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von osterlitz » 2012-02-12 23:44:37
Hi,
über Frost braucht man sich wenig Gedanken zu machen, dafür gibt es Frostschutz.. das ist nur beim Duschboiler ein Problem.
Ich würde generell zwei Heizwege vorsehen: einen für Dauerwärme und einen für schnelles Anwärmen. Ich habe das bei mir mit einem Motorradkühler und einem PC-Lüfter gelöst, um schnell anzuwärmen. So ein Kühler bringt schnell ein paar kW in den Innenraum und wälzt die Luft gut um. Wenn man die Rohre noch hinter oder in die Schränke legt, verhindert das auch Schwitzwasser und Schimmel.
Für den Fußboden oder beheizte Wände kann man auch gern Fußbodenheizungsrohre nehmen, ich würde aber vor allem auf genügenden Querschnitt achten. Auto- und Standheizungspumpen vertragen wenigen Gegendruck, also alles auf maximalen Durchfluss optimieren.
Der Pumpenausgang hat 3/4", da sollte man nicht wesentlich drunterbleiben. Hat man genug Leistung, kann man einen Bypass durch den Duschboiler einplanen, dann hat man genug Durchfluß, aber man muss hydraulisch abgleichen, damit auch Wärmetransfer übrigbleibt (nicht, daß alles durch den Boiler geht und die Rohre kalt bleiben). Dafür reicht ein einfacher Kugelhahn.
Die Kapillarmatten klingen richtig gut und robust werden sie sein.. wäre was feines im Flur und vor dem Bett. eingießen würde ich in etwas dauerelastisches, zur Not elastischen Fugenkleber oder PU-Flüssigkkunststoffe. die einzige wirkliche Alternative, die mir bekannt ist, sind die ALDE-Elemente.
Der rechnerische Querschnit bei 20 x 3,4mm Kapillarrohr wäre 181,5 mm². der eines 3/4"-Rohres 284,87 mm².
Demnach sollten zwei Matten parallel in etwa hinkommen, mit etwas Verlust für die engen Bögen und den kleineren Durchmesser.
Alternativ einen klassischen Heizkörper parallel.
Vorlauftemperatur ist auch ein Thema, bei mir bis 80°. Die will man nicht so drinhaben, Cookie hat das mit RTL-Ventilen probiert. Dabei ist aber die Regeldynamik (Hysterese) zu beachten, ist der Kreis/Durchfluss zu klein, spinnen die Ventile nur rum. Eine gewisse thermische Trägheit (mormaler Heizkörper, grosses Heizungsvolumen, ggfs Boiler/WT) sollte schon da sein.
Kunststoffrohre würde ich nicht so kritisch sehen, bei Häusern rät man davon ab, weil keiner weiß, ob die auch mal 100-200 Jahre durchhalten. Wenn man nicht dauernd ablassen muss (Kühlerfrostschutz, antikorrosiv...), sehe ich da kaum Probleme. Als ideal im Hausbereich sieht man aktuell m.w. Kupfer, kunststoffumhüllt (ggfs doppelt umhüllt).
Das nächste Thema, woran man denken sollte, ist Druck und Entlüftung. Wasser unter Druck kann mehr Wärme wegschaffen (bei > 100°C), das braucht man aber nur beim Wasserkühler. Ein halboffenes (drucklos, mit Ausgleichsbehälter) System reicht also vollkommen aus. Ideal wären Temperaturen von max. 60°C (im Brauchwasserbereich), die meisten PKW-anlagen laufen aber eher bei 80°, um zum Fahrzeugkreis zu passen. Für eine Heizung ist das egal, für den Fußboden ist beides zu viel. Eine gute entlüftung funktioniert durch ein hoch liegendes Ausdehnungsgefäß an passender Stelle quasi vollautomatisch. Da darf man gern etwas planen, als ideal sehe ich einen Abzweig kurz vor der Pumpe, dann läuft die nicht trocken.
Alles zusammen führt bei mir zu einer 5kW-Heizung, die auf 45-75°C regelt. Der Heizkreis geht zu einem Abzweig zur Heizung (3 Kreise), Überschuss in den Duschboiler. Die Heizung teilt sich am Abzweig von 3/4" in 3 Teile, die ich per Kugelhahn abstimmen kann. Der Duschboiler hat auch einen Kugelhahn zum abstimmen und wird mit vollen 3/4" bedient. So kann ich von 0-100% voll abstimmen.
Den Boilerkreis kann ich separat ablassen (bei Frost) und er wird separat (zweite Pumpe) umgewälzt.
So kann ich in alle Richtungen steuern:
- reiner Heizbetrieb (Heizung an, Umwälzung Heizung an, Umwälzung Brauchwasser aus)
- Heiz + Brauchwasser (alles an)
- Speicherbetrieb (Heizung aus, Umwälzung Heizung an, Umwälzung Brauchwasser an)
Die 3 Heizkreise kann ich frei belegen, Fußbodenheizung, statische Heizung, Motorvorwärmung. Dazu kommt jeiwils noch der Boiler, den Motor kann ich auch als Wärmequelle planen.
Grüße,
Stefan
