Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Istanbul

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Schnafdolin
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Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Istanbul

#1 Beitrag von Schnafdolin » 2012-09-10 20:59:58

Eine Woche sind wir wieder im Lande, Zeit, mal etwas über den unbekannten Osten zu posten.

Wir waren 3 Wochen unterwegs, sind über Tschechien, die Slowakei, Ungarn nach Serbien gefahren, haben uns dort einen Tag Belgrad angeschaut, sind dann weiter nach Bulgarien gefahren, haben uns dort im Land umgetan, die Felsen von Belogradčik angesehen,
die Ledenica- Höhle, sind am hässlichen Moloch Sofia vorbeigefahren ohne der Stadt einen Besuch abzustatten
(aus der Ferne ist die Stadt weiß...NUR Neubauten!), nach Melnik und ans Rozhen- Kloster, dann in die Rhodopen.

Herrliche weite Waldberge, Täler, ein auf und ab. Freundliche Menschen, denen der Tourist willkommen ist und nicht die Geldkuh, die gemolken werden muß. Waren in Perperikon, einer Ausgrabungsstätte, die erst noch ausgegraben wird und Parallelen zu Delphi hat. Sehr interessant, mitten durch Skelette zu gehen, aus dem Fels gemeißelte Weinpressen und den gigantischen, in den Fels gehauenen Weg auf den Gipfel.

Weiter ans Schwarze Meer, das von Neckermann- und anderen Billigtouristen regelrecht überschwemmt war. Bars wetteiferten darum, wessen Lautsprecher am lautesten "Bum-Bum" machen, die Straßen völlig verstopft- aus Fischerdörfern werden in der Saison Städte. Die Orte voller bunter Leute, die eisschleckend und bummelnd ihren Urlaub genossen; es müssen Milliarden gewesen sein. Nix wie weg dort!

Durch die Berge des Strandza- Nationalparks in die Türkei, an den Bosporus: an dessen Mündung ins schwarze Meer kann man so schön Schiffe gucken- und der hemmungslosen Müllentsorgung türkischer Familien zuschauen. Es gibt keinen Begriff dafür, wie Bulgaren, Türken und andere Südländer mit dem von ihnen produzierten Müll umgehen. Praktisch jeder schöne Platz ist vermüllt, selbst in Istanbul, wohin wir dann fuhren. Dort wird der Müll allmorgendlich von den Angestellten der Stadtreinigung wieder entsorgt um am Abend wieder von Köfte- grillenden Großfamilien komplettiert zu werden.

Istanbul hatten wir uns letztes Jahr schon einmal angesehen und so waren wir dieses mal nur 2 Tage dort. Eine wunderbare Stadt, ein Schmelztiegel zwischen Orient und dem Westen. Wir hatten einen schönen Stellplatz gegenüber der Blauen Moschee, den wir schon vom letzten Jahr kannten- auch unser Auto war noch bekannt bei den Parkplatzhütern. Wir tigerten durch die Stadt, schauten uns diesmal die kleine Zisterne an, die Moscheen, den Basar und genossen den Trubel dieser pulsierenden Stadt.

Dann entlang des Marmarameers in Richtung Griechenland, über Schotterpisten, für die zu bezahlen war; kurios. Denn allgemein haben die Türken die besten Straßen (und, zumindest im Hinterland, die räudigsten Autos) Zwischen den EU- geförderten Straßen Bulgariens und den türkischen klaffen nicht nur riesige Lücken im Asphalt...
An der thrakischen Küste fanden wir in TR und GR wunderbare Stellplätze, der Rotwein war gut und der Sternenhimmel abends atemberaubend. Waren schnorcheln, lagen den ganzen Tag faul im Sand und genossen das Wellenrauschen.

Leider mussten wir weiter. Die griechischen Straßen waren wie ausgestorben, die Preise haben sich erhöht und kaum ein Mensch machte am Strand Urlaub- so kannten wir das noch gar nicht. Nicht mal die tupperschüsselnden Italiener, die sonst mit Halbmeterabständen jeden Parkplatz besiedelten, waren noch da. Keiner. Niemand. Wir waren weit und breit die einzigen; auf der Straße wie am Strand.

Wir siind dann wieder nach Bulgarien gefahren, denn die Rückfahrt stand an, haben uns das Rila- Kloster angesehen und die Höhle, in der der als Nationanlheiliger verehrte Ivan Rilski gelebt haben soll und sind dann weiter. Die Grenzer versuchten übrigens jedes mal schnell und unbürokratisch zu arbeiten. Aber die Strecke wird als Transitroute für die im Westen lebenden Türken genutzt und die Grenzen sind dafür viel zu klein ausgelegt. Stundenlanges Warten war die Folge.

In Serbien, kaum runter von der Transitstraße in den Orient, kamen wir in eine wunderbare Bergwelt entlang der bulgarischen Grenze. Das hatten wir nicht erwartet. Verwunschene kleine Orte voller trocknender roter Paprikas an den Häusern. Schotterpisten, Tunnel, Flüsschen, Wälder. Wir hatten aber auch nicht erwartet, dass am Grenzübergang nach Ungarn die Zigeuner die übelsten Methoden anwenden, um Geld zu erbetteln. Oder kann mir jemand erklären, wie ein ca. 4- jähriger Junge seine rechte Hand verlieren kann? Das war für mich kein Zufall, denn er diente einem größeren Jungen als Vorzeigeobjekt, um Geld zu erbetteln. Andererseits: In Bulgarien sahen wir einen Zigeuner, dem das rechte Bein fehlte. Der mühte sich mit einer Krücke und dem verbliebenen Bein, einen riesigen Karren mit Säcken voller leerer PET-Flaschen zu ziehen- bergauf. Der Vergleich mit manchem HARTZ-IV- Empfänger, der um diese Zeit (es war Mittag und ca. 35° heiß) den Fernseher anknipst, nachdem er eben aufgestanden ist, kam uns...

Die weitere Rückfahrt war streßfrei, man könnte durch die Grenzen zwischen Ungarn, der Slowakei und Tschechien durchrollen, wenn da nicht die Vignettenpflichten zu erfüllen wären. Bei Brno schauten wir uns noch die Punkva- Höhle mit dem Abgrund Macocha an. Das kannte ich noch von der Abschlußfahrt in der Schule (du meine Güte...ist das lange her *ggg*) und da mußten wir unbedingt noch mal vorbeigucken. Sehr beeindruckend, durch eine Höhle zu laufen, auf einmal Tageslicht zu erblicken und in die Doline einer eingestürzten Höhle zu blicken. Dann gehts mit dem Boot unterirdisch weiter. 4 Stunden später waren wir am nächsten Tag zu Hause, auf der Autobahn in Richtung Deutschland war kaum Verkehr. Leider geht die Fahrt immer noch quer durch Prag, aber selbst die ging, da es Sonntag war, recht schnell.

Der Sprinter hat gehalten, der Ausbau ist pistenfest, nichts, außer einem noch schnell angeschafften Faltstuhl ist kaputt gegangen. Die Quetchua- Faltstühle halten nun schon 2 Jahre annähernd Dauereinsatz aus, der chinesische Anglerstuhl 3 Tage. Kauft man billig, kauft man zwei mal :)
Die Preise in Bulgarien entsprachen ca. der Hälfte der unsrigen. Der Diesel war mit 1,33 preiswerter als in den anderen durchfahrenen Ländern. Was in Bulgarien faszinierte, war die hohe Dichte an alten russischen LKWs. SIL, GAZ, KRAZ, URAL, der kleine UAZ 452, Moskwitsch, Ladas, Wolgas- alles fuhr noch. In Serbien waren die guten alten TAM- LKWs unterwegs, eine Lizenz von Deutz. Dazu tschechische Pragas und Tatras, ostdeutsche W50 und L60. Manchmal tauchten am Wegesrand Autos auf, halb eingewachsen und mit der Patina von Jahren. Manches mal sind wir ausgestiegen und haben die alten Schätzchen angesehen...
Und nun kommen ein paar Bilder:

Eben sehe ich, dass die Bilder verkehrt herum zu sehen sind- die Reihenfolge ist also andersherum und von unten beginnend. Morgen gehts weiter- dann auch mit Stalins Isetta.
Dateianhänge
Wenn ich könnte... hätte ich mir so einen UAZ 452 mitgebracht- <br />für unsere geplante Russlandreise wäre der erste Wahl!<br />.
Wenn ich könnte... hätte ich mir so einen UAZ 452 mitgebracht-
für unsere geplante Russlandreise wäre der erste Wahl!
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Eines der sogenannten Wiedergeburtshäuser in Rozhen. <br />Sie stehen für die Befreiung Bulgariens von den Türken.<br />.
Eines der sogenannten Wiedergeburtshäuser in Rozhen.
Sie stehen für die Befreiung Bulgariens von den Türken.
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Der Stellplatz am Rozhen- Kloster ist wunderbar gelegen. <br />Es gibt sogar eine Quelle mit frischem Wasser. <br />Wenn die Sonne untergeht, leuchten die Sandsteinfelsen erst orange, dann rot.<br />.
Der Stellplatz am Rozhen- Kloster ist wunderbar gelegen.
Es gibt sogar eine Quelle mit frischem Wasser.
Wenn die Sonne untergeht, leuchten die Sandsteinfelsen erst orange, dann rot.
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Innenhof des Rozhen- Klosters nahe Melnik.<br />Der Weinstock, der dort wächst, soll über 1000 Jahre alt sein.<br />.
Innenhof des Rozhen- Klosters nahe Melnik.
Der Weinstock, der dort wächst, soll über 1000 Jahre alt sein.
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Das gibts doch nicht! Pontons auf dem Schrottplatz! <br />Nicht einer, nicht zwei- sondern der ganze Platz war voll... <br />Das ist Bulgarien.<br />.
Das gibts doch nicht! Pontons auf dem Schrottplatz!
Nicht einer, nicht zwei- sondern der ganze Platz war voll...
Das ist Bulgarien.
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Wieder eine Allrad- LKW- Sichtung :)<br />.
Wieder eine Allrad- LKW- Sichtung :)
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Elbsandstein? In Bulgarien? Kein Fake :)<br />.
Elbsandstein? In Bulgarien? Kein Fake :)
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Burg von Belogradčik. Osmanen und Bulgaren haben sich jahrhundertelang um das Plateau gestritten. <br />Die Aussicht ist beeindrucken- überall Sandsteinfelsen.<br />.
Burg von Belogradčik. Osmanen und Bulgaren haben sich jahrhundertelang um das Plateau gestritten.
Die Aussicht ist beeindrucken- überall Sandsteinfelsen.
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An den Felsen von Belogradčik in Bulgarien.<br />Ein bisschen wie bei uns im Elbsandsteingebirge, wo wir wohnen.<br />.
An den Felsen von Belogradčik in Bulgarien.
Ein bisschen wie bei uns im Elbsandsteingebirge, wo wir wohnen.
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Am Wegesrand: Ein ZIL 167. Alter russischer Gesandter.<br />.
Am Wegesrand: Ein ZIL 167. Alter russischer Gesandter.
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Hier wird die Armee abgewickelt. Die fährt heutzutage Unimog und MAN. <br />Die alten TAM werden verscherbelt und dienen noch jahrelang in der Landwirtschaft oder beim Holz machen.<br />.
Hier wird die Armee abgewickelt. Die fährt heutzutage Unimog und MAN.
Die alten TAM werden verscherbelt und dienen noch jahrelang in der Landwirtschaft oder beim Holz machen.
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&quot;Wolle Fahne kaufe?&quot;<br />.
"Wolle Fahne kaufe?"
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Panzer, Raketen, Geschütze, Boote. Festung Belgrad.<br />.
Panzer, Raketen, Geschütze, Boote. Festung Belgrad.
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Das Denkmal der Sieger oberhalb der Drava.<br />Irgendjemand muss doch bei der Begutachtung des Entwurfs gesehen haben, auf was das hinausläuft!<br />Frontal angesehen hält der gute Mann eigentlich ein Schwert am Knauf...<br />.
Das Denkmal der Sieger oberhalb der Drava.
Irgendjemand muss doch bei der Begutachtung des Entwurfs gesehen haben, auf was das hinausläuft!
Frontal angesehen hält der gute Mann eigentlich ein Schwert am Knauf...
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Belgrad liegt am Zusammenfluss von Drava und Dunav, Drau und Donau. <br />Ein Stück weit stromaufwärts mündet auch die Theiß. Von der Burg hat man einen wunderbaren Blick.<br />.
Belgrad liegt am Zusammenfluss von Drava und Dunav, Drau und Donau.
Ein Stück weit stromaufwärts mündet auch die Theiß. Von der Burg hat man einen wunderbaren Blick.
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Die Festung in Belgrad ist ein großes Freiluftmuseum. <br />Unter anderem sind Fahrzeuge aus beiden Weltkriegen zu sehen, die im Festungsgraben ausgestellt sind<br />.
Die Festung in Belgrad ist ein großes Freiluftmuseum.
Unter anderem sind Fahrzeuge aus beiden Weltkriegen zu sehen, die im Festungsgraben ausgestellt sind
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In Belgrad waren lauter aus Ton gebrannte Skulpturen zu sehen. <br />Überall lugten Drachen aus dem Gehweg, schauten komische Käuze über Brunnenränder- oder badeten.<br />.
In Belgrad waren lauter aus Ton gebrannte Skulpturen zu sehen.
Überall lugten Drachen aus dem Gehweg, schauten komische Käuze über Brunnenränder- oder badeten.
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Bis Ungarn schaffen wir es bequem an einem Nachmittag. Erster Stellplatz an einem Weiher bei Rajka.<br />.
Bis Ungarn schaffen wir es bequem an einem Nachmittag. Erster Stellplatz an einem Weiher bei Rajka.
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Der Wenzelsplatz in Prag. Man fährt unmittelbar oberhalb daran vorbei. Aber da waren wir schon paarmal- wir wollen weiter.<br />.
Der Wenzelsplatz in Prag. Man fährt unmittelbar oberhalb daran vorbei. Aber da waren wir schon paarmal- wir wollen weiter.
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Der Trend geht zum Zweitnavi. Nicht schlecht, weil das Neue mehr weiß als das Alte. <br />Nervig nur, wenn zwei Frauenstimmen um eine Sekunde versetzt das Gleiche sagen *ggg*<br />.
Der Trend geht zum Zweitnavi. Nicht schlecht, weil das Neue mehr weiß als das Alte.
Nervig nur, wenn zwei Frauenstimmen um eine Sekunde versetzt das Gleiche sagen *ggg*
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Zuletzt geändert von Schnafdolin am 2012-09-11 7:05:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Ista

#2 Beitrag von magictom69 » 2012-09-10 21:09:43

Sehr schön...

Muß unbedingt demnächst mal mit Dir/Euch länger plaudern. Bulgarien interessiert mch total...

Wie lange wart Ihr unterwegs? Oder hab ich das überlesen?

Gruß

Tom
Es tat NIVEA als beim erstenmal...

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Re: Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Ista

#3 Beitrag von tauchteddy » 2012-09-10 21:28:31

Absätze Absätze Absätze. Man kann es nicht oft genug schreiben: fügt Absätze ein. So ist das praktisch unlesbar.
Zuckerbrot ist aus.

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Re: Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Ista

#4 Beitrag von TobiasXY » 2012-09-10 21:46:22

tauchteddy hat geschrieben:Absätze Absätze Absätze. Man kann es nicht oft genug schreiben: fügt Absätze ein. So ist das praktisch unlesbar.
Muss ich leider auch zugeben...denn ich habe den Text komplett ignoriert :blush:

Aber supi bilder

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Re: Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Ista

#5 Beitrag von makabrios » 2012-09-10 22:13:49

tauchteddy hat geschrieben:Absätze Absätze Absätze. Man kann es nicht oft genug schreiben: fügt Absätze ein.
Hallo,
ich habe mich durch den Text durchgelesen und fand ihn sehr interessant und schön geschrieben. Bitte nicht beleidigt sein :unwuerdig: :hug: Absätze lockern auf und heben das Ganze.
Vielleicht könnt ihr denen im Bild auch noch Absätze verpassen :dry: Absätze machen auch sexy :blush:

Dateikommentar: "Wolle Fahne kaufe?"
P1220183.JPG

Gruß
MAK ( freut sich schon auf die Isetta)
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Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Istanbul

#6 Beitrag von Schnafdolin » 2012-09-11 9:38:00

Upps, das war wirklich unlesbar. War wohl etwas spät geworden gestern! Ab jetzt werden auch die Bilder in der richtigen Reihenfolge zu sehen sein.
Doch nun dazu, was es mit Stalins Isetta und dem Pferdegespann auf sich hat:
Dateianhänge
In den Rhodopen gibt es immer noch bulgarischsprachige Türken, die Pomaken. <br />Sie leben traditionell vom Tabakanbau und der Weinherstellung, der Holzverarbeitung und der Landwirtschaft. <br />Und sie sind wieder stolz darauf, Türken zu sein, denn 1989 wollte Bulgarien sie in einer Massenaussiedlung aus dem Reich des Kommunismus verbannen. <br />Viele Dörfer sind verwaist. Rund eine halbe Million Türken haben die Roten damals aus Bulgarien vertrieben. Und nannten sich &quot;Demokratie&quot; und &quot;Volksrepublik&quot;.<br />.
In den Rhodopen gibt es immer noch bulgarischsprachige Türken, die Pomaken.
Sie leben traditionell vom Tabakanbau und der Weinherstellung, der Holzverarbeitung und der Landwirtschaft.
Und sie sind wieder stolz darauf, Türken zu sein, denn 1989 wollte Bulgarien sie in einer Massenaussiedlung aus dem Reich des Kommunismus verbannen.
Viele Dörfer sind verwaist. Rund eine halbe Million Türken haben die Roten damals aus Bulgarien vertrieben. Und nannten sich "Demokratie" und "Volksrepublik".
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Die Sommer in den Rhodopen sind heiß und trocken- wir hatten tagsüber Temperaturen um die 35°C. <br />Dass die Winter das ganze Gegenteil sind, beweisen der URAL mit Schneefräse und der dahinter abgestellte T 150-K mit Schneepflug.<br />.
Die Sommer in den Rhodopen sind heiß und trocken- wir hatten tagsüber Temperaturen um die 35°C.
Dass die Winter das ganze Gegenteil sind, beweisen der URAL mit Schneefräse und der dahinter abgestellte T 150-K mit Schneepflug.
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Die Ausgrabungsstätte der ca. 8000 Jahre alten Kultanlage Perperikon bei Kardzhali. <br />Hier gab es seit der Steinzeit Heiligtümer. Die Griechen orakelten hier wie in Delphi und die Römer <br />bauten die ersten Kirchen. Der Ort ist teilweise unter meterhohem Geröll <br />und Bewuchs versunken und die Ausgrabungen sind in vollem Gange.<br /> Am Ostende der Anlage finden sich, dichtgedrängt, die Gräber eines frühchristlichen Friedhofes.<br />.
Die Ausgrabungsstätte der ca. 8000 Jahre alten Kultanlage Perperikon bei Kardzhali.
Hier gab es seit der Steinzeit Heiligtümer. Die Griechen orakelten hier wie in Delphi und die Römer
bauten die ersten Kirchen. Der Ort ist teilweise unter meterhohem Geröll
und Bewuchs versunken und die Ausgrabungen sind in vollem Gange.
Am Ostende der Anlage finden sich, dichtgedrängt, die Gräber eines frühchristlichen Friedhofes.
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Perperikon, Die Sicht bis weit in die Rhodopen hinein ist überwältigend.<br />.
Perperikon, Die Sicht bis weit in die Rhodopen hinein ist überwältigend.
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Schönes Detail einer Brücke in Kardzhali, Bulgarien. Das Tauziehen um Bulgarien betreffend?<br />.
Schönes Detail einer Brücke in Kardzhali, Bulgarien. Das Tauziehen um Bulgarien betreffend?
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Und dann DAS:<br />Wie soll man nach Istanbul, wenn nicht mit dem Pferdegespann?<br />Nach Byzanz kamen die Leute immer geritten, auch noch nach Konstantinopel. Ist doch alles die gleiche Stadt! <br />In der Hektik der Zeit hätten wir gern gesehen, wie der Istanbuler Stadtvekehr, auf Pferdewagen umgestellt, aussähe.<br />.
Und dann DAS:
Wie soll man nach Istanbul, wenn nicht mit dem Pferdegespann?
Nach Byzanz kamen die Leute immer geritten, auch noch nach Konstantinopel. Ist doch alles die gleiche Stadt!
In der Hektik der Zeit hätten wir gern gesehen, wie der Istanbuler Stadtvekehr, auf Pferdewagen umgestellt, aussähe.
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Geile Karre. Die Erklärung ist denkbar einfach: vorne Motor, hinten Brennholzsäge. <br />So tingelt der Besitzer durch die Umgebung und sägt Nachbars Holzvorräte für den Winter. <br />Du liebenswertes Bulgarien- solche Eigenkreationen werden dir die EU- Gesetze und wenn nicht die, dann der TÜV Bulgaria mit Sicherheit noch austreiben.<br />.
Geile Karre. Die Erklärung ist denkbar einfach: vorne Motor, hinten Brennholzsäge.
So tingelt der Besitzer durch die Umgebung und sägt Nachbars Holzvorräte für den Winter.
Du liebenswertes Bulgarien- solche Eigenkreationen werden dir die EU- Gesetze und wenn nicht die, dann der TÜV Bulgaria mit Sicherheit noch austreiben.
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Im Basar in Istanbul. Rund 4000 Läden sind in diesem gigantischen &quot;Supermarkt&quot; ansässig, <br />das Angebot reicht von Touristenkitsch über Klempnerbedarf, chinesische Billigelektronik,<br />Klamotten (gefälscht oder echt, je nachdem, wieviel man ausgeben mag) bis hin<br />zu Süssigkeiten, Nahrungsmitteln und natürlich,<br />im unteren Bereich des Basars, den Gewürzen.<br />.
Im Basar in Istanbul. Rund 4000 Läden sind in diesem gigantischen "Supermarkt" ansässig,
das Angebot reicht von Touristenkitsch über Klempnerbedarf, chinesische Billigelektronik,
Klamotten (gefälscht oder echt, je nachdem, wieviel man ausgeben mag) bis hin
zu Süssigkeiten, Nahrungsmitteln und natürlich,
im unteren Bereich des Basars, den Gewürzen.
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Das Fest der &quot;Sünnet&quot;, seiner Beschneidung steht bevor! <br />Fröhlich spaziert dieser Junge mit seinen Eltern durch den Basar Istanbuls. (noch lacht er...)<br />.
Das Fest der "Sünnet", seiner Beschneidung steht bevor!
Fröhlich spaziert dieser Junge mit seinen Eltern durch den Basar Istanbuls. (noch lacht er...)
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Auf der Galata- Brücke weht immer ein kühler Wind, der Blick geht über das Goldene Horn, <br />den Bosporus bis zum asiatischen Teil Istanbuls.<br />.
Auf der Galata- Brücke weht immer ein kühler Wind, der Blick geht über das Goldene Horn,
den Bosporus bis zum asiatischen Teil Istanbuls.
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Unser Stellplatz in Istanbul an einem kleinen Fischerhafen. <br />Die Blaue Moschee im Blick und bis zur Innenstadt sind es keine 15 Minuten <br />zu laufen.<br />.
Unser Stellplatz in Istanbul an einem kleinen Fischerhafen.
Die Blaue Moschee im Blick und bis zur Innenstadt sind es keine 15 Minuten
zu laufen.
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Thrakische Küste in der Türkei. Einsamer Stellplatz weit weg <br />von Istanbuls Trubel mit grandioser Fernsicht<br />bis zu den Inseln Samothraki und Thassos.<br />.
Thrakische Küste in der Türkei. Einsamer Stellplatz weit weg
von Istanbuls Trubel mit grandioser Fernsicht
bis zu den Inseln Samothraki und Thassos.
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Alteisen vom Feinsten. In Griechenland noch überall zu sehen. <br />Dort fahren Autos komischerweise viel länger als bei uns, sind dann <br />allerdings auch abbezahlt und ihr ökologischer Fingerabdruck ist schon fast unsichtbar.<br />.
Alteisen vom Feinsten. In Griechenland noch überall zu sehen.
Dort fahren Autos komischerweise viel länger als bei uns, sind dann
allerdings auch abbezahlt und ihr ökologischer Fingerabdruck ist schon fast unsichtbar.
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Eine Folge der Krise: menschenleere thrakische Strände. <br />Wir waren fast immer allein. Auch in den kleinen Läden: <br />Die Leute kauften nur das Lebensnotwendigste.<br />.
Eine Folge der Krise: menschenleere thrakische Strände.
Wir waren fast immer allein. Auch in den kleinen Läden:
Die Leute kauften nur das Lebensnotwendigste.
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Früh am Morgen: In 80km Entfernung sieht man den östlichsten Finger Chalkidikis <br />mit dem 2033m hohen namensgebenden Berg Athos übers Meer.<br />Athos ist eine eigenständige Republik innerhalb des griechischen Staates<br /> und wird ausschließlich von Mönchen bewohnt, Frauen gibt es keine.<br />.
Früh am Morgen: In 80km Entfernung sieht man den östlichsten Finger Chalkidikis
mit dem 2033m hohen namensgebenden Berg Athos übers Meer.
Athos ist eine eigenständige Republik innerhalb des griechischen Staates
und wird ausschließlich von Mönchen bewohnt, Frauen gibt es keine.
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Fährt man von der E 79 zum Rilakloster, muss man hier vorbei.. <br />Ein Kauz von Sammler und Schrotthändler hat Fahrzeuge aus allen Epochen <br />auf dem Hof stehen, alles mit der Patina von Jahren <br />und in den <br />kuriosesten Arrangements. Hier wartet ein schon entrosteter und geschliffener Renault 4CV auf jemanden,<br />der ihn noch einmal entrostet. Viel ist allerdings nicht mehr dran,<br />immerhin ist er ja schon<br />mindestens 50 Jahre alt :)<br />.
Fährt man von der E 79 zum Rilakloster, muss man hier vorbei..
Ein Kauz von Sammler und Schrotthändler hat Fahrzeuge aus allen Epochen
auf dem Hof stehen, alles mit der Patina von Jahren
und in den
kuriosesten Arrangements. Hier wartet ein schon entrosteter und geschliffener Renault 4CV auf jemanden,
der ihn noch einmal entrostet. Viel ist allerdings nicht mehr dran,
immerhin ist er ja schon
mindestens 50 Jahre alt :)
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Da stehen sie: Renault Dauphine, VW Käfer, Trabant 500, Škoda S100 und Octavia, Jawas, Mopeds, Motorroller,<br /> dazwischen amerikanische Buicks aus den fünfzigern, eine Thin Lizzy, russische Wolgas. <br />Geschätzte 100 Fahrzeuge. Kundengespräche werden auf Plüschsofa und Zahnarztstuhl bei laufendem Fernseher im Freien geführt.<br /> Abends wird das Tor mit Hilfe einer angeschweißten LKW- Anhängerkupplung verschlossen und der Hund losgemacht.<br />.
Da stehen sie: Renault Dauphine, VW Käfer, Trabant 500, Škoda S100 und Octavia, Jawas, Mopeds, Motorroller,
dazwischen amerikanische Buicks aus den fünfzigern, eine Thin Lizzy, russische Wolgas.
Geschätzte 100 Fahrzeuge. Kundengespräche werden auf Plüschsofa und Zahnarztstuhl bei laufendem Fernseher im Freien geführt.
Abends wird das Tor mit Hilfe einer angeschweißten LKW- Anhängerkupplung verschlossen und der Hund losgemacht.
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Doch nun zu Stalin! Das Tor zur Straße immer im Blick, guckt der Despot aus seiner Isetta. <br />Wenn er wüßte, welche Freude er den Leuten NACH seinem Ableben gemacht hat...<br /><br />.
Doch nun zu Stalin! Das Tor zur Straße immer im Blick, guckt der Despot aus seiner Isetta.
Wenn er wüßte, welche Freude er den Leuten NACH seinem Ableben gemacht hat...

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Im Inneren des kleinen Kirchleins, das nach dem Ableben des Nationalheilgen Ivan Rilski <br />oben in den Felsen neben seiner<br />Höhle gebaut wurde, findet man diese Malerei. <br />Die Ikonostase in der Kirche ist dagegen rußgeschwärzt.<br />.
Im Inneren des kleinen Kirchleins, das nach dem Ableben des Nationalheilgen Ivan Rilski
oben in den Felsen neben seiner
Höhle gebaut wurde, findet man diese Malerei.
Die Ikonostase in der Kirche ist dagegen rußgeschwärzt.
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Im Innenhof des Rila- Klosters.<br />Seit Jahrhunderten DAS Nationalheiligtum der Bulgaren.<br />.
Im Innenhof des Rila- Klosters.
Seit Jahrhunderten DAS Nationalheiligtum der Bulgaren.
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6m² Wohnfläche und einen Kontinent vor der Tür.... was will ich mehr?

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Re: Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Ista

#7 Beitrag von Schnafdolin » 2012-09-11 10:10:15

BTW:
Ich bekam eben eine Anfrage aus dem Forum, ob ich nicht die Koordinaten unserer Stellplätze weitergeben könne. Dazu Folgendes:

Wir schreiben die Daten unserer schönen Nachtplätze aus Überzeugung heraus nicht (mehr) auf. Wir sind so viel unterwegs und haben gelernt, wie wir JEDEN Abend einen schönen Platz finden. Es gab auch in diesem Urlaub keine Ausnahme. Den Platz in Istanbul mal ausgenommen, der ist einfach nur zentral gelegen, ruhig ist der mit Sicherheit nicht- und trotzdem schön. Ohrstöpsel sind dort trotzdem cooler als Augenringe am nächsten Morgen :joke:

Und jetzt noch ein paar Bilder:
Dateianhänge
Los, wir gucken uns alte LKWs an!<br />Bei einem Bier sieht alles ganz anders aus. Sogar der Bierpreis :))<br />Zwei Liter kosten umgerechnet 1,40 in Bulgarien. Und es schmeckt!<br />.
Los, wir gucken uns alte LKWs an!
Bei einem Bier sieht alles ganz anders aus. Sogar der Bierpreis :))
Zwei Liter kosten umgerechnet 1,40 in Bulgarien. Und es schmeckt!
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Ein ZIL 130, wie er im Osten noch oft herumfährt.<br />.
Ein ZIL 130, wie er im Osten noch oft herumfährt.
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Einer der großen TAM- Laster, die ab den 50ern <br />mit DEUTZ- Lizenz gebaut wurden. Auch die Allradversion gibt es hier.<br />.
Einer der großen TAM- Laster, die ab den 50ern
mit DEUTZ- Lizenz gebaut wurden. Auch die Allradversion gibt es hier.
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GAZ 66 und ZIL 157. Alles Benziner!<br />.
GAZ 66 und ZIL 157. Alles Benziner!
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Ein SKODA RT 706. Leider etwas landestypisch getunt. <br />.
Ein SKODA RT 706. Leider etwas landestypisch getunt.
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Der hier stammt noch aus Istanbul. Er steht da in der Halle, am gleichen Ort wie letztes Jahr. <br />Man läuft auf dem Weg vom Wohnmobilstellplatz zur Hagia Sofia direkt dran vorbei. Schmuckstückchen :)<br />.
Der hier stammt noch aus Istanbul. Er steht da in der Halle, am gleichen Ort wie letztes Jahr.
Man läuft auf dem Weg vom Wohnmobilstellplatz zur Hagia Sofia direkt dran vorbei. Schmuckstückchen :)
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URAL-  Урал. Der hier wurde zum Stämme rücken <br />und zum Holztransport genutzt. <br />In diesem Zustand finden sich viele Russenlaster entlang der Straßen.<br />.
URAL- Урал. Der hier wurde zum Stämme rücken
und zum Holztransport genutzt.
In diesem Zustand finden sich viele Russenlaster entlang der Straßen.
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Damit der Koloss überhaupt betrieben werden kann, <br />wurde er kurzerhand auf Gas umgebaut. Das sieht man bei vielen Autos. <br />GAZ, SIL und URAL fahren alle mit Benzin, was also liegt näher, als sie umzubauen. <br />.
Damit der Koloss überhaupt betrieben werden kann,
wurde er kurzerhand auf Gas umgebaut. Das sieht man bei vielen Autos.
GAZ, SIL und URAL fahren alle mit Benzin, was also liegt näher, als sie umzubauen.
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Das serbische Bergland an der bulgarischen Grenze<br /> ist landschaftlich sehr reizvoll und unentdeckt. <br />Neu war uns auch, wie Branko und Draško nach der Arbeit nach Hause fahren :)<br />.
Das serbische Bergland an der bulgarischen Grenze
ist landschaftlich sehr reizvoll und unentdeckt.
Neu war uns auch, wie Branko und Draško nach der Arbeit nach Hause fahren :)
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Irgendwo zwischen Dimitrovgrad und Niš haben anscheinend <br />vor vielen Jahren findige Geschäftsleute versucht, <br />einen Rastplatz aus der Pampa zu stampfen. <br />Das Flugzeugcockpit sollte sicher der Zugmagnet der daneben liegenden<br /> Gaststätte werden. Nun holt sich die Vegetation ihren Anteil zurück.<br />.
Irgendwo zwischen Dimitrovgrad und Niš haben anscheinend
vor vielen Jahren findige Geschäftsleute versucht,
einen Rastplatz aus der Pampa zu stampfen.
Das Flugzeugcockpit sollte sicher der Zugmagnet der daneben liegenden
Gaststätte werden. Nun holt sich die Vegetation ihren Anteil zurück.
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Das Donauufer bei der Ortschaft Slankamen, unweit der letzten<br /> serbischen Stadt <br />vor der ungarischen Grenze, Novi Sad, gelegen. <br />800.000 Jahre Geschichte liegen hier im Lößlehm, der von Wissenschaftlern aus aller Welt auf das damalige Klima,<br /> Pollen, Wetterkapriolen und Vulkanausbrüche erforscht wird.<br />Unweit von Novi Slankamen fand 1691 eine Schlacht zwischen <br />Österreichern und Türken statt, in deren Verlauf die Türken ihren Feldherren einbüßten,<br /> woraufhin sie zum Rückzug bliesen. Das Denkmal oberhalb des Ortes mit Sicht auf die Donau erinnert daran.<br /> Nicht daran erinnert wird, dass in den Neunziger Jahren fast alle der knapp 70% dort ansässigen <br />Kroaten von den Serben vertrieben wurden.<br />.
Das Donauufer bei der Ortschaft Slankamen, unweit der letzten
serbischen Stadt
vor der ungarischen Grenze, Novi Sad, gelegen.
800.000 Jahre Geschichte liegen hier im Lößlehm, der von Wissenschaftlern aus aller Welt auf das damalige Klima,
Pollen, Wetterkapriolen und Vulkanausbrüche erforscht wird.
Unweit von Novi Slankamen fand 1691 eine Schlacht zwischen
Österreichern und Türken statt, in deren Verlauf die Türken ihren Feldherren einbüßten,
woraufhin sie zum Rückzug bliesen. Das Denkmal oberhalb des Ortes mit Sicht auf die Donau erinnert daran.
Nicht daran erinnert wird, dass in den Neunziger Jahren fast alle der knapp 70% dort ansässigen
Kroaten von den Serben vertrieben wurden.
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Feierabend. Diesmal an der Donau oberhalb von Belgrad. <br />Unweit des Ortskerns von Novi Slankamen, direkt am Wasser, <br />mit davonhopsenden Laubfröschen, neugierigem Fuchs und vorbeiziehenden Donauschiffen.<br />.
Feierabend. Diesmal an der Donau oberhalb von Belgrad.
Unweit des Ortskerns von Novi Slankamen, direkt am Wasser,
mit davonhopsenden Laubfröschen, neugierigem Fuchs und vorbeiziehenden Donauschiffen.
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Abendessen. Wir grillten fast jeden Abend. Paprika in rauhen Mengen, <br />der, ob mit Köftefleisch gefüllt oder einfach so himmlisch schmeckt. <br />Heut gabs &quot;Makedonka&quot;- Mazedonische Wurst. Griechen, Bulgaren und Serben streiten sich heute noch <br />über den Begriff &quot;Mazedonien&quot; und zu welchem Land er nun wirklich gehört.<br /> Die Wurst jedenfalls schmeckte köstlich!<br />.
Abendessen. Wir grillten fast jeden Abend. Paprika in rauhen Mengen,
der, ob mit Köftefleisch gefüllt oder einfach so himmlisch schmeckt.
Heut gabs "Makedonka"- Mazedonische Wurst. Griechen, Bulgaren und Serben streiten sich heute noch
über den Begriff "Mazedonien" und zu welchem Land er nun wirklich gehört.
Die Wurst jedenfalls schmeckte köstlich!
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Wieder eine &quot;Alt- LKW- Sichtung&quot;<br />.
Wieder eine "Alt- LKW- Sichtung"
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Schlimm! an der Serbisch- Ungarischen Grenze zum Betteln losgeschickte Romakinder. <br />Es gibt bei näherer Betrachtung eine Hirarchie: zwei ältere Jungs, die den Kleinen, die überall herumwuseln, Kommandos zurufen und erbetteltes Geld einziehen. <br />Blitzartig wird der Angebettelte gewechselt, wenn ein anderes, lukrativer aussehendes Fahrzeug naht.<br /> Dem Jüngsten fehlte die rechte Hand- dass er sie beim Spielen eingebüßt hat, oder ob sie ihm, um Aufmerksamkeit zu erheischen, abgehackt wurde? <br />Wir sahen auch mehrere junge Romi mit dem &quot;immer schlafenden Kind&quot; auf dem Arm. Fährt man ins Hinterland, sieht man die Paläste, <br />die sich die Romafamilien bauen. Übrigens nicht nur in Serbien. In Rumänien und der Ukraine sahen wir<br /> die gleichen goldglänzenden Dächer, Türmchen, gotischen Fenster wie sie die Zigeunerbarone so gern haben.<br />.
Schlimm! an der Serbisch- Ungarischen Grenze zum Betteln losgeschickte Romakinder.
Es gibt bei näherer Betrachtung eine Hirarchie: zwei ältere Jungs, die den Kleinen, die überall herumwuseln, Kommandos zurufen und erbetteltes Geld einziehen.
Blitzartig wird der Angebettelte gewechselt, wenn ein anderes, lukrativer aussehendes Fahrzeug naht.
Dem Jüngsten fehlte die rechte Hand- dass er sie beim Spielen eingebüßt hat, oder ob sie ihm, um Aufmerksamkeit zu erheischen, abgehackt wurde?
Wir sahen auch mehrere junge Romi mit dem "immer schlafenden Kind" auf dem Arm. Fährt man ins Hinterland, sieht man die Paläste,
die sich die Romafamilien bauen. Übrigens nicht nur in Serbien. In Rumänien und der Ukraine sahen wir
die gleichen goldglänzenden Dächer, Türmchen, gotischen Fenster wie sie die Zigeunerbarone so gern haben.
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&quot;Sie konnten zueinander nicht kommen&quot;- oder auch Romeo und Julia<br /> genannte Stalagtiten/ Stalagmiten- Formation in der Punkva- Höhle im Mährischen Karst nahe Brno/ Brünn.<br />Diese Höhle ist Teil der über 38 Km langen Amateur- Höhle. <br />Vier der über 1000 Höhlen sind zugänglich.<br />.
"Sie konnten zueinander nicht kommen"- oder auch Romeo und Julia
genannte Stalagtiten/ Stalagmiten- Formation in der Punkva- Höhle im Mährischen Karst nahe Brno/ Brünn.
Diese Höhle ist Teil der über 38 Km langen Amateur- Höhle.
Vier der über 1000 Höhlen sind zugänglich.
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Das ist der Abgrund Macocha, durch den die Punkva fließt. <br />Der Sage nach soll eine böse Stiefmutter ihren Jungen in die 138m tiefe eingestürzte Höhle geworfen haben. <br />Der aber konnte sich festhalten, kletterte wieder hoch und erzählte die Moritat im ganzen Dorf.<br />Daraufhin sprang die Frau selbst in den Abgrund. Macocha heißt Schwiegermutter.<br />.
Das ist der Abgrund Macocha, durch den die Punkva fließt.
Der Sage nach soll eine böse Stiefmutter ihren Jungen in die 138m tiefe eingestürzte Höhle geworfen haben.
Der aber konnte sich festhalten, kletterte wieder hoch und erzählte die Moritat im ganzen Dorf.
Daraufhin sprang die Frau selbst in den Abgrund. Macocha heißt Schwiegermutter.
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Unterwegs trafen wir noch eine Truppe VELOREX- fahrender Tschechen. <br />Ein Stahlgitterrahmen, hinten drin der Motor mit Hinterradschwinge einer Jawa 350, <br />vorn ein unbeheizbares Fahrerhäuschen und ganz vorn 2 Räder, <br />die mit einem richtigen Lenkrad bedient werden. In den 50ern ein beliebtes Versehrtenfahrzeug- welches man mangels Rückwärtsgang <br />beim Wenden schieben musste.<br />.
Unterwegs trafen wir noch eine Truppe VELOREX- fahrender Tschechen.
Ein Stahlgitterrahmen, hinten drin der Motor mit Hinterradschwinge einer Jawa 350,
vorn ein unbeheizbares Fahrerhäuschen und ganz vorn 2 Räder,
die mit einem richtigen Lenkrad bedient werden. In den 50ern ein beliebtes Versehrtenfahrzeug- welches man mangels Rückwärtsgang
beim Wenden schieben musste.
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2 Sprachen sowie Hände und Füße reichten nicht, um alles zu erzählen.<br /> Sie kamen eben zurück aus dem Urlaub- sie waren dort, wo wir hinwollten oder besser- mussten.<br />.
2 Sprachen sowie Hände und Füße reichten nicht, um alles zu erzählen.
Sie kamen eben zurück aus dem Urlaub- sie waren dort, wo wir hinwollten oder besser- mussten.
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Diese grüne Kiste hat uns überall zuverlässig hingebracht.<br />Letztes Jahr waren wir damit schon  über 12.000 km in der Türkei, diese Tour war 5600 Km lang. <br />Noch nicht eine einzige Reparatur war seit dem Kauf fällig. Ich bin wirklich froh, wenn ich nicht <br />unterm Auto liegen muss, sondern, wenn mir danach ist, kann. <br />Der Sprinter hat alles, was wir brauchen: Allrad, 4 Sitz- und Schlafplätze, 130 Liter Wasser, Küche, Heizung. <br />Und Kraft ohne Ende. Schnell und wendig ist er, säuft nicht, möchte aber überlegt gefahren werden. <br />Die Cooper Discoverer, die wir ihm auf die 16&quot;-Felgen aufgezogen haben, sind ihr Geld wert gewesen.<br />.
Diese grüne Kiste hat uns überall zuverlässig hingebracht.
Letztes Jahr waren wir damit schon über 12.000 km in der Türkei, diese Tour war 5600 Km lang.
Noch nicht eine einzige Reparatur war seit dem Kauf fällig. Ich bin wirklich froh, wenn ich nicht
unterm Auto liegen muss, sondern, wenn mir danach ist, kann.
Der Sprinter hat alles, was wir brauchen: Allrad, 4 Sitz- und Schlafplätze, 130 Liter Wasser, Küche, Heizung.
Und Kraft ohne Ende. Schnell und wendig ist er, säuft nicht, möchte aber überlegt gefahren werden.
Die Cooper Discoverer, die wir ihm auf die 16"-Felgen aufgezogen haben, sind ihr Geld wert gewesen.
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Zuletzt geändert von Schnafdolin am 2012-09-11 12:20:25, insgesamt 6-mal geändert.
6m² Wohnfläche und einen Kontinent vor der Tür.... was will ich mehr?

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Lassie
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Re: Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Ista

#8 Beitrag von Lassie » 2012-09-11 10:32:08

Ah,

schöner Reisebericht und schöne Bilder. Kompliment.

Euer Fahrzeug ist ja richtungsweisend für die Zukunft in Europa: für den Feldweg und kleine Ausflüge vom Asphalt runter ausreichend pistentauglich, einigermassen sparsam, auf Strassen flott zu fahren und nicht zu gross für die kleinen Dörfer und Wege in den Bergen.
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Viele Grüsse
Jürgen
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Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.
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n0by
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Re: Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Ista

#9 Beitrag von n0by » 2012-09-11 22:32:07

Klasse Titel, Texte + Bilder!

Danke

n0by -et
http://www.nobydick.de/
Skpye: n0by2call

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Re: Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Ista

#10 Beitrag von vanguard » 2012-11-18 22:06:36

Danke für den schönen Bericht und die super Bilder heute Nachmittag !!!! :blume: :rock:
Grüße von der Adalbertstrasse und Schnuffel ! :joke:

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KU 65
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Re: Stalin fährt Isetta oder mit dem Pferdegespann nach Ista

#11 Beitrag von KU 65 » 2012-11-19 10:00:10

danke für die schönen Bilder und die gut geschriebenen Texte.
Macht Lust auf mehr.
Gruß Kai-Uwe

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