt.

MlG,
Felix

Moin Felix!

Vielleicht kannst du ja in Erfahrung bringen in welchen BW-Fahrzeugen das Getriebe verbaut wurde, dann gibt es doch bestimmt TDVs und son Zeug, an welches (wenigstens mit Forumspower) heranzukommen ist...
Stichwort feldmässige Instandsetzung.
Bei ZF hast du ja wahrscheinlich schon mal freundlich gefragt, nehme ich an.

Hallo Felix,
kann man nicht den eventuellen Unterschied der Deckel zwischen Dichtfläche und Lagersitz messen? Lineal, Tiefenmesser.
Grüße, Ingolf

felix hat geschrieben:Hallo,

ich möchte am nächsten Wochende den Nebenabtrieb von einem S5-45 abbauen und durch einen geschlossenen Tachodeckel ersetzen. Nun habe ich kein Werkstatthandbuch für das 45er Getriebe, aber mit einem neuen Deckel werde ich das Axialspiel der Kegelrollenlager von der Nebenwelle neu einstellen müssen.
MlG,
Felix

Was haste denn für einen Nebenantrieb dran? N 352/70/80?
In meiner TM ZFF 014/016 wird der nachträgliche Einbau von den o.g. Nebenantrieben
beschrieben.

Nenn mal den Nebenantrieb, den Du abbauen willst, evtl. passt das dazu genau

http://www.hanomag-lkw-traktoren.de/zf/ZF.pdf

Hallo,

den Nebenabtrieb liegt 500km von mir entfehrnt und ich weiß den Typ leider nicht. Es ist der, der immer im 170er eingebaut ist.

@Ingolf: Letzte Woche haben wir das mit der Schieblehre schon mal abgeschätzt und Nebenabtieb + original Scheibe = Tachodeckel ohne Scheibe definiert. Im Spendergetriebe war der Deckel auf der Nebenwelle auch ohne Scheibe eingebaut. Passt auch in sofern, als dass man die Nebenwelle zumindest beim S5-36 von der Antriebsseite her einstellen soll. Nur "Scheibe" kann bei ZF viel bedeuten, da gibt es 2,05 - 2,10 - 2,15 Scheiben, das wird mit der Schieblehre schwierig.

Mit der Schieblehre ist in der Tiefe genau messen so eine Sache und dazu kommen die Papierdichtungen, welche sich eher unvorhersehbar verhalten. Ich habe heute noch eine Tiefenlehre gekauft, weil die auch zum Einstellen der Kupplung besser geeignet ist. Damit kann man zumindest die Zahl der Scheiben ganz gut abschätzen. Zum Prüfung, ob das Spiel hinetrher passt, kann man die Geschichte ja mal mit 0,3, 0,2 und dann mit 0,1mm Scheibe zusammen bauen, und dabei prüfen ob sie sich dann immer noch drehen lässt, damit lässt sich die Lagerluft ja ganz gut prüfen.

Ich will vor allem keinen Fresser...

MlG,
Felix

P.S: Anfrage bei ZF läuft.
P.P.S: Ich wüsste kein BW-Auto mit einen 45er Getriebe. Entweder 36er oder 55er (Selbst hinter dem kleinen Motor der Emma) oder schwerer. Die 55er Getriebe haben eine ganz andere Lagerung und sind nicht vergleichbar.

So,

habe nun die Geschichte so weit ausgemessen, wie es mit Tiefenlehre und ohne Zerlegen des Getriebes möglich ist. Dann mit den vorhandenen Scheiben und unterschiedliche dickem Dichtpapier so jongliert, dass es auf das alte Maß hinauskommt. Dann zwei 10tel-Scheiben beigelegt und das Schleppmoment an der Eingangswelle beim Anziehen der Schrauben des Lagerdeckels gefühlt (Geht am besten zu zweit: Einer zieht die Schrauben auf Moment an und der andere dreht während dessen an der Eingansgwelle ob es Schwergängiger wird):
- Es ging mit +0,2mm Scheiben deutlich schwerer.
- Danach eine Scheibe herausgenommen, es war nur noch ein ganz leichter Unterschied zwischen Losen und festen Schrauben am Lagerdeckel spürbar. (~= Lagerluft 0)
- Also auch die zweite Scheibe wieder herausgenommen um ein Zehntel Lagerluft zu bekommen. Nun war kein zusätzlcihes Schleppmoment beim Montieren des Deckels mehr zu spüren.

Fertig, das vorher gemessene Maß scheint ganz gut zu stimmen.

Läuft gut und macht unter Last keine Geräusche, die es nicht machen soll. Nur im Leerlauf nach langer Autobahnfahrt hört man die Zahnräder rasseln, das machen die Getriebe aber alle.

Mlg,
Felix