Schaum aus Motorkühler

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ukli
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Schaum aus Motorkühler

#1 Beitrag von ukli » 2011-01-28 10:31:45

Hallo, hin und wieder kommt aus dem Kühler, dem Einfüllstutzen, Schaum. Da ich z.Z. in Namibia bin, kann ich mit dem IFA nicht in eine spezielle Werkstatt. Die Erklärung hier von den Werkstätten:
.es könnte die Zylinderkopfdichtung sein, aber es gibt kein Wasser im Öl bzw. umgekehrt, kein Öl im wasser
. eine Kühlerspezialwerkstatt sagt, das Wasser sei recht schmutzig, so daß der Kühler verdreckt sei und daher das Problem rühre.
In der Regel taucht das Problem auf, wenn es draußen heiß ist und wir mit Rpckenwind fahren. Allerdings zeigt das Thermometer in der Regel lediglich Temperaturen von ca 85°C an.
Wer kann mir helfen? Danke für Ratschläge.
Aus dem im Moment sehr verregneten Windhoek mit besten Grüßen
Ukli
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magskipper
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#2 Beitrag von magskipper » 2011-01-28 11:29:58

hi

kopfdichtung könnte sein auch ohne wasser im öl oder umgekehrt.
wenn der motor läuft kommen dann luftblasen aus dem kühlwasser ?
hast du einen Luftballoon ?

kannst du die kompression irgendwo prüfen ?
oder hat du irgendwo zugang zu einem co tester, Abgasprüfgerät ?
oder kann dort jemand den kühlkreislauf abdrücken ?

LG Andy
Zuletzt geändert von magskipper am 2011-01-28 11:44:57, insgesamt 1-mal geändert.

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el Capitán
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Re: Schaum aus Motorkühler

#3 Beitrag von el Capitán » 2011-01-28 16:58:17

Hi Ukli,
ukli hat geschrieben:Hallo, hin und wieder kommt aus dem Kühler, dem Einfüllstutzen, Schaum. Da ich z.Z. in Namibia bin, kann ich mit dem IFA nicht in eine spezielle Werkstatt. Die Erklärung hier von den Werkstätten:
.es könnte die Zylinderkopfdichtung sein, aber es gibt kein Wasser im Öl bzw. umgekehrt, kein Öl im wasser
. eine Kühlerspezialwerkstatt sagt, das Wasser sei recht schmutzig, so daß der Kühler verdreckt sei und daher das Problem rühre.
In der Regel taucht das Problem auf, wenn es draußen heiß ist und wir mit Rpckenwind fahren. Allerdings zeigt das Thermometer in der Regel lediglich Temperaturen von ca 85°C an.
Ukli
Dann fange doch mit dem Einfachen und Billigen an und tausche erstmal schnell das Kühlerwasser aus. Dabei kannst Du den Wasserkreislauf ja noch etwas spülen.

Bei meinen Zylinderkopf- und Wasserkreislauf-Problemen gab es nie Blasen, sondern es kam immer Dampf aus dem dafür vorgesehenen Ventil am Wasser-Einfüllstutzen bzw. aus dem Stutzen selbst.
Ich hatte allerdings auch schon einen Kopfdichtungsschaden ohne Öl im Wasser.

Zu verdächtigen ist bei Kühlkreislaufproblemen immer auch das mechanische Ventil, welches den großen Kühlkreislauf aufmacht. In Deinem Fall aber eher nicht, denn wo sollte es die Luft hernehmen, die in den Blasen drin ist?

Vermutlich ist es die Kopfdichtung.
Ansonsten fällt mir nur die Wasserpumpe ein; mit der habe ich aber keine Erfahrungen. Vielleicht kann hier ein Experte seinen Senf dazu geben. Kann eine defekte Wasserpumpe das Wasser aufschäumen?

Zum Testen der Kopfdichtungsdichtheit scheint mir Andys Idee gut: fülle den Kreislauf so voll, dass es überläuft. Lass den Motor mit offenem Nachfüllstutzen-Deckel laufen, so dass Du das Kühlerwasser im Stutzen sehen kannst. Beobachte, ob da Blasen hochblubbern. Ist das der Fall, dann schnüffele mal daran und überprüfe, ob die nach Abgas riechen.

Viele Grüße,
el C.
Zuletzt geändert von el Capitán am 2011-01-28 17:03:34, insgesamt 1-mal geändert.
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osterlitz
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#4 Beitrag von osterlitz » 2011-01-28 18:47:06

Hi,
ich könnte mir Blasen schon vorstellen, wenn einfach nicht genug drin ist und die Schaumverhinderer nicht funktionieren oder mit einem schäumenden Mittel gespült wurde bzw man Wasser mit Reinigusmittelresten/Algen erwischt hat.

Kühlflüssigkeit austauschen mit (nicht schon schäumendem...) Wasser wäre wirklich das erste. Kühlflüssigkeitsbehälter bis zur Sollmarke auffüllen. Dann laufen lassen, bis die Temperatur hochgeht und der Druck im System (vorsichtig am Behälter prüfen..). Wichtig ist, daß das Überdruckventil im Kühler zum Behälter hin öffnet (Kühlwasser im Behälter steigt). Dabei sollte sich die Anlage ggfs auch entlüften.

Eine Wasserpumpe kann auch Blasen ins Wasser kriegen, wenn saugseitig ein Riss oder eine Undichtigkeit ist.

Wenn das Blubbern vom Motor kommt, sollte es bei mehr Last stärker werden. Am Besten kriegt man es mit einer CO2-Messung raus.

Wenn du sagst heiß und Rückenwind, denke ich erstmal an kochendes Wasser. Je nachdem, was du ins Wasser tust, steigt oder fällt der Siedepunkt, auch durch den Druck. Es gibt ja Überdrucksysteme, die mit 0,5bar betrieben werden, damit es eben nicht kocht. Kochendes Wasser hört man normalerweise kurz nach dem Abstellen noch..

Grüße,
Stefan
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el Capitán
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#5 Beitrag von el Capitán » 2011-01-28 19:37:25

Hi,
osterlitz hat geschrieben: Kühlflüssigkeit austauschen mit (nicht schon schäumendem...) Wasser wäre wirklich das erste. Kühlflüssigkeitsbehälter bis zur Sollmarke auffüllen. Dann laufen lassen, bis die Temperatur hochgeht und der Druck im System (vorsichtig am Behälter prüfen..). Wichtig ist, daß das Überdruckventil im Kühler zum Behälter hin öffnet (Kühlwasser im Behälter steigt). Dabei sollte sich die Anlage ggfs auch entlüften.
Der W50 hat leider keinen Ausgleichsbehälter und auch sonst keine Stelle am System, an der man den Wasserstand ablesen oder das Wasser beobachten kann... völlig unklar, was sich die Konstrukteure dabei gedacht haben.
Deswegen muss man halt das System komplett voll machen und den Einfüllstutzen-Deckel abgeschraubt lassen, damit man irgendwas beobachten kann.

Das einzige Überdruckventil geht in Richtung Umgebung und ist am Wasser-Einfüllstutzen, und der ist vorne auf der Nase.

Grüße,
el C.
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#6 Beitrag von osterlitz » 2011-01-28 20:01:24

Hi,
den IFA kenne ich so genau nicht, also bin ich vom üblichen System ausgegangen. Dann erklärt sich natürlich auch, warum alles vorhandene Gas durch den Einfüllstutzen austritt.

Was mich etwas stutzig macht, ist das Wort Schaum. Abgas im Wasser dürfte blubbern, aber nicht schäumen. Irgendwas muss auch den Schaum stabilisieren.. Dreck vermutlich.

Grüße,
Stefan
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Buclarisa
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#7 Beitrag von Buclarisa » 2011-01-28 20:15:50

Hallo geht die Magnetkupplung von Kühlerlüfter noch?

Nein liegt Spannung am Thermostat von der Lüfterkupplung an
Nein das Thermostat brücken und
Nein dann 24 V direkt an die Magnetkupplung
Nein Magnetkupplung mechanisch bloclieren


Blasenbildung im Kühler könnte eine gerissene Laufbuchse oder auch die Kopfdichtung sein.

Zu Testen kannst Du mal kurzfristig die Schlauchbrücke zwischen den Zylinderköpfen zusammenquetschen so das kein Kühlwasser vom hinteren Kopf nach vorn kommt immer noch Blasen ist es der vordere und keine mehr dann der hintere.

Fals es die Kopfdichtung ist achte auf das Vorstehmass der Zylinderbüchse 0,15mm ist es zuwenig hält die Dichtung nicht lange.
"Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung"

Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

Gasprüfungen für Wohnfahrzeuge nach G607 auch Gas-TÜV genannt

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Prickel
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#8 Beitrag von Prickel » 2011-01-28 21:06:57

Ein Kollege ist absoluter W50 Fachmann. Motoreninstandsetzer und Fahrer des W50 in der DDR.

Er sagt, der W50 mag keinen Frostschutz!!!
Ohne hält die Kopfdichtung, mit Glysantin nicht.
Standzeit Kopfdichtung mit Frostschutz keine 3 Wochen.
Er hat immer das geringstmögliche Mischungsverhältnis genommen und im Sommer Wasser pur.
Auch der Schaum kommt davon.

Warum? Keine Ahnung, gebe hier nur seine Worte wieder.

Klares Wasser rein und testen.

Beste Grüße
Thomas
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(Bob Dylan)

Success is the ability to go from one failure to another with no loss of enthusiasm
(John im HMVF, historic military vehicle forum)

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ukli
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Kühlerwasser mit Blasen

#9 Beitrag von ukli » 2011-01-29 15:49:01

Hallo, vielen Dank für die Ratschläge. Am Montag haben wir einen Termin in einer Spezialwerkstatt für Kühlersysteme. Die wollen das ganze System säubern, da sie meinen, es käme durch Ablagerungen und ev. "Sackbildungen", wo ein regelmäßiger Austausch des wassers und der Kühlung nicht richtig funktioniert. Auf der Fahrt durch Ostafrika haben wir teilweise nur "normales" Wasser auffüllen können, das hier z.T. sehr stark mit Mineralien versetzt ist, die den Kühler verdreckt haben können.
Falls das mit der Reinigung nichts bringt, werden wir wohl die Zylinderkopfdichtung austauschen müssen. Ev. probieren wir dann auch, das Wasser ohne Frostschutzmittel zu fahren.
Werde mich melden, wie sich das alles entwickelt. Beste Grüße Udo
PS, immer noch viel Regen hier, die Trockenflüsse sind jetzt schon seit fast 2 Wochen voll und manchmal nicht zu passieren.
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#10 Beitrag von unknow74 » 2011-01-30 9:23:30

Schau mal im IFA-Forum nach, da gab's letztes Jahr einen sehr aufschlußreichen Thread zum Thema Kühlsystem am W50 hinsichtlich dessen Leistungsfähigkeit, Ursache/Wirkung zu geborstenen Zyl.-Kopfdichtungen, etc. etc...

Kurz und bündig, der Öl-/Wasserwärmetauscher bekommt zu viel Kühlwasser und der erste Zylinder (also der letzte in der Reihe zum Getriebe) hat einen konstruktiven Schwachpunkt bei der Kühlwasserversorgung - sprich der Anschlußstutzen ist zu eng und sorgt damit für zu wenig Kühlwasserdurchsatz.

Such mal und belies Dich mal, wenn Ihr eh am Kühlsystem rummacht!
MfG Chrischan

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#11 Beitrag von Prickel » 2011-01-30 11:14:10

Es kann also gut passieren, daß ein ordentlich heißer Motor auf der Autobahn gerade etwas abgeblasen hat.
Der Fahrer schaltet hoch, die Pumpe zieht Unterdruck.
Das darf niemals passieren ! Dafür ist sie nicht ausgelegt.
Die Folge ist Kavitation und eine Menge Schaum im System.
Da Schaum weniger kühlt und die Pumpe so erst recht keinen Druck mehr aufbauen kann kommt es zum Gau - genannt Kopfdichtungsschaden.
gefunden hier:

http://www.ifa-tours.de/forum/.t2883.sschaum.html
In der Regel taucht das Problem auf, wenn es draußen heiß ist und wir mit Rpckenwind fahren. Allerdings zeigt das Thermometer in der Regel lediglich Temperaturen von ca 85°C an.
So wird das sein, Motor ist heiß, Kühlsystem lässt mangels Ausgleichsbhälter Druck ab. Dann wird zB wegen ???herunterschalten??? die Drehzahl höher: Druck ist plötzlich niedrig und Drehzahl hoch.
Temperatur bleibt dabei in etwa gleich, aber Schaum entsteht am Pumpenrad wegen schneller Drehzahl und mangelhaftem Druck im Pumpengehäuse.
Effekt ist wegen Kavitation schlechter Umlauf und als Folge eine Unterversorgung des letzten Zylinders mit Kühlflüssigkeit und anschließendem Dichtungsschaden.
Denke mein Kollege meinte genau das. Möglicherweise wird der Effekt durch Glysantin unterstützt.

Es gibt bei manchen Unimog ein nachgerüstetes Manometer im Kühlsystem. (ca 1-1,5 Bar) Ist recht hilfreich, zeigt es doch auch sofort jede Undichtigkeit im System an...

Beste Grüße
Thomas

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wuestendiesel
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#12 Beitrag von wuestendiesel » 2011-01-30 11:52:26

Problem ist auch das der Temperatursensor recht weit oben ist und wenn da nur noch Schaum ankommt stimmt die angezeigte Temperatur nicht. Genau so wenn Wasser fehlt, dann kocht der Motor schon aber die Anzeige steht bei 60°. Ich habe keine Probleme mit Frostschutzmitteln und der hintere Zylinder krigt auch nicht zu wenig Wasser. Problem bei Kopfdichtungsschäden ist meist der ungleiche und falsche Überstand der Laufbuchse.
Erstmal Wasser wechseln und dann sehen wenn es wieder auftritt ob da Öl im Wasser ist. Die Kopfdichtung kann ja auch mal nur zwischen Öl und Wasserkanal durchgammeln.
Gruß Steffen

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#13 Beitrag von Christian H » 2011-01-30 14:42:04

wuestendiesel hat geschrieben:Problem ist auch das der Temperatursensor recht weit oben ist und wenn da nur noch Schaum ankommt stimmt die angezeigte Temperatur nicht. Genau so wenn Wasser fehlt, dann kocht der Motor schon aber die Anzeige steht bei 60°.

Genau damit fängt alles an, als unerfahrener IFA-Fahrer kann man die Anzeige schon mal falsch interpretieren.
Wenn die Köpfe dann einmal verzogen sind...

Ansonsten gibt es was das Kopfdichtungsproblem beim W50 angeht recht unterschiedliche Interpretationen.

Für die einen ist der IFA perfekt und nur die dummen Fahrer sind schuld, für die anderen ist der Motor eine Fehlkonstruktion.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.


Christian H
Wenn ich wollte .....

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