Hi,
Wir waren ab dem 16. Juni bis 8. Juli 2007 für ca. 3 Wochen in Rumänien.
Es hat uns sehr gut gefallen.Wir werden sicher wieder mal einen Kurzurlaub in diesem Land verbringen. Wr haben noch nicht viel gesehen, aber das was in drei Wochen möglich war hat uns überzeugt.
Über Wien, Budapest (direkt auf der Autobahn) sind wir nach Rumänien gereist. Keine Probleme beim Einreisen. Pass zeigen und einen kuzen Blick ins Fahrzeug (ist das wirklich ein "Wohnmobil") aber alles sehr freundlich.
Nach dem Zoll wurden wir von drei / vier Halbstarken belagert, weil sie unbedingt unsere Scheiben reinigen wollten. Das war die einzige "Belästigung" in Rumänien. Auch belagerten uns keine aufdringliche Bettler.
Da wir gerne wandern bevorzugten wir natürlich die Berge. Wir starteten in den Südkapaten, und bewegten uns langsam den Karpaten entlang, bis wir oben in den Ostkarpaten / Maramures an der ukrainischen Grenze angekommen sind.
Weiter nach Süden Richtung Bukarest und schwarzes Meer / Donaudelta waren wir noch nicht. Ist aber sicher auch eine Reise wert, die Zeit hat aber nicht gereicht. Nur rumfahren wollten wir nicht. Insgesamt machten wir auf dieser Reise 5000km davon 2000km in Rumänien. Der Rest war An- und Rückreise.
Wir weilten zum Teil bis zu 4 Tage an einem Ort und verbrachten die Zeit mit Wanderungen, oder machten eine ausgiebige Tour mit dem Motorrad, oder auch mal nichts tun und ausspannen war angesagt. Ein herrliches Gebiet mit einer Enduro über die weiten Ebenen / Weiden zu fahren. Leider war die Reichweite mit meinem Motorrad auf 150-170 km beschränkt, weil Benzin zu kriegen in einem abgelegenen Dorf ist nicht immer so einfach. Wir sind durch Dörfer gefahren, da scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Da standen mehr Fuhrwerke und Pferde auf dem Hof als Traktoren und Autos. Das war ab und zu wie in einem Freilichtmuseum.
In den Seitentäler, welche auch mit dem LKW erreichbar sind fanden wir auch immer gute Möglichkeiten um uns für einen oder auch mehrere Tage einzurichten.
Die Städte Sibiu / Brasov haben wir auf der Durchreise auch besucht. Das hat uns auch sehr gut gefallen. Sibiu (Hermannstadt) ist ja auch europäische Kulturstadt 2007 und ist dadurch auch entsprechend herausgeputzt und hat eine ganz schöne Altstadt. Dasselbe gilt auch für Brasov. Schöne Einkaufsmöglichkeiten, Strassenrestaurant etc. Man kann auch gut in die Städte reinfahren. Wir hatten nie Mühe wieder rauszufinden. Die Gewichtsbeschränkungen haben wir dabei ein / zwei Mal ignoriert und so konnten wir bis nahe ins Stadtzentrum reinfahren. Gestört hat sich niemand daran. Das Fahren auf den Strassen Rumäniens hat mich auch nie gestresst. Staushatten wir nie, (dort wo wir waren!!) und auch haben wir die Rumänen als eher ruhige und zuvorkommende Strassenbenützer erlebt. Ja, sicher mit den Verkehrsregeln haben sie es nicht immer so ernst genommen, aber damit konnte ich gut leben. In der Nacht sprich Dunkelheit würde ich es eher vermeiden rum zu fahren, denn mit der Beleuchtung ihrer Vehikel (Pferdefuhrwerke, Fahrräder, etc...) nehmen es die Rumänen nicht so ernst.
Die Überlandstrasse sind mehr oder weniger gut ausgebaut. Sobald man aber die Hautverkehrsachsen verlässt rumpelts doch schon recht. Es gibt viele schlechte Strassen. Mit dem richtigen Luftdruck und den Verhältnissen angepassten Geschwindigkeit ist es aber kein Problem. Man muss sich die Tagesetappen halt etwas kürzer planen als gewohnt und sich die Zeit dafür auch nehmen. Es gibt vieles zu sehen.
In Sibiu fanden wir auch eine Buchhandlung welche gutes Kartenmatrial / Wanderkarten verkaufte. Die Wanderwege sind auch sehr gut markiert und es bereitete uns keine Mühe uns in diesen Weiten zu orientieren. Es gibt auch guten Möglichkeiten mehrtägige Wanderung zu machen. Entsprechende Unterkünfte auf den Routen sind vorhanden.
Was zu berücksichtigen ist, dass in den Wäldern der Bär heimisch ist. Auch auf einer unserer Wanderungen kamen wir in Kontakt mit einem Bären. Die sehen wohl alle sehr friedlich aus, aber zu nahe treten, nur für ein geiles Foto wurde ich unterlassen. Während unserem Aufenthalt wurde auch ein amerikanisches Pärchen von einem Bär angefallen, weil halt das Blitzlicht den Bären gestört hat.
In den Wäldern von Maramures kann es auch gut vorkommen, dass der Wolf bis spät in die Nacht zu hören ist.
Auf einem Zeltplatz haben wir nur einmal übernachtet. Sonst halt mal auf der Weiterreise auf einem Rastplatz bei einer grossen Tankstelle und sonst immer irgend wo draussen in der Pampa oder in einem schönen Seitental an einem Fluss / Bach oder auf einer Anhöhe.
Mit der Wasserversorung hatten wir auch keine Probleme. Wir haben unsere Tanks jeweils in den Bergen wieder aufgefüllt und da gab es genügend Möglichkeiten frisches und trinkbares Wasser aus den Quellen abzufüllen.
Mit der Umwelt gehen die Rumänen noch nicht so sorgsam um wie man es gerne sehen würde. Da wird der Hausabfall halt noch oft in der Mülltonne verbrannt. Petflaschen sind eine richtige Plage und am Sonntag sieht man da und dort, wie die wöchentliche Autopflege direkt im Dorfbach erledigt wird. Es gibt auch viele Industrieruinen seien es Bergwerke, Kraftwerke, oder sonstige Schwerindustrieruinen aus der Zeit vor 1989.
Wenn ihr nach Maramures rauffahrt, müsst ihr auch eine Fahrt mit der Dampflokomotive machen ins Wassertal. Ist ein Tagesausflug und hat einen ganz besonderen Reiz.
http://www.wassertalbahn.ch/
In Siebenbürgen (Rund um Sibiu) findet man Regionen wo noch Deutsch gesprochen wird.
In den Städten konnten wir uns mit Englisch gut durchschlagen.
Die Rumänen begegneten uns gegenüber offen und herzlich. Sie waren sehr hilfsbereit und wir haben keine schlechte Erfahrung gemacht.
Ich wünsche euch auf eurer pannenfreien Reise viele wunderschöne Erlebnisse. Vielleicht schreibst du uns ja dann wie du / ihr es so erlebt habt. Wir freuen uns darauf.
Solltes du durch die Schweiz reisen, bist du / ihr herzlich willkommen bei uns eine Rast einzulegen. Da hat es Platz genug für den 1017er vor unserem Haus. Und wir würden gerne, bei einem Glas Wein, eure Geschichten von Rumänien anhören
Gruss
Ducati