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Beitrag
von felix » 2007-11-04 12:49:42
Moin,
ich bin immer noch ganz Baff von der Konstruktion!
Die Profilform der Zwischenstücks lässt sich auf den Fotos nur erahnen, es ist aber augenscheinlich offen, daher Verwindungsweich. Stellt sich nur die Frage nach der Materialstärke. Es macht fast den Eindruck, dass es etwa 15mm Material hat - dann verwindet es sich auch nicht wirklich.
- Bauchfreiheit (Die Literatur spricht da übrigens von Rampenwinkel - in meinem Augen aber kein guter Begriff) ist ein weiterer Geländefaktor.
- Meine Hauptsorge wäre jedoch das Gewicht der Konstruktion. Das ist bestimmt eine halbe Tonne überflüssiges Eisen. Das versaut einem alle Parameter des Autos, nicht nur die Geländegänigkeit.
Jochens Idee, einen anderen Rahmen hinterm Führerhaus an zu setzten und die Hinterachse um zu rüsten klingt für mich sehr gut. Das hält sowohl den Aufwand an Schweißarbeiten als auch den Rüstaufwand im "Rahmen".
Ein Wunsch-Radstand ist dabei möglich. (Kardanwelle umstricken kostet etwa 100 - 250EUR beim Gelenkwellenbauer) Haltet dabei aber eure Achslasten im Auge: Schaut mal in den Papieren eure Achslasten an. Für genau diese Gewichtsverteilung wurde das Auto gebaut, und damit funktioniert es am besten (Antrieb, Haltbarkeit, Federung, Dämfung und Bemse) Zu wild sollte man nicht am Radstand rumpfuschen (+- 1m, dann ist Schluss) Weil sonnst passt eure Lenkgeometrie nicht mehr und das Auto dankt es mit Sprittverbraucht, Lenkkräften und vor allem Reifenverschleiß.
Also vorher mal überschlagen, wo der Schwerpunkt des Koffers liegen wird (Wo sind große Stauräume, schwere Möbel, Wasser- und Dieseltanks) und wo in etwa der gesamte Schwerpunkt des Autos liegt. Dann die Achse in etwa positionieren. Lieber viel Überhang nach hinten riskieren und eventuell z.B. den Koffer an zu schrägen, um einen guten Böschungswinkel zu behalten, als mit schlecht verteiltem Gewicht durch die Gegend zu fahren.
Schaut mal, ob ihr den Rahmen von einem Straßenfahrgestell nehmen könnt. Da müsste do dran zu kommen zu sein. Wenn ihr mehr Zeit als Geld habt, dann ist es eventuell sinnvoll ein ausgelutschtes für 500EUR zu kaufen, und es selbst zu schlachten. Bei 130EUR/t Kernschrott ist das Kostenneutral, wenn ihr es schafft einige Aggregate (Motor, Getriebe) zu verkaufen, kommt vielleicht sogar ein kleiner Stundenlohn zusammen und der Rahmen bleibt übrig. Außerdem entsteht dann ein riesen Berg an Kleinteilen, die man irgendwann gut gebrauchen kann.
Ich würde nur versuchen, den Rahmen den ihr hinten anbaut vorab unter einer Standbohrmaschine passend zu bohren. Mit der Handbohrmaschine ist das "Pain in the ass". Bei der Zahl der Bohrungen kann man es auch richtig machen, und sich einen Satz Reibaalen zulegen und die Bohrungen etwas kleiner bohren udnd anach mit der Aale aufreiben. Nieten kann man durch [unsicher]10.9 Feingewinde[/unsicher] Schrauben ersetzen, nochmal in den Aufbaurichtlinien nachschauen. Macht euch Gedanken über Schraubensicherung und das richtige Anzugsmoment, Federböcke sollten sich nicht wieder lösen. Zwischen angeschraubten Bauteilen am Rahmen hat kein Lack etwas zu suchen! Der Lack würde bei den hohen drücken Nachgeben und um das, was der Lack hinterher nachgibt, lösen sich die Verbindungen. Maximal sehr dünne Grundierung akzeptabel. Das selbe gilt unter den Schrauben. Verschrottet die Reste vom neuen Rahmen erst, wenn ihr mit der Nummer fertig seit, eventuell kann man daraus gut Verstärkungswinkel gewinnen.
MlG,
Felix
P.S: Unicat baut meist höchstens "Schlechtwege Autos", mit Geländegänigkeit hat das oft nur noch in der Radformel etwas zu tun. Zum einen mangelt es an geeigneten Rampen- und Böschungswinkeln, zum Anderen sind die Karren hinterher vor lauter Schickschnack viel zu schwer für Bereifung, Leistung und Antriebsstrang um im Gelände noch etwas zu taugen.
Hin- und wieder bauen die auch mal was Geländegängiges, hängt denke ich davon ab, ob der Kunde einen Hymer mit Stollenreifen oder den Unimog von nachbars Bauernhof vor Augen hat, wenn er den Laden betritt.