Allrad-LKW-Gemeinschaft

Hallo Leute,

ich will mal einen amtlichen Verbandskasten anschaffen.
Eher was grösseres mit viel Material.

Was nehme ich nur?

https://www.bueromarkt-ag.de/erste-hilfe-koffer.html



P.S. ein HU Kasten nach DIN habe ich unterm Sitz.

Ganz ehrlich, wenn du nicht weißt was du brauchst, bist du sicher das du das anwenden kannst?

Durch meine Ersthelfer-Ausbildungen habe ich gelernt, dass man nur das anwenden sollte/darf, was man auch kann und was am Patienten keinen zusätzlichen Schaden anrichtet. Deshalb würde ich einfach einen großen DIN-Kasten kaufen und noch ordentlich Wundschnellverband, Kompressen, Dreiecktücher und Pflaster reinpacken, damit kann man die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte oder bis man selbst in die Nähe von Rettungskräften kommt schon mal deutlich verlängern.

Flexible Schiene für gebrochene Gliedmaßen macht auch Sinn. Statt Nähzeug (wer will das wirklich anwenden) würde ich ein paar Klammerpflaster dazu tun, wenn noch keine drin sind, damit kann man eine klaffende Wunde zuziehen - allerdings NUR DANN, wenn innerhalb von Stunden oder Tagen keine Hilfe zu erwarten ist! Ansonsten abdecken und fertig.

Wer mit Kindern in abgelegene Gebiete reist, sollte die Versorgung mit dem Kinderarzt besprechen und ggf. einen EHK für Kinder machen (gibts auch für Haustiere, ohne Scheiß!!)

Wer alleine reist oder mit jemandem, der gleich ohnmächtig als Zusatzpatient daneben liegt, sollte sicherstellen, dass er/sie/es den ganzen EH-Prozess mit einer Hand durchziehen kann - wenn man sich an der rechten Hand den Daumen abgesägt hat, macht man damit keinen Kasten mehr auf. Noch beschissener geht es, mit der Schere ein Verbandspäckchen aufzufummeln. Das kann man zuhause mal üben, kann echt witzig sein!

Ansonsten persönliche Medikamente und IBU400 gegen den Kater am Morgen!

Wenn du einen Rettungssanitäter kennst, kannst du den fragen. Der ist dann nämlich der Nächste in der Kette und freut sich über jede weggelassene unnötige "Behandlung" des Patienten.

Hier noch die Übersichtslisten nach DIN sowieso

Moin

"viel Materiel" ist sehr allgemein gefasst
Beim Kauf eines so großen Kastens sehe ich die Gefahr, dass viel unnötiges Zeugs gekauft wird. Ich gehe in die nächste Farmacia und kaufe nach Bedarf neues Material. In aller Regel sind das Pflaster, Mullbinden und Kompressen. Alles andere, was sich in meinen zwei Verbandskästen befindet, altert nur vor sich hin.

Gruß Jens

Enzo hat geschrieben: ↑

2024-04-25 13:55:25

"viel Materiel" ist sehr allgemein gefasst
Beim Kauf eines so großen Kastens sehe ich die Gefahr, dass viel unnötiges Zeugs gekauft wird.

Genau! Das meinte ich. Mit "kauf einen großen Kasten" meinte ich: "Kauf einen Kasten, der genug Platz für Zusatzmaterial bietet und/oder perfekt in dein Auto passt" und dann in der normalen (Versand-)Apotheke das genannte Zubehör für kleines Geld. Wenn ich mir diese Betriebskästen da so ansehe für 200€, die als Erweiterungen eine größere Schere, eine Pinzette und mehr lustige Masken aufführen, weiß ich, dass das Leute kaufen sollen, die im Büro sitzen und sich maximal selbst absichern wollen gegen Klagen von außen, mehr nicht.

Lass Dich vom Notfallsani Deines Vertrauens beraten bzw von Deiner Ausbildungsperson beim nächsten Erste-Hilfe-Kurs.

Und natürlich gilt viewtopic.php?f=18&t=86358

Ich hoffe ich verstoße jetzt hiermit nicht gegen die reisemedizinischen Regeln, ist ja eher ein "Werkzeug" -Tipp)
Je nach Anzahl und Alter der Mitreisenden und dem Reiseziel kann man natürlich mit Sauerstoff, AED und Bergetuch auch als Laie weiter aufrüsten.
Als günstig und im Ernstfall hilfreich würde ich zumindest einen Tourniquet darzulegen (und entsprechend vorher mit der Anwendung beschäftigen)

Moin!

Ich hab ganz gute erfahrungen mit dem großen EH-Kasten "CD" von Söhngen gemacht (müsste in dem eingangs verlinkten Shop dieser hier sein). Da hat man eine solide Grundausstattung und das Sterilmaterial kommt mit 20 Jahren Haltbarkeit daher. Und es ist Platz für eigene Sachen:
- Zeckenentferner
- Desinfektionsmittel
- richtig große Heftpflaster/Wundpflaster
- zusätzliche Verbandpäckchen "groß"
- Klebestreifen für Platzwunden
- Instant-Coldpacks

Medikamente und Salben etc. lagere ich getrennt in einer Tasche als "Bordapotheke".

Erfahrungsgemäß braucht man (so ging es mir/uns in den letzten 20 Jahren) unterwegs mit oder ohne Kinder vor allem Verbandmaterial für großflächige Abschürfungen (Klassiker: Sturz in kurzer Hose auf rutschigen Felsen am Meer oder Sturz vom Fahrrad) oder bei Schnitt-/Riss-/Platzwunden. Gerade die großen Schürfwunden sind etwas lästig, weil man doch öfter mal nen Verbandwechsel machen muss über die Tage hinweg.

Für die meisten Fälle hat sich bei mir ein 10er-Pack große Verbandpäckchen "Aluderm" bewährt. Ein zwei Verbandpäckchen in der Jackentasche oder am Fahrrad immer dabei helfen mehr, als der Profikoffer im Fahrzeug, das aber drei Gehstunden entfernt im Tal steht.

Grüsse
Tom

Tomduly hat geschrieben: ↑

2024-04-25 14:33:52

(...)
Erfahrungsgemäß braucht man (so ging es mir/uns in den letzten 20 Jahren) unterwegs mit oder ohne Kinder vor allem Verbandmaterial für großflächige Abschürfungen (Klassiker: Sturz in kurzer Hose auf rutschigen Felsen am Meer oder Sturz vom Fahrrad) oder bei Schnitt-/Riss-/Platzwunden. Gerade die großen Schürfwunden sind etwas lästig, weil man doch öfter mal nen Verbandwechsel machen muss über die Tage hinweg.

Danke Tom, Männers, Wilmaaa.

Das hatte ich bei "was grösseres mit viel Material" im Sinne. 5 Wundauflagen gehen u.U. an einem Tag weg.
Augenspülflasche ist auch auch im KFZ Kasten keine dabei

Bitte seht doch davon ab, hier zu versuchen, eine halbe Erste-Hilfe-Ausbildung zu beschreiben...

... ohne aktuelle Kenntnisse nützt einem der größte und schönste Verbandkasten nix. Und es gibt Profis, die spezielle Kurse für Reisende anbieten.

Wilmaaa hat geschrieben: ↑

2024-04-25 14:49:44

... ohne aktuelle Kenntnisse nützt einem der größte und schönste Verbandkasten nix.

Es gilt aber auch der umgekehrte Fall: ohne Verbandmaterial nützt mir auch die beste San-Ausbildung nix. Schon in den 1980ern haben Klaus Därr und Bernd Woick gepredigt, immer sterile Einwegspritzen und Infusionsbestecke dabei zu haben, bevor man in den Busch fährt. Nen Arzt oder ne Schwester, die damit umgehen kann, findet sich in der Savanne leichter, als steriles Einwegmaterial.

Da das hier so lustig auf einen Haufen geworfen wird: EH-Ausrüstung und Bordapotheke würde ich immer streng trennen, damit der EH-Kasten immer genau mit dem bestückt ist, womit er bestückt sein soll!!

Ich bin sicher, dass dieses Thema in einem speziellen Kurs auch angesprochen wird.

Nochmal: ich wünsche hier keine Detaildiskussion, weil die Gefahr besteht, dass das Ganze abgleitet und Nicht-Mediziner versuchen, die Welt zu erklären und Mediziner versuchen müssten, da etwas richtig zu stellen und dann hätten wir wieder das schönste Chaos beeinander und auch wenn es nicht allen schmeckt, ist das hier keine Plattform für reisemedizinische Fragen (zu denen auch Erste-Hilfe-Ausrüstung gehört).

Ausbildung auch für "remote area and expedition" zB hier
https://www.pro-medi.org/

Wilmaaa hat geschrieben: ↑

2024-04-25 14:49:44

Bitte seht doch davon ab, hier zu versuchen, eine halbe Erste-Hilfe-Ausbildung zu beschreiben...

... ohne aktuelle Kenntnisse nützt einem der größte und schönste Verbandkasten nix. Und es gibt Profis, die spezielle Kurse für Reisende anbieten.

Da bin ich absolut nicht Deiner Meinung .
Ich bin kein Spezialist in medizinischen Angelegenheiten aber meine Devise ist „Haben ist besser als brauchen“
Ich bin viel in Gegenden unterwegs wo das nächste - meist zweifelhaft ausgerüstete Krankenhaus meilenweit entfernt ist .
Entweder ich kann mir irgendwie selber helfen oder im besten Fall treffe ich jemanden der mir helfen kann - bzw treffe jemanden der mich an einen Ort bringt wo man mir mit meinem Material umgehen kann .
Ich war hier bei medizinischen Untersuchungen wo man nicht mal ein Pflaster hatte um den Nadeleinstich abzudecken .
Daher hat für MICH ein gut ausgerüsteter Sani Kasten durchaus eine Berechtigung - auch wenn ich persönlich nicht den ganzen Inhalt zu nutzen weiß .

Bushrider65 hat geschrieben: ↑

2024-04-25 15:22:20

Da bin ich absolut nicht Deiner Meinung .

Das musst Du auch nicht - aber nochmal: ich möchte das Thema hier nicht in epischer Breite diskutiert haben.

... und sollte im Rahmen dieser Suche oder beim Wiederauffüllen noch jemand einen alten grauen Holzkasten mit (oder ohne) historisches Verbandmaterial in seinem Fahrzeug finden und zu der Erkenntnis kommen, dass er statt dessen viel lieber einen modernen gut dichtenden orangen Kasten mit frischem Material haben möchte, dann übernehme ich gerne den alten grauen, um ihn historisch im LF8 unterzubringen.

Über den orangen Ersatz werden wir uns dann einig.

Grüße
Marcus

Waren zum Zeta-Baujahr die Verbandkästen nicht schon aus Kunststoff? Holz ist irgendwie 60er, in den 70ern kam Blech.

Und zur offiziellen Ladeliste gehört doch eigentlich nur der normale KFZ-Verbandkasten

Gruß
Uwe

Die offizielle Ladeliste mit den lokalen Schlierbacher Anpassungen gibt's leider nicht mehr, es gibt aber Halter und Beschriftungen, die zumindest auf mehr als den Autoverbandkasten hinweisen. Der Rest wird Stück für Stück kreativ und nach Verfügbarkeit ergänzt.

Grüße
Marcus

Uwe hat geschrieben: ↑

2024-04-25 16:02:42

Waren zum Zeta-Baujahr die Verbandkästen nicht schon aus Kunststoff? Holz ist irgendwie 60er, in den 70ern kam Blech.

In unserer 1974er Feuerwehr war noch der Holzkasten.
Taugt aber nicht mehr für Marcus, da vom Junior schwarz lackiert und zum Kuriositäten-Sammelkasten umfunktioniert.

Pirx

Uwe hat geschrieben: ↑

2024-04-25 16:02:42

Waren zum Zeta-Baujahr die Verbandkästen nicht schon aus Kunststoff? Holz ist irgendwie 60er, in den 70ern kam Blech.

Und zur offiziellen Ladeliste gehört doch eigentlich nur der normale KFZ-Verbandkasten

Gruß
Uwe

Die Verbandkästen aus Holz ("Typ K" mit Inhalt nach DIN 14142) sind auch aktuell noch auf den "älteren" Fahrzeugen. Und mit älter meine ich Fahrzeuge, die bis Anfang der 2010er beschafft wurden.
Die neueren haben Verbandkästen Typ K in einer Alukinium Kiste.

Wir sind in Deutschland , da ist alles gut geregelt so auch das Verfallsdatum von Verbandskästen egal ob groß oder klein. Auch der Inhalt ist soweit bekannt genormt . Da kann eigentlich nichts schiefgehen. Alles was ich dazu mitnehme z.B. ein Mittel gegen Flöhe od. Fußpilz muß jeder je nach Route und Gusto selbst entscheiden .

Ist es vielleicht eine Idee eigene Veratwortung zu tragen auch bei einem Verbandskasten und zwar mit od. ohne Doktor Googel und dem Netz?

Entschuldigung... ich weiß jetzt gibt es wohl wieder mal die berühmte Kopfnuß aber die ertrage ich, autsch

Gruß Puffi

Es gibt eine Zusammenstellung, die ist vor vielen Jahren (20+) mal im Schweizer Saharafahrerforum ausgeheckt worden, die sich für mich bewährt hat und an der nur manche Dinge im Laufe der Jahre angepasst werden mussten: https://www.hausaerztepang.de/app/downl ... 1460718225

Der Verbandskasten ist schon in Ordnung. Eine - wenn es jetzt rein um kleinere Verletzungen geht - sinnvolle Ergänzung sind m.E. Steristrips alias "Klammerpflaster"

Grüsse ... Simon

PS: und ganz wichtig: sich mal kurz mit diesem Thema beschäftigen: ein Auffrischen des Erste Hilfe Kurses zwanzig Jahre nach dem für den Führerschein wäre ein Anfang

Diese Pflicht Verbandskästen, die in den Autos beiliegen sollen taugen ja alle nix. Als robuster Kasten und mit mehr Inhalt macht sowas schon eher Sinn.

Tipp Mal "Verbandkoffer Domino" bei Google ein, kostet so um die 30€.

Irgendwie wundere ich mich, warum das Thema Verbandskasten jetzt wieder so ein Aufreger ist. Ich meine, im Nachbarthread viewtopic.php?f=16&t=107753 wurden ja noch gaaaanz andere Sachen diskutiert. Das schoss über das Thema Reisemedizin ja mal richtig hinaus.

Was soll an einer Verpackung, die ein paar Heftpflaster enthält so schlimm sein ? Für die Anwendung dessen braucht man auch keinen Kursus. Jeder Fünfjährige kriegt es hin, sich ein Pflaster irgendwo hinzumachen oder drumzuwickeln.

In dem anderen Beitrag ging es um logistische Fragen.

Und selbstverständlich kann man mit dem Standard-Kfz-Verbandkasten bzw seinem Inhalt etwas anfangen, wenn man weiß, wie.

Das Thema "Verbandkasten" an sich wäre vielleicht nicht schwierig, aber da hier ja ziemlich schnell auch versucht wird, medizinische Tipps zu geben, sind wir wieder in einem Bereich, der problematisch ist.

Für uns im Landcruiser habe ich selber zusammen gestellt mit Beistand einer Kollegin die Ärztin ist. Nebst eben Pflaster und was sonst auch in den Kisten ist hat sie mir Epiglu empfohlen. Kleber für Schnittwunden.
Jedenfalls muss man bei den Dingen immer aufs Verfalldatum achten auch wenn es bei Verbänden usw kaum ne Rolle spielt und nur irgendwelche übereifrige Gesetzeshüter als Abgelaufen empfinden. Mich ärgert sowas wenn man Sachen wegschmeissen muss obwohl das noch lange funktionieren würde. Bei Flüssigzeuchs und Pasten bin ich dabei aber bei anderen Sachen ist das Verschwendung. JM2C
Ich habe keine Ahnung wenn das bei mir mal kontrolliert wird ob das dem entspricht was in einigen Ländern eben obligatorisch ist. Bei uns ist es das eben nicht.
Die Grundtasche war mal irgendwas von glaube DIN 13164 aber Heute ist es das sicher nicht mehr.

Gruss Uwe

Grad Epiglu gegoogelt. Drei Gramm 2-Cyanacrylsäureethylester Sekundenkleber für über 100 Euro...

Borsty hat geschrieben: ↑

2024-04-27 8:31:11

Mich ärgert sowas wenn man Sachen wegschmeissen muss obwohl das noch lange funktionieren würde. Bei Flüssigzeuchs und Pasten bin ich dabei aber bei anderen Sachen ist das Verschwendung.

Dieses Zeug verwende ich in der Werkstatt. Nicht sterile Verbände und Binden sind noch wie neu, also warum wegwerfen?
Dieses MHD ist wahrscheinlich genauso ein Marketing-Gag wie das nach 6 Monaten plötzlich gefährliche Speisesalz, was vorher Millionen Jahre in der Erde lag... Das möge die Industrie beantworten, bitte nicht diskutieren, ist eh eine Sackgasse!! Danke!

Was mir noch einfiel: In der Haus- und Bordapotheke habe ich noch eine Sprühflasche Octenisept, einfaches Desinfektionsmittel. Wird im Gegensatz zu Alkoholtüchern nicht irgendwann trocken. Anwendung wieder vorher mit Onkel Doktor (oder Tante natürlich) klären!

Borsty hat geschrieben: ↑

2024-04-27 8:31:11

Die Grundtasche war mal irgendwas von glaube DIN 13164 aber Heute ist es das sicher nicht mehr.

Die aktuellen Füllstände und Normen habe ich oben verlinkt.

Vielleicht sollte man ein paar Dinge wie Einwegspritzen, etc. mitführen, die nicht zur eigenen Verwendung gedacht sind sondern fuer den Arzt in ferner, armen Ländern, der sie nicht hat?