Hallo,
die Toilette ist nunmehr etwa ein Monat in Reise-Dauerbetrieb. Insgesamt wurde sie bisher ca. 250x benutzt und ich möchte an dieser Stelle wieder mal´ etwas Informationen zu der Toilette hier rein schreiben. Die Toilette hat bisher tadellos funktioniert und meine ganze Familie ist schwerst begeistert von dem Teil

.
- die Toilette erreicht im Betrieb außen etwa Körpertemperatur. Es ist durchaus angenehm wenn man auf einen vorgeheizten Toilettensitz Platz nehmen kann. Der Lokus gibt insgesamt doch so viel Wärme ab um eine übliche Nasszelle geschätzte 5-10°C über Umgebungstemperatur auf zu wärmen. Auch das empfinde ich als gut. Die Wärmeabgabe hängt natürlich von der Nutzungsintensität ab.
- im üblichen Reisebetrieb kommen wir mit einer 9kg Gasflasche (ist hier in NZ eine übliche Größe) etwa 7-10 Tage für Kochen und Toilette aus. Das bedeutet einen Praxisverbrauch von etwa 1kg pro Tag bzw. 100g pro Einsatz. Das liegt eher unter der durchschnittlichen Angabe vom Hersteller. Das erklärt sich sehr einfach durch die Kinder, die natürlich nicht so viel Brennmaterial einfüllen wie Erwachsene. Um Gas zu sparen werden auf Campingplätzen natürlich oft auch die lokalen Sanitäranlagen benutzt. Die weiblichen Familienmitglieder wollen allerdings nur die Verbrennungstoilette benutzen

.
- Leistungsmäßig sehe ich kein Problem bei üblichen Familiengrößen. Eine Benutzung von 5 Erwachsenen direkt hintereinander wird m.E. nicht funktionieren. Das Brenngefäß hat ein Volumen von geschätzten 5 Litern. Wenn da schon Asche (geschätzt 1L bevor der Reinigung von der Toilette angefordert wird) drinnen ist und dann noch viel Papier nachkommt, ist dieses Volumen schnell verbraucht und dann gibts beim Nächsten Papierstau. Bei voller Auslastung muss man sich da durchaus etwas koordinieren bzw. das so machen wie unsere Vorfahren auch

.
- das Filtertüten-System funktioniert sehr gut. Der Reinigungsaufwand wird dadurch auf ein Minimum eingeschränkt. Wir hatten anfänglich etwa Probleme, weil die Tüten einen gewissen Mindestfüllgrad benötigen um schön durch die Falltür nach unten gezogen zu werden. Resultat waren öfters eingeklemmte Tüten mit nachfolgender Verbrennungsverweigerung der Toilette. Grundsätzlich konnte aber alles sehr einfach wieder behoben werden. Mittlerweile haben wir auch etwas Erfahrung mit dem Teil gesammelt und solche Dinge passieren nicht mehr. Als etwas störend empfinde ich das, im Vergleich zu üblichen Toiletten, etwas geringe Volumen der Tüten. Technisch geht das mit dem Falltür-Mechanismus aber vermutlich nicht anders.
- die Geruchsentwicklung wäre bisher niemals störend aufgefallen. Direkt neben dem Abgaskamin riecht es allerdings etwas "Caramel-Artig" - keine Ahnung wie man das beschreiben soll. Die Abgase sind farblos. Etwa 20cm rund um den Abgasaustritt gibt es langfristig lokale Asche-Ablagerungen die sich am Lack der Wohnkabine auch durch schrubben kaum mehr entfernen lassen. Nachdem der Kamin bei mir an der Kabinendecke ist stört mich das eher wenig. Ursprünglich wollte ich den Kamin ja seitlich raus gehen lassen. Ich vermute, das ist wegen der genannten Ablagerungen eher keine gute Idee.
- die Abgase erreichen lt. Hersteller etwa 100°C. Meinen Custom-Abgaskamin kann ich bei voller Verbrennungsleitstung etwa 3sec. mit der Hand angreifen. Das bedeutet geschätzte 60-80°C. Das sollte für die Paneele kein Problem sein.
- bisher ist es 2x vorgekommen, dass das Gas beim Verbrennen aus gegangen ist. Die Toilette fängt dann lästig zu piepsen an. Das kann man sehr leicht durch wechseln der Gasflasche beheben. Mitten in der Nacht interessiert das allerdings keinen

. Ich musste deshalb die Sicherung ziehen um der Piepserei die Lebensgrundlage zu entziehen. Ich werde hier an den Hersteller noch einen Verbesserungsvorschlag einbringen.
- das Verbrennungsgefäß musste bisher 3x gereinigt werden. Vor der erforderlichen Reinigung meldet sich die Toilette brav, dass es jetzt Zeit würde. Das entspricht soweit also auch den Herstellerangaben. Die Reinigung funktioniert problemlos und hygienisch binnen etwa 20min ohne groß auf die Zeit zu achten.
Ich hatte bisher einen ähnlichen Eindruck wie LyngenHilux vom Hersteller. Meine bisherigen Anfragen wurden sehr brav rasch und kompetent beantwortet. Preislich rangiert das Ding sicher deutlich über Spaten und Kübel. Es ist eine Frage der persönlichen Lebensphilosophie was man für dieses Maß an Komfort als angemessen erachtet.
Gruß vom Lake Hawea/NZ,
Jo.