über die Achshalbkugeln der AL3 Vorderachsen (Kurzhauber, NG 1017, 1217 u. A., LN, LK) ist schon einiges geschrieben worden: Wie man es macht und wie man es nicht macht, wie es geht und wie nicht, wie man sechs Kartuschen Fett in das Achsrohr presst und noch viel mehr. Genug ist genug könnte man meinen. Aber wer hat nun Recht? Alle!
Und deswegen ist's noch nicht genug, was ge- und beschrieben ist.
Grunsätzlich soll es so eher nicht aussehen Fetten ist angesagt!
Aber wie?
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten:
1) Zunächst ist meist oben und unten an den Achsschenkelbolzen ein Schmiernippel zu finden. Allerdings wurde über eben diese bereits geschrieben, dass sie das Fett lediglich in's Innere der Achskugel lassen und es somit irgendwann im Achsrohr verschwindet. Das ist richtig und auch wieder nicht. Wenn die Lenkung gerade steht, ist dem so. Wenn jedoch die Räder ganz nach links resp. rechts eingeschlagen werden, so geht das Fett sehr wohl auf die Halbkugeln. Einmal ganz links einschlagen, kann die vordere resp. hintere Hälfte (je ob rechts oder links) der Achskugel mit Fett versorgt werden. Anders herum einschlagen und die verbleibende andere Kugelhälfte bekommt ihr Fett weg. Klar soweit? ("Fluch der Karibik")
Im Inneren der Achshalbkugel sollen sich ca. 750Gr befinden. Das ist meistens nach 30 Jahren und mehr nicht mehr ganz so viel. Also sollte man da auch mal nachschmieren. Das kann man über die Schmiernippel erledigen, wenn die Räder gerade stehen (siehe oben), ist aber mühsam.
2) Einfacher geht es, wenn man die Wartungsverschlussschraube vorne an der Achskugel mit einem passenden Sechskantschlüssel heraus schraubt. Schraubt man diese heraus, sieht man schön in den Hohlraum und kann nun sowohl ins Innere der Kugel als auch auf die Außenflächen das Fett direkt aufbringen.
3) Zu guter Letzt gibt es nun noch ein dritte Möglichkeit, die Halbkugeln zu fetten: Den Abstreifring entfernen. Dieser besteht je nach Achsbaumuster aus mehreren Teilen und einem Gummiring der als Abstreifer dient. Die Gummimanschette ist meist nicht mehr lieferbar, kann aber auch selbst angefertigt werden, falls sie wirklich nicht mehr zu gebrauchen sein sollte. Bei sorgsamer Handhabung ist die Manschette auch oft noch verwendbar. Sind alle Teile des Ringes abgeschraubt, kann man nochmals den Spalt zwischen den Kugelteile mit Fett befüllen. Links und rechts einschlagen nicht vergessen. Beim Wiederzusammenbau auf die Schraube für die Begrenzung des Lenkeinschlages achten. Diese sollte nicht verändert werden. Am Schluss sieht es dann auch wieder so aus wie es soll. Klugscheisser: Naja, man hätte die Halbkugeln noch blank putzen können.

Walter