Festigkeitsklassen Schrauben

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

Moderator: Moderatoren

Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Georg_FR
Überholer
Beiträge: 244
Registriert: 2007-01-26 12:40:22
Wohnort: bei Freiburg

Festigkeitsklassen Schrauben

#1 Beitrag von Georg_FR » 2011-09-26 14:36:56

Hallo,
wer kann helfen ?
Ich möchte Airline Zurrschienen am Doka Boden des Magirus 170D11 befestigen.
Senkkopfschrauben M6 durch Schiene, Bodenblech und Rahmen.
Da die Schiene aus Alu ist, genau wie das Bodenblech, dachte ich ich nehm Edelstahlschrauben.
Gibt es die auch in verschiedenen Festigkeitsklassen ? (10.9 oder 8.8 etc.) Hab ich keine Ahnung von....
Oder doch normale Senkopfschrauben ?
Grüsse Georg
Reich ist, wer weiß, daß er genug hat ! (Laotse)

Habell70
infiziert
Beiträge: 53
Registriert: 2006-10-14 12:26:01
Wohnort: Neerstedt
Kontaktdaten:

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#2 Beitrag von Habell70 » 2011-09-26 15:55:39

Hallo.
Nein, Festigkeitsklassen bei Edelstahlschrauben in dem sinne gibt es nicht.Es gibt zwar 18/10 ,V4A,V2a usw.
Man sollte beim Fahrzeugbau auch keine einsetzen.
Die Zug und Scherfestigkeit ist kleiner als bei Stahlschrauben.
Ich würde auch keine Senkkopf nehmen, durch Widerkehrendelasten ( Schwingungen), ziehen sie sich durchs Material, wie ein Kegel.
Verzinkte Stahlschrauben sind die beste Lösung. Sie gibt es auch als Halbrundkopf.

Benutzeravatar
Ingenieur
Allrad-Philosoph
Beiträge: 4645
Registriert: 2006-10-04 4:46:31
Wohnort: Bei Hannover

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#3 Beitrag von Ingenieur » 2011-09-26 16:20:06

Hallo,

es gibt keine Edelstahlschrauben.

Es gibt nur Chromnickelstahlschrauben, (naja, und die "normalen" Schrauben).

Es gibt keine "V4A" oder "V2a" Schrauben.
Das Metall dieser (Versuchs-) Chargen vom alten Krupp ist seit 100 Jahren nicht mehr im Handel.

Man schaue auf die Beschriftung von CrNi-Stahl-Schrauben.
Siehe da, man findet entweder A2 oder A4.

...
Offizielles Mitglied der Jupiterhilfe e.V.i.G & VEFK bis 110 kV

Feron
abgefahren
Beiträge: 1062
Registriert: 2011-07-05 1:10:25

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#4 Beitrag von Feron » 2011-09-26 16:20:28

Bei Edelstahlschrauben sprach man von A2 bzw. A4, die etwa V2A bzw. V4A entsprachen. Bezeichnungen sind obwohl nicht formal normiert immer noch üblich.

Für nicht rostfreie Schrauben sind ab Festigkeitsklasse 10.9 sind spezielle Oberflächenschutzverfahren erforderlich (wegen Spannungsrisskorrosion usw.). Für 10.9 gibt es spezielle Verfahren (z.B. DACROMET). 12.9 ist immer (oder fast?) geschwärzt, also eigentlich nur sehr geringfügig geschützt. Bei 12.9 wird ist der maximal zulässige Druck auf den Auflageflächen sehr hoch.

Hochfeste korrosionsbeständige Schraubverbindungen sind möglich, werden aber projektspezifisch ausgeführt (z.B. Reaktoren).

Benutzeravatar
Veit M
Allrad-Philosoph
Beiträge: 4562
Registriert: 2008-03-30 19:32:24
Wohnort: 82008 Unterhaching

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#5 Beitrag von Veit M » 2011-09-26 16:43:18

Bei den Airlineschienen kannst Du sinnvoll nur Senkkopfschrauben (Torx oder Inbus) einsetzen sonst lassen sich die Befestigungselemente nicht überall einsetzen bzw. verschieben.

Wenn die Schrauben zu hohe Zugkräfte aufweisen ist evtl. die Bruchgefahr höher. Die "schwachen" Schrauben dehnen sich etwas mehr bevor sie kaputt gehen. Evtl. einfach ein paar mehr Schrauben nehmen die dann in der Summe die notwendige Belastung aufehmen können.

Hier habe ich auch einen Hinweis auf die Schrauben gefunden:
http://www.artcase-shop.de/shop/article ... 3D24021%26

Es wird angegeben M6 Senkkopf 10.9er und 7.5cm Schraubabstand für die garantierten Lasten.

Wenn schwächere Schrauben zum Einsatz kommen also ein paar mehr nehmen (geringerer Abstand) oder die zulässige Last reduzieren.

Die Schienen können auch geklebt werden wenn der Untergrund paßt. (z.B. MS-Polymer oder Sika)

Ciao

Veit

Benutzeravatar
holgi4474
süchtig
Beiträge: 725
Registriert: 2006-10-13 21:42:03
Wohnort: 58285 Gevelsberg

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#6 Beitrag von holgi4474 » 2011-09-26 18:47:18

Edelstahlschrauben sind am Kopf gekennzeichnet, z.B. A2-70. Mit A2 oder A4 werden die Legierungen klassifiziert und durch "50", "70" oder "80" erfolgt die Einteilung in Festigkeitsklassen.
Die VA- Schrauben mit der Bezeichnung "50" oder "70" lassen sich an wichtigen Teilen im Fahrzeugbau nicht einsetzen. Nur die Ausführung "80" entspricht mit einer Mindestzugfestigkeit von 800N/mm² der herkömmlichen Schraubenqualität 8.8 und kann daher im Austausch verwendet werden. 50 entspricht mit einer Mindestzugfestigkeit von 500N/mm². 70 entspricht mit einer Mindestzugfestigkeit von 700N/mm².

Hoffe geholfen zu haben

Benutzeravatar
holgi4474
süchtig
Beiträge: 725
Registriert: 2006-10-13 21:42:03
Wohnort: 58285 Gevelsberg

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#7 Beitrag von holgi4474 » 2011-09-26 18:53:37

holgi4474 hat geschrieben:Edelstahlschrauben sind am Kopf gekennzeichnet, z.B. A2-70. Mit A2 oder A4 werden die Legierungen klassifiziert und durch "50", "70" oder "80" erfolgt die Einteilung in Festigkeitsklassen.
Die VA- Schrauben mit der Bezeichnung "50" oder "70" lassen sich an wichtigen Teilen im Fahrzeugbau nicht einsetzen. Nur die Ausführung "80" entspricht mit einer Mindestzugfestigkeit von 800N/mm² der herkömmlichen Schraubenqualität 8.8 und kann daher im Austausch verwendet werden. 50 entspricht mit einer Mindestzugfestigkeit von 500N/mm². 70 entspricht mit einer Mindestzugfestigkeit von 700N/mm².

Hoffe geholfen zu haben
Hier noch eine interessante Seite zum nachlesen: http://www.wegertseder.com/pages/techda ... lstahl.asp

Benutzeravatar
felix
Forumsgeist
Beiträge: 5885
Registriert: 2006-10-04 15:01:55
Wohnort: Kalletal

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#8 Beitrag von felix » 2011-09-26 19:29:10

Hallo Holger,

vorsicht mit dem Vergleich der VA-Schrauben mit den normalen HV-Festigkeitsklassen, VA ist zäh und damit die Streckgrenze niedrig. Die Zugfestigkeit ist wie immer im Leben recht uninteressant, spannend ist die Streckgrenze, weil meistens möchte man seine Konstruktionen ohne Verformung auslegen.

Ok, ne 80er VA hat 600N/mm² Streckgrenze, ne 8.8er 640N/mm². Hier sind die Festigkeiten ähnlich.

Ne 70VA hat noch 450N/mm² also etwas weniger als eine theoretische 6.8
Ne 50VA hat noch 210N/mm², das ist schlechter als eine 4.6 aus dem Baumarkt, selbst gewöhnlichster Baustahl kann mehr...

Alles besser als 8.8 gibt es nicht in rostfrei.

MlG,
Felix

Benutzeravatar
holgi4474
süchtig
Beiträge: 725
Registriert: 2006-10-13 21:42:03
Wohnort: 58285 Gevelsberg

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#9 Beitrag von holgi4474 » 2011-09-26 19:45:12

felix hat geschrieben:Hallo Holger,

vorsicht mit dem Vergleich der VA-Schrauben mit den normalen HV-Festigkeitsklassen, VA ist zäh und damit die Streckgrenze niedrig. Die Zugfestigkeit ist wie immer im Leben recht uninteressant, spannend ist die Streckgrenze, weil meistens möchte man seine Konstruktionen ohne Verformung auslegen.

Ok, ne 80er VA hat 600N/mm² Streckgrenze, ne 8.8er 640N/mm². Hier sind die Festigkeiten ähnlich.

Ne 70VA hat noch 450N/mm² also etwas weniger als eine theoretische 6.8
Ne 50VA hat noch 210N/mm², das ist schlechter als eine 4.6 aus dem Baumarkt, selbst gewöhnlichster Baustahl kann mehr...

Alles besser als 8.8 gibt es nicht in rostfrei.

MlG,
Felix
Da hast du absolut recht, aber für seine Anwendung sollte die Aussage genügen. Habe auch nachträglich noch den link eingefügt damit man sich ein wenig mehr auseinandersetzen kann.

Filly

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#10 Beitrag von Filly » 2011-09-26 20:17:02

Edelstahlschrauben haben nicht nur das Festigkeistproblem, sondern sie neigen auch zum Fressen. Ein mal richtig angezogen gehen sie nie wieder auf. Ich vermeide die deshalb wo es geht.
Deine Überlegung für die Kombination mit Alu Edelstahlschrauben zu verwenden kann ich nachvollziehen.. Ich würde allerdings auch hier normale verzinkte 8.8 nehmen und die Schraube vor der Montage mit Wachsspray einsprühen und die fertige Schraubverbindung auch noch mal kurz mit Wachs annebeln. Wenn kein Wasser eindringen kann gibt es auch kein galvanisches Element und es korrodiert nichts. Im Innenbereich hab ich Aluwinkel ohne weiteren Schutz mit verzinkten Schrauben verarbeitet. Das geht auch.

Christoph

Benutzeravatar
Georg_FR
Überholer
Beiträge: 244
Registriert: 2007-01-26 12:40:22
Wohnort: bei Freiburg

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#11 Beitrag von Georg_FR » 2011-09-26 21:10:05

Also erstmal Dank an Alle.
Dann werde ich wohl normale Senkkopfschrauben verwenden und den Wachstipp anwenden.
Festigkeit kann ich ja dann 10.9 verwenden.
Jetzt bin ich schon ein bischen mehr informiert über das Schrauben Gedöns....
Außerdem haue ich ja noch Sika drunter.
Grüsse Georg
Reich ist, wer weiß, daß er genug hat ! (Laotse)

Benutzeravatar
felix
Forumsgeist
Beiträge: 5885
Registriert: 2006-10-04 15:01:55
Wohnort: Kalletal

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#12 Beitrag von felix » 2011-09-26 23:38:55

Hallo Holger,

ist war auch nur etwas sensibel, weil ich schon mehrere Motorräder gesehen habe, wo der Besitzer stolz gezeigt hat dass er alle Schrauben durch VA ersetzt hat. Dann sieht man die 70 auf den M8 des Bremssattels und es wird einem ganz anders...

MlG,
Felix

Benutzeravatar
Turi
Überholer
Beiträge: 208
Registriert: 2011-04-06 15:30:42
Wohnort: Ostschweiz

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#13 Beitrag von Turi » 2011-09-27 15:36:24

Hallo Georg
Blöde Frage, was willst Du an den Schienen befestigen?
Ich habe bei mir alle 15 cm eine M6 Senkkopf in A4 an der Kabine verschraubt und die Schienen mit Sika 252 zusätzlich geklebt.
Da geht Dir erst die Befestigung an den Schienen kaputt, bevor die ausreisst.
Mir jedenfalls hat sich noch nie eine Schiene gelösst.
Da kannst Du die ganze Kiste daran aufhängen, vorausgesetzt man hebt nicht nur an einem Befestigungspunkt.
Gruss
Turi

Feron
abgefahren
Beiträge: 1062
Registriert: 2011-07-05 1:10:25

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#14 Beitrag von Feron » 2011-09-27 17:27:29

Also ich würde mir weniger Sorgen um die Schraubenfestigkeit als über die Anzahl Schrauben bzw. deren Abstand und insbes. worauf die Zurrschienen monitert werden.

Benutzeravatar
Georg_FR
Überholer
Beiträge: 244
Registriert: 2007-01-26 12:40:22
Wohnort: bei Freiburg

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#15 Beitrag von Georg_FR » 2011-09-27 20:57:05

Hallo,
an den Schienen will ich Sitze mit Gurten für die Kinder befestigen. Die sollen ja nicht durch die Doka fliegen beim Bremsen.
Mit dem TÜV hab ich gesprochen, dem ist das recht so.
Alles besser als jetzt meint er. Da ich Baujahrbedingt keine Gurtpflicht habe muss er das auch nicht prüfen sagt er.
Sowieso halten die Eigenkonstruktionen meist viel mehr aus, als die geprüften Gurte in normalen neueren Womos.....
Ich werd die Schienen nun kleben und Schrauben.
Grüsse Georg
Reich ist, wer weiß, daß er genug hat ! (Laotse)

Filly

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#16 Beitrag von Filly » 2011-09-27 21:35:01

Georg_FR hat geschrieben:Da ich Baujahrbedingt keine Gurtpflicht habe muss er das auch nicht prüfen sagt er.
Was ist dein Auto für ein Baujahr?
In LKW gilt die Gurtpflicht erst ab 1992.
Ein Wohnmobil ist aber ein Fahrzeug der Klasse M1, damit gelten die Anforderungen für PKW. Das bedeutet ab EZ 1974 Gurte an den Vordersitzen und ab 1979 Gurte an den Sitzen in zweiter Reihe. Ich kenne da ein Forumsmitglied, dem der TÜV die Rücksitze in der Doka ausgetragen hat bei der Umschreibung zum Wohnmobil, weil das Fahrzeug mit Baujahr Anfang der 80er hinten keine Gurte hatte.

Christoph

Benutzeravatar
Pirx
Säule des Forums
Beiträge: 17783
Registriert: 2006-10-04 20:03:38
Wohnort: Raum Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#17 Beitrag von Pirx » 2011-09-27 22:50:04

Filly hat geschrieben:
Georg_FR hat geschrieben:Da ich Baujahrbedingt keine Gurtpflicht habe muss er das auch nicht prüfen sagt er.
Was ist dein Auto für ein Baujahr?
In LKW gilt die Gurtpflicht erst ab 1992.
Ein Wohnmobil ist aber ein Fahrzeug der Klasse M1, damit gelten die Anforderungen für PKW. Das bedeutet ab EZ 1974 Gurte an den Vordersitzen und ab 1979 Gurte an den Sitzen in zweiter Reihe. Ich kenne da ein Forumsmitglied, dem der TÜV die Rücksitze in der Doka ausgetragen hat bei der Umschreibung zum Wohnmobil, weil das Fahrzeug mit Baujahr Anfang der 80er hinten keine Gurte hatte.

Christoph
Hmmm,

ich habe bei meinem TÜV die Eintragung der Fahrzeugklasse M1 in die damals neuen Fahrzeugpapiere (Zulassungsbescheinigung Teil 1 und 2) beantragt. Bei der Umschreibung zum Wohnmobil einige Jahre vorher hatte ein anderer TÜV-Prüfer mit Hinweis auf die angeblich nun geltende Fahrzeugklasse M1 die Anhängelast des 7,49-t-LKW von bisher 11 t auf 7,49 t (wie bei PKW) reduziert. Der nun angesprochene andere Prüfer kam nach wochenlanger Klärung der Sachlage zu dem Schluß, daß die Fahrzeugklasse M1 nur Fahrzeugen zugeteilt werden kann, die ein EG-Zulassungsverfahren durchlaufen haben (im Klartext: nur Neufahrzeuge). Fahrzeuge die durch Einzelabnahme zugelassen wurden, wie praktisch alle nachträglich vom LKW zum Wohnmobil umgebauten Fahrzeuge, können die Fahrzeugklasse M1 nicht bekommen.

Wer da nun recht hatte weiß ich nicht. Ich lebe nun eben mit dem Nachteil der reduzierten Anhängelast (hat mich bisher nicht gestört), habe aber auch die Vorteile der M1-Zulassung nicht (Überholverbote, Durchfahrtsbeschränkungen, ...? Siehe separater Thread dazu von vor einigen Wochen.).

So klar scheint die Sachlage bei der Klasse M1 wohl nicht zu sein!

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

Benutzeravatar
Georg_FR
Überholer
Beiträge: 244
Registriert: 2007-01-26 12:40:22
Wohnort: bei Freiburg

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#18 Beitrag von Georg_FR » 2011-09-28 8:20:30

Hallo,
mein Magirus ist Baujahr 1976.
Er ist schon als So.KFZ Wohnmobil eingetragen.
Mit momentan 9 Sitzplätzen.
Gruß Georg
Reich ist, wer weiß, daß er genug hat ! (Laotse)

Feron
abgefahren
Beiträge: 1062
Registriert: 2011-07-05 1:10:25

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#19 Beitrag von Feron » 2011-09-29 1:02:22

Pirx hat geschrieben:Der nun angesprochene andere Prüfer kam nach wochenlanger Klärung der Sachlage zu dem Schluß, daß die Fahrzeugklasse M1 nur Fahrzeugen zugeteilt werden kann, die ein EG-Zulassungsverfahren durchlaufen haben (im Klartext: nur Neufahrzeuge). Fahrzeuge die durch Einzelabnahme zugelassen wurden, wie praktisch alle nachträglich vom LKW zum Wohnmobil umgebauten Fahrzeuge, können die Fahrzeugklasse M1 nicht bekommen.
Der Herr soltte man genau die rechtlichen bzw. ECE/EU Grundlagen diesbzgl. erläutern. Massgebend ist was das Gesetz sowie die übernommenen Richtlinien, Normen usw. sagen, daran haben sich auch Sachverständige zu richten.

M1 Fahrzeuge können mit entsprechendem Aufwand auch einzel zugelassen werden, für Kleinstserien sowie Prototypen gelten spezielle Regeln.
Für ältere Fahrzeuge gelten normalerweise die lokal gültigen Richtlinien, die am Tag deren Erst-Inverkehrssetzung (für CH auch wenn Erst-Inverkehrssetzung im Ausland) galten.

Benutzeravatar
tauchteddy
Säule des Forums
Beiträge: 10195
Registriert: 2006-10-31 18:15:05
Wohnort: Berlin

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#20 Beitrag von tauchteddy » 2011-09-29 10:14:54

Feron hat geschrieben:Der Herr soltte man genau die rechtlichen bzw. ECE/EU Grundlagen diesbzgl. erläutern. Massgebend ist was das Gesetz sowie die übernommenen Richtlinien, Normen usw. sagen, daran haben sich auch Sachverständige zu richten.
Das hat er offensichtlich getan. Deshalb ja diese Auskunft, die so auch in der StVZO Anlage XXIX steht:

Klasse M1: Für die Personenbeförderung ausgelegte und gebaute Kraftfahrzeuge mit höchstens acht Sitzplätzen außer dem Fahrersitz.

Die deutsche Sprache ist da eindeutig: gebaut ist etwas anderes als umgebaut.
Ist wie mit gebracht ...
Zuckerbrot ist aus.

Feron
abgefahren
Beiträge: 1062
Registriert: 2011-07-05 1:10:25

Re: Festigkeitsklassen Schrauben

#21 Beitrag von Feron » 2011-09-30 0:07:31

Hmmmm....

Wie sieht es auch wenn ich ein neues Fahrgestell ohne Aufbau bzw. Karroserie kaufe? Daraus kann man dann sowohl z.B. ein Wohnmotorwagen wie auch Geländebus für 10 Personen entstehen (unter Berücksichtigung der entsprechenden Auflagen). Rein theoretisch sollte man auch mit einem Fahrgestell ohne Karrosserie bzw. Aufbau herumfahren können sofern Auflagen bzgl. z.B. Unterfahrschutz usw. erfüllt sind.

Also m.E. ist die effektive Ausführung (Anzahl Sitzplätze inkl. Fahrer, Geländetauglichkeit gem. ECE Definition, Auslegung für Gütertransport usw.) massgebend.

Antworten