carasophie hat geschrieben: ↑2021-06-03 22:47:43
"Vanlife und Wohnmobile: Camping-Urlaub boomt, gerade in Pandemie- und Ferienzeiten. Doch auch die Zahl der illegalen Wildcamper steigt rasant. Sie campieren, wo es ihnen passt - einige ohne Rücksicht auf Tiere und Pflanzen. Ranger stoßen bei ihren nächtlichen Patrouillen am Walchensee immer öfter auf uneinsichtige Wildcamper und werden zum Teil sogar bedroht. Die Kontrovers-Story über die Begeisterung am Campen und die Schattenseiten des Booms."
https://www.youtube.com/watch?v=VNW5GPmZK2k
Ich habe mir das Video angeschaut, ich lebe ganz in der Nähe bzw. mein Wohnort wird auch kurz erwähnt.
Leider ist der Bericht extrem unglaubwürdig und tendenziös und hat mit der Realität nicht viel zu tun.
Mein Wohnort ist extrem betroffen, ich habe 500m neben meiner Wohnung einen absoluten Wildcamper Hotspot (abgesichert durch Höhensperre) und weiß genau was abläuft.
1.Wildcamper und Müll:
Der Müll kommt eigentlich nie von Touristen die mit Womos frei stehen. Der Müll kommt in der Regel von urlaubenden aber auch einheimischen Jugendlichen, die am Strand "Party" machen.
2.Die "Ranger" aus Bad Tölz im Filmbericht:
Zunächst einmal finde ich es komplett albern, wenn sich deutsche Behördenmitarbeiter einen "coolen" englischen Namen geben. Kann ich schon mal nicht ernst nehmen. Die Behauptung, durch "Freisteher" würden Tiere erschrecken ist vorgeschoben, denn zumindest meistens ist das Befahren dieser "Hotspots", LSG ja nachts nicht verboten, und die "Ranger" fahren dann die ganze Nacht herum und erschrecken keine wilden Tiere? Während der schlafende Wohnmobilist durch sein schnarchen die Tiere erschreckt? Come On....
3.Der "gute" Instagram Bulli-Fahrer, der freundlich den Bauern fragt ob er übernachten darf auf seinem Feld:
Das ist ja echt lächerlich. Probiert mal bei uns am Alpenrand einen Bauern zu fragen (wenn ihr ihn denn findet), ob ihr mal auf seiner Wiese stehen dürft...

Unsinn, wird nicht funktionieren wenn ihr den nicht kennt. Würde ich auch NIE machen als Bauer, warum auch? Damit ich als "freundlicher Bauer" in der Szene bekannt werde? Genauso scheinheilig sind die Fake - Fotos des Bulli - Fahrers von seinen Freistehplätzen, der dann aber sagt, er sei gegen "Wildcamping" aber verrät seine besten Plätze nicht??? Wo er doch dagegen ist, warum promotet er es dann?
Die eigentlichen Probleme des Wildcampings aus "Eingeborenen - Sicht" sind zwei Punkte:
1.Die Platzbetreiber wollen ihr Geld! Die Plätze boomen zwar und sind bei uns oft ausgebucht, aber die wollen auch dass es so bleibt. Es ist leider keine Legende, das einige Platzbetreiber Freisteher verpetzen bei der Polizei.
2.Massenbetrieb auf den "schönen Plätzen"
In unserer Gemeinde bzw in der benachbarten Kreisstadt wäre es eigentlich kein so großes Problem Frei zu stehen, selbst im Sommer nicht. Aber die Leute wollen natürlich am See stehen und machen dies dann in ganzen Rudeln. Am besten baut man noch eine Wagenburg auf und in der Mitte ein schönes Feuer. Mich nervt so ein Verhalten total, denn es hat etwas von LANDNAHME. Das erlebt man mittlerweile in ganz Europa.
LÖSUNG:
Warum muss man also immer zum "tollsten" Platz mit dem Fahrzeug fahren? Nehmt Euch Fahrräder mit, packt einen Picknickkorb, steht einen Kilometer entfernt von schönem See in einem langweiligem Industriegebiet und morgens radelt zum See und macht da Euer Frühstück. Ok, im Hymer - Hochglanzprospekt und auf den Instagram - Vanlife - Seiten, steht der VAN natürlich immer einen Meter neben der glasklaren Wasseroberfläche...
Aber warum reist man eigentlich? Damit man als Person die schönen Stellen besucht und genießt, oder damit euer "Schatz" den wunderschönen Bergsee sieht und mit auf dem Foto ist? Um den "Allrad" zu rechtfertigen, der ja so wichtig ist für die letzten 17 Meter bis zur Uferlinie?
Würden nach der Devise die zahlreichen Freisteher handeln gibt es keine Probleme...