Hier (m)eine Anleitung, wie ich meinen Kraftstofftank infolge Dieselpest oder anderweitiger Verschmutzungen gereinigt hab. Es besteht selbstverständlich KEIN Anspruch auf Vollständigkeit. Als Anfänger fehlen mir ausserdem auch die korrekten Bezeichnungen für gewisse Teile, aber ich lerne gerne dazu...besten Dank für Eure Ergänzungen und Hinweise!
Zur Ausgangslage:
Fahrzeug: Iveco 110-17 AW, mit BF6L913, Alutank ca. 500 Liter.
Problem: Leistungsverlust bei Steigungen und die Tankanzeige bleibt bei 3/4 stehen.

Verdacht: Dieselpest.
Erste Massnahme: Kraftstoffvorfilter gereinigt und Kraftstofffilter gewechselt.
Danach kein Leistungsverlust mehr, aber nach ca. 100 km bereits wieder erste schwarze Rückstände im Kraftstoffvorfilter.
Entscheid: Nach Rückfrage hier im Forum und Euren Meinungen dazu war klar: Reinigung der gesamten Kraftstoffleitung bis und mit Kraftstoffvorfilter inklusive Tank und danach noch eine Nachbehandlung mit Schockdosierung Grotamar 82.
Schritt 1: Restdiesel abpumpen und entsorgen. In meinem Fall (leider noch ganze) 250 Liter.
Schritt 2: Tank demontieren. Dabei die Kraftstoffleitung oder den Rücklauf markieren.
Schritt 3: Die Arbeit der letzten Werkstatt analysieren...




Grüner Pfeil zeigt die Richtung an, in welche die Kraftstoffleitung und der Rücklauf korrekterweise schauen müssten.
Roter Pfeil zeigt die Richtung an, wie sie verbaut waren (um ca. 45 Grad verdreht).

Weiter entdeckten wir im Tank ein unmotiviert lose rumliegender Filter und ein schwarzer Dichtungsring.



Schritt 4: Kraftstofftank mit Motorenreiniger einsprühen und mit dem Hochdruckreiniger mehrfach durchwaschen, schütteln und schwenken, bis nur noch glasklares Bergbachwasser rauskommt.
Schritt 5: Give it a sun-bath bis furztrocken.
Schritt 6: Kleiner Freudentanz um den blitzblanksauberen Tank aufführen...

Schritt 7: Im Tank gefundenen Filter am Ende des Kraftstoffgestänges montieren. Dichtungsring leicht einfetten und beim Eindrehen des Tankgestänges darauf achten, dass dieser richtig sitzt. Falls das Gestänge nach dem Eindrehen zu lose ist, mit einer Zange die mit rotem Pfeil markierten, hervorstehenden Teile leicht nach unten biegen. Dabei darauf achten, dass der Dichtring nicht in den Tank reinrutscht...


Schritt 8: Ein paar hundert Liter frischen Diesel tanken: Dabei sind 2 Schockmomente zu verkraften:


Schritt 9: Runde drehen...Runde drehen...Runde drehen!!!




Fazit: Die Hauptverschmutzung im Vorfilter rührte vor allem daher, dass sich die Dichtmasse zwischen Tankaussenwand und Tankgestänge auflöste und in den Tank hineintropfte. Da ausserdem der Filter am Tankgestänge komplett fehlte, wurden auch ziemlich grosse Stücke eingesogen. Ob die restliche Verschmutzung und die Ablagerungen im Tank - vor allem auf dem Tankboden - tatsächlich die Dieselpest war, darüber waren sich auch die KfZ-Profis, welche sich die Sache angeschaut haben, nicht einig. Zur Sicherheit wurde der alte Diesel entsorgt und für den Muni gabs eine Frischbetankung inklusive einem Grotamar 82-Shot!
Gruss und allzeit gut schraub und fahr!
Lenz
