OFF-ROAD IN DER WESTSAHARA ?
Verfasst: 2013-07-09 0:05:27
OFF-ROAD IN DER WESTSAHARA ?
========================
Hier einige Infos zu einer kurzen Offroad-Tour im März 2013 in der West-Sahara: spezielle und persönliche REISEWARNUNG
Ziel: das wunderschöne Vulkangebiet um Zaq und Assa
Route:
Laayoune - Es Smara - Hawza- Idhiriya - Al Farciya - Al Mahbas - Zaq - Assa
ca 2/3 der Strecke Teer, 1/3 Off Road
Fahrzeuge:
MAN 8.220 4x4 auf 385/65R22.5 + MB 1019 4x4 auf 395/85R20, VA: XZL, HA: XML
Durchführung:
Da in der Vergangenheit das angestrebte Ziel VULKANGEBIET Zaq / Assa von Guelmim aus nicht erreichbar war, da man hinter Assa zurück geschickt wurde, entschlossen wir uns in diesem Jahr zu versuchen, das Vulkangebiet von Zaq/Assa von Süden aus zu erreichen.
Wir fuhren von Es Smara von der Teerstraße in Richtung Guelmim rechts in Richtung Hawza ab, links der Straße deutliche aufgeschüttete Sandhaufen, die dem Militär Minenfelder signalisieren.
Bereits am Ende der Ausbaustraße des Militärs wurden wir von Militärfahrzeugen gestoppt: "MILITÄRZONE: UMDREHEN !!!"
Nach langen Verhandlungen und der Inspektion der Fahrzeuge (4x4) und Ausrüstung (GPS-System) durften wir zu unserem eigenen Erstaunen weiter fahren.
Ab Hawza unübersichtliches Gelände: wir fanden nördlich des Militärlagers und der Piste Straßenbaustellen, die im absoluten Nichts endeten, dann ca. 5 km weiter nördlich eine Piste, auf der uns ein einheimischer Landroverfahrer den Weg in Richtung Idhiriya beschrieb (ca. 40 km). Auf der Strecke zu diesem marokkanischen Sanitätsposten am Rand eines ehemaligen spanischen Ortes, der jetzt größenteils zerstört ist, wechselten wir von befahrbarer Piste, die nahe einem ausgetrockneten Flußlauf verlief, auf Reste einer alten spanischen Teerstraße.
Von Idhiriya nach Al Farciya (eine bewohnte Hütte an einer Pistenkreuzung) mehr oder weniger sichtbare, alte Fahrzeugspuren, die jedoch teilweise in verlassenen Militärlagern endeten, erkenntlich an den Erdwällen, die diese umgaben.
Östlich von Al Farciya kaum Fahrzeugspuren, von befahrenen Pisten keine Spur, die letzten 16 km vor Mahbas vollkommen offroad, ohne jegliche Spur von Fahrzeugen.
Technische Resultate:
Folgende Defekte auf der von uns als MITTELSCHWER eingestuften ca. 207 km langen Offroad-Fahrt traten auf:
1 abgerissener Zusatztank
1 beschädigter Alu-Flachtank
1 Einschlag eines abgerissenen Unterlegkeils in einen 550-Liter Dieseltank mit erheblichem Treibstoffverlust
1 Plattfuß
1 Reifenplatzer
1 Einsandung in Flugsand
WARNUNG
Auf dieser gesamten Off-Road-Strecke HAWZA - AL MAHBAS keine Funkmasten, somit kein Telefon-Kontakt. Ab Idhiriya bis Al Mahbas kein Kontakt zu Einheimischen oder Militär und keine Ziegen, Dromedare oder andere Anzeichen von menschlicher Nutzung dieser Region.
Selbstverständlich ist, dass in dem gesamten Gebiet kein Internet-Zugang möglich war.
In einer Flußdurchfahrt sahen wir frische Löcher von Minenräumungen. Da vorhandene Karten offensichtlich aufgrund von (alten) Luftaufnahmen entstanden sind, stimmen Pisten-Einzeichnungen in den Karten häufig NICHT mit benutzten Pisten überein.
MEINE SCHLUSSFOLGERUNG
Nachträglich betrachtet stufe ich die Fahrten in Gebieten der Westsahara, in denen keine Spuren anderer Fahrzeuge sichtbar sind, als höchst gefährlich ein. Das Sperrgebiet des Militärs in der Nähe der algerischen Grenze für Touristen besteht somit für mich inhaltlich zu Recht.
REISEWARNUNG
Diese Zeilen sind somit als dringende WARNUNG zu verstehen, diese Tour NICHT nachzufahren. Insbesondere, nachdem ich in Guelmim erfahren habe, dass periodisch vom dortigen Flugplatz fanzösische Jagdbomber mit scharfer Munition im Bereich des fraglichen Gebiets üben, würde ICH diese Tour als zu risikoreich einstufen und auf keinen Fall wiederholen!
Diese ernst gemeinte Reisewarnung wurde von einem Fernreisenden verfaßt, der auch bereits Gebiete in Afghanistan, Pakistan, Libyen, Algerien und Mali durchstreift hat und somit schon einige fundierte Erfahrungen in Krisengebieten besitzt.
========================
Hier einige Infos zu einer kurzen Offroad-Tour im März 2013 in der West-Sahara: spezielle und persönliche REISEWARNUNG
Ziel: das wunderschöne Vulkangebiet um Zaq und Assa
Route:
Laayoune - Es Smara - Hawza- Idhiriya - Al Farciya - Al Mahbas - Zaq - Assa
ca 2/3 der Strecke Teer, 1/3 Off Road
Fahrzeuge:
MAN 8.220 4x4 auf 385/65R22.5 + MB 1019 4x4 auf 395/85R20, VA: XZL, HA: XML
Durchführung:
Da in der Vergangenheit das angestrebte Ziel VULKANGEBIET Zaq / Assa von Guelmim aus nicht erreichbar war, da man hinter Assa zurück geschickt wurde, entschlossen wir uns in diesem Jahr zu versuchen, das Vulkangebiet von Zaq/Assa von Süden aus zu erreichen.
Wir fuhren von Es Smara von der Teerstraße in Richtung Guelmim rechts in Richtung Hawza ab, links der Straße deutliche aufgeschüttete Sandhaufen, die dem Militär Minenfelder signalisieren.
Bereits am Ende der Ausbaustraße des Militärs wurden wir von Militärfahrzeugen gestoppt: "MILITÄRZONE: UMDREHEN !!!"
Nach langen Verhandlungen und der Inspektion der Fahrzeuge (4x4) und Ausrüstung (GPS-System) durften wir zu unserem eigenen Erstaunen weiter fahren.
Ab Hawza unübersichtliches Gelände: wir fanden nördlich des Militärlagers und der Piste Straßenbaustellen, die im absoluten Nichts endeten, dann ca. 5 km weiter nördlich eine Piste, auf der uns ein einheimischer Landroverfahrer den Weg in Richtung Idhiriya beschrieb (ca. 40 km). Auf der Strecke zu diesem marokkanischen Sanitätsposten am Rand eines ehemaligen spanischen Ortes, der jetzt größenteils zerstört ist, wechselten wir von befahrbarer Piste, die nahe einem ausgetrockneten Flußlauf verlief, auf Reste einer alten spanischen Teerstraße.
Von Idhiriya nach Al Farciya (eine bewohnte Hütte an einer Pistenkreuzung) mehr oder weniger sichtbare, alte Fahrzeugspuren, die jedoch teilweise in verlassenen Militärlagern endeten, erkenntlich an den Erdwällen, die diese umgaben.
Östlich von Al Farciya kaum Fahrzeugspuren, von befahrenen Pisten keine Spur, die letzten 16 km vor Mahbas vollkommen offroad, ohne jegliche Spur von Fahrzeugen.
Technische Resultate:
Folgende Defekte auf der von uns als MITTELSCHWER eingestuften ca. 207 km langen Offroad-Fahrt traten auf:
1 abgerissener Zusatztank
1 beschädigter Alu-Flachtank
1 Einschlag eines abgerissenen Unterlegkeils in einen 550-Liter Dieseltank mit erheblichem Treibstoffverlust
1 Plattfuß
1 Reifenplatzer
1 Einsandung in Flugsand
WARNUNG
Auf dieser gesamten Off-Road-Strecke HAWZA - AL MAHBAS keine Funkmasten, somit kein Telefon-Kontakt. Ab Idhiriya bis Al Mahbas kein Kontakt zu Einheimischen oder Militär und keine Ziegen, Dromedare oder andere Anzeichen von menschlicher Nutzung dieser Region.
Selbstverständlich ist, dass in dem gesamten Gebiet kein Internet-Zugang möglich war.
In einer Flußdurchfahrt sahen wir frische Löcher von Minenräumungen. Da vorhandene Karten offensichtlich aufgrund von (alten) Luftaufnahmen entstanden sind, stimmen Pisten-Einzeichnungen in den Karten häufig NICHT mit benutzten Pisten überein.
MEINE SCHLUSSFOLGERUNG
Nachträglich betrachtet stufe ich die Fahrten in Gebieten der Westsahara, in denen keine Spuren anderer Fahrzeuge sichtbar sind, als höchst gefährlich ein. Das Sperrgebiet des Militärs in der Nähe der algerischen Grenze für Touristen besteht somit für mich inhaltlich zu Recht.
REISEWARNUNG
Diese Zeilen sind somit als dringende WARNUNG zu verstehen, diese Tour NICHT nachzufahren. Insbesondere, nachdem ich in Guelmim erfahren habe, dass periodisch vom dortigen Flugplatz fanzösische Jagdbomber mit scharfer Munition im Bereich des fraglichen Gebiets üben, würde ICH diese Tour als zu risikoreich einstufen und auf keinen Fall wiederholen!
Diese ernst gemeinte Reisewarnung wurde von einem Fernreisenden verfaßt, der auch bereits Gebiete in Afghanistan, Pakistan, Libyen, Algerien und Mali durchstreift hat und somit schon einige fundierte Erfahrungen in Krisengebieten besitzt.