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Beitrag
von felix » 2008-01-03 16:25:44
Hallo Stocko,
ich möchte nicht verneinen, dass ein verschlissenes Ausrücklager "rasselne" Geräusche macht, und das diese Geräusche auch eventuell abhängig von der Getriebetemperatur sind.
Aber die Getriebe von 170er, Kurzhauber und Co machen generell warm im Leerlauf mehr Geräusche als Kalt. So ähnlich, wie man AP-Getriebe an der Vorderachse auch durchaus unter Last hören kann. Ich sehe da auch erstmal kein Problem drin, misstrauisch würde ich nur bei Lauter werdenden oder plötzlich neu auftretenden Geräuschen werden. (Oder wenn aus "Rasseln" "Schlagen/Klopfen" wird.)
Bei den Synchroringen liegt denke ich ein Missverständniss vor:
Was ich mit dem Öl meinte: ATF hat eine geringere Viskosität als SAE80 o.Ä. Eine Synchronisierung, die für ATF ausgelegt ist kann in meinem Augen mit dem falschen Getriebeöl durchaus höhere Schaltkräfte benötigen, da die Ringe mit der hochviskoseren Schmierung weniger gut "Bremsen".
Da oben geschrieben war, dass SAE80 anstatt von ATF im Getriebe ist, würde ich als erste Handlung das richtige Öl einfüllen und dann mal schauen.
MlG,
Felix
@Crutchy:
Dass Lager und Zahnräder am Besten und schonensten "warm" montiert werden stimmt. Aber dafür reicht meist die Ausstattung einer Küche (Backofen, Herd) und ein Thermometer aus. Lager, welche auf Wellen montiert werden koche ich traditionell in Speiseöl (Um den Topf nicht einzusauen), 100-120°C ist generell die anzustrebene Montagetemperatur, da in den Bereichen weder Kunststoffkäfige noch das Metallgefüge beschädigt wird.
Bei Außenringen von Lagern in Gehäusen wird es oft komplizierter, da diese nicht in einen Kochtopf passen. Hier kann man bei dünnwandigen Geschichten mit dem Heißluftfön zu Werke gehen. Größere Teile passen meist noch in den Backofen, nur ist hier die Temperatur schlechter zu Messen.
Geht auch das nicht, kann mit Brennern gearbeitet werden. Dabei kann man aber auch leicht etwas kaputt machen.
Wenn es dann doch nicht ohne Presse geht, ich war gerade in einer Werkstatt an der 50t Presse - die wollten nix für die Kaffeekasse haben...
Generell wäre meine Angst von Getriebekisten inzwischen auch gering. Aber nur wenn ich ein passendes Werkstatthandbuch zur Hand hat, manchmal verstecken sich Details, die man nicht auf den ersten Blick erkennt. Außerdem wird die Montage ohne Einstellwerte schnell russisch Roulette...
Man sollte zusätzlich damit rechnen, in spezielles Werkzeug investieren zu müssen, z.B. Abzieher, feine Drehmomentschlüssel, Messuhr...
MlG,
Felix