Motorausbau OM314 aus Hanomag (und nun?)

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OldSchuh
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Motorausbau OM314 aus Hanomag (und nun?)

#1 Beitrag von OldSchuh » 2010-10-13 22:28:05

Hallo,

vielleicht erinnern sich ja noch ein paar an unser Motorendesaster in der Türkei http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... hp?t=24107. Die Ansage der MB-Werkstatt vor Ort war damals: Kurbelwelle und Lager im Eimer, Kosten für Austauschteile 6000 € zzgl. Einbau. Glücklicherweise hat der Rücktransport des Hanomags nach DE dann geklappt.

Nach einer einmonatigen Ruhephase auf dem Hof der hiesigen Werkstatt war es am Montag so weit...kleiner Aktionsbericht (Kommentare willkommen :happy: ):

DAS da sollte raus und zerlegt werden, um den Schadenumfang festzustellen:
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dazu musste sich Madame erstmal vornerum freimachen:
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Hanomag fahren is wie wennse fliechst?! Hier fliegt zumindest schon mal das Aggregat (samt Kupplung und Getriebe)...
Bild

...das anschliessend fachgerecht zerlegt wird:
Bild

Erstes Augenmerk galt natürlich den Kurbelwellenlagern.
Hier ein "noch brauchbares":
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Tatsächlich hat es nur ein Lager (nebst zugehörigem Pleuel) so richtig erwischt:
Bild

An der Stelle sieht denn die Kurbelwelle auch "etwas" lädiert aus:
Bild

Alles in allem weniger schlimm als befürchtet. Der Zylinderkopf wurde auch noch abmontiert, und Zylinder, Kolben und sonstige Innereien scheinen nichts abgekriegt zu haben. Jetzt geht's ans Rechnen, immer mit dem Hintergedanken, dass wir in absehbarer Zeit keinen Motorenstress mehr haben wollen :-) Folgende Optionen haben sich mittlerweile ergeben:
  • A: Nagelneuer Motor, konserviert: 6000,- zzgl. Einbau,
    B: Gebrauchtmotor: um die 2500,- zzgl. Einbau
    C: Neue Kurbelwelle inkl. Lager vom Instandsetzer, ca. 400,- zzgl. ein neues Pleuel zzgl. Zusammenbau zzgl. Wiedereinbau des bisherigen Motors
Variante A fällt ziemlich sicher aus (Risiko zwar nahe Null, aber preislich jenseitig). Variante B und C dürften unterm Strich preislich nahe beieinander sein. Im Moment tendiere ich zum Wiederaufbau des alten Motors, da weiss man hinterher wenigstens was man hat. Gebrauchtmotor klingt irgendwie nach Lotteriespiel - oder wie würdet Ihr das sehen?

Liebe Grüße,

Matze
Zuletzt geändert von OldSchuh am 2010-10-13 22:28:39, insgesamt 1-mal geändert.
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#2 Beitrag von GoodBoy-BadBoy » 2010-10-13 22:53:46

Guter motoreninstandsetzer, haste bestimmt garantie drauf und is besser wie neu, meine pers. meinung

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Flying Dutchman
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#3 Beitrag von Flying Dutchman » 2010-10-13 23:07:56

...bin zwar kein Hanofahrer (Nobody is perfect!), aber als Schlosser tendiere ich ebenfalls zur Variante "C"...da weis man(n) was man hat!
:angel:
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#4 Beitrag von lkw-allrad » 2010-10-14 0:06:27

da weis man(n) was man hat!
Wie schaut denn der Rest aus..
Kolben, K-Ringe, Ventile, V-Sitze.... etc...

Man kann viel Geld hineinstecken,
nur wenn's oben nicht passt nutzt es nix,
wenn's unten "schön" ist.

Ich würde eine komplette Motorrevision,
"aufmachen" und "hinienschauen" zunächst vorziehen.

Erst mal einen Gesamtüberblick verschaffen...

Wer weiss was man sonst noch so findet :happy:

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#5 Beitrag von OldSchuh » 2010-10-14 0:30:27

Man kann viel Geld hineinstecken,
nur wenn's oben nicht passt nutzt es nix,
wenn's unten "schön" ist.
da hast Du natürlich recht - zwecks dem Gesamtüberblick wurde denn auch noch der Kopf runtergemacht:

Bild

Bild

Der Kolben über dem lädierten Teil der KW wurde ausgebaut, der sah samt Ringen noch gut aus (das zugehörige Pleuel müsste ersetzt werden). Die Zylinderwände wiesen noch Honspuren auf.
Zugegeben, mangels Erfahrung muss ich mich da ein wenig auf die Aussagen der beim Ausbau tätigen Fachkräfte verlassen - ist ja das erste Mal das ich den/einen Motor von innen sehe :lol:

Grüßle, Matze
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#6 Beitrag von hanomakker » 2010-10-14 7:01:45

hallo

ein händler in holland bietet neue om314 aus bw beständen für um die 3000euro an. eventuell interessant?

viele grüsse

tino :rock:
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stef@n
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#7 Beitrag von stef@n » 2010-10-14 7:13:17

hanomakker hat geschrieben:ein händler in holland bietet neue om314 aus bw beständen für um die 3000euro an. eventuell interessant?
Liest sich ja wie der Idealfall!
Da weiss man, was man hat zu einem vernünftigen Preis. Und man hat alles neu, ideale Kombi aus A und C! :happy:
Gruß

Stefan

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#8 Beitrag von AL28 » 2010-10-14 9:21:01

Hallo
Mache alle Kolben raus und Vermesse sie und die Bohrung .
Wen o.k. dann wieder einbauen mit neuen Ringen und Kolbenbolzen Clips .
Pleuel auch alle vermessen und begutachten . Was hin ist , erneuern .
Kurbelwelle von deinen Instandsetzer mit Lager nehmen .
Ölpumpe kontrollieren , beim geringsten Zweifel ersetzen .
Beim Kopf Ventile raus , Schäfte , Führungen , Dichtheit kontrollieren .
Alles reinigen , ein wenig ein schleifen und wieder mit neuen Dichtungen zusammen bauen .
Die ganzen andern teile vom Motor einen kritischen Blick gönnen ( unter Umständen noch die Nockenwelle vermessen ) und ihn wieder zusammensetzen .
Zum gebrauchten würde ich dir nicht raten , du weist nicht , wie der von ihnen aussieht .
Wen du rein schaust , bist du bis auf die Kurbelwelle und Pleuel bei den Kosten von deinen Motor .
Gruß
Oli

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#9 Beitrag von OldSchuh » 2010-10-14 22:34:13

Guten Abend,
hanomakker hat geschrieben: ein händler in holland bietet neue om314 aus bw beständen für um die 3000euro an. eventuell interessant?
Tino, ja, das klingt in der Tat interessant, hast Du zufällig die Adresse von besagtem Händler?

Die Ventile sind schon draussen, ich muß mal die Werkstatt fragen, ob sie diese Vermessungsgeschichten in Eigenregie machen oder ob es sinniger ist den Motor komplett dem Instandsetzer zu übergeben - der wird sich vermutlich "freuen" so einen Haufen Einzelteile in die Hand gedrückt zu bekommen (und ich schätze, damit nähern wir uns wieder Tinos 3000 Euronen). Hach ja, Entscheidungen...die Sache bleibt spannend.

Grüßle, Matze
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#10 Beitrag von Holger Guttmann » 2010-10-14 23:53:03

Moin,moin!
Hast Du in irgendeiner Art nen Festpreis mit der Werkstatt ausgemacht,wenn nicht kostet die Vermesserei nur unnötig viel Geld,weil Du dich dann vom Arbeitslohn dem Preis des Tauschaggregats annäherst.
Ich drück dann mal die Daumen,das das mit dem Holländer klappt.
MfG Holger

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Motorüberholung

#11 Beitrag von lunschi » 2010-10-15 12:02:56

Hallo,

bevor ich den Motor wieder aufbauen würde, würde mich mal interessieren, warum denn gerade ein Pleuel verendet ist - das muss doch eine Ursache haben. Weil ohne Öl ist ja nicht gefahren worden, oder? So einfach ohne Grund geht so ein Gleitlager nicht kaputt. Nicht das das Ergebnis der Überholung dann wieder eine Zeitbombe ist...

Gruss,
Kai
Kaputt ist wenn man aufhört zu reparieren.

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LutzB
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Re: Motorüberholung

#12 Beitrag von LutzB » 2010-10-15 15:07:31

lunschi hat geschrieben:bevor ich den Motor wieder aufbauen würde, würde mich mal interessieren, warum denn gerade ein Pleuel verendet ist - das muss doch eine Ursache haben. Weil ohne Öl ist ja nicht gefahren worden, oder? So einfach ohne Grund geht so ein Gleitlager nicht kaputt. Nicht das das Ergebnis der Überholung dann wieder eine Zeitbombe ist..i
http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... highlight=

Lutz
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#13 Beitrag von OldSchuh » 2010-10-21 17:30:57

Sodele,

nach einigem Hin- und Herüberlegen und dem Einholen diverser Dritt- und Viertmeinungen haben wir uns jetzt entschieden, den alten Motor zu sanieren, d.h. neue Kurbelwelle rein, alle Lager sowie ein Pleuel austauschen und ansonsten die Hinweise von Oli/AL28 und lkw-allrad weiter oben beherzigen und zu machen, was gemacht werden muß :happy:

Wäre der Schaden deutlich größer gewesen hätten wir auf jeden Fall einen Deal mit einem der Holländer gemacht; deren Preise für neue/konservierte Motoren sind durchaus realistisch (3500,- zzgl. MwSt. und Transport) - aber immer noch deutlich mehr als die Sanierung des alten Motors (bei überschaubarem Risiko) kosten dürfte.

Danke Euch für die Tipps! Langsam ist ein Ende der Durststrecke in Sicht...

Grüßle,

Matze
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