danke für den Bericht! Hat die Ölspur als unfallverursachender Auslöser keine Rolle gespielt?!
Vielleicht zur Erklärung: ich bin immer gern und viel gefahren, mich kann im Strassenverkehr nicht soo sehr viel schocken. Allerdings bin ich 1998 in Indonesien in einem Verkehrsunfall verwickelt gewesen, wo ein 15-jähriger Bengel mit seinem 13-jährigen Cousin auf dem Moped seines Onkels durch den Ort geheizt ist und seine Fahrt an meinem Kotflügel beendet hatte. Die beiden Jungs flogen quer über die Motorhaube unseres Jeeps, blieben bewusstlos am Bordstein liegen und der rote Sabber fing an zu fliessen. Da ich Frau und Kind dabei hatte, eindeutig NICHT Schuld hatte und auch sonst mich sehr hilfsbereit und korrekt verhielt, wurde ich sehr freundlich von Polizei etc behandelt.ch kann Jürgen / Lassies Bemerkung verstehen, warum er in Asien nicht Autofahren würde.
Der Auflauf war gross, das Wochenende gelaufen und ich durfte einige Stunden mit Bangen und Warten auf einer schäbigen Polizeistation verbringen - mit Frau und unserer Tochter im Maxi-Cosi. Ich hatte zwar mehrere Zeugen, die übereinstimmend mein korrektes Fahren und meine Unschuld beteuerten, aber mir wurde auch gesagt: Unfall mit Todesfolge - egal wie der Ablauf war - heisst automatisch 7 Jahre Gefängnis. 2 Todesfälle heisst 14 Jahre Bau.

Sobald ich am Strassenverkehr teilnehme, trage ich eine Teilschuld - der andere wäre ja nicht verunfallt, wäre ich nicht dagewesen

Nach Rücksprache mit einem damaligen Freund von der Dt Botschaft hiess das für mich: bezahle ALLES was von dir gefordert wird, schau, dass du deinen Pass behältst und umgehend von dort weg kommst. Im Fall des (Todes-)Falles hast du max 48 Stunden Zeit um deine Sachen zu packen. Anschliessend wirst du black-listed und Indonesien ist in Zukunft als Reiseland tabu. Für einen Touristen mag das ok sein, für mich als junger Familienvater, der mit seiner Frau dabei war, sich eine berufliche Existenz aufzubauen 'etwas' ungeschickt.
Glücklicherweise war ausser heftigen Schürfwunden, einem gebrochenen Arm, Gehirnerschütterung, etc nicht soo sehr viel passiert. Ich bezahlte die Krankenhauskosten, zahlte für Rekonvaleszenz, für das kaputte Moped, für meinen eigenen Schaden, die Überstunden von Polizei und Zeugen, etc und lernte eine wichtige Lektion im Leben: unser uns eingeimpftes deutsches Rechtsempfinden ist schön und gut, solange wir uns in Deutschland bewegen. In anderen Ländern herrschen schlichtweg andere Massstäbe und Regeln. Dagegen Aufbegehren ist unsinnig und dumm.
Daher rührte dann mein Entschluss: solange wir in einem asiatischen 'Bananenland' leben, wir unseren Lebensunterhalt dort verdienen und auf den Aufenthalt 'angewiesen' sind, fahre ich nicht selber mit dem Auto. Als Tourist auf der Durchreise aber gerne!
Und die Erfahrungen von 18 Jahren Leben und Arbeiten kreuz und quer in Asien, die Geschichten von Bekannten, Nachbarn und Freunden geben mir recht. Wir bezahlen einen Fahrer, ich kümmere mich nicht um Parken, Fahren mit Alkohol, fragwürdige Verkehrsregeln, korrupte Polizisten, etc - das ganze Galama interessiert mich alles nicht. Ich lümmele hinten drin, schau mir das Tohubawohu an und wenn der jeweilige Kerl am Steuer zu wild oder blind fährt, brems ich ihn runter. Seitdem hab ich nur noch ganz selten das Steuer übernommen: u.a. als mein Fahrer auf der Autobahn in China eingepennt ist

Bisher klappt das mit dem Fahrverzicht und den eingesparten Nerven ganz gut

Viele Grüsse aus Dhaka
Jürgen