Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

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Hydraulicus
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Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#1 Beitrag von Hydraulicus » 2016-05-30 8:59:03

Hallo zusammen,

bei mir hat es durch Überhitzung ein bis zwei Zylinderkopfdichtungen erwischt. Durch Nachziehen ist es wieder weggegangen, will aber mal schauen, ob die Köpfe sich verzogen haben.
Aber meine eigentliche Frage:
Woher bekomme ich eine Zylinderkopfdichtung? Bei den üblichen Verdächtigen habe ich nichts gefunden, aber ich vermute mal ganz stark, dass auch von den Nachfolgern etwas passt.
Ist ansonsten noch etwas zu beachten? Habe auch irgendwo was von Einschleifen der Köpfe gelesen....habe ich noch nie gehört.
Danke & Gruß Felix

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Kami
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#2 Beitrag von Kami » 2016-05-30 9:01:29

hmm - Einzelanfertigung? - Deutz war da m.w. immer sparsam und hat die weggelassen - weisst du evtl wo deine alten herkommen?
Gruss
Kami
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Hydraulicus
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#3 Beitrag von Hydraulicus » 2016-05-30 9:06:24

Hallo Kami, das ging ja schnell :-) Danke
Also, ja, davon habe ich auch schon gelesen - mit ohne Dichtung....
Ich habe den Motor noch nicht geöffnet, weil es eigentlich nahezu weg ist. Wollte aber den Kopf mal kontrollieren, ob er gerade ist. Als er gefatscht hat, meine ich, ich hätte eine Dichtung gesehen.....aber wahrscheinlich ist da wirklich keine u. dann macht das auch mit dem komischen Einschleifen Sinn. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber....man lernt nie aus.
Wenn ich ihn aufmache...weiß ich mehr.
Vielleicht wissen ja die anderen noch etwas. Wie gesagt, nach dem Nachziehen ist es eigentlich weg.
Hat jemand noch das Anzugsdrehmoment?
Danke!

husky869
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#4 Beitrag von husky869 » 2016-05-30 9:06:31

Der 613 hat keine Zylinderkopfdichtung.

Falls es durchpfeifen sollte, ist "Nachziehen" das falscheste was man machen kann.
Sondern auf 2mal lösen. Auf 5 nm anziehen und je nach Schraubentyp mit 30/60/60 oder
45/60/60 Grad anziehen. Es sind Dehnschrauben. Der Typ steht auf dem Schraubenkopf.

Grüße
Michael
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#5 Beitrag von Hydraulicus » 2016-05-30 9:09:56

Hallo Michael,
ja, wir hatten sie vorher gelöst und dann wieder schrittweise angezogen. Was meinst du aber mit "2mal" lösen?

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Lobo
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#6 Beitrag von Lobo » 2016-05-30 9:19:49

Dichtungspartner Hamburg
die Turbos pfeifen die Symphonie der Vernichtung

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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#7 Beitrag von husky869 » 2016-05-30 9:22:45

Über Kreuz eine 1/4 Umdrehung erstmals lösen.
Erst im 2. Schritt alle (über Kreuz) rausdrehen.
Der Kopf ist schneller verzogen, als Du meinst.

Achtung: Die Gewinde mit einer kleinen Rundstahlbürste im Motorblock reinigen und ausblasen.
Die Gewinde der Stange ebenfalls entrosten. Hauchdünn mit Kupferpaste bestreichen.
Schrauben beim montieren nicht vertauschen. Sondern die wieder an die Position, wie sie drin
waren.
Am besten ist es, vor dem Anziehen, die 3 Muttern der Kipphebelbrücke aufmachen und diese
entfernen. Dann hast Du ein besseres Gefühl beim Festziehen der Kopfschrauben.

Viel Spaß
Michael
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#8 Beitrag von Hydraulicus » 2016-05-30 9:50:44

Ja ok und hatte denn schon jemand mal einen verzogenen Kopf und hat das behoben?

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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#9 Beitrag von Bernhard G. » 2016-05-30 9:54:24

Na, er meint in (mindestens) zwei Stufen lösen, damit sich der Kopf beim Lösen nicht verzieht. Quasi wie beim Anziehen, nur alles rückwärts.

Schau Dir mal die Videos von Winfried Tepe an, dann wird einiges klarer:

https://www.youtube.com/watch?v=TbKlfdqj_34

https://www.youtube.com/watch?v=kte2HUugzAs

Du muß nach dem Planen auf jeden Fall das Spaltmaß neu einstellen, da sich durch das Planen der Brennraum verkleinert:

https://www.youtube.com/watch?v=jfU9GCNwtJg

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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#10 Beitrag von husky869 » 2016-05-30 10:16:45

[quote="Bernhard G."]
Du muß nach dem Planen auf jeden Fall das Spaltmaß neu einstellen, da sich durch das Planen der Brennraum verkleinert:]

Ja, wenn Du den Kolben vorher ausbaust und ihn reinigst.
Dann kann man das Spaltmaß KORREKt auf 1,2 bis 1,4 mm einstellen.
Die Ölkohle auf dem Kolbenboden verfälscht dies nämlich. :idee:


Grüße
Michael
Zuletzt geändert von husky869 am 2016-05-30 10:20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#11 Beitrag von Hydraulicus » 2016-05-30 10:20:06

...und das geht vermutlich über Fußdichtungen...???
gut, dann werde ich ihn die Tage mal aufmachen.

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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#12 Beitrag von husky869 » 2016-05-30 10:23:10

Nein.
Mit Distanzscheiben. Sind die gleichen wie bei einem 514er.

Aber bevor Du diese Aktion machst, die einen Rattenschwanz von weiteren Arbeiten nach sich
zieht, erzähl doch was Du bisher alles gemacht hast...

Grüße
Michael
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#13 Beitrag von Hydraulicus » 2016-05-30 10:40:37

Hallo Michael,
ja, kann ich gerne machen, aber in Sachen Motor habe ich noch gar nichts gemacht (außer öl und Dieselleitungen incl. Filterkram). Der Mercur ist mein Zweit-LKW, der mir zugelaufen ist und ich habe mich die letzten Jahre erstmal um die Hülle gekümmert, was nun langsam vollbracht ist. Gefahren bin ich in der Zeit kaum, da der alte Junge erst seit Januar wieder Tüv hat u. das war quasi die erste Ausfahrt. Ich werde wohl die zwei betreffenden Zylinder nochmal wie von euch beschrieben lösen und dann dementsprechend anziehen. Wenn er dann keine Symptome zeigt, brauche ich mir vielleicht die Arbeit gar nicht machen.
Aber ich berichte.
Danke & Grüße Felix

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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#14 Beitrag von husky869 » 2016-05-30 11:46:49

Hydraulicus hat geschrieben:Hallo Michael,
ja, wir hatten sie vorher gelöst und dann wieder schrittweise angezogen. Was meinst du aber mit "2mal" lösen?
Ich meinte eigentlich dieses hier. Mit Drehmomentschlüssel festgezogen?

Grüße
Michael
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#15 Beitrag von Hydraulicus » 2016-05-30 13:13:05

Nein war unterwegs nicht zur Hand, aber deswegen will ich ja nochmal lösen und ordentlich anziehen. Unterwegs waren zwei von 4 deutlich lose
Das Drehmoment versuche ich gerade rauszufinden.
Hast du das zur Hand?

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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#16 Beitrag von husky869 » 2016-05-30 15:24:05

Es gibt kein Drehmoment. Da Dehnschraube.
Angezogen werden die nach Winkelgraden.
Hatte ich bereits geschrieben:

Auf 5 nm anziehen und je nach Schraubentyp mit 30/60/60 oder
45/60/60 Grad anziehen. Es sind Dehnschrauben. Der Typ steht auf dem Schraubenkopf.

Grüße
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#17 Beitrag von Ulf H » 2016-05-30 15:34:37

... Beim 413 -er wird erstmal mit 30 Nm angezogen ... Damit sind alle Schrauben mit der selben Anfangsspannung versehen ... Du machst aber sicher nicht viel verkehrt, wenn Du die Schrauben zunächst sehr sanft anziehst, also das was mit einem 20 cm langen Schlüssel aus dem Handgelenk geht ... Danach dann in mehreren Schritten um motortypspezifische Winkelgrade anziehen ... Da ist dann massiv Kraft bei moderater Verlängerung angesagt ... Hier sollte jeder Schraubvorgang in einem Zug erfolgen ...

... Dehnschrauben darf man wiederverwenden, wenn die Längung nicht zu gross ist ... Normalerweise tritt diese zu grosse Längung ab der dritten Wiederverwendung ein ... Feldmässig gehen die Schrauben also in jedem Fall nochmal ...

... Auf dieseltreter.de gab es mal etliches an Anleitungen zum Mercur ...

Gruss Ulf
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#18 Beitrag von OliverM » 2016-05-30 16:02:48

husky869 hat geschrieben:Es gibt kein Drehmoment. Da Dehnschraube.
Angezogen werden die nach Winkelgraden.
Hatte ich bereits geschrieben:

Auf 5 nm anziehen und je nach Schraubentyp mit 30/60/60 oder
45/60/60 Grad anziehen. Es sind Dehnschrauben. Der Typ steht auf dem Schraubenkopf.

Grüße
Michael
.... um das ganze ein wenig zu präzisieren:

Kopfschraube (10 K) durchmesser 10,3mm :
-Handfest vorspannen (2mkp = +/-20 NM))
dann : 45° + 60° + 60°

Kopfschraube (125) durchmesser 10,0mm :
-Handfest vorspannen (2mkp = +/-20 NM)
dann : 30° + 60° + 60°

daß das ganze fein brav im wechsel über Kreuz statt zu finden hat brauche ich ja wohl nicht zu erwähnen.

Gruß

Oliver
Zuletzt geändert von OliverM am 2016-05-30 17:00:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#19 Beitrag von Bernhard G. » 2016-05-30 16:03:11

Das Anziehen der Kopfschrauben wird auch in der Bedienungsanleitung (bebildert) beschrieben. Vorspannen hat man damals noch ohne Drehmomentschlüssel gemacht. "Steckschlüssel am Stecker kurz fassen und ohne Gewalt abwechselnd über Kreuz anziehen". Das ist halt sehr vage. Aber sicher mehr als 5Nm.

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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#20 Beitrag von husky869 » 2016-05-30 16:50:19

Danke Oliver, für die Übersetzung. :D

Wenn wir schon mal dabei sind, ist noch folgendes zu beachten.
Bevor Hydraulicus die Schrauben festzieht, sollte man noch kontrollieren, ob der Kopf
ausgerichtet ist.

D.h. Die Flansche aller Zylinder in einer Flucht sind. Ansonsten kann es passieren, das die
Krümmer nicht plan aufliegen. Und dann zischt es an einer anderen Ecke.


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Re: Zylinderkopfdichtung Deutz Mercur F6L613 woher und wie?

#21 Beitrag von Hydraulicus » 2016-06-01 11:41:19

Hallo zusammen!
Danke nochmal für die Tipps!
Das mit dem Ausrichten der Köpfe ist mir bekannt. Ist auch nicht meine erste Motorenüberholung, aber die erste im Hause Deutz. :-)
Das mit den Gradzahlen kannte ich auch noch nicht bzw. nur beim Nachziehen bei anderen Modellen.
Ich berichte und hoffe mal, dass die beiden betroffenen Köpfe nicht verzogen sind.
Danke & Grüße Felix

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