Allrad-LKW-Gemeinschaft

Da sind wir wieder. Alle gesund und munter. Auch das Auto. Bis auf paar Blessuren. Kratzer durch Bäume , Frontstoßstange abgerissen (Plastemist beim Sprinter *grrr!*), aber sonst alles OK.

Einen Zwischenfall allerdings möchte ich euch mitteilen, urteilt selbst.
Wir suchten nach recht langer Fahrt in Aigues Mortes nachts gegen 11 einen Standpatz. Der Wohnmobilplatz war voll, die anderen Parkplätze haben eine 2-m-Bake. Also wieder zurück, entlang der Festungsmauer. Mit einem mal gibts einen Schlag; mein erster Gedanke war "klang wie ein Schuß...wer wird denn hier...in Frankreich, is ja nich der Wilde Westen..." so in der Art. "Schnell weg hier, ich brauch jetzt keinen Streß".
Hab dann erst am nächsten Tag 5cm unterhalb des SEITZ-Fensters in der Schiebetür den Einschlag gefunden. Offensichtlich wars eine Luftdruckwaffe, es ist kein Loch drin, aber das 3mm Alublech hat eine ziemliche Delle von 5mm Tiefe und man sieht die Schußrichtung. Am Ende ist ein Grat im Alu. 1,50m weiter vorn wäre es auf die BF-Scheibe gegangen, hinter der meine Freundin saß. 5cm weiter oberhalb hätte es das SEITZ-Fenster zerknallt. Glücklicherweise hats nur das Alublech deformiert und der Lack ist ab. Gut, ich bin vom Fach und lackier das eben neu.

Aber der "Spaß" sollte bekanntgegeben werden, denke ich. Leider waren wir, als ich das merkte, schon wieder weiter. (hab übrigens am dem Tag einen knallgelben Iglhaut-Sprinter in Aigues Mortes gesehen)

Also, passt auf! Vielleicht wars "nur" eine Herde dämlicher Jugendlicher, vielleicht ein "Möchtegernrambo" oder ein genervter Wohnmobilhasser...

Grüße aus dem Elbtal

Martin

Hi

Das ist ja eine betrübliche Story die ihr da erlebt habt.
Ist halt so das irgendwie immer mehr durchgeknallte Dummköpfe rumlaufen.
Mein Bruder ist letztes Jahr mitten in Koblenz auf dem Zentralfriedhof "beschossen" worden - vermutlich Luftgewehr, aber aus nicht allzugroßer Distanz...
Da kann auch mal was schief gehen wenn man's am Kopf vorbeizischen hört (oder in's Auge gehen...)

Traurig, traurig.

Greets
natte

Nichts ungewöhnliches für den Süden Frankreichs. Wird immer mehr zur no-go-area. Seid froh das es nur ne Floppe war. Der Gebrauch von Kalasch´s wird mittlerweile zum Standard. Wer sich regelmässig über das französische Fernsehen oder Radio informiert erlebt kaum einen Tag wo nicht über Angriffe und Bandenhändel mit Kriegswaffen berichtet wird. Die Faschisten von der FN reiben sich die Hände.

jaja und der sylvester stalone hat sich zu RAF-zeiten nicht nach deutschland getraut,

die macht der presse halt.

lg klaus

Servus Klaus!

Bei einem Satz wie "die macht der presse halt" mache ich mir mal wieder Gedanken, ob Kleinschreibung wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Hab' eine ganze Weile gebraucht, um ihn zu verstehen.

Trotzdem herzliche Grüße in die Fränggische
und allen Frangreich-Reisenden eine beschussfreie Zeit!

Matti

FRONGRAISCH wenn schon denn schon

bon jour!

ja die ecke marseille bis spanische grenze runter bietet ab und an ein wenig nervenkitzel.... trotzdem war ich gerne dort und werde auch in zukunft gern da runterfahren. ich informiere mich nie im voraus, ob es gefahren gibt, denn dann wirds ja stinkend laaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig


ach, ich kenne mittlerweile auch andere "unsichere" ecken in der welt... die verrate ich aber nicht, die müsst ihr schon selber suchen

entspannte und entsorgte grüsse eponge bob

Beim Wildparken in Frankreich kann man ständig unter "Beschuss" geraten, aber alles immer nur halb so wild. Der Franzose ist leidenschaftlicher Jäger und ich behaupte mal jeder "Dorffranzose" hat ne Waffe. Auf Waffenmessen die veranstaltet werden wie Wochenmärkte hab ich mich schon gewundert was und wie einfach man dort auch "unterm" Tisch kaufen kann. Da der gemeine Franzose auf Gesetze und Bestimmungen pfeifft, gerät man des Nachts immer mal wieder in Situationen wo es um einen herum knallt weil wieder ein paar Wilderer mit Nachtsichtgeräten auf die Pirsch gehen. Das erste Mal hab ich mich auch zu Tode erschrocken aber der Steyraufbau war ja Beschuss gesichert und so blieben wir einfach mit ungutem Gefühl stehen.

Ich bin in Frankreich noch keinen Meter irgendwo gewandert ohne über leere Schrotpatronenhülsen zu stolpern. Wahrscheinlich hast Du nur irgendwo gestanden wo Du als unliebsamer Zeuge einer kleinen Wilderung nicht willkommen warst oder bist Opfer eines Jungenstreichs geworden die gerade dabei waren ein paar Vögel mit dem Luftgewehr abzuknallen. Ich würd da jedenfalls nicht in Frankreich, ein Drama draus machen. So sieht meistens die Antwort der Franzosen auf gesetzliche Regelung aus.

macht doch einfach mal Urlaub auf Korsika, da haben die Straßenschilder mit französischem Text wenigstens ordentliche Löcher und nicht so bischen Schrotspuren wie auf dem Foto von biglarry

Sardinien hat da auch einiges zu bieten .....



Gruß, Wombi

da haben wir vor zwei Jahren in Frankreich wohl Glück gehabt, wir haben zwischendurch immer mal wieder wild gecampt. Einmal schlich der Jäger um unser Auto, aber als unsere Kinder aus dem Fenster geschaut haben, zog er lächelnd weiter.

reo-fahrer hat geschrieben:macht doch einfach mal Urlaub auf Korsika, da haben die Straßenschilder mit franzöischem Text wenigstens ordentliche Löcher und nicht so bischen Schrotspuren wie auf dem Foto von biglarry

Oh mit Fachauge kann man durchaus zwei ordentliche Kaliber erkennen.

biglärry hat geschrieben:

reo-fahrer hat geschrieben:macht doch einfach mal Urlaub auf Korsika, da haben die Straßenschilder mit franzöischem Text wenigstens ordentliche Löcher und nicht so bischen Schrotspuren wie auf dem Foto von biglarry

Oh mit Fachauge kann man durchaus zwei ordentliche Kaliber erkennen.

stimmt, das eine dicke Loch hatte ich übersehen.

Bin in Südfrankreich zwar noch nicht beschossen worden aber die Feuerwehr hat uns mal gegen 3h Früh aus dem Tiefschlaf gerissen und dadurch das Leben gerettet weil wir mitten in einem Waldbrand standen.....

Wir haben die gesamten 2 Wochen ausschließlich frei gestanden, von der Scheißnacht in Aigues Mortes abgesehen. Dort in der Gegend gibts aber auch so gut wie keine Stellen, an denen ich ohne schlechtes Gewissen frei stehen würde, außer am Plage de Beauduc, der aber auch noch eine Weile weg ist. Bei uns kamen abends, früh oder am Tag, je nachdem wie lange wir da so standen, Jogger, Dorfbewohner, der Jäger, ein Aufseher der Nationalparkverwaltung im Landy, der Bauer oder was weiß ich noch vorbei und alle waren freundlich und grüßten fröhlich zurück! Der Aufseher im Ardéche- NP freute sich offensichtlich, dass da so Verrückte mit nem 4x4 an einem Hang standen, fette Steinbrocken unter den Vorderrädern, damit die Karre überhaupt gerade stand. Dort hatten wir ausnahmsweise mal Schiss- aber da grüße ER zuerst Ich habe keinerlei schlechte Erfahrungen in Frankreich gemacht wie auf allen unseren anderen Touren, und die gingen in immerhin 33 Länder Europas. Wie gesagt, ich halte die nächtliche Schießerei für einen Dumme-Jungen-Streich oder ähnliches. Ich wollte euch nur warnen, dass es überhaupt passiert ist und bin mir sicher, dass es kein Einzelfall ist.

Grüße aus dem Elbtal

Martin

Schnafdolin hat geschrieben: Scheißnacht in Aigues Mortes

Dort gibts übrigens direkt am Hafen einen ganz normalen Stellplatz der recht gross ist und noch einen weiteren irgendwo in der Nähe der Stadtmauer den wir allerdings nicht angefahren sind, aber wir haben die Schilder gesehn, muss wohl ein Parkplatz direkt an der Stadt sein der ausgeschildert für Womos gedacht und erlaubt ist. Der fehlgeleitete Schuss galt wohl der hier

biglärry hat geschrieben:
Dort gibts übrigens direkt am Hafen einen ganz normalen Stellplatz der recht gross ist und noch einen weiteren irgendwo in der Nähe der Stadtmauer den wir allerdings nicht angefahren sind, aber wir haben die Schilder gesehn, muss wohl ein Parkplatz direkt an der Stadt sein der ausgeschildert für Womos gedacht und erlaubt ist. Der fehlgeleitete Schuss galt wohl der hier

...und der war voll.
Aber man kann dort prima Wasser "übern Gartenzaun" holen , haben wir am nächsten Tag gemacht. Dann sind wir Richtung Cevennen gefahren und abends seh ich den Einschuss...
Generell steh wir nicht gern auf sog. Wohnmobilstellplätzen. Das ist allerletzte Wahl. Uns stört dann immer das Fernsehgeflimmer aus den benachbarten Tupperdosen. Wir haben immer im Busch was gefunden und immer sicher gestanden. In der Ukraine sind wir früh mal geweckt worden, weil die kuhtreibende Bäuerin uns frische Milch und Joghurt bringen wollte und wir dann miteinander eine Stunde in ca. 5 Sprachen palavert haben. Das war geil - in D brauchste da keinen Gedanken dran verschwenden...

Gruß aus'm Elbtal

Martin

Schnafdolin hat geschrieben:Generell steh wir nicht gern auf sog. Wohnmobilstellplätzen. Das ist allerletzte Wahl. Uns stört dann immer das Fernsehgeflimmer aus den benachbarten Tupperdosen.

Bruder im Glauben ich kann den Betonplätzen auch nix ab, zur Not dann lieber weit ab vom Schuss und Ruhe. Da wir ausschliesslich in Vor und Nachsaison unterwegs sind stehen wir am meisten auf wunderschönen fast komplett leeren Campingplätzen und haben immer unsere Ruhe.Oft aber auch nur einfach irgendwo in der Wildnis. Da gibts kein Fernsehgeduddel, keine rundherum nikotisierung und man tritt nicht ständig in irgendwessen Hundescheisse. Kein Wunder dass die Tupperschüsselbrüder und Schwestern so einen schlechten Ruf haben.

Zur Not ja nicht... eher aus Überzeugung. Machen wir seit 20 Jahren so. C-Plätze nur, wenn wir uns mit Freunden (wie jetzt zum 1.Mai in der Tschechei) ein ganzes Wochenende treffen und von dort aus wandern, Boot fahren oder klettern gehen etc.

Die schönsten Plätze sind eh immer die, die man selbst findet. Und, mal ehrlich: wozu brauchen wir nen C-Platz? Wir haben genug Wasser an Bord, Strom auf dem Dach, Heizung ist drin, kochen können wir und in der Nacht krakeelen keine Leute um die Karre herum, höchstens eine Nachtigall

..oder wie im Verdon: die französische Artillerie , die auf dem Plateau oberhalb einen gigantischen Schießplatz betreibt. (Vielleicht war der Einschuss ja ein Irrläufer...?)

Gruß aus`m Tal- "Bruder im Glauben"

Martin

Bei der "Einfahrt" in die Gorges du Verdon haben wir durch Zufall einen der schönsten "Wildstellplätze" gefunden die wir je gesehn haben. Ich habs leider verpasst die genauen Koordinaten aufzuschreiben aber ein paar Fotos könnten dienlich sein. Zuerst findet man auf einer Kreuzung einen staubigen Halteplatz von dem ein kleiner Feldweg abgeht der auf einem kleinen Plateau endet das komplett plan ist und wo man geschützt von niedrigen Hecken stehen kann und einen Überblick über das gesamte Tal und den Fluss hat. Ein Wahnsinns Platz, nur ein wenig windig. Die Aussicht ist dann die vom ersten Foto auf dem man dann auch die vielen kleinen Offroadwege rundums Tal sehen kann.

Aigues Mortes

--> Google Translate: aigues mortes = akut tot

Von daher ja passend...

Um durchlöcherte Verkehrsschilder zu finden, braucht ihr nicht ins blutrünstige Südfrankreich zu pilgern, die findet man bei uns auf dr'Alb auch zur genüge - vor allem rund um die Truppenübungsplätze. Da sind auch dickere Durchschüsse zu finden:

"...als sich bei einem Übungsflug über den Platz eine Garbe aus der Bordkanone eines Starfighters löste und mehrere Häuser in der Gemeinde Seeburg durchsiebte." (Quelle)

Grüsse

Tom

biglärry hat geschrieben:zur Not dann lieber weit ab vom Schuss

Nur "zur Not"? Für mich gilt das generell ...

laforcetranquille hat geschrieben:Die Faschisten von der FN reiben sich die Hände.

...tja, Aigues-Mortes liegt übrigens im Département Gard - dem einzigen Departement in den Marine Le Pen noch vor Hollande und Sarkozy gelandet ist... (siehe Präsidentschaftswahl 2012, erste Runde). Ging es in dem Wahlprogramm der FN nicht auch um "Law and Order"?

Freundliche Grüße!
Tom / dieselman