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Hallo Ralf,
wir sind im Oktober 2019 nach Brasilien eingereist und abgesehen von 5 Monaten Paraguay den Rest hier so gut wie ungestört gereist.
Brasilien ist 28 X so groß wie Deutschland und es gäbe noch 2 Jahre „Arbeit“ um das meiste zu sehen.
Bei unserem 2. Aufenthalt in Brasilia, der Hauptstadt, machten wir uns die erste Hoffnungen auf eine Impfung.
Mehrmals scheiterten wir landesweit an der nicht vorhandenen, sog. CPF ( Steuernummer ).
Selbst für ein neues Handy braucht man die …. also kein neues Handy

... Erich wäre stolz gewesen auf die Zustände hier.
War das Thema Corona anfangs hier ein unsagbares Desaster, hat sich mittlerweile, wegen gut 550.000 Todesopfern, die Einstellung gegenüber dem „Häuptling“ dramatisch verändert.
Die Bevölkerung kapiert langsam die Dimension und Auswirkung der Coronasituation.
Es gibt landesweit, an wechselnden Wochentagen, sog. Impfstationen …. Pavillons, die nebeneinander auf Großparkplätzen aufgestellt werden und dann mehrspurig geimpft wird.
Unglaublich sauber, professionell und absolut geregelt.
Egal wie chaotisch das ganze Land und die Mentalität hier normalerweise ist … beim Impfen steht man stramm in den Schlangen …. und die sind laaaaang …....
Allerdings sind solche Spots auch scharf bewacht und bei größeren Aktionen, kreist auch schon mal für Stunden der Hubschrauber darüber ….. wurden doch Impfstationen schon mehrfach überfallen.
An genau so einer Impfstation haben wir uns zu Fuß angepirscht, einen sehr hilfsbereiten, englisch sprechenden Weißkittel getroffen und unsere Fragen wieder erklärt.
Daraufhin meinte er, das sei so nicht tragbar … wir wollen geimpft werden und es wird verweigert …..
Er nahm uns in einem Fahrzeug mit in ein naheliegendes Gesundheitszentrum ( davon gibt es allein 14 in Brasilia ), erklärte dem zuständigen Hernn im Büro, nachdem „DER“ die gewünschte Impfung auch abgelehnt hatte, daß eine Aufnahme ins staatliche Gesundheitssystem mit deutschen Dokumenten keinerlei Problem wäre.
Also Paß, Daten, Name der Mutter

und Einreisestempel von Brasilien kopiert.
5 Min. später hatten wir unsere eigene Mitgliedsnummer und eine Gesundheitskarte, wie unsere Scheckkarte der Krankenkassen.
Damit in ein Behandlungszimmer mit Ärztin und 5 min später hatten wir unseren erste Impfung, mit dem von uns ausdrücklich gewünschten Pfizer Impfstoff.
Kompl. mit Papieren und allen notwendigen Angaben incl.
Es wurde sehr ausführlich die Pfizer Ampulle, die noch verpackte Spritze und nach der Impfung auch nochmal die leere Spritze gezeigt.
War irgendwie sehr beruhigend in dem doch sonst so „unsortierten“ Land.
Das brasilianische Gesundheitssystem ist verblüffend aufgestellt …. alles was die Masse der Bevölkerung angeht ist kostenlos.
Geht es wegen eines Vorfalles aber ans Eingemachte, wissen wir von Fällen, wo Autos und selbst Häuser verkauft werden mussten, um die Krankenhausrechnung zu bezahlen.
Wir hätten selbstverständlich unsere Impfung bezahlt, wurde aber als nicht notwendig erklärt.
Wir können jetzt landesweit an irgend einem Impfzentrum oder Gesundheitszentrum unsere 2.Impfung, auch schon mit Datum und wieder Pfizer hinterlegt, erhalten.
In Zukunft, sollte medizinische Hilfe benötigt werden, sollen wir erst mal nachfragen, ob es über die Mitgliedsnummer gedeckt ist oder ob wir es selber bezahlen müssen.
Unsere private, weltweite Krankenversicherung belasten wir für solch Kleinbeträge nicht …. die ist nur für wirklich ernste Fälle gedacht.
Gruß Wombi
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