Allrad-LKW-Gemeinschaft

Hallo,

es geht um meinen Unimog 1300 L -BR 435.
Mit diesem fahre ich regelmäßig, teils recht harten Einsatz von mehreren 10.000 km in Afrika.

An den VA-Vorgelegen tritt immer wieder leichter Ölverlust oben auf, dort wo das Kreuzgelenk an das Vorgelege anschließt. Ich kontrolliere den Ölstand an den Vorgelegen alle 1000 km. Erstaunlicherweise ist manchmal mehr drin als normal und dann wird die oben beschriebene Undichtigkeit deutlicher.
Unimog ist Ex-Bundeswehr und hat Watanlage.
An VA habe ich Vorgelegeentlüftungen Bauart Murr nachgerüstet.

Frage: Gibt es das Pumpen vom Achsrohr eventuell auch anders herum? Also vom Differenzial über die Entlüftung rüber ins Vorgelege? Grund dafür bekannt?

P.S. Vorne rechts hat es irgendwann wieder von selbst aufgehört

Vorab vielen Dank!
VG Jörg

Hallo Jörg,
hast Du mal das Öl im Differential kontrolliert? Bedenke, dass etwas weniger Öl dort gleich sehr viel mehr in den Vorgelegen wäre.
Viell hast Duu auch mal nachgefüllt, als nach langer, schneller Fahr ein Teil des Öles noch im Ausleichbehälter war.
Da Du wohl oft mit Allrad unterwegs bis, würde ich die Waatanlage manuel extra schalten.
Grüße
Markus

Hallo Markus,

Differenzial war bisher unauffällig.
Mir ist aber manchmal eine Art Vakuum beim Öffnen der Kontrollstopfen am Vorgelege aufgefallen.
Dieses könnte das Öl aus dem Differenzial theoretisch angesaugt haben. Aber was ist die Ursache für so ein Phänomen? Bisher bin ich daraus noch nicht schlau geworden.

VG Jörg

... Sollte nicht der Murrsche Ruessel genau das zuverläsdig verhindern ...

Gruss Ulf

Guten Morgen Ulf,

also der „ Rüssel“ funktioniert schon.
Es wandert ja kein Öl vom Vorgelege ab, das ist ja der Sinn des Teils. Warum aber nun Öl anders herum angesaugt wird ist mir bisher noch unerklärlich.

VG Jörg

Hallo Jörg,
an der Vorderachse gibt es ja nur die Verbindung über den dünnen Schlauch. Wenn du diesen verlängerst bis in den Motorraum und zurück und am höchsten Punkt einen Benzinleitungsfilter einsetzt, siehst du, ob öl über diese Leitung verlagert wird.
Nebenbei ist es auch wichtig immer gleich zu messen am Vorgelege. Kalt, eben.
Grüße, Ingolf

Hallo Ingolf, die Idee mit dem durchsichtigen Schlauch ist gut, das werde ich mal probieren!

Danke

Grüße Jörg

Hallo

Ulf H hat geschrieben: ↑

2024-01-08 23:26:04

... Sollte nicht der Murrsche Ruessel genau das zuverläsdig verhindern ...

die Idee der Vorgelegeentlüftung stammt von mir, irgendwo liegen noch die allerersten Prototypen rum. Franz hat sie nur gebaut und als erster kommerziell verwertet. Einen Zustrom "rüchwärts" von der Achse zum Vorgelege kann sie definiv nicht verhindern, dazu war sie auch nicht gedacht. Der Leitgedanke war, das System der Entlüftung selbst nicht zu verändern und das Werkskonzept zur Entlüftung bzw die Watfähigkeitim Originalzustand zu belassen ,besonders im Hinblick um eventuelle Regressansprüch von vorne herein auszuschließen.
Ein Zutritt von der Achse zum Vorgelege speziell an der Vorderachse kann es normalerweise nicht eintreten, die Entlüftung wird immer am bestehenden Anschluss auf der Oberseite der Vorderachse angeschlossen. Das bedeutet, das Achsrohr müsste dann bis zu Entlüftung voll Öl stehen.
Das Achsrohr wird durch das Korblager gegen das Diff-Gehäuse "abgedichtet" und kann nicht wirklich frei zurücklaufen. Wenn das wirklich voll Öl steht läuft das mangels Belüftung nicht leer, besonders wenn das 90er Öl kalt ist.
Ich würde erst mal das Öl am Diff ablassen und erst danach am Achsrohr die Hohlschraube von der Achsentlüftung öffnen damit da Luft eintreten kann. Dann kann man kontrollieren, ob da zusätzliches Ölvolumen rauskommt.

Hallo Helmut,

vielen Dank für Deine fachkundige Einschätzung!

VG Jörg