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Nordafrika - Sicherheitshinweis AA

Verfasst: 2009-06-23 21:45:21
von mafra
Auszug des Reisehinweises vom AA:
In den nordafrikanischen und den südlich an die Sahara grenzenden Ländern wächst die Gefahr des islamistischen Terrorismus und krimineller Übergriffe. Al-Qaida im Maghreb (AQM) sucht derzeit gezielt nach Ausländern zum Zwecke der Entführung. Wirksame Gegenmaßnahmen gegen diese Terrorgruppe zeichnen sich nicht ab. Es ist, wie aktuelle Hinweise bestätigen, jederzeit mit weiteren Entführungen westlicher Staatsangehöriger zu rechnen. Gerade auch deutsche Staatsangehörige sind einer deutlich ansteigenden Anschlags- und Entführungsgefahr ausgesetzt. Das Auswärtige Amt rät von Reisen in entlegene, nicht hinreichend durch wirksame Polizei- oder Militärpräsenz gesicherte Gebiete der Sahara und ihrer Randbereiche eindringlich ab.

Hier der komplette Hinweistext

Verfasst: 2009-06-24 9:14:02
von Gwenn
Oh je, das versetzt dem Sahara-Tourismus wohl den Todesstoß. Zwar handelt es sich nicht um eine "Reisewarnung" im technischen Sinn, aber der Wortlaut ist ziemlich eindeutig. Seriöse Reiseveranstalter werden dies wohl berücksichtigen müssen.

Marcus

Verfasst: 2009-06-24 9:17:31
von mafra
Gwenn hat geschrieben: Seriöse Reiseveranstalter werden dies wohl berücksichtigen müssen.
Siehe hier

Verfasst: 2009-06-24 9:43:03
von Tomduly
Gwenn hat geschrieben:Oh je, das versetzt dem Sahara-Tourismus wohl den Todesstoß. Zwar handelt es sich nicht um eine "Reisewarnung" im technischen Sinn, aber der Wortlaut ist ziemlich eindeutig. Seriöse Reiseveranstalter werden dies wohl berücksichtigen müssen.

Marcus
Moin,

naja, eine "Teilreisewarnung" (ich liebe Behördendeutsch..) gibt es schon mal:

"Landesspezifische Sicherheitshinweise/ Teilreisewarnung
In der nigrischen Sahara (gesamte „Region Agadez“, einschließlich des nördlich von Agadez gelegenen Aïr-Gebirges, das Grenzgebiet Niger-Mali-Algerien-Libyen sowie zum Tschad) bestehen für Bürger westlicher Staaten sehr hohe Entführungs- und Erpressungsrisiken. Vor Reisen in diese Gebiete wird gewarnt."

zu finden hier

Den Sicherheitshinweis
"Das Auswärtige Amt rät von Reisen in entlegene, nicht hinreichend durch wirksame Polizei- oder Militärpräsenz gesicherte Gebiete der Sahara und ihrer Randbereiche eindringlich ab."
für alle Sahara-Anrainerstaaten gibt es beim AA auf den Länderseiten von Marokko, Algerien, Tunesien. Libyen etc. schon seit einigen Monaten. Dürfte mit der Entführung des österr. Pärchens und dem Zwischenfall an der tun.-alg. Grenze nähe El Borma/Seen im Januar 2008 zusammenhängen. Nach Januar 08 wurden die Tunesier ja bekanntlich aktiv und haben einen gesperrten Korridor entlang ihrer Grenze zu Algerien eingerichtet und diverse Auflagen und Beschränkungen fürs Reisen ins Sperrgebiet eingeführt. Siehe www.wuestenschiff.de etc.

Dass das AA offiziell von Sahara-Reisen abrät, dürfte vor allem Reise-Versicherern und Schutzbriefanbietern gefallen, die haben es nun leichter, sich im Leistungsfall vor der Zahlungspflicht zu drücken, wenn ein Versicherter sich wider besseres Wissen und trotz offizieller Warnungen quasi vorätzlich in Gefahr begibt. Schaut mal in die AGB eurer Versicherer, ob da nicht entsprechende Klauseln drin sind ("Kriegsgebiete, Unruhen")

Grüße

Tom

Verfasst: 2009-06-24 9:46:55
von mafra
Dass das AA offiziell von Sahara-Reisen abrät, dürfte vor allem Reise-Versicherern und Schutzbriefanbietern gefallen, die haben es nun leichter, sich im Leistungsfall vor der Zahlungspflicht zu drücken, wenn ein Versicherter sich wider besseres Wissen und trotz offizieller Warnungen quasi vorätzlich in Gefahr begibt.
Reisversicherungen sind nicht der Grund für Hinweise/Warnungen des AA !!!

Verfasst: 2009-06-24 10:12:15
von Murphy
Hallo Manfred und Forum !

Mir sind keinerlei neue Ereignisse in MArokko bekannt geworden, deshalb kann ich die ganze Panikmache nicht verstehen. Marokko ist m.M. seit den Anschlägen in Casa damals ein relativ gut kontrollierter Polizeistaat. Mit der Situation in Algerien/MAli/Niger sicher nicht zu vergleichen.

Gruß

murphy

Verfasst: 2009-06-24 10:13:25
von Gwenn
... abgesehen davon, dass in Versicherungs- und Stornoangelegenheiten bislang nur die dezidierte "Reisewarnung" gilt.

Aber es wird nun wohl weniger Kunden geben, die sich selbst für organisierte Saharatouren anmelden. Vielleicht nicht in Sachen Tunesien, aber Ägypten, Libyen etc. wohl schon.

Jedenfalls sorgen diese Sicherheitshinweise des AA noch mehr dafür, dass die zuhause Gebliebenen immer weniger Verständnis für Saharareisen aufbringen, was im Falle eines Falles für den politischen Druck in Richtung Lösegeldzahlungen bzw. Verhandlungen beeinflussen dürfte.

Marcus

Verfasst: 2009-06-24 10:15:13
von mafra
Mir sind keinerlei neue Ereignisse in MArokko bekannt geworden
Wenn uns etwas bekannt wird, dann ist es zu spät.
Das AA hat auf jeden Fall bessere Informationsquellen und veröffentlicht
dies keinesfalls um Versicherungen zu schützen oder Panik zu machen.
Das ist dann schon begründet!

Re: Nordafrika - Sicherheitshinweis AA

Verfasst: 2009-06-24 11:19:40
von n0by
mafra hat geschrieben:Auszug des Reisehinweises vom AA:
...wächst die Gefahr des islamistischen Terrorismus und krimineller Übergriffe. .....



... als Reisender und Gast ist es wohl
besser still und bescheiden dort
zu verweilen, wo keine rigid-
religiös-retardierten fundamental
fashos Leib-&-Leben bedrohen!

Bild

... an diesen Knöpfen nicht zu spielen,

sie nicht zu drücken, warnen
die Experten nach Erkenntnislage!

Bild

... sieht vielleicht spießig aus:
aber ist ruhig, dunkel und sicher!

:D

Wer will mit in die Ferne reisen?

:blush:

http://www.n0by.de/n0/myLife/09/0620/Navis.htm

:lol:

Verfasst: 2009-06-24 11:25:41
von palexy
moin,

ohne jetzt hier ne diskusion um die sicherheit lostreten zu wollen.

aber nach diversen reisen in marokko und andere länder der region halte ich marokko für nicht sicherer als mauretanien oder algerien oder sonst ein land in der region.


ich glaube schon länger ,als das auswärtige amt warnt, daran das der nächste dicke platzer warscheinlich in marokko passieren wird.
man muß sich halt auf die lage einstellen.

ich werde trotzdem weiter nach marokko fahren wenn mir danach gelüstet.aber mein reiseverhalten wird sich entsprechend ändern.
und wenn ich reiseveranstalter wäre würde ich meiner sorgfaltspflicht gegenüber meinen kunden rechnung tragen und meine reisen ebenfalls absagen.

ich halte marokko für ein sehr lohnendes ziel(für den terrorismus) eben weil dort sehr viele touristen unterwegs sind.und damit meine ich nicht die neckermänner an der küste.
nach allem was ich beobachtet habe ist marokko nur oberflächlich gesehen sicherer als andere länder der region.
gruß palexy


nich das ich jetzt hier mißverstanden werde.ich mag marokko.ich fahre weiterhin runter.wir haben mittlerweile freunde dort usw.aber die meinung da wär alles im lot und es bestünde keinerlei gefahr kann ich einfach nicht ganz teilen.
die gefahr lauert ja überall.madrid london ebenso wie auf der piste taouz mhamid.man muß damit leben und sich darauf einstellen.unterkriegen lassen sollte man sich davon aber nicht.

Verfasst: 2009-06-24 17:31:12
von Murphy
... sieht vielleicht spießig aus:
aber ist ruhig, dunkel und sicher!
Zuhause kann man auch vom Blitz erschlagen werden, die Wahrscheinlichkeit dafür ähnlich gross, wie im Maghreb entführt zu werden.
murphy

Verfasst: 2009-06-24 17:39:29
von crutchy the clown
Zuhause kann man auch vom Blitz erschlagen werden,
....deshalb ist mein Aufbau vollständig aus Stahl: Faraday'scher Käfig! (sonst würde ich mich zuhause auch nicht sicher fühlen)

Verfasst: 2009-06-24 17:42:05
von mafra
Zuhause kann man auch vom Blitz erschlagen werden, die Wahrscheinlichkeit dafür ähnlich gross, wie im Maghreb entführt zu werden.
Ja, das ist einer von den Sprüchen der aber nicht stimmt.
Man kann sich selbst auch das einreden was man gerne möchte.
Überlege mal wieviel Leute in den letzten Jahren entführt wurden
und jetzt im Moment noch nicht frei sind!
So viele Blitztreffer gibt es nicht.

Verfasst: 2009-06-24 17:49:41
von mafra
Franz Murr aus dem Unimurr-Forum hat den Nagel auf den Kopf getroffen!
Ich erlaube mir Franz Murr hier zu zitieren.


wir erleben hier einen klassischen Fall von Wahrnehmungsstörung.
die Sahara war nie sicher und die Minen liegen schon länger rum.
In den 90zigern wollte das nur keiner wahr haben und alle haben sich gegenseitig sugeriert, dass die Sahara sicher ist.
Seit ich in die Sahara fahre ( 1978 ) wurden regelmässig Touristen überfallen, getötet oder beraubt. Zeitweilig mit Unterstützung der Wilayas in Algerien.
Aus meinem unmittelbaren Freundeskreis sind vier Deutsche in den Achzigern ermordet worden.
Es scherte sich nur damals keine Presse und kein Auswärtiges Amt um die Vorfälle.
Geändert hat sich der technische Zustand der Fahrzeuge der Banditen und die Bewaffnung ist besser.
Außerdem schmückt man heute einen Raubzug mit islamischen Motiven und man hat gelernt, dass Entführung, vor allem von Deutschen lukrativer ist, als Raub.

Bei entführten Franzosen oder Engländern kommt die Spezialeinheit mit Tötungsauftrag, bei entführten Deutschen der Außenminister mit Lösegeld.
So schaut das aus.

Gruß

Franz
In den 90zigern wollte das nur keiner wahr haben und alle haben sich gegenseitig sugeriert, dass die Sahara sicher ist.
Nicht nur in den 90ern, auch jetzt wollen es viele nur so sehen wie sie möchten und wie es gerade auskommt.

Wer in der Westsahara nur ein paar Meter
von der Piste oder dem Asphalt runter geht,
der hat ein Problem ...
Bild

Bild

Verfasst: 2009-06-24 22:59:12
von OliverM
Ja , da isses ja wieder ,........... das Sommerloch . Wie habe ich das vermisst .

Grüße
Oliver

Verfasst: 2009-06-24 23:24:52
von Murphy
Hallo zusammen !

Ich habe nie behauptet, dass Marokko ungefährlich ist, sondern das Entführungsrisiko im Maghreb (und nicht in Ägypten oder Jemen usw..) mit der Trefferwahrscheinlichkeit eines Blitzes größenordnungsmäßig gleichgestellt.
Das Los vom Blitz getötet zu werden trifft einen von 24 Millionen Menschen (soviel wie etwa im Großraum von Kairo wohnen).
Dieses Ereignis ist schon mal 6-fach wahrscheinlicher als den JAckpot knacken zu können, also keineswegs Null.
Die Möglichkeiten ums Leben zu kommen sind z.B. im Haushalt, Straßenverkehr, durch Minengefahr , Rauchwaren & AIDS bedeutend höher, selbst bei uns in Europa .

murphy

Verfasst: 2009-06-25 11:33:45
von palexy
moin,

ich hatte dich schon verstanden.ich weiß auch genau was du meinst.grundsätzlich sehe ich das genauso.

aber es gibt viel andere tolle wüsten zu entdecken.

die "steigende" gefahr(auch wenns nur gefühlt oder medial aufegputscht ist) verändert meine reisepläne dann aber doch.marokko ist toll hat aber mit wüste und "der sahara" wenig zu tun.

und wie sich die anderen regionen der sahara entwickeln beobachte ich zu hause in ruhe und entscheide dann.
will sagen wenn ich von sahara spreche dann meine ich nicht marokko.

libyen ist durch führerzwang unerschwinglich(ich reise mehrere monate!)algerien auch.mauretanien ist auf einem komischen weg.den man genau beobachten sollte.
mali zu 80% höchst unsicher(auch ohne sommerloch)niger und tschad ist auch klar.die entwicklung die der sudan grade nimmt auch höchst bedenklich.und zu ägypten kann ich nix sagen denn damit habe ich mich bisher noch nicht wirklich ersnthaft auseinander gesetzt.

die entwicklung führt aber bei mir (zum glück irgendwie) auch dazu endlich mal den arsch in bewegung zu setzen und nach namibia zu verschiffen.namibia,botswana wollten wir schon lange mal hin da aber die sahara vor der tür so bequem ohne schiff zu erreichen ist.....

atacama....das wär auch noch was.

über kurz oder lang wird sich die situation erstmal noch weiter verschärfen denke ich.leider.und mit sommerloch(wie unfaßbar unqualifiziert) hat das auch leider wirklich wenig zu tun.schön wärs wenn dem so wäre

gruß palexy

Verfasst: 2009-06-25 11:49:02
von tauchteddy
@Murphy
Wahrscheinlichkeitsrechnung ist deine sache nicht, oder? Dein vergleich besagt, dass das Risiko, entführt zu werden, größer als 1:24.000.000 ist. Das ist Unsinn, denn damit behauptest du, dass weniger als einer von 24 Millionen (deutscher) Touristen in der fraglichen Gegend entführt wird.

Verfasst: 2009-06-25 12:07:34
von Murphy
aber es gibt viel andere tolle wüsten zu entdecken.
die Eingänge zur Sahara sind verschlossen, aber andere Wüsten gibt es nicht innerhalb eines Aktionsradius von 6 bis 8 Wochen.

dass Marokko nichts mit Wüste zu tun hat, ist klar, aber es ist bislang ein bequemes vielseitiges Urlaubsland (Meer, Berge, kleiner Sandkasten) gewesen. Wo gibt es sonst noch Sonne und so viel unverbaute Küste gleichzeitig ?

murphy

Verfasst: 2009-06-25 12:39:21
von palexy
hallo,

irgenwie haben wir ein mißverständnis glaub ich.

ich liebe marokko!werde und würde immer wieder hinfahren.
es gibt in greifbarer nähe nichts vergleichbares.

und vom blitz werde ich da glaub ich auch nicht getroffen :angel:
aber für richtige wüste muß man wohl oder übel bald weitere wege in kauf nehmen.aber auch marokko hat an wüstenlandschaften alles zu bieten was man braucht nur eben nicht so einsam.
ich weiß was gefahr bedeutet.ich fahre fahrrad in deutschen städten.

gruß palexy

Verfasst: 2009-06-25 13:14:14
von egge-fn
palexy hat geschrieben:hallo,

ich weiß was gefahr bedeutet.ich fahre fahrrad in deutschen städten.

gruß palexy
Wohl wahr.

Gruß Markus

Verfasst: 2009-06-25 13:46:35
von palexy
hierzu traurig aber passend ins sommerloch :
http://www.wuestenschiff.de/phpbb/viewtopic.php?t=40177

ich hoffe das ist ok wenn man hier fremdforen verlinkt.
gruß palexy

Verfasst: 2009-06-25 15:27:26
von DäddyHärry
egge-fn hat geschrieben:
palexy hat geschrieben:hallo,

ich weiß was gefahr bedeutet.ich fahre fahrrad in deutschen städten.

gruß palexy
Wohl wahr.

Gruß Markus
Wer sich in Gefahr begibt,... :angel:

Aber unter den Radlern gibts ja genug suizidgefährdete! :mad: