Wie schon erwähnt, dauerte unsere Rückreise wohl am längsten... (Rückreise von Saverne)
Und... wir sind in 3 Wochen durch 14 Länder gereist! – fast wie ein Amerikaner oder Japaner:
Luxemburg, Frankreich, Deutschland, Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Italien, Südtirol, Östereich und wieder nach Deutschland... ist ja gar nicht mal so schlecht oder?
Und – unser guter Gelber hat alles prima mitgemacht!
Hier nun eine kleine Zusammenfassung von unserem Trip nach Albanien:
Der erste Schock trat an der slowenischen Grenze auf! Durch die neuen Autobahnen und riesigen Kreuze in West-Slowenien, haben wir uns ganz schön verfranzt, und haben uns dann halt für einen weniger touristischen Grenzübergang entschieden.
Man begutachtete unseren Magirus, beschaute unsere Pässe: „Wo fahren sie hin?“ „Nach Kroatien.“ „Wie lange haben sie vor dort zu bleiben?“ „3 Wochen?!?“ „Der Pass des Kindes läuft in 2 Tagen ab, sie sollten zur Botschaft nach Zagreb!!“
Häh – das konnte doch gar nicht sein... Wir haben alles durchgeschaut, besonders den Pass von unserem Hund „Schmidt“. Den haben wir mind. 4x angeschaut, ob alle Impfungen stimmen etc.
Nein, der Herr hatte recht!!! Aber, der Pass von Pauline ist in zwei Tagen vor 2 JAHREN! Abgelaufen!!
Wir MUSSTEN nach Zagreb – lag ja absolut auf unserer Route – klar – Temperaturen war ja auch anschaulich... da kann man ja mal in ne Hauptstadt fahren... NERV!
Aber –Überraschung, durch unser am Tag zuvor getätigtes Telefonat, lief‘s wie am Schnürchen. Einen wunderschönen Ein-Jahres-Pass für Pauli – wat willste mehr – und... nen kleinen Eindruck von Zagreb. (Wobei hier zu erwähnen sei, dass wir die Müllhalde von dieser Stadt nun echt gut kennen, Stellplätze zu finden ist hier nicht so einfach; aber wir standen an einem Hotel, welches direkt an einem Park liegt (Temperatur nachts 27 Grad)
Dann gings schnell wieder Richtung Küste hinter Zadar. Zwei Tage dort. Die Hitze wurde schier unerträglich mit jedem Kilometer, den wir südwärts reisten. Christian kam ganz gut damit klar, aber ich? Einfach gelähmt. Temperaturen nachts im Womo um die 28 Grad ohne ein Lüftchen.
Zwei Tage später weiter Richtung Süden. Die Küste wurde steiler, Campingplätze rarer bzw kleiner mit engen steilen und kleinen Straßen. Die Zeit wurde knapp. Weil – man weiß ja, um so früher, um so besser findet man noch ein nettes Plätzchen. Eigentlich hatten wir ja vor den Bosniern die Ehre zu erweisen... aber – nee, besser nicht. Ein ca 40 km langer Küstenstreifen, wobei der bebaute Teil eine in die Felsen gebaute Bettenburg ist – wie Monaco. Bloß weg hier und wieder über die Grenze nach Kroatien. Da sahen wir endlich was ganz nettes, tief unten in einer Bucht (25 km vor Dubrovnik).
Christian rein in die Straße. Et wurd eng! Christian schwitzte noch ein bißchen mehr. Zweige von Bäumen versperrten ihm die Sicht, parkende Autos am Rand, ein hupender hinter uns. Ich stieg aus und gab Kommandos. Ein kleine Kreuzung aus der auch noch Fahrzeuge kamen. So – Ruhe bewahren, das Recht des Stärkeren geltend machen. Netterweise fuhr ein PKW rückwärts wieder in seine Seitenstraße, damit wir geradeaus in die Zufahrt des Platzes kamen. OH MEIN GOTT – super eng, keine Mauer, rückwärts wieder hoch? Wäre eine Katastrophe gewesen. Bin dann erst einmal vor gegangen und habe die sehr nette Inhaberin nach einem großen UND freien Stellplatz gefragt (das gegen 17.00 Uhr). Also mehr mit Händen und Füßen – sie schaute um die Ecke, sah unser WOMO, war aber nicht schockiert, eher freudig überrascht. Sie zeigte mir genau gerade vor einen super großen unter Bäumen gelegenen Platz. Ich rannte um die Ecke und zeigte Christian den „Daumen nach oben“. Jetzt mußte Christian nur noch das Baby noch zweimal um die Ecke biegen und dann passt das schon! Die Besitzerin machte eine überraschte Gestik und murmelte was von guter Chauffeur! Zwei entspannte Tage, aber auch unerträglich heiß.
Nun stand bald Montenegro bevor und dann Albanien. Ich hatte schon fast keine Lust mehr, da mich die Hitze echt lähmte und es auch nachts keine Entspannung gab; außerdem wußten wir ja auch nicht genau, was uns da so erwartet...
Es ging weiter. Nach Dubrovnik wurde es leerer und leerer und vermüllter. Montenegro kam. Nichts aufregendes. Jedoch sehr überraschend, wie touristisch hier die Küstenstreifen sind... anders wie in Kroatien.
Kleine Restaurants und Cafes säumten die Küstenstraßen. Hier mußten wir uns dann auch schnell entschieden, die Zeit rannte. Riesen Campingplatz. War okay für eine Nacht. Wir hatten nette Nachbarn aus der Schweiz, die uns von der hervorragenden Berglandschaft Montenegros berichteten.
Ich war ja immer noch abgeneigt – nicht wegen der Berge – aber wegen der Vorstellung, die Küste zu verlassen – keine Abkühlung zu haben und in einer Dunstglocke zu sitzen.
Der Himmel hatte mich erhört!!!!! Es gab ein Gewitter mit Sturm und Hagel UND es kühlte sich ab!!!
UND... am nächsten morgen war es sehr angenehm und bewölkt!!!!! Also – ab in die Berge um den großen Skardarsko-See (der halb zu Montenegro halb zu Albanien gehört) und über die Grenze bei Hani i Hoti. Alles ging seinen bürokratischen Weg. Nach kurzer Büroablatscherei waren wir am Ziel – in Albanien. Die Temperatur gut – die Frisur hielt...
Die Straßen schlechter – klar – Müllberge – klar – kleine Bunker - klar. Dann die erste kleine Stadt (okay großes belebtes Dorf). Wir bogen im Zentrum nach links ab, weil das mußte der Weg nach Teth sein (1600 m). Da wir noch Geld brauchten hielten wir direkt vor einer Bank. Geld gezogen – Polizist davor nach dem Weg mit Hilfe unsere Karte gefragt. Sofort sprangen zwei junge Männer herbei, die uns in perfektem Englisch erklärten, dass dies die richtige Straße ist.
Auf die Frage, ob die andere Straße nach Shkoder hinunter für uns befahrbar sei... Nein, nein, das sollten wir besser lassen, man wolle uns ja schließlich wieder heil hier unten in Koplik empfangen.
Noch Brot, Obst, Getränke besorgt – erstes Fazit: Sooo freundlich und hilfsbereit.
Nach kurzer Mittagspause starteten wir gegen 14.30 in die Berge. Oh Mann wir dachten wir sind gegen 17 Uhr da oben –ist doch keine Entfernung – wir hatten irgendwas gelesen von 20 km, im Enddefekt waren es 42 km, die uns knappe 6 Stunden auf Trapp gehalten haben. In einem kleinen Dorf, bevor es dann steil wurde hörte die geteerte Straße plötzlich auf. Ferkel, Esel und Kühe kreuzten unseren Weg. Die „Straße“ holprig, steinig, löchrig. Wir kurvten uns nach oben. Da es ja schon relativ spät war, verließen wir uns darauf, dass hier wohl kaum mehr Gegenverkehr zu erwarten sein wird...
Der erste Wagen kam und entgegen – Christian „Bingo!“
Aber – kein Problem, auch die anderen größeren und kleineren Transporter. Kurzes Rangieren, vor, zurück und seitwärts und weiter geht’s mit einem freundlichen Winken.
Gegen 17 Uhr waren wir oben auf dem Pass (wo ist hier nun der Nationalpark... der Ort... wo können wir stehen...). Ich glaube wir haben den Reiseführer nicht ganz GENAU gelesen!!!!!
Also – weiter ging’s. Abwärts – enger – steiler – später.... Brücken, die zu passieren waren, Minitransporter, die zu passieren waren – und dann – auch ein PKW, der neben uns anhielt (war nicht wirklich was zu rangieren) zu Christian: „Oh bist du hier – gefällt Dir – wünsche guten Urlaub“ und fott war er!
Hey – die sprechen hier alle deutsch oder was????
Christian mußte die Spitzkehren in 2 Schritten nehmen. Wir sahen Häuser in der Tiefe... Rettung – 18.30 Uhr – wir zählten nur noch die HÖHENMETER – nicht die Kilometer. Plötzlich – Touries – Deutsche – Franzosen und Schweizer, die Albanien mit Rucksack durchtrampen. „des isch nimmer weit, vielleicht ne Viertelstund!“
Es wurde ne halbe Stunde, begrüßt von den Kindern des Ortes. Ganz schnell haben wir uns auf eine Wiese neben Ruinen gestellt, um die Nacht empfangen zu können.
Oh – welch ein Traum – eingehüllt von Schneebergen und einem aufgehendem Vollmond!!!
(Temperatur in dieser Nacht 14 Grad, die Frisur saß und der Schlaf war relaxt).
Am nächsten Morgen holte uns Francesco (9) um 8 Uhr ab. Wir sollten ins Dorf! Aber nicht über diese Brücke!!!!! Er zeigt uns einen anderen Weg (Durch den Fluss!) Jippie! Christian kam zu seiner ersten Flußdurchfahrt. Es wurde von gegenüber geholfen mit wilden Handbewegungen; aber – man vertraut diesen Menschen und läßt sich auch noch mit Händen und Füßen aufklären, dass der andere Weg nach Shkoder gefährlich ist.
Naja... kann man ja doch mal probieren – oder? Steht ja auch so in den Führern „...mit Allrad...“ Aber vielleicht nicht sooo groß?
400 m, dann wurd es steil mit Felsvorsprung - ähm Hallo - ich red jetzt nicht von nem kleinen Felsvorsprung..... sondern von einem Felsen!!!! Vielleicht wären wir ja drunter hergekommen, aber wenn die Strecke schon SO anfängt – und 48km vor uns liegen + 2 Brücken (von denen nix geschrieben stand, ob Holz oder sonst wat?), haben wir uns entschieden, doch besser den gleichen Weg zurück zu nehmen.
DIESE SCHEISS 400m IM RÜCKWÄRTSGANG, haben Christian und mich 3 Kilos verlieren lassen (auch nicht schlecht) – es dauerte 40 Min. PUH!
So – nun den ganzen Krempel wieder zurück – Christian war leider in der blöderen Position – er saß immer irgendwie am Abgrund. Auch hier wurde wieder einiges an Kalorien verbrannt!!!
Wieder unten in dem anderen Tal angekommen, verbrachten wir eine wunderbare Nacht mit einer französischen Familie (oh Wunder – die sprachen super englisch und hatten bereits 1 Jahr Afrika mit den Kindern (jetzt 16 und 13) hinter sich – und Indien). Es war eine wundervolle, nette Begegnung!
Danach ging‘s dann Richtung Küste, im Norden Albaniens. Das war ein Reinfall! Okay – Sandstrand – aber das war‘s auch schon! Wir haben letztlich in einer kleinen Straße übernachtet.
Weiter ging‘s Richtung Durres (von hier nahmen wir auch die Fähre nach Ancona). Etwas südlich von Durres wird’s leerer und auch schöner, aber leider war die Zeit nicht mehr da.
Viele nette Albaner haben uns angesprochen (in Deutsch), wir wurde auf ein Bier eingeladen und haben vieles über das Land erfahren.
Resümee: Wenn man sich auf die Menschen einläßt und auf sie zu geht – oh Mann – es ist wundervoll – und laßt uns bitte diese Vorurteile beiseite legen – besonders, das, was wir in den Medien mitgeteilt bekommen: „Der böse Kosovo-Albaner“ Hah! Wir hatten tolle Gespräche mit Bosniern, Serben, (Kosovoern???) und Albanern; jeder mit seiner Geschichte; jeder mit seiner Bestätigung, dass Albanien sicher ist und keiner es wagen würde, Touristen zu beklauen, anzugreifen oder wat auch immer! Kompliment.
Wir werden wohl wieder nach Albanien fahren – vielleicht dann mit einer direkten Fähre von Venedig nach Korfu, um den Süden (der viel! schöner sein soll) und natürlich in die Berge!
Zurück ging’s, wie gesagt über Italien, Südtirol

(war super genial), Österreich nach good old Germany!
Wobei hier zu erwähnen sei, wie ätzend! Es ist, über die deutsche Grenze zu kommen und nach 4 Minuten direkt wieder vor einer roten Ampel zu stehen!!!! Boah, Mann, das nervt.
Den einzigen Stau, den wir auf der ganzen Fahrt hatten, war vor Durres auf der Hauptverbindungsstraße; aber das war recht kurzweilig, weil die Albaner sehr kreativ fahren.
Solltet Ihr bestimmte Fragen zu Stellpätzen o. Ähnl. Haben – fragt gerne nach – aber das hätte hier den Rahmen gesprengt!
Lieben Gruß von den
Volgmännern