Seite 1 von 1

Kardanwelle ab- und anbauen

Verfasst: 2009-11-20 22:11:05
von kroening
Hallo,
als wenig geübter Lkw-Schrauber muss ich die Kardanwelle an meinem 1017A (BW) lösen, um einen Abwassertank einbauen zu können.

Worauf muss ich achten. 8 Schrauben am Flansch lösen ist das alles?

Danke für Hinweise eines unsicheren Schraubers.

Beste Grüße
Detlef

Verfasst: 2009-11-20 22:18:35
von cookie
Kenne mich mit dem Fahrzeug nicht aus, aber generell der Tipp, damit Du leichter an alle Schrauben drankommst:
Ein Rad aufbocken, Gang raus und immer mit dem Fuss ein Stück am Rad weiterdrehen.

Beim 170er kommt man nicht so klasse an die Schrauben dran (nicht genug Platz fürn Ringschlüssel oder Ratsche), d.h. rechne mal mit bissel Gefummel und Zeitbedarf für die acht Sträubchen...

Grüße!
Jan

Verfasst: 2009-11-20 23:03:09
von aw_berthausen
Grins :D

Ich hab gerade bei meinem Magirus die Kardanwelle rausgebaut. Ich kann nur sagen ist eine ziemliche Plackerei. Ich empfehle die überlangen Schraubenschlüssel. Ich bin so vorgegangen - erst mal mit einem Gurt die Welle am Rahmen befestigt, dass sie nicht runter kommen kann.

Dann mit 2 Schlüssel die Schrauben öffnen. Achtung das macht wirklich Arbeit! Bei meiner Welle gings nur mit Gabelschlüsseln - deshalb auf die Finger aufpassen - da rutscht man schnell ab!

Als letzter Schritt mit nem Kunststoffhammer auf den Flansch klopfen, bis er sich löst. Das wars!

Viele Erfolg!
Grüße Bert

Verfasst: 2009-11-20 23:10:05
von scynet
Der Aussbau sollte nicht das Problem sein, aber meim Einbau soll man aufpassen.
Die Welle besteht aus 2 Teilen die ineinandergesteckt sind um bei Achsbewegungen einen Längenausgleich herbei zu führen. Die beiden Teile sollten so wieeder zusammengesteckt werden wie sie waren, am besten vor dem Ausbau markieren. Falls das vergessen wurde müssen die beiden Klauen der Kreuzgelenke Wellenseitig in einer Ebene liegen.

Weiters sind die Schrauben am Flansch meistens keine 8.8 sondern Schrauben oder Muttern mit höherer Festigkeit die auch mit einem betimmten Drehmoment angezogen werden müssen.

Bei der Gelegenkeit könnte man auch mal die Zapfenkreuze kontrollieren.

Gruss ALF

Verfasst: 2009-11-20 23:27:42
von Tharos
Ein- und Ausbau der Kardanwellen ist nichts schwieriges. Wie vorher schon erwähnt wurde sollte man möglichst vermeiden das Schiebestück der Kardanwelle herauszuziehen, wenn überhaupt dann nur wenn vorher eine markierung angebracht wurde. Ansonsten kanns Probleme mit Unwuchten geben.
Beim Anziehen mache ich es schon seit Jahren so das ich eine Verlängerung auf dem Schraubenschlüssel nutze. Ein kurzes Rohr oder einen anderen Schlüssel, was halt besser geht und dann anziehen bis sie gut fest sind (mit der Zeit bekommt man ein recht gutes Gefühl dafür).

Verfasst: 2009-11-21 0:01:32
von Kummpelchen
Ich bin so vorgegangen - erst mal mit einem Gurt die Welle am Rahmen befestigt, dass sie nicht runter kommen kann.
Wirklich sehr wichtig!!
Mir ist letztes Jahr das Ding auf die Birne gefallen als ich daran gezottelt habe, damit der Flansch sich löst. Knapp am Auge vorbei. Bin aber noch aus eigener Kraft unter dem Wagen weg. Und die Hanomag Welle ist sicher ein wenig zarter als Deine.
Ist aber gut genäht worden, sieht man heute kaum noch was von.
Beim Einbau war ich dann vorsichtiger.

Uli

Verfasst: 2009-11-21 0:10:19
von MadDog
Jopp Sichern ist Wichtig !!!!!
Ich hab die Süße Kleine vom Jeep an die Birne bekommen !
Sehen tut man nix aber Merken tut man,s

Verfasst: 2009-11-21 0:11:07
von scynet
Werden die beiden Wellenteile verdreht zusammengesteckt läuft die Welle nicht mehr homokinetisch sondern, abhängig vom Knickwinkel, mit sich währen einer Umdrehung ändernden Umlaufgeschwindigkeit auf der Abtriebsseite. Das führt zu vorzeitigem Bauteilausfall im Antriebsstrang. Die Auswuchtung ist auch dahin.


Gruss ALF

Verfasst: 2009-11-21 0:44:39
von fuxel
scynet hat geschrieben:............Bei der Gelegenkeit könnte man auch mal die Zapfenkreuze kontrollieren.........
..........und abschmieren..... :happy:

bg

fuxel

Verfasst: 2009-11-21 5:59:51
von cookie
Gut zu wissen, das mit dem gleichen Einsetzen der Welle. Ich hab die Welle nicht auseinandergezogen, da kann dann ja nix passieren (oder?) - Manchmal ist man ja wirklich neugierig; alles was sich bewegt mal angucken/auseinanderziehen, wenn man schon dabei ist, gell?! :D

Zapfkreuze kontrollieren? Wie das?
Guter Punkt: Bringt das was, mal die Seegeringe auf zu machen und die Gelenke ordentlich vom alten Fett zu befreien?

Noch ein Tipp: Ich hab die Welle nicht gesichert (war allerdings die vom Getriebe, ist kurz und die andere Well liegt als "Abschiermung" drüber), dafür aber die Schrauben alle drin gelassen.
1. Kann man dann auch die letzte Schraube leichter lösen und
2. Ist das risiko, dass einem die Welle runterfällt (auf den Kopf - Aua, Uli!) nicht so hoch
- Absichern ist natürlich dennoch besser!

Lg,
Jan

Verfasst: 2009-11-21 12:34:15
von blechhase
zum schlüssel-abrutsch-thema:
ich hatte mir fix 2 spezial-schlüssel gebau, bei je einem 17er und 19er ring/maul-schlüssel den ring mit der flex einseitig angeschliffen, dann passen die dinger ziemlich gut am flansch.
und die maulseite hab ich abgeflext, dann kann man schön ein dezentes rohr als verlängerung aufstecken.

Danke

Verfasst: 2009-11-22 23:11:21
von kroening
Danke an alle, die geholfen haben:

Unwucht an der Kardanwelle zu verhindern (MARKIEREN!!!)

und

Beulen an meinem Kopf zu vermeiden (FESTBINDEN!!!).

und

Kraft zu sparen (SCHLÜSSEL VERLÄNGERN!!!)

Beste Grüße
Detlef

Verfasst: 2009-11-23 9:15:50
von Wombi
Kleine Hilfe,

geh zu ner Spedition, oder jemanden im Bekanntenkreis der nen LKW hat.....
Im Bordwerkzeug sind normalerweise Kardanschlüssel....

Das sind dicke Gabelschlüssel mit einer wesentlich größeren Auflagefläche.... und länger sind se auch.... :D

Gruß, Wombi