I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
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I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Hallo Leute,
ich hab mir ein Elektrodenschweißgerät zugelegt, weil um das Haus rum ein paar Sachen (u.a. Balkongeländer) zu machen sind. Und da brauche ich was Tragbares fürs Freie. Mein 100kg-MAG-Trafo ist da nicht so ideal.
Nun hab ich diese Woche mit Elektrodenschweißen Üben angefangen angefangen. Ich kann ein wenig MAG-Schweißen, aber Elektrode ist halt was ganz anderes.
Auftragsschweißungen sind ja nicht so schwer, aber die I-Naht macht mir Schwierigkeiten. Ich habe mich an diese Anleitung gehalten:
https://www.youtube.com/watch?v=oAQoJbaJUrI
Nur bekomme ich das so nicht hin. Entweder bekomme ich es nicht durchgeschweißt, oder ich brenne durch oder ich bekomme Schlackenester an den Anfängen und Enden wo man an den Heftern mit der Elektrode durchstechen soll.
Der Schweißlehrer arbeitet ja mit wenig Strom (55A, 2mm-Elektrode) und großem Spalt (knapp 3mm bei 3mm Blechstärke).
Die fast 3mm Spalt, die der Schweißlehrer da macht, sind für mich schwer zu überbrücken. Das ist ständig eine haarscharfe Gratwanderung zum Durchbrennen. Da reicht eine Stelle mit etwas mehr Spalt und das Loch tut sich auf. Der Schweißlehrer hat es ja auch nicht so wirklich hinbekommen.
Ich habe es dann so probiert, wie ich es bei MAG machen würde: gut halbe Blechdicke (also gut 1,5mm) Spalt. Also hab ich eine dickere Elektrode (2,5mm) und mehr Strom genommen: 80A - das ist die Empfehlung auf der Packung. Ergebnis sieht von der Vorderseite für eine Anfängernaht akzeptabel aus, denke ich, aber man sieht auf der Rückseite, daß ich wieder nicht durchgekommen bin, also keine Wurzel habe (siehe angehängte Bilder). Am Anfang und Ende bin ich nur scheinbar durch, weil ich da Heftpunkte von der Rückseite aus gemacht hatte.
Was soll ich anders machen?
PS: Ich weiß, Balkongeländer ist bauaufsichtlicher Bereich. Das ist mir egal. Es ist mein Balkongeländer.
ich hab mir ein Elektrodenschweißgerät zugelegt, weil um das Haus rum ein paar Sachen (u.a. Balkongeländer) zu machen sind. Und da brauche ich was Tragbares fürs Freie. Mein 100kg-MAG-Trafo ist da nicht so ideal.
Nun hab ich diese Woche mit Elektrodenschweißen Üben angefangen angefangen. Ich kann ein wenig MAG-Schweißen, aber Elektrode ist halt was ganz anderes.
Auftragsschweißungen sind ja nicht so schwer, aber die I-Naht macht mir Schwierigkeiten. Ich habe mich an diese Anleitung gehalten:
https://www.youtube.com/watch?v=oAQoJbaJUrI
Nur bekomme ich das so nicht hin. Entweder bekomme ich es nicht durchgeschweißt, oder ich brenne durch oder ich bekomme Schlackenester an den Anfängen und Enden wo man an den Heftern mit der Elektrode durchstechen soll.
Der Schweißlehrer arbeitet ja mit wenig Strom (55A, 2mm-Elektrode) und großem Spalt (knapp 3mm bei 3mm Blechstärke).
Die fast 3mm Spalt, die der Schweißlehrer da macht, sind für mich schwer zu überbrücken. Das ist ständig eine haarscharfe Gratwanderung zum Durchbrennen. Da reicht eine Stelle mit etwas mehr Spalt und das Loch tut sich auf. Der Schweißlehrer hat es ja auch nicht so wirklich hinbekommen.
Ich habe es dann so probiert, wie ich es bei MAG machen würde: gut halbe Blechdicke (also gut 1,5mm) Spalt. Also hab ich eine dickere Elektrode (2,5mm) und mehr Strom genommen: 80A - das ist die Empfehlung auf der Packung. Ergebnis sieht von der Vorderseite für eine Anfängernaht akzeptabel aus, denke ich, aber man sieht auf der Rückseite, daß ich wieder nicht durchgekommen bin, also keine Wurzel habe (siehe angehängte Bilder). Am Anfang und Ende bin ich nur scheinbar durch, weil ich da Heftpunkte von der Rückseite aus gemacht hatte.
Was soll ich anders machen?
PS: Ich weiß, Balkongeländer ist bauaufsichtlicher Bereich. Das ist mir egal. Es ist mein Balkongeländer.
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Also erstmal: man hat schon deutlich schlechtere Nähte gesehen!
Ich würde eine v-Naht bevorzugen geht deutlich leichter finde ich.
Zum Durchschweißen bei I Nähten je größer der Spalt desto kleiner die Amper also bei deiner naht hättest du das schweißgerät höher drehen können.
Ich persönlich schweiße ab 3mm lieber mit 3,2 mm Elektroden und dann muss man mit den Amper mal ein bisschen ausprobieren.
Wie viel Amper hat das Gerät denn ?
Was für Elektroden hast du ? Da gibt es ja sehr viele Verschiedene auch von der Schweißbarkeit.
Aber gerade bei Elektroden Schweißen hilft wohl kaum mehr als Üben Üben Üben.
Ich würde eine v-Naht bevorzugen geht deutlich leichter finde ich.
Zum Durchschweißen bei I Nähten je größer der Spalt desto kleiner die Amper also bei deiner naht hättest du das schweißgerät höher drehen können.
Ich persönlich schweiße ab 3mm lieber mit 3,2 mm Elektroden und dann muss man mit den Amper mal ein bisschen ausprobieren.
Wie viel Amper hat das Gerät denn ?
Was für Elektroden hast du ? Da gibt es ja sehr viele Verschiedene auch von der Schweißbarkeit.
Aber gerade bei Elektroden Schweißen hilft wohl kaum mehr als Üben Üben Üben.
MfG
Nils
Nils
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Der Winkel der Elektrode ist die eine Variable, die andere die Sromstärke.
Die Elektrode muss wandern zwischen den Blechen.
Ob YT eine Ausbildung ersetzt... eher nicht.
Grüße, Ingolf
Die Elektrode muss wandern zwischen den Blechen.
Ob YT eine Ausbildung ersetzt... eher nicht.
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Ich würd das Geländer demontieren und mit MAG schweissen 

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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Das kann bis 180A und maximal 5mm-Elektroden.
Das waren jetzt Oerlikon Fincord (RR) - die sollen ja sehr gut sein. Ich habe zum Vergleich Universalelektroden (RC) von GYS aus dem Baumarkt geholt. Ich konnte da keinen großen Unterschied feststellen.Was für Elektroden hast du ? Da gibt es ja sehr viele Verschiedene auch von der Schweißbarkeit.
Ich werde mir kommend Woche ein Päckchen 3,2er von GYS holen und es damit probieren.
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Ich habe mal gelernt den Elektrodendurchmesser als Spaltmaß zu nehmen . Wenn die Naht so aussieht, wie auf deinem Foto, war der Schweißspalt zu gering . Mehr Ampere reissen es da auch nicht raus .
Gruß
Oliver
Gruß
Oliver
Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Dafür braucht es einen Abbruchhammer. Das ist einbetoniert bzw. unter dem Estrich.Nabeirhood hat geschrieben: ↑2021-09-12 1:15:59Ich würd das Geländer demontieren und mit MAG schweissen![]()
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Ok, war auch nicht ganz Ernst gemeint.
Ich finde den Hinweis die I Naht zu umgehen (wo möglich) noch gut. I Nähte auf dem Tisch geht ja vielleicht noch, aber dann in Zwangslage... da muss man wissen was man tut.
Gibt es konstruktiv die möglichkeit auf V Nähte auszuweichen? Falls ja, die gehen definitiv einfacher von der Hand. Evtl. Kannst du die Schweissnähte dann sogar "verstecken" und musst nur Bürsten oder wenig Schleifen.

Ich finde den Hinweis die I Naht zu umgehen (wo möglich) noch gut. I Nähte auf dem Tisch geht ja vielleicht noch, aber dann in Zwangslage... da muss man wissen was man tut.
Gibt es konstruktiv die möglichkeit auf V Nähte auszuweichen? Falls ja, die gehen definitiv einfacher von der Hand. Evtl. Kannst du die Schweissnähte dann sogar "verstecken" und musst nur Bürsten oder wenig Schleifen.
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Ich wollte einfach mit den Grundlagen auf der Werkbank beginnen, bevor ich mich ans Objekt mache. I-Naht in Wannenlage ist halt so eine Standardübung, die mit MAG nicht allzu schwer ist.
Es werden hauptsächlich Kehlnähte (PB, PD) - klassisches Stabgeländer. Da hat der Rost einige Stäbe sehr schäbig werden lassen - die ersetze ich. Ein Stück vom Handlauf (Flachstahl) ersetze ich auch. Das ist 6mm und nichts mehr für eine I-Naht.
Es werden hauptsächlich Kehlnähte (PB, PD) - klassisches Stabgeländer. Da hat der Rost einige Stäbe sehr schäbig werden lassen - die ersetze ich. Ein Stück vom Handlauf (Flachstahl) ersetze ich auch. Das ist 6mm und nichts mehr für eine I-Naht.
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Für Zwangslagen würde ich eher Overcord oder Spezial verwenden. Die Spezial sind zwar an sich für andere Dinge gedacht, lassen sich aber sehr gut schweißen. Müssen allerdings getrocknet werden
Gruß
Christian
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Christian
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Habe dieses Video gefunden:
https://youtu.be/RqzqdKMgOqc?t=571
Wie macht der das? Der Spalt scheint mir allenfalls 1,5mm, das Blech ist 1/8 inch (3.2mm) und der bekommt mit 60A eine einwandfreie Wurzel.
Liegt es an den Elektroden? Der nimmt E6011-Elektroden.
https://youtu.be/RqzqdKMgOqc?t=571
Wie macht der das? Der Spalt scheint mir allenfalls 1,5mm, das Blech ist 1/8 inch (3.2mm) und der bekommt mit 60A eine einwandfreie Wurzel.

Liegt es an den Elektroden? Der nimmt E6011-Elektroden.
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Was ich mich noch erinnere: die Elektroden im Ofen trocknen und vorheizen, bis zu 300°C.
Allerdings hab ich noch nie wirklich Elektrode geschweißt, das wurde mehr theoretisch angerissen.
MfG Jens
Allerdings hab ich noch nie wirklich Elektrode geschweißt, das wurde mehr theoretisch angerissen.
MfG Jens
In der Arbeit bin ich lütt und wenig
Aber aufm Asphalt bin ich König!
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Hallo Christian,
Dann mit der Fincord o.Ä. ne Decknaht drüber, dann hält das auch (Wärmebehandlung...).
Getrocknet werden die hier eigentlich nie, die Spezial ist da für eine KB-Elektrode sehr genügsam.
die Overcord läuft ja noch dünnflüssiger als die Fincord, zum Überbrücken von Spalten m.E. eher nicht so prall. Die Spezial wäre auch mein Tip, da recht zähfließend. Mit der überbrücke ich hier Spalte bis fast 10mm bei 4-5mm Material (geht bei Reparaturschweißungen an -von Baggern vergewaltigten- Containern oft nicht anders, jedenfalls wenn man irgendwann fertig werden will.
Dann mit der Fincord o.Ä. ne Decknaht drüber, dann hält das auch (Wärmebehandlung...).
Getrocknet werden die hier eigentlich nie, die Spezial ist da für eine KB-Elektrode sehr genügsam.
Grüße
DaPo (Daniel)
DaPo (Daniel)
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Rücktrocknen muß man doch nur bestimmte Elektroden, weil die Umhüllung hygroskopisch ist und das dann zur Wasserstoffversprödung führt, was dann zu Rissen in der Schweißnaht führen kann. Sowas steht dann auf der Packung. Die Fincord müssen nicht rückgetrocknet werden.
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
ganz blöde frage: Warum hast du nicht einfach den strom etwas angehoben?
Gruss
Kami
Gruss
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Wer in keinster weise etwas verrückt ist und deshalb denkt er wäre normal, der irrt.
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Hab ich auch. Bei Spaltbreite = halbe Blechdicke komme ich auch mit 90A (Obergrenze für die Elektrode) nicht durch. Die Naht wird nur breiter. Bei Spaltbreite = fast Blechdicke brenne ich dann auch bei kleinen Strömen durch oder ich bekomme Schlackeeinschlüsse, weil die Naht in der Mitte einsackt.
3.2er Fincord habe ich heute bestellt. 24,99 frei Haus für 4,5kg - ich denke, der Preis ist gut. Der Baumarkt will für 20 Stück 12 Euro.
Ich hab jetzt eine V-Naht probiert - auf der kompletten Stärke angefast und unten ca. 1,5mm Spalt. Da schaffe ich eine Wurzel mit 75A. Hab 5 Versuche gemacht und alle haben ganz leidlich geklappt. Hab auch 2mm-Rechteckrohre mit V-Naht aber ohne Spalt probiert. Ging auch.
I-Naht mit Wurzel ist wohl recht schwierig.
3.2er Fincord habe ich heute bestellt. 24,99 frei Haus für 4,5kg - ich denke, der Preis ist gut. Der Baumarkt will für 20 Stück 12 Euro.
Ich hab jetzt eine V-Naht probiert - auf der kompletten Stärke angefast und unten ca. 1,5mm Spalt. Da schaffe ich eine Wurzel mit 75A. Hab 5 Versuche gemacht und alle haben ganz leidlich geklappt. Hab auch 2mm-Rechteckrohre mit V-Naht aber ohne Spalt probiert. Ging auch.
I-Naht mit Wurzel ist wohl recht schwierig.
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Hallo Nils,
Ich finde aber, daß man beim Elektrodenschweißen viel besser sieht was passiert als bei MAG.
danke für den Tip. Ich habe es ausprobiert: 3,2er Fincord, 105 bis 110A, Spalt 1,5mm und ich bekomme eine saubere Wurzel. Der Parameterbereich ist aber recht eng. Ein paar Ampere mehr und ich brenne ein Loch rein.
Ich finde aber, daß man beim Elektrodenschweißen viel besser sieht was passiert als bei MAG.
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Hallo,
solche Nähte schweißt man mit Elektroden mit basischer Umhüllung.
RR ist für Auftragschweißen und Decklagen (feinschuppig)
RC ist eine Baustellenelektrode, insbesondere für Kehlnähte
C ist eine Fallnahtelektrode für den Pipelinebau
Die beste Spaltüberbrückbarkeit liefert eine B-Elektrode.
Gerne mit Badsicherung.
Da ist zwar die Nahtoberfläche ein wenig grob, aber das kann man ja schleifen.
Wer es gaaanz hübsch machen will, schweißt den Spalt mit einer B-Elektrode,
schleift die Wurzel und die Oberfläche aus, und schweißt mit RR drüber.
So schweißen wir Fahrzeugrahmen (z.B. bei Rahmenverlängerungen).
Dicke Bleche (so ab 20mm) kann man fehlerfrei nur mit B-Elektroden schweißen.
Die Schlacke schwimmt ja immer oben.
Bei RC-Elektroden würde es Schlackeneinschlüsse und Poren geben.
Eisenbahnschienen schweißt man nur mit B-Elektroden.
Da geht dann Schweißen nach Gehör.
Der Schweißer kann das Bad gar nicht sehen.
Er kann nebenbei auch Bild-Zeitung lesen.
...
solche Nähte schweißt man mit Elektroden mit basischer Umhüllung.
RR ist für Auftragschweißen und Decklagen (feinschuppig)
RC ist eine Baustellenelektrode, insbesondere für Kehlnähte
C ist eine Fallnahtelektrode für den Pipelinebau
Die beste Spaltüberbrückbarkeit liefert eine B-Elektrode.
Gerne mit Badsicherung.
Da ist zwar die Nahtoberfläche ein wenig grob, aber das kann man ja schleifen.
Wer es gaaanz hübsch machen will, schweißt den Spalt mit einer B-Elektrode,
schleift die Wurzel und die Oberfläche aus, und schweißt mit RR drüber.
So schweißen wir Fahrzeugrahmen (z.B. bei Rahmenverlängerungen).
Dicke Bleche (so ab 20mm) kann man fehlerfrei nur mit B-Elektroden schweißen.
Die Schlacke schwimmt ja immer oben.
Bei RC-Elektroden würde es Schlackeneinschlüsse und Poren geben.
Eisenbahnschienen schweißt man nur mit B-Elektroden.
Da geht dann Schweißen nach Gehör.
Der Schweißer kann das Bad gar nicht sehen.
Er kann nebenbei auch Bild-Zeitung lesen.
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
@Ingenieur
Vielen Dank für die Infos.
Wie sieht es mit RB-Elektroden aus? Beispiel: Oerlikon Citorex?
Hintergrund der Frage: B-Elektroden müssen bei 300 bis 350°C rückgetrocknet werden. Backofen scheidet damit aus. Abgesehen davon, daß Backofen nur geht, wenn die Hausherrin außerhaus ist.
Ich denke, die 300°C müssen sein. Niedriger aber dafür länger wie manchmal empfohlen wird, scheint mir unsicher. Die Feuchtigkeit ist chemisch oder in Form von Kristallwasser gebunden und um das auszutreiben ist eine Mindesttemperatur notwendig.
Vielen Dank für die Infos.
Wie sieht es mit RB-Elektroden aus? Beispiel: Oerlikon Citorex?
Hintergrund der Frage: B-Elektroden müssen bei 300 bis 350°C rückgetrocknet werden. Backofen scheidet damit aus. Abgesehen davon, daß Backofen nur geht, wenn die Hausherrin außerhaus ist.

Ich denke, die 300°C müssen sein. Niedriger aber dafür länger wie manchmal empfohlen wird, scheint mir unsicher. Die Feuchtigkeit ist chemisch oder in Form von Kristallwasser gebunden und um das auszutreiben ist eine Mindesttemperatur notwendig.
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Hallo,
die Schweißer von der DB-AG haben so eine Doppelrohr-Konstruktion.
Zwei Wasserrohre zu 1,5 Zoll nebeneinander, etwa 95 % der Elektrodenlänge.
Da stecken sie die B-Elektroden rein, und fauchen 10 Minuten mit dem Propan-Brenner drüber.
Das ist natürlich Mist.
So wird das nix mit porenfreien Nähten.
Ich habe das als Aufsichtsperson früher in die Bauberichte geschrieben.
Es hat aber nie jemanden interessiert.
Wenn es die Schweißer aus der eigenen Firma (DB) sind, ist mir das inzwischen egal.
Dann hält die Reparatur eben nur halb so lang.(*)
Wenn man es für sich privat macht, sollte man zumindest den Backofen in der heimischen Küche benutzen.
Für das eigene Balkongeländer reicht das allemal hin.
Aber Achtung: Wenn man zu lange trocknet, zerbröselt die Umhüllung.
Meißt sind je Elektrode auch nicht mehr als 5 Trocknungsvorgänge zulässig.
Edit (*)
Oft fehlt da auch die Liebe zur Vorwärmung der Schiene.
So einen Klumpen Stahl auf 250°C durchgehend vorzuwärmen dauert natürlich.
Also wird oftmals nach dem Ausfugen ein wenig auf der Oberfläche rumgeflammt.
Im Ergebnis kann man dann die einzelnen Schweißraupen nach ein paar Wochen von Hand (!)
runterziehen. Etwa so, wie wenn man eine Fischdose aufzieht.
Wenn ich dann nach dem "Vorwärmen" mit meinem Infrarot-Thermometer die Schienentemperatur
kontrolliere, sind die Herren Schweißer immer sauer.
...
die Schweißer von der DB-AG haben so eine Doppelrohr-Konstruktion.
Zwei Wasserrohre zu 1,5 Zoll nebeneinander, etwa 95 % der Elektrodenlänge.
Da stecken sie die B-Elektroden rein, und fauchen 10 Minuten mit dem Propan-Brenner drüber.
Das ist natürlich Mist.
So wird das nix mit porenfreien Nähten.
Ich habe das als Aufsichtsperson früher in die Bauberichte geschrieben.
Es hat aber nie jemanden interessiert.
Wenn es die Schweißer aus der eigenen Firma (DB) sind, ist mir das inzwischen egal.
Dann hält die Reparatur eben nur halb so lang.(*)
Wenn man es für sich privat macht, sollte man zumindest den Backofen in der heimischen Küche benutzen.
Für das eigene Balkongeländer reicht das allemal hin.
Aber Achtung: Wenn man zu lange trocknet, zerbröselt die Umhüllung.
Meißt sind je Elektrode auch nicht mehr als 5 Trocknungsvorgänge zulässig.
Edit (*)
Oft fehlt da auch die Liebe zur Vorwärmung der Schiene.
So einen Klumpen Stahl auf 250°C durchgehend vorzuwärmen dauert natürlich.
Also wird oftmals nach dem Ausfugen ein wenig auf der Oberfläche rumgeflammt.
Im Ergebnis kann man dann die einzelnen Schweißraupen nach ein paar Wochen von Hand (!)
runterziehen. Etwa so, wie wenn man eine Fischdose aufzieht.
Wenn ich dann nach dem "Vorwärmen" mit meinem Infrarot-Thermometer die Schienentemperatur
kontrolliere, sind die Herren Schweißer immer sauer.
...
Zuletzt geändert von Ingenieur am 2021-09-19 5:06:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Hallo,
nun habe ich interessenhalber eben mal in ebay nachgesehen.
Alles was da als Elektrodenofen bis 100,- EUR pro Stück angeboten wird,
sind Transportköcher.
Richtige Rücktrocknungsöfen kosten gebraucht ab 300,- EUR aufwärts.
Für den Privatgebrauch sind die Köcher überflüssig.
Sowas brauchen (Berufs)Schweißer, die bei Schneeregen in 20 Meter Höhe eine Brücke reparieren.
...
nun habe ich interessenhalber eben mal in ebay nachgesehen.
Alles was da als Elektrodenofen bis 100,- EUR pro Stück angeboten wird,
sind Transportköcher.
Richtige Rücktrocknungsöfen kosten gebraucht ab 300,- EUR aufwärts.
Für den Privatgebrauch sind die Köcher überflüssig.
Sowas brauchen (Berufs)Schweißer, die bei Schneeregen in 20 Meter Höhe eine Brücke reparieren.
...
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Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Ja, die hatte ich mir schon angeschaut und das ist mir auch aufgefallen, daß das alles nur beheizte Transportbehälter sind.
Immerhin gibt es ja Pizzabacköfen die 350°C schaffen:
https://www.amazon.de/dp/B00SWXCSKC/ref ... NrPXRydWU=
Nur sind mir 200 Euro für so eine Spielerei zuviel.
Das wäre im Preisrahmen, aber leider ein Tick zu klein für 350mm-Elektroden:
https://www.amazon.de/H-Koenig-NAPL350- ... B084X63X9K
Immerhin gibt es ja Pizzabacköfen die 350°C schaffen:
https://www.amazon.de/dp/B00SWXCSKC/ref ... NrPXRydWU=
Nur sind mir 200 Euro für so eine Spielerei zuviel.
Das wäre im Preisrahmen, aber leider ein Tick zu klein für 350mm-Elektroden:
https://www.amazon.de/H-Koenig-NAPL350- ... B084X63X9K
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Moin,
so ein Pizzaofen kann doch zusätzlich durchaus auch zum eigentlichen Zweck genutzt werden, dann ist die Amortisation ratzfatz gegeben....
Musst halt vorher die Elektroden rausräumen.
so ein Pizzaofen kann doch zusätzlich durchaus auch zum eigentlichen Zweck genutzt werden, dann ist die Amortisation ratzfatz gegeben....
Musst halt vorher die Elektroden rausräumen.

Viele Grüße
Klaus
Klaus
Re: I-Naht mit E-Hand schweißen - wie?
Hallo,
also erstens ist korrektes Schweißen keine 'Spielerei'.
Und zweitens hat so ein Pizza-Backofen einen hohen Waf.
Drittens ist sogar der Innenraum hinreichend groß für Elektroden.
Finde ich eine gute Idee.
...
also erstens ist korrektes Schweißen keine 'Spielerei'.
Und zweitens hat so ein Pizza-Backofen einen hohen Waf.
Drittens ist sogar der Innenraum hinreichend groß für Elektroden.
Finde ich eine gute Idee.
...
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