ich denke ich bin da nicht der einzige, der schon Ärger mit nicht umlaufenden Nadellagern gehabt hat. Z.B. in Antriebswellen, in Federbolzen oder in Achsschenkeln...
Nun denn, als ich meine schweren Achsen zerlegt habe, und so etwas:

aus einer ansonsten völlig intakten Vorderachse gezogen habe, habe ich beschlossen, der Sache etwas Tiefer auf den Grund zu gehen. Kann doch nicht angehen, dass der Bolzen, auf dem Das Nadellager läuft 1mm tief verzahnt ist, und der Rest der Achse völlig ok. Hier verschleißt irgendwie ein Bauteil bedeutend schneller als die Anderen.
Zu erst einmal habe ich einen Konstruktionsfehler vermutet. Ist aber nicht so, das Lager ist im Prinzip mehr als stabil genug. Vielmehr ist dieses ein Problem von Vibrationen: Das Lager steht bei Geradeausfahrt, ruckelt es in der Lenkung muss es jedoch anlaufen. In dem Moment des Anlaufens hat sich noch kein Schmierfilm zwischen Wälzkörper und Lagerring gebildet und die Teile fressen. So arbeiten sich dann an den Stehenden Lagern mm tiefe Kuhlen unter den Nadeln in den Bolzen, während Umlaufende Lager in der selben Achse noch nicht den geringsten Verschleiß aufzeigen. Mir bekannte Problemlagerungen sind Achsschenkel wie auf dem Bild, Gelenkwellen (Vor allem Doppelgelenkwellen, Schadensbild sieht oft sehr ähnlich aus.) und die Bolzen in Federn.
Einzig Abhilfe bzw. Linderung kann ein Schmierfett mit guten "Trockenlaufeigenschaften" schaffen. Deshalb habe ich mal Kontakt zur Fa. INA/FAG aufgenommen und folgende Antwort erhalten:
bezüglich der Vermeidung von Riffelbildung bei Bewegungen mit kleinen Schwenkwinkeln haben wir gute Erfahrungen mit Arcanol Load 150 und Fuchs Lubritech Gleitmo 585 M gemacht. Dabei wird das Fett von Fuchs Lubritech vor allem bei Bewegungen mit sehr kleinem Schwenkwinkeln eingesetzt. Wieviel das jeweilige Fett als Verbesserung bringt kann allerdings theoretisch nicht vorhergesagt werden, sondern muss im Einzelfall abgeprüft werden.
> Wenn bei der beschriebenen Anwendung quasi kaum Bewegung vorliegt (was ich aus der Beschreibung herauslese), ist Gleitmo 585 M vorzuziehen.
Auch wenn ich generell sehr skeptisch gegenüber "Wunderschmiermitteln" gerade im Motorölbereich bin, denke ich dass ich hier über meinen Schatten springen werde, mich an den Erfahrungen von INA/FAG orientieren, und das Zeug an den oben genannten Problemstellen einsetzen. Bei den Doppelgelenkwellen bin ich mir in Bezug auf die Amplitude der Vibrationen noch nicht einig. Bezugsadresse habe ich noch nicht, wird sich aber schon finden lassen.
Aber Obacht: Nicht willkürlich einsetzen. Davon ab, dass man das Zeug sicher nicht für 3EUR/Kartusche bekommt: An Schmierstellen ohne Vibrationsprobleme, z.B. Kardanwellen, Radlagern, Kupplungsausrücklager hat das Zeug nichts zu suchen und kann eventuell sogar zu ernsten Schäden führen. Auch solltet ihr vorhe rüberprüfen, ob an den Stellen überhaupt Wälzlager verbaut sind. Am Achsschenkel vom 170er, Mercur, Jupiter u.Ä. sitzen z.B. Gleitlager. In den meisten Federbolzen auch. Hier gehört das Zeug erstmal auch nicht rein.
Ach ja, beim neuwagen killt man damit auch de Garantie wenn es einer merkt...
Vielleicht hilft es ja Jemandem.
MlG,
Felix