Sandwich-Reparatur

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laforcetranquille
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Sandwich-Reparatur

#1 Beitrag von laforcetranquille » 2014-05-24 13:07:31

Hallo
ich habe an den Dachplatten an zwei kleinen Stellen Ablösungen und Aufbeulungen der äusseren GFK-Haut. ( Scheint bei den von diesem Aufbau-Hersteller verwendeten Platten schon mal vorzukommen)
Da ich nicht diese Stoppen möchte und den Anfängen wehren wüsste ich gerne wie man da vorgehen kann.
Undicht ist nichts, die Schadstellen sind nicht in der Nähe von Verklebungen oder Sika-Nähten sondern Mittendrinn und etwa Handfächengross. Kann man das möglicherweise anbohren/anschneiden und Haftkleber reinsprühen ?
Bitte um Vorschäge und Ideen , am besten schonmal praktiziert.

Gruss Wim
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Crossi
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Re: Sandwich-Reparatur

#2 Beitrag von Crossi » 2014-05-24 13:11:34

wie wärs mir einem Foto vom Schaden

LG

Crossi
ich bin kaputt aber du bist nen Totalschaden !!!

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Der Bootsbauer
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Re: Sandwich-Reparatur

#3 Beitrag von Der Bootsbauer » 2014-05-24 14:59:19

Ich würd's anbohren, Epoxy reinspritzen und mit einer Platte und Gewicht flachpressen. Nicht vergessen, die Platte zu trennen (Folie Packband ect.).
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Re: Sandwich-Reparatur

#4 Beitrag von laforcetranquille » 2014-05-24 15:22:36

Hört sich nicht schlecht an. Ist das der Härter den man für GFK-Matten verwendet ? Hast du das schon mal durchgeführt ?

Gruss Wim
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Bluekat
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Re: Sandwich-Reparatur

#5 Beitrag von Bluekat » 2014-05-24 15:47:42

zwei kleinen Stellen Ablösungen und Aufbeulungen der äusseren GFK-Haut.
...könnte es sein, dass durch die Ablösungen Wasser ins Laminat eingedrungen ist und dieses nun aufquillt? (Osmose).

Versuche mal in die Aufbeulungen mir einer Nadel hinein zu stechen.
Wenn es dann nach faulen Eiern und noch schlimmer stinkt ist es Osmose.

Dann die handteller großen Aufbeulungen gut abschleifen und mir Epoxyharz vergiesen und versiegeln.

Bilder wären nicht schlecht.

Gruß,
Rainer
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Hubraum ist der Raum, welchen die Hupe zum hupen braucht...

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Re: Sandwich-Reparatur

#6 Beitrag von laforcetranquille » 2014-05-24 20:44:36

Diese Osmose tritt m.E. auf wenn eine sog. Gelcoat-Schicht nicht sauber verarbeitet wurde. Gelcoat hat die Kiste aber nicht, das sind wohl ganz normale Sandwichplatten. Irgendwo habe ich mal ein Photo gesehen wie bei einer Werkstatt einen komplett neue Deckschicht aufgebracht wurde, finde ich aber nicht mehr. So weit wollte ich es eigentlich auch nicht kommen lassen.
Aufgequollen ist da eigentlich nichts. die hochstehenden Beulen lassen sich mühelos andrücken, also wohl "nur" eine Ablösung der Verklebung/Pressung.

Gruss Wim
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Re: Sandwich-Reparatur

#7 Beitrag von Der Bootsbauer » 2014-05-24 21:25:56

laforcetranquille hat geschrieben:Hört sich nicht schlecht an. Ist das der Härter den man für GFK-Matten verwendet ? Hast du das schon mal durchgeführt ?
Nein, Matten werden meist mit Polyester verarbeitet.
Epoxidharz ist ein hochwertiges Zweikomponenten-Harz System.
Nein, aber wenn Du mit dem Schaden zu mir in die Werkstatt kommen würdest, würde ich genau das machen.
Bluekat hat geschrieben:...könnte es sein, dass durch die Ablösungen Wasser ins Laminat eingedrungen ist und dieses nun aufquillt? (Osmose).
Osmose kann ich mir nicht vorstellen, ist ja nicht dauerhaft Wasser ausgesetzt.
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#8 Beitrag von Joerg » 2014-05-25 11:10:59

Bevor ich irgendwelche Löcher bohre und mit unbekannten Harz/Härtersystemen herum experimentiere würde ich doch mal beim Hersteller nachfragen, was der empfiehlt. Vielleicht besteht ja gar keine Notwendigkeit zum sofortigen Eingriff, vielleicht droht aber auch jetzt schon größeres Ungemach...
Gruß Jörg
Et es wie et es. Et kütt wie et kütt. Et hät noch immer joot jejange.

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Der Bootsbauer
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Re:

#9 Beitrag von Der Bootsbauer » 2014-05-25 11:50:07

Joerg hat geschrieben:...mit unbekannten Harz/Härtersystemen herum experimentiere...
Epoxi ist (zumindest für mich) keinesfalls ein unbekannter System, sondern täglich Brot. (ebenso wie GFK Verarbeitung, egal ob massiv oder als Sandwich)
Joerg hat geschrieben:...würde ich doch mal beim Hersteller nachfragen, was der empfiehlt.
Der sagt genau das gleiche (evtl. einen preiswerteren Kleber, aber da mach ich keine Kompromisse).
Joerg hat geschrieben:Vielleicht besteht ja gar keine Notwendigkeit zum sofortigen Eingriff, vielleicht droht aber auch jetzt schon größeres Ungemach.
Jaja, vieleicht, vieleicht...
Löchle reinbohren, Epoxi anmischen, mit Spritze reindrücken, verpressen und gut ist.
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Re: Sandwich-Reparatur

#10 Beitrag von kawahans » 2014-05-26 9:50:53

Boots bauer (sic Name :D ) hat recht: Wenn man nicht aufschleifen und neu lamineiren will, ist Expoxy-Harz die einzige Möglichkeit. Mit einer Fehlerquelle: es könnste der Schaum mit Silikon verunreinigt sein und deshalb nicht gebunden haben. Dann hält auch das Epoxy nicht. Aber ohne Aufschleifen kann man dieses Risiko nicht beheben.

Und ich würde es bald machen, da die Platten etwas arbeiten und der Defekt durch Vibrationen größer wird.

Liebe Grüße aus Graz!

kawahans
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Re: Sandwich-Reparatur

#11 Beitrag von laforcetranquille » 2014-10-15 8:59:09

Ich möchte das alte Thema nochmals aufnehmen. Am Dach habe ich bisher nichts gemacht da keinerlei Veränderungen selbst bei starkem Temperaturwechsel sindbar sind und keine Undichtigkeit vorhanden. Trotzdem steht das in nicht alzu ferner Zukunft mal an.
Vorgestern ist mir nun bei Fahrt in ziemlich heftigem Seitenwind eine wohl nicht richtig verschlossene Seitenklappe in der Schürze unter dem Rahmen weggeflogen. Da es das Teil ohnehin nicht mehr Original gibt und ich grade in La Rochelle bin habe ich die Gelegenheit wahrgenommen und einige Bootsbauer kontaktiert. Einer hat mir das kompliziert gerundete und gestufte Teil am Nachmittag perfekt nachgebaut. Wie Original, ohne Form ! Er hat die Schürze Neben der Klappe als Form genommen und mit mehreren Lagen Matten unterschiedlicher Grobheit bis zur letzten feinen Lage gearbeitet.
Fast glatt und lackierfertig.
Ich habe ihm mal mein Dach gezeigt und er meinte er könnte dort eine neue Dachhaut ebenso anfertigen. Mehrere Gfk-Bahnen auflegen und Harz einrollen. Womo-Reperaturbetriebe verwenden hier wohl nur vorgefertigte dünne Gfk-Platten was mir eher suboptimal erscheint.
Da er sowas nur im Winter machen könnte wo ich ohnehin unterwegs bin und er gewöhnt ist von seiner etwas ilusteren Kundschaft ( La Rochelle hat einen der renomiertesten Yachthäfen Frankreichs) heftige Preise abzufragen frage ich mich ob man sowas nicht selber hinkriegt wenn man nicht grade zwei linke Hände hat. Die ganze Vorbereitung ( Abbau Solarzellen, Ausbau Daachlucken , Entfernung der alten Dachhaut .etc etc) müsste ich ohnehin selber durchführen.) Meine Erfahrung in den letzten Jahren war, das ich nach vorheriger intensiver Recherche eigentlich alles selber genausogut ( oder besser) wie die " Fachleute" hinbekommen habe.
Hat Jemand im Forum Erfahrung mit sowas und könnte mir evt. Tipps geben ?

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Re: Sandwich-Reparatur

#12 Beitrag von urologe » 2014-10-15 11:16:40

hallo Wim ,
nachdem Du jetzt ein halbes Jahr weiser bist , würde ich mir überlegen , ob es wirklich
sinnvoll ist , wegen 2 handtellergroßer Delaminationen , das ganze Dach aufzureißen :ohmy:

Mit größeren oder zumindest kleineren Kollateralschäden darfst Du am Übergang zu den Seitenwänden rechnen , da Du ja die L-Profile abnehmen mußt , oder das ganze wird verschlimmbessert.

Du hast keinen (bemerkbaren ) Wassereinbruch , also gibt es m.E. keinen vernünftigen Grund , nicht wenigstens die kleine Lösung zu versuchen.

Bei mir habe ich die Bohrlösung gewählt , weil ich mir 100%ig sicher war , daß die Delamination aufgrund
mangelhaftem Andruck an der Stelle beim Neubau passiert war. Das hält jetzt über 8 Jahre perfekt !

Bei Dir würde ich eine Mittellösung wählen und ( in einer geheizten Halle ! ) den handtellergroßen GFK-
Teil mit dem Multimaster herausschneiden und mir die Beschaffenheit des Schaums ansehen (egal welcher Schaum) - deshalb aufschneiden und nicht ein kleines Bohrloch . Wenn rundherum der Schaum fest mit
der GFK-Matte verklebt ist , würde ich den Schaum großzügig anschleifen , ebenso die GFK-Oberfläche in
mindestens zusätzlichen 30cm rundherum , entfetten und mit mehreren Lagen Epoxyharz , Glasfaser , Epoxyharz überlaminieren . Da ist nichts dabei , solange man sauber arbeitet und die Gewichtsverhältnisse von Härter und Harz penibel einhält. Immer nur kleine Mengen anrühren , die reichen , um die jeweilige Matte satt einzustreichen und die Luftblasen auszudrücken , dann je nach Reaktionszeit des Härtere die
nächste Menge anrühren - die Menge hängt von der Stärke des Glasfasergeleges ab , dieses muß satt im
Harz aufgehen. Auf dem Dach sieht niemand Dein erstes Opus , kann also nicht viel schief gehen.
Im Netz bekommst Du sogar komplette Rep-Sets mit Harz und passenden Gelegen.
Eine gute aber nicht die billigste Adresse ist R-G , da gibts auch wunderschöne Laminieranleitungen.
viel Spaß beim Laminieren
LG
Ralf
Vorsorge tut gut - KAT fahren
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Re: Sandwich-Reparatur

#13 Beitrag von laforcetranquille » 2014-10-15 11:40:50

Hallo Ralf

danke für die Tipps,

es sind mehrere kleine Stellen im Mittelbereich. Die Übergänge zu den Aussenwänden sind Kunsstoffwinkel und definitiv dicht. Das ganze sind wohl Fertigungsfehler, der Aufbau ist nun 15 Jahre alt. Das ganze ist nicht so schlimm aber ich habe die Erfahrung gemacht das man auch kleine Problemchen nicht zu lange schlummern lassen sollte.
Ich werde wohl tatsächlich im nächsten Frühjahr mal an einer Stelle deinen Vorschlag ausprobieren.
Da ich das Auto behalten will mache ich es lieber gleich als zu spät, wenn die an einer Stelle gepfuscht haben wellt es sich nach einiger Zeit bestimmt auch woanders.
Ach ja, hab ich vergessen, kleiner Nachtrag. Die Seitenwinkel müssen garnicht runter, ich habe Photos von einer solchen Reparatur an gleichen Aufbau ( schau mal bei HK-Womoservice nach) Mir ist zwar noch nicht ganz klar wie der Aufbau der Dachplatte überhaupt vorgenommen wurde aber ich habe den Eindruck es handelt sich garnicht um eine vorgefertigte laminierte Platte sondern die GFK-Schicht ist nur lose aufgelegt oder angebeppt. Dann wäre mit einer Stellenweisen Reparatur eine stellenweise Verbindung zum Hartschaum hergestellt und man würde das Dach anschliessend nicht mehr runterkriegen.

Gruss Wim
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