Kurztrip mit dem Hanomag...
Verfasst: 2013-06-26 10:11:43
Frisch zurück von unserer kleinen Reise durch Griechenland und die West-Türkei und (diesmal, im 2. Anlauf, sogar zeitgleich mit dem Hanomag) wieder zurück; ein paar Reiseeindrücke...
Wir hatten uns dieses Mal für Fährvariante Ancona-Igoumenitsa statt Autoput entschieden, angesichts unseres Reisetempos schien das die entspanntere Variante zu sein - wie sich herausstellt zu Recht :-) Anfahrt (mautfrei) über Fern- und Reschenpass, danach Landstrasse bis nach Rimini, wo wir mit Freunden in 2 blauen (sic!) Nächten den eingeplanten Hanomag-Zeitpuffer bis zur Abfahrt der Fähre totschlagen. Auch die Ecke kann man sich schön trinken...
Endlich Sonne: Wir sind zum ersten Mal in Griechenland und verweilen erstmal ein wenig in der schönen Bergwelt nordöstlich von Igoumenitsa und Ioannina. Irgendwann zieht es uns dann aber doch weiter in östliche Richtung. Am Strand von Petrota gabelt uns ein alter Fischersmann auf, bei dem wir zwei spannende Tage als "Aushilfsfischer" verbringen: abends mit dem Boot rausfahren um die Netze ins Meer zu werfen, früh am nächsten Morgen den Fang einholen, anschliessend den Grill anheizen...
Es lohnt sich übrigens, mindestens einmal am Tag unter dem Laster zu liegen und nach dem Rechten zu sehen: in der Türkei angekommen, will sich erstmal das Verteilergetriebe aus dem bzw. in den Staub machen; zumindest hängt es motorseitig nur noch an zwei lummeligen Schräubchen an seinem Träger, der dicke Bolzen oben fehlt ^^ Naja, nix was eine anatolische Dorfwerkstatt nicht wieder hinkriegen könnte.
In Gelibolu ist Schluss mit dem Strandgehopse, wir setzen nach Asien über und tuckern gemütlich und meist auf kleinen und kleinsten Nebenstrassen über Balikesir nach Kütahya, dann weiter Richtung Eskisehir durch die phrygischen Täler. Eine dünn besiedelte Gegend, in der es Nachts so still wird, dass man das eigene Blut in den Ohren rauschen hört. Wir übernachten bei ein paar alten Höhlensiedlungen, ausser uns sind nur Adler und Schlangen zugegen - was unsere Kraxeltour in unübersichtlichem Gelände dann ziemlich schnell beendet...
Zwischendurch gibt's noch ein bisschen Galama mit dem Druckregler, den wir zum Glück als Ersatzteil dabei haben. Durch das ganze Öl, das der Kompressor hinten raussaut sulzt der Regler wohl irgendwann zu und regelt nix mehr...
...praktischerweise lernen wir einen Lkw-Mechaniker kennen, der sich zusammen mit seinen Kollegen und mit Begeisterung dem Hanomag widmet. Der fällige Ölwechsel wird gleich mitgemacht; und der Lehrling weiss jetzt dann auch, dass man zur Ölbetankung am Hanomag-Differenzial a) nicht die Stützschraube rausschrauben muss um da das Öl reinzukippen und b) man das Diff nicht bis unters Dach mit Öl fluten muss :-)
Wir wenden uns nach Süden, besuchen die faszinierende Midas-Stadt, danach Afyonkarahisar und biegen auf der Weiterfahrt hinter Egirdir bei einem schon leicht verwitterten Schild auf Verdacht zum Naturpark "Yazili Kanyon" ab. 40 km Rüttelpiste später landen wir tatsächlich dort, fast am Ende der Welt - wer's noch nicht kennt: ein sehr lauschiges Plätzchen mit korsikatauglichen Badegumpen :-)
Aus Antalya flüchten wir nach einer Stunde wieder, da zuviel Rummel (keine Ahnung warum die Türken einen immer dahin schicken wollen, weil's da angeblich so toll sei) und ziehen weiter in den Olympos-Nationalpark, wo dann wieder entspannteres Strandleben möglich ist; inklusiv - wie so oft in der Türkei - mit Familienanschluß an die einheimische Grillfraktion.
In Patara wandern wir in die Wüste rein und wieder raus, toller Dünenstrand, aber sehr touristisch.
Durch das Landesinnere geht es in großem Bogen an Izmir vorbei; im Hano geben derweil hin und wieder irgendwelche Druckluftschläuche - wohl aus Altersgründen - den Geist auf (vor dem Kompressor, hinter dem Kompressor); alles undramatisch und relativ schnell behoben. Wieder zurück geht's auf die Gallipoli-Halbinsel, an deren Westküste wir zum Schluß hinter einer Schotterpiste bei Findikli auch noch eine traumhaft ruhige Bucht finden: zwei Hütten, ein paar Fischerboote, ein paar Wildcamper, that's it - inklusive nächtlichem Lagerfeuer am Strand. Istanbul müssen wir (aus naheliegenden Gründen) leider auslassen...
Auf der Rückfahrt durchqueren wir Griechenland recht zügig auf der Autobahn, nachdem wir die Fähre zurück nach Italien telefonisch klargemacht haben (stand bei Abreise noch nicht fest) - mit dem Hanno braucht man ja immer einen Zeitpuffer für längere Strecken mit festem Termin am Ende. Ein paar relaxte Tage verbringen wir noch an diversen, um diese Zeit noch nicht überlaufenen Stränden nördlich von Igoumenitsa und im Hinterland, mit "Extrem-Rafting" dank mitgebrachtem 10.5R20-Ersatzschlauch auf dem Acheron-Fluß bei Gliki und einem kurzen Abstecher nach Butrint in Albanien. Die Binnenfähre dort ist in der Tat ein wenig abenteuerlich, dafür bekommen wir anschliessend eine Privatführung über das Ausgrabungsgelände :-)
Nach etwas zäher Rückfahrt durch die stickige und heiße Pöbene verbringen wir zur Abkühlung die letzte Nacht auf dem Gotthard-Pass. Nach 5 Wochen und 7000 gefahrenen Kilometern, vielen interessanten Begegnungen und Gesprächen mit netten und gastfreundlichen Menschen, und vielen neu entdeckten schönen Plätzen hat uns das deutsche Regenwetter wieder...
Wir hatten uns dieses Mal für Fährvariante Ancona-Igoumenitsa statt Autoput entschieden, angesichts unseres Reisetempos schien das die entspanntere Variante zu sein - wie sich herausstellt zu Recht :-) Anfahrt (mautfrei) über Fern- und Reschenpass, danach Landstrasse bis nach Rimini, wo wir mit Freunden in 2 blauen (sic!) Nächten den eingeplanten Hanomag-Zeitpuffer bis zur Abfahrt der Fähre totschlagen. Auch die Ecke kann man sich schön trinken...
Endlich Sonne: Wir sind zum ersten Mal in Griechenland und verweilen erstmal ein wenig in der schönen Bergwelt nordöstlich von Igoumenitsa und Ioannina. Irgendwann zieht es uns dann aber doch weiter in östliche Richtung. Am Strand von Petrota gabelt uns ein alter Fischersmann auf, bei dem wir zwei spannende Tage als "Aushilfsfischer" verbringen: abends mit dem Boot rausfahren um die Netze ins Meer zu werfen, früh am nächsten Morgen den Fang einholen, anschliessend den Grill anheizen...
Es lohnt sich übrigens, mindestens einmal am Tag unter dem Laster zu liegen und nach dem Rechten zu sehen: in der Türkei angekommen, will sich erstmal das Verteilergetriebe aus dem bzw. in den Staub machen; zumindest hängt es motorseitig nur noch an zwei lummeligen Schräubchen an seinem Träger, der dicke Bolzen oben fehlt ^^ Naja, nix was eine anatolische Dorfwerkstatt nicht wieder hinkriegen könnte.
In Gelibolu ist Schluss mit dem Strandgehopse, wir setzen nach Asien über und tuckern gemütlich und meist auf kleinen und kleinsten Nebenstrassen über Balikesir nach Kütahya, dann weiter Richtung Eskisehir durch die phrygischen Täler. Eine dünn besiedelte Gegend, in der es Nachts so still wird, dass man das eigene Blut in den Ohren rauschen hört. Wir übernachten bei ein paar alten Höhlensiedlungen, ausser uns sind nur Adler und Schlangen zugegen - was unsere Kraxeltour in unübersichtlichem Gelände dann ziemlich schnell beendet...
Zwischendurch gibt's noch ein bisschen Galama mit dem Druckregler, den wir zum Glück als Ersatzteil dabei haben. Durch das ganze Öl, das der Kompressor hinten raussaut sulzt der Regler wohl irgendwann zu und regelt nix mehr...
...praktischerweise lernen wir einen Lkw-Mechaniker kennen, der sich zusammen mit seinen Kollegen und mit Begeisterung dem Hanomag widmet. Der fällige Ölwechsel wird gleich mitgemacht; und der Lehrling weiss jetzt dann auch, dass man zur Ölbetankung am Hanomag-Differenzial a) nicht die Stützschraube rausschrauben muss um da das Öl reinzukippen und b) man das Diff nicht bis unters Dach mit Öl fluten muss :-)
Wir wenden uns nach Süden, besuchen die faszinierende Midas-Stadt, danach Afyonkarahisar und biegen auf der Weiterfahrt hinter Egirdir bei einem schon leicht verwitterten Schild auf Verdacht zum Naturpark "Yazili Kanyon" ab. 40 km Rüttelpiste später landen wir tatsächlich dort, fast am Ende der Welt - wer's noch nicht kennt: ein sehr lauschiges Plätzchen mit korsikatauglichen Badegumpen :-)
Aus Antalya flüchten wir nach einer Stunde wieder, da zuviel Rummel (keine Ahnung warum die Türken einen immer dahin schicken wollen, weil's da angeblich so toll sei) und ziehen weiter in den Olympos-Nationalpark, wo dann wieder entspannteres Strandleben möglich ist; inklusiv - wie so oft in der Türkei - mit Familienanschluß an die einheimische Grillfraktion.
In Patara wandern wir in die Wüste rein und wieder raus, toller Dünenstrand, aber sehr touristisch.
Durch das Landesinnere geht es in großem Bogen an Izmir vorbei; im Hano geben derweil hin und wieder irgendwelche Druckluftschläuche - wohl aus Altersgründen - den Geist auf (vor dem Kompressor, hinter dem Kompressor); alles undramatisch und relativ schnell behoben. Wieder zurück geht's auf die Gallipoli-Halbinsel, an deren Westküste wir zum Schluß hinter einer Schotterpiste bei Findikli auch noch eine traumhaft ruhige Bucht finden: zwei Hütten, ein paar Fischerboote, ein paar Wildcamper, that's it - inklusive nächtlichem Lagerfeuer am Strand. Istanbul müssen wir (aus naheliegenden Gründen) leider auslassen...
Auf der Rückfahrt durchqueren wir Griechenland recht zügig auf der Autobahn, nachdem wir die Fähre zurück nach Italien telefonisch klargemacht haben (stand bei Abreise noch nicht fest) - mit dem Hanno braucht man ja immer einen Zeitpuffer für längere Strecken mit festem Termin am Ende. Ein paar relaxte Tage verbringen wir noch an diversen, um diese Zeit noch nicht überlaufenen Stränden nördlich von Igoumenitsa und im Hinterland, mit "Extrem-Rafting" dank mitgebrachtem 10.5R20-Ersatzschlauch auf dem Acheron-Fluß bei Gliki und einem kurzen Abstecher nach Butrint in Albanien. Die Binnenfähre dort ist in der Tat ein wenig abenteuerlich, dafür bekommen wir anschliessend eine Privatführung über das Ausgrabungsgelände :-)
Nach etwas zäher Rückfahrt durch die stickige und heiße Pöbene verbringen wir zur Abkühlung die letzte Nacht auf dem Gotthard-Pass. Nach 5 Wochen und 7000 gefahrenen Kilometern, vielen interessanten Begegnungen und Gesprächen mit netten und gastfreundlichen Menschen, und vielen neu entdeckten schönen Plätzen hat uns das deutsche Regenwetter wieder...