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von felix » 2007-10-19 10:15:10
Hallo,
solche Lagerstellen sind die Schwierigsten, die es überhaupt gibt, da die Schmierung nicht funktioniert. Wälzlager sterben als Erstes, außerdem müssten sie riesig sein, so Liga Radlagerung.
Ich meine ich hatte auch oben etwas zur Axialverschiebung im Lagerpunkt geschrieben. Bitte mehrmals Lesen und Modell basteln, wenn dann noch Fragen, einfach melden. Eine Axialverschiebung wäre mit Zylinderrollenlagern oder Nadellagern möglich, jedoch wird die Abdichtung dann enorm aufwändig.
Unabhängig von der Axialverschiebung bei Bewegungen muss so wie so ausreichen Axialspiel vorhanden sein, um Temperaturausdehnungen auszugleichen. Hannomag VTGs gehen kaputt, weil schon auf der Länge von 20cm nur die Lagerluft als Axialspiel vorhanden ist. Hier beim Koffer reden wir von 4m ohne Axialspiel für Temperaturausgleich.
Die in allen Belangen beste Lösung sind in meinem Augen die Bolzen aus einer LKW-Anhängerdeichsel. Die Bolzen haben etwa einen Durchmesser von 30mm, du Buchsen benötigen etwa 60mm Löcher:
- Gibt den ganzen Kram mit Einschweißbuchsen, Lager und Bolzen, Schmierkanal und Sicherung fertig für nen kleinen Euro aus dem Regal.
- Die Dimensionierung müsste ganz gut passen, so eine Deichsel wird so dimensioniert sein, dass man im Notfall den Anhänger (~25t = 12t/Lager) dranhängen kann.
- Man bekommt auch in 20Jahren noch Ersatzteile dafür.
- Findest du keinen Händler, oder sind die zimperlich z.B. Abmessungen heraus zu rücken, besorg dir nen Katalog von WFZ, da stehen welche mit den wichtigsten Abmessungen drin.
Diese Lager gibt mit- und ohne Gummi. (Die Gummierten würden sich noch einfacher montieren lassen) Bei einer 3-pkt-Lagerung darf man wahlweise mit oder ohne Gummi verwenden. Bei einer Rautenlagerung müssen wenn, dann alle Punkte aus Stahl oder aus Gummi sein. Auf keinen Fall eine Mischbestückung bauen.
Ob sie wirklich dauerhaft verschleißfest sind, wird sich Zeigen. Aber halten tun sie, und ich denke die Kofferlagerung ist einer Deichsel nicht unähnlich.
@JRHeld: Der Koffer kommt zwingend höher, neben dem Platz zwischen Rahmen und Schwingenträger (~4cm pro Meter Lagerabstand) hommt vor allem die Bauhöhe des Trägers selbst. Man könnte jedoch die Lager "hängend" Konstruieren: Das Lager sitzt in Rahmenmitte, der Träger geht jedoch unten um den Rahmen herum und greift dann nach oben an den Koffer. Die dabei größere Trägerkonstruktion könnte man sich zu nutze Machen und das Ganze als Rohr-Gitter Konstruktion ausführen.
Aber eine Schräge an den Durchgang zu bauen ist in meinen Augen die bessere Lösung.
MlG,
Felix
P.S: Es geht auch Verschleißfrei oder Verschleißtolerant. Meine Schwinge ist nicht wirklich gelagert, es stoßen großflächig Stahl auf Stahl. Sie lässt sich dafür aber nachstellen. Die Konstruktion lässt sich aber nicht mit Worten beschreiben.
Was aber klappen kann, sind Konuslager (Google: Konuslager, Schwingmetall) Da gibt es ein paar brauchbare Modelle, (So etwa 80EUR/Lager) Wichtig ist, dass die Teile einen Abreißschutz haben, dass dich beim Unfall nicht deine eigene Kabine überfährt.
Neben Verschleißfreiheit haben die Dinger noch den Vorteil, dass sie sich z.T. sehr leicht montieren lassen und einen gewissen Federweg bieten. Sind sie zu Schwach, ließen sich auch zwei davon in einer Achse nebeneinanderbauen.
P.P.S: Mit den Lagern ist es aber nicht getan! Für die Träger: Bei einem Laserfritzen kostet das Zerschneiden eine Blechs etwa 80-200EUR + Material, wenn du eine brauchbare Zeichnung ablieferst. Jeder Bauschlosser kann meist Bleche bis 8mm kanten. Damit lassen sich tolle Träger konstruieren und so kommen auch leicht 60mm Löcher da rein.
- Wir sind keine Profis, gib deinen Konstruktionen die 2,5Fache Sicherheit zu statischen Tragfähigkeit bei der Auslegung.
- Eine Kette ist so stark, wie ihr schwächstes Glied. Der tollste Träger nützt wenig, wenn sich der Koffer da zerlegt, wo der Träger angeschraubt ist oder es den Rahmen zerbricht. Also auf ausreichend großflächige Lastverteilung im Rahmen achten -> Aufbaurichtlinien (und auch an Querträgern an Stellen der Krafteinleitung) und wenn der Koffer keine Aufnahmepunkte wie ein LAK hat, auch auf ausreichend Stabilität im Koffer. Bei Koffern, die serienmäßig auf dem Rahmen aufliegen muss zudem geprüft werden, ob sie sich überhaupt selbst frei tragen können. Das ist dann eine Frage der Wandkonstruktion und wie sich Diagonalen und Hebel zueinander verhalten.
-> Es ist oft bedeutend einfacher, den Federweg und die Führungslaschen der konventionellen Lagerung zu verlängern und mit einem schlechteren Radlastausgleich und höherer Materialbelastung bei Geländefahrt zu leben. Was genau hast du mit dem Auto vor?
MlG,
Felix
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felix am 2007-10-19 10:43:42, insgesamt 5-mal geändert.