sico hat geschrieben:Servus Walter,
Das klingt ja nicht so prickelnd, was du da über Malawi schreibst. auch zurück nach Sambia wolltet ihr eigentlich nicht, wie du schreibst.
Mal ne blöde Frage:
Gehen dem Langzeit-Traveller die teilweise recht unschönen Nebengeräusche on Tour nicht irgendwann gehörig auf den Zeiger?
Damit meine ich:
Armut und Elend in der Bevölkerung
Müll und Gestank ohne Ende, verbunden mit mangelnder Hygiene
Beschaffung von hygienisch sauberem Trinkwasser
Bettelei und Kosten für die Visa-Erteilung
arrogante Behörden und Verwaltung mit exorbitanten Preisfordungen
chaotische Organisation an jedem Grenzübertritt
Abzocke an jedem Übernachtungsplatz
Vertreibung vom Übernachtungsplatz durch irgendwelche "Amtspersonen"mitten in der Nacht.
Reparaturen unterwegs am Fahrzeug mit katastrophaler Qualität
Beschaffung und Reparatur von Reifen
Die Liste könnte noch beliebig fortgesetzt werden.
Würde mich interessieren, wie ihr damit über all die Jahre, die ihr schon unterwegs seid, umgeht.
mfg
Sico
Mein Mittel dagegen ist ganz einfach:
1. Ich identifiziere mich damit und nehme es damit anders wahr. Hauptsächlich durch Kontakte mit Einheimischen, und deren Meinungen.
Somit sind die "Quellen" dieser staatlichen Verwahrlosung , wie ich es bezeichne, gefunden.
2. Ich stelle mir vor, wie schnell es "bei uns " dazu kommen kann und auch schon gekommen ist (in einem vergleichbaren Masstab, aber eben in Ansätzen erkennbar- in Relation zum Bisherigen)
3. Das alles sind Folgen eines Staates der keine Steuern einnimmt und zu 100% fremdbestimmt wird (Minengesellschaften etc. pp)
Auch bei uns werden die Steuereinnahmen ja immer weniger- Cayman etc.
Leider werden bei uns aber immer nur die "hohen Augaben" gesehen- NIE die weggefallenen Einnnahmen durch Frechheiten der Unternehmer.
4. In "Afrika" kann man sehen, wohin ein privatisierter Staat (der Wunschtraumvieler Wirtschaftsweisen..) führt.
5. Das was ein ungeübter Europäer in Afrika als "Bestechung" sieht, sind bei uns willkürklich (Hölhe) festgesetzte Gebühren, pleite gegangener Kommunen z.B.
6. TROTZ vieler Missstände ist das "demokratische Gen" und die Solidarität in "Afrika" viel höher ausgeprägt (besonders Ex Frankreich Kolonien) als bei uns.
Bevor Du jetzt bekannt schnippisch antwortest, lass es mal sacken okei?
Ich berichte einfach von meinem Erfahrungen in Afrika seit 1980 - erst hinschauen,dann fragen, DANN urteilen.