Hallo Nils,
ist Dir das G4/65 als besonders anfällig bekannt? Oder anders, bist Du sicher, dass die vom Hersteller zusmamengestellte Kombination des G4/65 und des 421er Motors nicht standfest ist?
Mrjinxx hat geschrieben: ↑2019-05-08 12:50:27
ich würde beim Kauf eher darauf achten, ob du nach Möglichkeit ein Fahrzeug findest, dass ein G4/95 verbaut hat, so dass dein maximales Motordrehmoment (OM421) von 7xxNm auch von Getriebe ausgehalten wird. Extrem viele FW sind mit ndem G4/65 ausgestatet, dass nur 650Nm abkann.
Ich bin überhaupt kein Spezi in Details einzelner Getriebetypen. Aber grundsätzlich: Die Angabe des Eingangsdrehmomentes eines Fahrzeuggetriebes ist nicht direkt das maximal mögliche Motordrehmoment. Je nach vorgesehenem Einsatz und Beanspruchung werden Getriebe auch in Fahrzeugen verwendet, wo das reale maximale Eingangsdrehmoment weitaus höher liegt. Das ist bei den meisten gängigen Feuerwehr-, THW-, Polizeiautos und dergleichen der Fall, die häufig als Reisefahrzeuge verwendet werden.
Daher hätte ich hier keine Bedenken; erst recht, wenn das Auto vermutlich in Zukunft nicht ausschließlich steile Berge mit 30 t Anhängelast fahren muss
Ein Beispiel aus originaler Nutzfahrzeugtechnik: unser MAN-LKW hat ein ZF-Getriebe 16S151, dürfte dem Namen nach mit rund 1500 Nm beansprucht werden. Der Motor liegt aber in der Gegend von 1800 oder 2000 Nm (also pro forma eine Überbeanspruchung um rund ein Viertel), und das Auto ist nicht nur zum sanften spazieren fahren gebaut. Auch wenn es aus anderen Gründen leider nicht die Sternstunde der Getriebebaukunst ist, es kann problemlos stärker belastet werden, als in der Bezeichnung angegeben.
Und im Bereich der selbstgeschraubten Antriebe gibt es in der Linkliste von Pirx eine interessante Geschichte. Es gibt jemanden, der für einen hochgedrehten Motor im Mercedes Kurzhauber sogar vom Hersteller eine Freigabe bekam, dass das Getriebe mit Nenn-Eingangsdrehmoment von 360Nm bis 800 Nm eingesetzt werden darf, sofern ein bestimmtes Fahrzeug-/zuggewicht nicht überschritten wird.
Auch wenn diese beiden Fälle kein Mercedes-Getriebe betreffen, der Zusammenhang von Standfestigkeit eines Aggregates und Lastkollektiven gilt nicht nur bei ZF

Wenn es nicht speziell zum G4 oder GV4 bekannte Probleme gäbe, dann wäre hier ganz entspannt
Grüße
Nils