Hallo Zusammen,
der erste Ausflug mit dem Ural ist "fast" zu Ende und ich möchte mal einen kurzen Bericht abgeben.
Nachdem ich am 01. August den Ural zugelassen habe, bin ich schnell nach Hause, habe dann alle Sachen gepackt und in den Ural geräumt und bin dann los. Da ich am Donnerstag und Freitag noch bei einem Kunden, einem Altenheim in der Nähe von Korbach (Nordhessen) zu tun hatte, bin ich am Mittwoch auf dem schnellsten Wege über die Autobahn dorthin geritten. Dort gab es natürlich ein riesiges Hallo, als ich mit meinem Iwan aufgetaucht bin.
Am Freitag nach der Arbeit bin ich dann quer durch über Bundes- und Landstraßen zu meinem Schwager nach Northeim gefahren. Zwischen Hann. Münden und Göttingen hat dann der Ural leider etwas warm geworden und hat gekocht, weil ich die Kühlerjalousie noch oben hatte. Dann vorsichtig weiter nach Northeim und vor allem meine kleinen Nichten waren nach einer Probefahrt mit dem Ural nicht mehr aus dem Auto zu bekommen.
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Leider hat am Freitag mein Sohn beschlossen, nicht mit meiner Frau nach Northeim zu kommen und mit mir mit dem Ural Urlaub zu machen, echt Schade! Am Samstag Vormittag bin ich dann also alleine von Northeim quer durch den Harz nach Halberstadt gefahren, da dort meine Schwester Silberhochzeit gefeiert hat. Vorbei an Braunlage und Rübeland, einem kurzen Badeaufenthalt am Blauen See bei Rübeland (traumhaft schön) und einem kurzen Stop in Blankenburg / Harz. Dort war ich noch kurz einkaufen und als ich zum Ural zurückkam, war aus irgendeinam Grund die Scheibe von der Beifahrertür gerissen. So ein Mist!

Doch das war leider nicht alles, kurz vor Halberstadt wurde es laut, irgendwie schien sich am Auspuff oder an den Krümmern etwas locker gerüttelt zu haben.
Am Sonntag nach der Silberhochzeit habe ich erst einmal nach dem Auspuff gesehen und alle Schrauben nachgezogen. Allerdings keine positive Veränderung, nach weiterer Analyse habe ich dann festgestellt, dass bei einem Zylinder die Krümmerdichtung durchgebrannt war. Das muss wohl beim Überhitzen kurz vor Göttingen seine Ursache gehabt haben.
Naja, neue Krümmerdichtungen hatte ich leider nicht eingepackt, also konnte ich nix ändern und bin wieder los. Als erstes nach Oschersleben zum Ossi-Museum, die auch eine kleine Fahrzeugausstellung haben.
Danach in Richtung Magdeburg und Stendal und von dort in Richtung Havelberg an die Elbe, wo ich mit einer kleinen Fähre übergesetzt und dann auch gleich meinen Nachtplatz eingenommen habe. Traumhaft schön, so an der Elbe zu stehen!
Am nächsten Tag (Montag) bin ich in Richtung Osten gefahren. Über die B167 über Neuruppin nach Eberswalde, mir das Schiffshebewerk Niederfinow angesehen (echt beeindruckend), am alten Militärflugplatz von Neuhardenberg eine kleine Pause gemacht, das Weltkriegsmuseum in Seelow angesehen und dann nach Küstrin zum Tanken und Einkaufen gefahren.
Nach dem Tanken und Einkaufen bin ich auf polnischer Seite bis Frankfurt / Oder gefahren und dort habe ich die Nacht auf dem Campingplatz am Helenesee verbracht. Das war eine Schau, was für eine Aufruhr auf einmal bei den Tupperschüsseln war, als ich mich quer durch die Stellplätze eingeparkt habe.
Dienstag früh erst einmal richtig ausgeschlafen, gut gefrühstückt und dann erst gegen Mittag los in Richtung Süden. Über Eisenhüttenstadt, Guben und Forst bis südlich von Weißwasser, wo ich mir am Bärwalder See einen schönen Standplatz für die Nacht gesucht habe. Schön einsam, völlig ruhig. Vor allem habe ich darauf acht gegeben, bei der Hinfahrt einen Weg ohne Verbotsschilder zu finden.
Am Mittwoch bin ich dann ganz entspannt über Nieskiy, Görlitz, Löbau und Neustadt / Sachsen zu meinem Freund Peter gefahren, der in der Nähe von Dresden auch stolzer Besitzer eines Urals ist und dort haben wir erst einmal ein kleines Uraltreffen abgehalten. Ist schon cool, wenn zwei Urals durch die Kante breschen.
Abends waren wir noch schön essen und haben intensive Schraubergespräche geführt. Dabei habe ich Peter von meinem Problem mit der kaputten Krümmerdichtung erzählt und er gab mir dann den Tipp, eine befreundete KfZ-Werkstatt aufzusuchen, deren Inhaber auch begeisterte Uralfahrer sind. Vielleicht haben die ja die Dichtungen da und können diese gleich wechseln.
Also bin ich am Donnerstag früh nach Dresden zur besagten Werkstatt und die Diagnose der Fachleute war nicht so erfreulich:
Das Überhitzen ist dadurch verursacht worden, dass die beiden Thermostate nicht richtig funktionieren. Das Durchbrennen der Krümmerdichtung hatte zur Folge, dass die heißen Abgase von außen an die Zylinder gedrückt worden sind und dadurch eine Kopfdichtung schon irgendwie merkwürdig "raushing", also nicht mehr in in der richtigen Position lag. Auf meiner Frage, ob ich denn die restlichen 700 km nach Hause noch ohne Probleme schaffen könnte, gab es nur ein Achszucken, klar, dass die Jungs keine Garantie übernehmen konnten.
Also habe ich beschlossen, den Ural in Dresden stehen zu lassen und das Risiko eines größeren Motorschadens nicht einzugehen. Ich habe meine Sachen gepackt, mich zur nächsten Europcar-Station bringen lassen und bin mit einem Mietwagen nach Hause gefahren. Am Freitag bin ich zu meiner Garage, habe die notwendigen Dichtungen geholt und nach Dresden mit der Post geschickt. Da ich in der nächsten Woche wieder beruflich unterwegs bin, werden die Jungs in Dresden die Dichtungen und die Thermostate tauschen und wenn alles gut geht, kann ich in der übernächsten Woche den Ural abholen.
Wie es weitergeht, darüber werde ich berichten.
Grundsätzlich möchte ich aber anmerken, dass der Ural super fährt, sehr fahrstabil mit den neuen Reifen Pirelli PS22 ist, sehr gut an Steigungen durchzieht und es macht einfach saumäßig Spaß!
