Hallo zusammen,
vielleicht wäre es in dem Zusammenhang auch mal interessant und erwähnenswert, mit welchen Schäden und Problemen der gemeine Allrad-LKW-Reisenden gemeinhin konfrontiert wird:
- weitaus am Häufigsten sind wohl Probleme in der Dieselversorgung durch Dreck, Rost, Algenschlotz (kann man präventiv durch guten Vorfilter und ordentliche Reinigung von Tank, Leitungen, etc vermeiden)
- Platten durch Löcher (sollte man halt flicken können bzw E-Rad / Schläuche, etc dabei haben und Reifenwechseln sollte man mal gemacht haben)
- undichte und siffende Leitungen durch Alter, Sprödheit, abgerissen, durchgescheuert (kann man präventiv durch neue Leitungen, Dichtungen, ordentliche Verlegung vermeiden)
- Probleme mit Bremsen wie abgenutzte Beläge, schwergängige HBZ, RBZ (kann man präventiv durch ordentliche Wartung / Neuteile / Überholung vor der Reise vermeiden bzw lange hinaus zögern)
- Probleme mit Reifen / Felgen (auch hier: präventiv mit ordentlichen & neuwertigen Reifen losfahren, wer mit alten Pellen auf fragwürdigen Felgen durch die Welt hoppelt ist - Sorry - selbst schuld...), Verwendung von gängigen Reifenformaten ist natürlich hilfreich
- generelle Undichtigkeiten wie Simmerringe, Wellendichtringe, spröde Gummimanschetten, verhärtete Schläuche, (präventiv Dichtungen und Gummiteile tauschen - ja, das ist teilweise teuer und nervig - aber ich hab im Urlaub keinen Bock mich mit siffender Achse herumzuärgern, wenn es zuhause in aller Ruhe präventiv vermieden werden kann) Evtl werden als Folgeschäden durch eindringenden Dreck Lager beschädigt - das kann dann auch noch teuer werden
- gebrochene Blattfedern, Stossdämpfer, Stabilistatoren, Lenkgestänge, Querlenker, Fahrwerkaufhängungen, Stossdämpferaufnahmen (präventiv das Gewicht nieder halten, vorausschauend fahren, regelmässige Kontrolle auf Verschleiss, gelockerte Schrauben, Haarrisse, etc)
- Probleme mit der Elektrik, Masseprobleme, korrodierende Verbindungen, ausfallende Schalter, Relais, zusammenbrechende Batterien, etc (hier hilft es enorm, wenn man ein wenig Ahnung vom Stromlauf im Auto hat, wie man was wo misst und wie man sich behelfen kann, zB Stecker neu crimpen, Kabel neu verlegen, Fehlerursache einkreisen etc)
- regelmässige Wartung wie Abschmieren, Schrauben nachziehen, Ölwechsel, Filterwechsel, evtl Bremsbeläge, Keilriemen, wechseln, etc - hier sollte man für seinen Wagen die wichtigsten und gängigsten Verbrauchsmaterialien dabei haben. Motor- und Getriebeöl sowie Kühlerflüssigkeit oder Bremsflüssigkeit gibt es mittlerweile weltweit, würde ich - ausser zum Nachfüllen oder für Fahrten in absolutes Niemandsland - auch nicht mitnehmen.
- ausfallende Technik im Wohnaufbau, hier kommen so Gemeinheiten wie ausfallende Standheizung durch Verkoken der Glühkerzen, verstopfte Toiletten, undichte Schlauchverbindungen, Probleme mit der Super-Duper-Komfort-Elektrik, undichte Fenster, abgebrochene Riegel, Aufsteller (da sind wohl die Camping-Plaste-Fenster führend...), eingefrorene Wassertanks, abgebrochene Schlösser, losgerappelte Türen, Scharniere, etc - hindert alles nicht am Fahren, sind aber im Alltag und beim Wohnen ärgerlich und bedürfen der Aufmerksamkeit. Mein ganz persönlicher Tipp: weniger, dafür aber stabil dimensionierte Technik ist mehr Freizeit durch weniger Probleme .....
- alterungs- / verschleissbedingte Probleme wie zb Risse im Kühler, gerissene Keilriemen, eingelaufene Kohlen an Lichtmaschine, eingelaufene Zahnräder am Anlasser, kaputte Lager in der WaPu, Kompressionsverlust im Kompressor, Rost und Dreck im Druckluftsystem, (da hilft mE nur regelmässige Kontrolle und präventives Austauschen - bevor etwas kaputt geht. Kostet aber im Vorfeld der Reise Geld und so mancher erspart sich das und muss halt auf Reisen anfangen zu Reparieren....)
- und schliesslich die absoluten Show-Stopper: Motor, Getriebe und Achsen-Probleme. Da hilft mE nur präventiv regelmässige die Öle zu wechseln, auf Verschleiss zb metallischen Abrieb zu achten und ansonsten NICHT am Leistungslimit zu fahren. Wir sind zwar alle Freunde von viel Leistung, aber ich denke, dass dabei manche Probleme auch einfach hausgemacht sind: wenn ich einen 130 PS Motor auf 180 PS aufblase, einem 400 Nm-Getriebe 700 Nm zumute, auf leichte Achsen die größtmöglichen Räder packe und im Gelände mich mit durchdrehenden Rädern durch schwierige Passage hüpfend vorwärts bewege, darf ich mich nicht wundern, wenn der Antriebsstrang leidet.
- hirnlose Schäden wie verzogene Bremsscheiben durch Wasserschlag (ja mei, wenn man mit heissgefahrenen Bremsen in Rallyemanier in den kalten Fluss springt...

)
Natürlich könnte man noch jede Menge weitere Schäden und Probleme durch Verschleiss, Alter, Unfall, Pech, etc nennen, aber ich denke die Tendenz wird klar: so wie Wombi oben schon schrieb: mit einem ordentlich gewarteten Auto losfahren, dann kommt man am Weitesten - und dann ist es egal ob da MAN, MB, Deutz, Iveco oder sonst was auf dem Kühlergrill steht.....
Und wie Gerd schrieb: auch ein gut durchrepariertes Auto wird bei 80 oder 100 tkm hartem Reiseeinsatz seine Wehwehchen bekommen, da hilft nur Wartung, Wartung, Wartung und vorausschauendes Wechseln von kränkelnden Teilen. Das eine oder andere Quäntchen Glück braucht es auf Reisen natürlich auch
Viele Grüsse und happy travelling
Jürgen