Differenzialsperrenfrage - ich verstehs nicht

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rennpeer
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Differenzialsperrenfrage - ich verstehs nicht

#1 Beitrag von rennpeer » 2010-09-27 15:56:17

Männer,

wie die meisten hier fahre ich ein Allradfahrzeug um auch mal abseits der ausgetretenen Pfade die Welt zu bereisen. Nun ist es bei mir so das ich im Extremfall nur mein Hinterachsdiffenzial sprerren kann. Dies machte bei der urspünglichen Nutzung des Fahrzeugs auch Sinn, da das meiste Gewicht auf der Hinterachse lag. Nun fahre ich aber seit geraumer Zeit eine leere Schachtel (Shelter) spazieren und da wäre eine Nachrüstung auf ein Sperre der Vorderachse doch sinnvoll, oder? Leider stoße ich aber hier im Forum meistens auf die einheilige Meinung das dies beim fortkommen im Gelände nicht viel bringt. Wo liegt mein Denkfehler?

Albert der rennpeer
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landwerk
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#2 Beitrag von landwerk » 2010-09-27 16:32:15

Moin


Du hast nicht nur eine Sperre hinten, sondern mit dem Zuschaltallrad eine Sperre in der Mitte gleich dazu.

Und gerade weil Du hinten keine last hast wird dir auch hinten vielleicht zuerst ein Rad auf losem boden durchrutschen.
Deshalb ist die Sperre hinten gar nicht so schlecht.

Ich denke du brauchst eine Vollsperre nur für extreme Gelände.
Und da fährt der 1017 eh nicht mehr .

Wenn Du fahren willst wo man Vollsperren braucht, hilft dir ein Unimog oder so vielleicht besser weiter.

Grüße

oli

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Transporter
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#3 Beitrag von Transporter » 2010-09-27 18:02:00

Natürlich ist "mehr" immer besser. Nachdem was ich bisher weiß hilft die VA-Sperre vor allem in Fällen wo es auf jedes Rad ankommt das dreht, z.B. Sumpf und Schlamm.

In den allermeisten Fällen wirst Du mit Gelände "Bergauf" meinen und egal wie Dein Auto geladen ist in diesem Fall der Druck immer hinten am größten.

Die VA-Sperre ansich kann aber (natürlich je nach Fahrer) in schwerem Gelände falsch Eingesetzt ruck-zuck die Achse zerstören.

Als Schrauber will man sicherlich immer das optimale und wenn man es draufanlegt baut man sich sowas; je nach Fahrzeug und Modell nicht ganz einfach, günstig schon gar nicht. Zeit und Stehvermögen sind gefordert (wie z.B. von Felix)

Nachdem ich mit meinem Auto (110er, 4x2) im gemäßigten Gelände unterwegs war, will ich unbedingt eine HA-Sperre.... mit viel Fantasie wirds vielleicht auch noch Allrad. Aber für mich kann ich feststellen: VA-Sperre wär übertrieben.

Aber vielleicht kommt dieses Lust erst wenn man alles andere schon hat :blush:

Grüße,

Transporter.
Zuletzt geändert von Transporter am 2010-09-27 18:03:45, insgesamt 1-mal geändert.
Uebertragungswagen Filmarchiv:
http://www.youtube.de/user/uebertragungswagen

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ud68
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#4 Beitrag von ud68 » 2010-09-27 18:22:08

ich versuch's mal ganz kurz, in der Reihenfolge des "normalen" dazuschaltens.
"Auf Eis" meint: dort ist verminderte Traktion, entweder durch losen Untergrund oder durch verminderten Anpressdruck (z.B. Verschränkung)

4x2: ein Rad der Antriebachse auf Eis = Stillstand

4x2 mit Achs-Sperre: beide Räder der Antriebachse auf Eis = Stillstand

4x4 (permanent) ohne Sperren: ein Rad (1 von 4) auf Eis = Stillstand

4x4 mit Zentralsperre: ein Rad der VA und ein Rad der HA auf Eis = Stillstand

4x4 mit Zentralsperre & HA-Sperre: ein Rad der VA und beide Räder der HA auf Eis = Stillstand

4x4 mit Zentralsperre & HA-Sperre & VA-Sperre: beide Räder der VA und beide Räder der HA auf Eis = Stillstand

vielleicht hilft's

Udo

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roman-911
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#5 Beitrag von roman-911 » 2010-09-27 18:25:30

perfekt Udo !
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B.Eng. Chris
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#6 Beitrag von B.Eng. Chris » 2010-09-27 18:32:52

Noch spannender ist das ja mit den neuen "Geländewägen", die die Differentialsperre duch Bremseingriffe simulieren.

3 Räder auf Eis (werden auf 0 abgebremst) -> letztes Rad 4-fache Drehzahl :lol:

Grüße
Chris
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#7 Beitrag von 1017A » 2010-09-27 18:51:07

ud68 hat geschrieben:4x4 mit Zentralsperre & HA-Sperre: ein Rad der VA im tiefen Schnee und beide Räder der HA drehten durch auf Schotter= Stillstand
So kam ich in Norwegen zum Stillstand, da wäre eine Sperren vorne hilfreich gewesen, aber das rechtfertigt nicht den Aufwand.

Pirx hatte m.W. mal eine Statistik hier im Forum veröffentlicht, wie oft im Geländeeinsatz welche Sperre im Einsatz ist. Ich meine mich zu erinnern, die vordere Sperre war unter 2%.

Gruß

Frieder
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Kami
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#8 Beitrag von Kami » 2010-09-27 18:54:26

B.Eng. Chris hat geschrieben:Noch spannender ist das ja mit den neuen "Geländewägen", die die Differentialsperre duch Bremseingriffe simulieren.

3 Räder auf Eis (werden auf 0 abgebremst) -> letztes Rad 4-fache Drehzahl :lol:

Grüße
Chris
4x0=???

Fragend


Gruss

Kami
Wer in keinster weise etwas verrückt ist und deshalb denkt er wäre normal, der irrt.

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#9 Beitrag von B.Eng. Chris » 2010-09-27 19:01:29

Kami hat geschrieben:
B.Eng. Chris hat geschrieben:Noch spannender ist das ja mit den neuen "Geländewägen", die die Differentialsperre duch Bremseingriffe simulieren.

3 Räder auf Eis (werden auf 0 abgebremst) -> letztes Rad 4-fache Drehzahl :lol:

Grüße
Chris
4x0=???

Fragend


Gruss

Kami
Naja, es ist ja bei Differntialen so, wenn du die Eingangsdrehzahl beibehältst und eine Ausgangswelle festhältst, verdoppelt sich die Drehzahl der anderen Ausgangswelle.

Spielen wir das mal durch. Drehzahl kommt vom Motor. Die beiden hinteren Räder werden auf 0 abgebremst, also steht die hintere Kardanwelle. Die doppelte Drehzahl (als normal) geht nach vorne.
Hältst du nun dort noch ein Rad fest (durch den Bremseingriff angehalten), verdoppelt sich diese Drehzahl wieder.
Das ergibt an dem noch einen freien Rad 4-fache Drehzahl.

:wack:

Bei einer normalen Differentialsperre sind ja dann beide Ausgangsdrehzahlen gleich.

Edit: oh Mist... ich habe deine Frage falsch verstanden... naja, bei 4x0 gibt evtl. ja die Kupplung rauchzeichen von sich *lol*

Grüße
Chris
Zuletzt geändert von B.Eng. Chris am 2010-09-27 19:06:18, insgesamt 2-mal geändert.
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rennpeer
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#10 Beitrag von rennpeer » 2010-09-27 19:03:16

Männer,

vielen Dank mal für eure Antworten. Wie meine Sperren funktionieren und wie sich das auswirkt ist mir schon klar. Ich versuchs jetzt mal anders zu formulieren.
Angenommen ich fahre mit angepasster Geschwindigkeit in unbekanntem Terrain und breche vorne plötzlich ein. Sand, loser Untergrund, Schnee, Graben, egal. Wenn ich vorsichtig gefahren bin, kann ich doch versuchen rückwärts wieder aus dem Schlamassel heraus zu kommen. Da allerdings mein Fahrzeug nun leicht kopfüber steht bringt das sperren des Hinterachsdiffernzials nicht viel. Da ich bei gesprerrtem Verteilergetriebe die Vorderachse nicht sprerren kann riskiere ich dass sich ein Vorderrad langsam aber sicher eingräbt und ich gar nicht mehr rauskomme.
So, und nun habe ich Schwierigkeiten zu verstehen das ich der einzige bin dem so was passiert/passieren kann. Dieses Problem müssen doch auch schon andere gehabt haben. Die Vorzüge einer sperrbaren Vorderachse müssten doch gerade für Wüstenfahrer ein unverzichtbares Feature sein. Ist es aber nicht. Warum?

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Wombi
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#11 Beitrag von Wombi » 2010-09-27 19:10:12

Ich denke mal, viele haben keine, und deshalb muß es eben so gehen.

Aber Dein genanntes Beispiel hat mir für 2 m gerade in Island, bergab geholfen.

Vom Vulkan runter auf einer Aschepiste... links der Hang berauf... rechts der Abhang....

Ich wollte links stehenbleiben um ein Foto zu machen.... und da war ein zugewehter Graben. :eek:

Allrad rein, .... rückwärts bergauf, .... Räder drehen durch, .... Sperre HA, .... drehen durch, und wird vorne linke etwas tiefer... :ninja:
VA gesperrt, .... 2 m rückwärts, .... und gut wars....


Ist aber wirklich sehr selten im Einsatz.


Aber am WE beim Wayko war sowas sehr nützlich...... :angel:


Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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Pirx
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#12 Beitrag von Pirx » 2010-09-27 20:36:49

rennpeer hat geschrieben:Die Vorzüge einer sperrbaren Vorderachse müssten doch gerade für Wüstenfahrer ein unverzichtbares Feature sein. Ist es aber nicht. Warum?
Hallo Albert,

passend zu Udos Erklärung sind meine Erfahrungen:
wenn an beiden Rädern einer Achse der selbe Untergrund ist, dann bringt eine Sperre nicht viel. Und gerade in der Wüste hast Du eben unter jedem Rad den selben weichen Sand. Meine Erfahrung ist, daß nach dem Einschalten der Sperre dann eben nicht mehr nur ein Rad der Achse durchdreht, sondern beide. Weiter kommt man so aber trotzdem nicht, allerdings tiefer.

Im Sand festgefahren hilft die wahrscheinlich 100 Jahre alte Methode am besten weiter:
wenn ein Rad durchdreht und beginnt, zu graben, sofort alle Freifahr-Versuche mit Motorkraft stoppen. Räder freischaufeln, evtl. Bleche legen und raus. Wenn man sich nicht erst richtig tief rein gewühlt hat, kann die Befreiung in 15 Minuten erledigt sein.

Eine Achs-Differentialsperre hilft dann wirklich weiter, wenn die Räder einer Achse unterschiedlichen Bodenkontakt haben. Zum Beispiel bei unterschiedlichem Untergrund, aber auch in Verschränkungspassagen (reduzierte Radlast am einen Rad, erhöhte Radlast am Anderen).

Pirx

P.S.: Deine Vorderachse sollte nachrüstbar sein.
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

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Hatzlibutzli
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#13 Beitrag von Hatzlibutzli » 2010-09-28 7:47:11

Und noch eine Sache, die gerne vergessen wird ...

Mit einer VA-Sperre kann man sehr viel Kaputt machen ...

1. Am Auto: die vorderen Halbwellen sind meisst das schwächste Glied ... Volleinschlag, das gesamte Drehmoment auf einem Vorderreifen ... so bekommt man Kreuzgelenke klein ...

2. eine beim Verlassen des Manövergeländes vergessene VA-Sperre hat schon manches Haus im ersten Dorf, das dumm in einer Kurve rumstand, niedergestreckt ... das Auto fährt nämlich trotz heftigen lenkens meist nur noch gerade aus ...

Weniger ist manchmal mehr ...

Grüsse ... Simon

AL28
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#14 Beitrag von AL28 » 2010-09-28 8:08:08

Hallo
Eine gleichmäßig Verteilung des Bodendruckes ist in der Regel der bessere weg .
Wen die Räder , alle vier mit einen gleichmäßigen druck auf den Untergrund aufliegen und die Leistung Moderat und mit Gefühl freigelassen wird , ist das in der Regel mehr wert als Sperren .
Das mit dem Bodendruck ist Konstruktion Sache . Da kannst du nichts mehr machen .
Das Gefühl mit der Leistung , das ist deine Aufgabe .
Gerade in Fahrzeugen nach den zweiten WK ist sehr viel Konstruktion wissen und Erfahrung in die Endwicklung geflossen .
Ein 1017 wurde schon in dem Geiste der Kostenersparnis entwickelt .
Was meinst du weshalb so ein AL28 so gut im Gelände ist , nur mit zuschaltbaren Frontantrieb .
Durch den sehr weichen Rahmen und andere konstruktiven Merkmalen ist der Bodendruck der Räder immer Optimal ( wie viel Glück und wie viel können/Erfahrung , es bei den Entwicklern aus Hannover waren , werden wir nie erfahren :D ) .
Wichtiger als eine vordere Sperre ist Reifenprofil mit ausreichend Traktion und bei festen Untergrund , Gefühl im Gasfuß .
Allerdings wen sich eine Sperre nachrüsten läst , würde ich es machen . Immer nach den Wahlspruch - Haben ist besser als Brauchen - . :rock:
Das mit dem Lenken kann ich bestätigen .
Ein AL28 will schon nicht mehr richtig um die Kurve wen der Frontantrieb dazugeschaltet wurde .
Gruß
Oli

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Jofri
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#15 Beitrag von Jofri » 2010-09-28 8:43:26

Hallo,

selten bin ich mit Wombi so einer Meinung wie bei diesem Thema.
Wombi hat geschrieben:Ich denke mal, viele haben keine, und deshalb muß es eben so gehen.

Aber Dein genanntes Beispiel hat mir für 2 m gerade in Island, bergab geholfen.

Vom Vulkan runter auf einer Aschepiste... links der Hang berauf... rechts der Abhang....

Ich wollte links stehenbleiben um ein Foto zu machen.... und da war ein zugewehter Graben. :eek:

Allrad rein, .... rückwärts bergauf, .... Räder drehen durch, .... Sperre HA, .... drehen durch, und wird vorne linke etwas tiefer... :ninja:
VA gesperrt, .... 2 m rückwärts, .... und gut wars....


Ist aber wirklich sehr selten im Einsatz.


Aber am WE beim Wayko war sowas sehr nützlich...... :angel:


Gruß, Wombi
Wir sind gerade von einer Reise zurück gekommen. Rechts bin ich mit Respekt einer Abbruchkannte ausgewichen und dann links bis zur Achse eingesunken. Sofort vom Gas, durchgeatmet, alle Sperren und die Untersetzung eingeschaltet und beherzt angefahren. Zwei drei Meter - und schon standen wir wieder auf der "Fahrbahn". Der Schaden am linken Kotflügel und der Stossstange wurde noch im Land fachgerecht behoben.

Natürlich wird die vordere Sperre sehr selten gebraucht - aber wenn, kann sie einen riesigen sonstigen Aufwand verhindern und oder einen aus einem Gefahrenbereich herausbringen.

Man kann doch ein solch wichtiges Ausstattungsteil nicht damit "verdammen", dass man es verkehrt einsetzen oder das Ausschalten (trotz Warnlampen) vergessen kann.

Jochen

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unknow74
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#16 Beitrag von unknow74 » 2010-09-28 8:54:50

Jofri hat geschrieben:...

Man kann doch ein solch wichtiges Ausstattungsteil nicht damit "verdammen", dass man es verkehrt einsetzen oder das Ausschalten (trotz Warnlampen) vergessen kann.

Jochen
Korrekt! Im Normalfall ist's ne Bergehilfe aus eigener Kraft und nicht zum hoffnungslosem Festrammeln gedacht :eek:
MfG Chrischan

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#17 Beitrag von Hatzlibutzli » 2010-09-28 19:11:02

Man kann doch ein solch wichtiges Ausstattungsteil nicht damit "verdammen", dass man es verkehrt einsetzen oder das Ausschalten (trotz Warnlampen) vergessen kann.
Doch ... klar könnte ich an meinen Mercur je einen Turbo pro Zylinderbank bauen, um - natürlich nur im Notfall - die Düne doch noch hochzublasen oder den Roman endgültig zum Deutz bekehren ;-)))

Sperren werden vom Reisenden wenn dann in Grenzsituationen benutzt, in denen manchmal eher unrational entschieden wird und dann geht doch was kaputt ... Wombi als erfahrener Almkieskutscher darf das anders sehen ...
Alle Afrikaausführungen der Heavy-Duty-Landcruiser werden meines Wissens ohne Sperren ausgeliefert ...

was nicht dran ist, geht nicht kaputt ... egal ob elektrisch, mit Unterdruck oder pneumatisch betätigt sind Sperren nach meiner Erfahrung ein ewiges Ärgerniss, gehen bei leichten Wartungsmängeln entweder nicht rein oder nicht mehr raus ...

m.E. sind sie - solange man nicht Breslau und Co fahren will - nicht sinnvoll ....

Grüsse ... Simon

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#18 Beitrag von Jofri » 2010-09-28 21:26:53

Lieber Simon,
Hatzlibutzli hat geschrieben: Sperren werden vom Reisenden wenn dann in Grenzsituationen benutzt,

da bin ich deiner Meinung

in denen manchmal eher unrational entschieden wird und dann geht doch was kaputt ...
Ich fahre seit gut dreißig Jahren mit Allrad-Fahrzeugen durch die Weltgeschichte, meist waren die mit vorderer Sperre ausgerüstet. Viele, viele Situationen konnte ich durch diese Sperren ohne großen Schaufeleinsatz oder fremde Hilfe meistern, nie hatte ich einen Defekt durch den Sperreneinsatz! Wie ich weiter oben schon geschrieben habe - erst durchatmen - und überlegen wie eine Situation gemeistert werden kann, dann die erforderlichen Maßnahmen treffen - dadurch werden Schäden vermieden.

Alle Afrikaausführungen der Heavy-Duty-Landcruiser werden meines Wissens ohne Sperren ausgeliefert ...
Ja das stimmt, erstens kosten die Sperren, wie du sicherlich weißt extra Geld und zweitens werden afrikanische Autos meist von verschiedenen Fahrern mit unterschiedlicem technischen Verständnis bewegt.

was nicht dran ist, geht nicht kaputt ... egal ob elektrisch, mit Unterdruck oder pneumatisch betätigt sind Sperren nach meiner Erfahrung ein ewiges Ärgerniss, gehen bei leichten Wartungsmängeln entweder nicht rein oder nicht mehr raus ...
Da haben wir sehr gegensätzliche Erfahrungen!!!
m.E. sind sie - solange man nicht Breslau und Co fahren will - nicht sinnvoll ....
Du meinst also lieber stundenlang schaufeln (während die Löwen interessiert zuschauen) oder eine mehrtägige ungeplante Wüstenwanderung mit der Hoffnung Hilfe zu finden, ist sinnvoller als vor dem Sperreneinsatz mal eben nachzudenken ?
Grüsse ... Simon
Schönen Abend, Jochen

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#19 Beitrag von Hatzlibutzli » 2010-09-28 21:43:47

Hallo Jofri,

ich glaube das gehört mal beim Bier ausdiskutiert ...

War im März erst mit einem HZJ 75 in Tunesien ... da ging die vordere Sperre nicht rein, die hintere nach längerem Gewürge dann doch ... raus flutschte sie erst, als wir die Genueser Serpentinen heraufgurkten ... wenn das die Vordersperre gewesen wäre ... wären wir längst immer schön geradeaus, durch Algerien durch an der Elfenbeinküste am Strand ;-)))

In der VK-Anzeigen steht gerade ein Synchrobus ... "Sperren abgeklemmt" warum nur?

Ein bekanntes Allrad-LKW-Forenbetreiberpaar konnte mal nicht nach Saverne fahren, weil die Sperrenbetätigung aus dem letzten Loch pfiff ...

Jeder Rallyschrauber kann dir Lieder von Steckachsen singen ...

Der Rest beim Bier .... ich vermute einfach wir kommen am Ende auf den gemeinsamen Nenner, dass es Menschen gibt, denen man eine Sperre anvertrauen kann und solche, die aus Selbstschutz schaufeln sollten ....

Ich schaufel und hebekisse lieber ... denn ich weiss, ich wäre unvernünftig ;-))))

Schönen Abend ... Simon
Grüsse ... Simon

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#20 Beitrag von Gregorix » 2010-09-29 0:06:50

Hallo!
Also ich habe eine fehlende vordere Sperre wesentlich öfter verflucht, als mich eine vorhandene gestört hätte (noch nie)

Ich fahr aber auch wirklich ins Gelände, das seit etlichen Jahren, und mir ist noch kein Grund gegen das vorhanden sein einer vorderen Sperre eingefallen.
das Argument, dass man sie falsch bedienen kann zählt nicht, das kann man die Bremse schließlich auch, mit weit schlimmeren Folgen; ich würd trotzdem nicht darauf verzichten wollen.
Das Steckachsen/Gelenk Problem tritt eigentlich nur bei nachgerüsteten Sperren auf, bei Achsen, die dafür nicht vorgesehen waren.

LG, Gregor

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#21 Beitrag von stef@n » 2010-09-29 7:08:35

Man stelle also fest: Eine vordere Sperre schlecht finden nur die, die keine haben... :angel:
Ich sehe das ähnlich wie mancher weiter oben: Wenn man nicht weiss, wie eine vordere Sperre einzusetzen ist, dann liegts nicht an der Sperre: "Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist auch nicht die Badehose schuld!"
Gruß

Stefan
Zuletzt geändert von stef@n am 2010-09-29 7:33:18, insgesamt 1-mal geändert.

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#22 Beitrag von Roudenleiw » 2010-09-29 7:31:53

Hallo,
jetzt mal ne frage zum F170D11FA vom THW,der hat ja ne HA-Sperre beim Lenkrad aber was für n'en zweck hat der Hebel vom Strassenstellung und Geländestellung und der ziehknopf vorne am genannten Hebel????? :dry:
Bin schon mit meinem ins Gelände gefahren und habe bis jetzt immer nur die HA-Sperre eingesetzt,ist das jetzt falsch oder muss mann da noch was umschalten,bin bis jetzt zwar immer durchgekommen.
Danke für eure aufklärung :happy:
Mfg Marc
Nonne militia est vita hominis super terram.

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#23 Beitrag von stef@n » 2010-09-29 7:35:07

Roudenleiw hat geschrieben:Hallo,
jetzt mal ne frage zum F170D11FA vom THW,der hat ja ne HA-Sperre beim Lenkrad aber was für n'en zweck hat der Hebel vom Strassenstellung und Geländestellung und der ziehknopf vorne am genannten Hebel????? :dry:
Straße-Gelände: Untersetzung (und plötzlich läuft der Magirus nur noch 60km/h im großen Gang)
Ziehknopf: Längssperre (da dein Magirus Permanentallrad hat, hat er auch ein Längsdiff, das du sperren kannst)
Gruß

Stefan
Zuletzt geändert von stef@n am 2010-09-29 7:36:02, insgesamt 1-mal geändert.

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#24 Beitrag von Jofri » 2010-09-29 8:37:02

Guten Morgen,
Hatzlibutzli hat geschrieben:Hallo Jofri,

ich glaube das gehört mal beim Bier ausdiskutiert ...
Einverstanden!
War im März erst mit einem HZJ 75 in Tunesien ... da ging die vordere Sperre nicht rein, die hintere nach längerem Gewürge dann doch ... raus flutschte sie erst, als wir die Genueser Serpentinen heraufgurkten ...
Siehst du, das sind die von dir selbst angesprochenen minimalen Wartungsmängel - als einzige Wartung von Diff-Sperren empfehle ich sie jeden Monat mal eben zu betätigen, Ein/Aus - fertig. Bei meinem 78er und dem MAN flutschen die mal eben rein und wieder raus.

Ein bekanntes Allrad-LKW-Forenbetreiberpaar konnte mal nicht nach Saverne fahren, weil die Sperrenbetätigung aus dem letzten Loch pfiff ...
Sicher, auch Bremsanlagen sollten immer funktionieren...

Der Rest beim Bier .... ich vermute einfach wir kommen am Ende auf den gemeinsamen Nenner, dass es Menschen gibt, denen man eine Sperre anvertrauen kann und solche, die aus Selbstschutz schaufeln sollten ....

Ich schaufel und hebekisse lieber ... denn ich weiss, ich wäre unvernünftig ;-))))
Na denn auf ein baldiges "Prost", Jochen

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#25 Beitrag von Jofri » 2010-09-29 9:07:07

Hallo Marc,
Roudenleiw hat geschrieben:Hallo,
jetzt mal ne frage zum F170D11FA vom THW,der hat ja ne HA-Sperre beim Lenkrad aber was für n'en zweck hat der Hebel vom Strassenstellung und Geländestellung und der ziehknopf vorne am genannten Hebel????? :dry:
Bin schon mit meinem ins Gelände gefahren und habe bis jetzt immer nur die HA-Sperre eingesetzt,ist das jetzt falsch oder muss mann da noch was umschalten,bin bis jetzt zwar immer durchgekommen.
Danke für eure aufklärung :happy:
Mfg Marc
Wenn ich das so lese kann ich mir jetzt doch vorstellen wo zerstörte Sperren/Diffs und Wellen so herkommen.:blush:
Bevor du Knöpfe und Hebel in deinem Auto bedienst und damit fährst solltest du schon wissen was du machst.

Hier meine Empfehlung fürs "Gelände":

1. Allrad, bzw die mittlere Sperre einschalten.
wenn es nicht mehr so recht weiter geht
2. die hintere Sperre (möglichst im Stand oder nur bei minimalem Drehzahlunterschied der Räder) einschalten.
3. Wenn die Kraft im Sraßengang nicht reicht, im Stand!!! die Untersetzung einschalten.
4. die Schaltung der vorderen Sperre lass ich jetzt mal als Thema beim Bier weg...

Ich schalte die Diff-Sperren immer nur kurzzeitig, je nach momentaner Geländeformation ein. Dadurch ist das Fahrzeug immer optimal lenkbar.
Übrigens, auch ohne Allrad und Sperren kommt man mit unseren Fahrzeugen sehr weit, allerdings helfen einem die Sperren über die oft kleinen "Nickeligkeiten" im Gelände weiter die nicht sperrbaren Achsen Aufenthalte bereiten.

Gruß, Jochen

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Pirx
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#26 Beitrag von Pirx » 2010-09-29 9:36:07

Hallo Forum!

Ich habe mal meinen alten Beitrag herausgekramt, wie oft man eine Sperre wirklich braucht:
Es gab von Steyr mal eine Untersuchung dazu. wie oft die Differentialsperren (leider nicht auch die Untersetzung) im Gelände wirklich benötigt werden. Man hat dazu einen LKW für Wüstenrallyes mit einer Elektronik ausgerüstet, die feststellt, wann welches Rad anfängt, durchzudrehen und dann die passende Sperre einschaltet. Der LKW hatte alle Sperren: Vorderachse, Hinterachse und Längssperre im Verteilergetriebe. Der Bordcomputer hat alles mitprotokolliert.

Auf einer 11-stündigen Fahrt über 200 km in der Wüste wurde:
ca. 500 x die Längssperre benötigt, gesamt ca. 27 Minuten
ca. 50 x die Hinterachssperre benötigt, gesamt ca. 5 Minuten
ca. 10 x die Vorderachssperre benötigt, gesamt ca. 20 Sekunden
Stammt aus diesem alten Beitrag:
http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... php?t=2213

Ansonsten sind wir uns doch eigentlich alle einig:
1.) Eine Differentialsperre ist eine tolle Sache, wer die Möglichkeit hat, soll sich gerne ein Auto mit Sperre(n) kaufen bzw. diese nachrüsten.
2.) Bei der Benutzung der Sperre sollte man allerdings wissen, was man tut. Sonst steckt man nur noch viel tiefer im Schlamassel oder verursacht Schäden an der Technik.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
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#27 Beitrag von AL28 » 2010-09-29 9:51:53

Hallo
Noch eine Anmerkung .
Ich schalte immer im Gelände in die Untersetzung .
Nicht wegen der Kraft , sondern weil ich die Langsamkeit brauche um mich im Gelände durchzwängen . :D
Der AL ist zu hoch und die Emma um die Hüften zu breit . :angel:
Ansonsten ist ja alles gesagt worden .
Gruß
Oli

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#28 Beitrag von Lassie » 2010-09-29 9:53:16

Hi Albert,

um auf deine Eingangsfrage zurück zu kommen:
je mehr Sperren dein Fzg hat, umso besser! Allerdings ist das Vorhandensein von VA / HA / VTG-Sperren alleine nicht glückselig machend. Hinzu kommen noch ausgewogene Achslast-Verteilung, gute Federwege (vor allem der negative Federweg, d.h. wenn beim Ausfedern die Reifen noch etwas Bodendruck und damit noch Vortrieb haben - Unimogfahrer wissen, was ich meine :angel: ), vernünftiges Reifenprofil, angepasster Luftdruck und die passende Gangwahl sowie ausreichend Bums aus dem Motor.

Ultimativ sind dann noch Gleitschutzketten zu nennen - damit kommt man dann so richtig weit.

Allerdings zeigt die Erfahrung, dass ein leichter, gut bereifter 2WD mit evtl HA-Sperre deutlich weiter kommt, als ein überlasteter und falsch bereifter 4x4....

Natürlich sollte der Fahrer mit seinen Hebeln, Schaltern und Drehknöpfen auch wissen, was er tut :ninja:

Viele Grüsse, Jürgen
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#29 Beitrag von Cosmo » 2010-09-29 10:09:05

Hallo zusammen,

jetzt habe ich die ganze Zeit mitgelesen und möchte jetzt doch mal eine für mich spannende Frage stellen.

Die Technik und ihre Einsatzmöglichkeiten habt Ihr ja diskutiert.

Mit dieser und ähnlichen Anmerkungen ....
Natürlich sollte der Fahrer mit seinen Hebeln, Schaltern und Drehknöpfen auch wissen, was er tut
Oute ich mich jetzt mal als 4x4 Anfänger und frage Euch wie Ihr angefangen habt, welche Literatur, Fahrkurse oder nur Eigenerfahrung hat Euch zu erfahrenen und umsichtigen Geländefahrern gemacht?

Ich hoffe, ich sprenge das jetzt nicht, wenn ja würde ich einen neuen Thread aufmachen. :blush:

LG Ronald
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#30 Beitrag von Lassie » 2010-09-29 10:49:36

Hi Ronald,

vor der eigentlichen Fahrpraxis kam bei mir etwas Theorie: die Geländefahrfilmchen der Bundeswehr sind da schon mal ein guter Einstieg. Dann gibt es einen Geländefahrkurs von Landrover auf Video. Dazu Bücher wie die Geländefahrschule mit dem Unimog - gibt es auch als Film. Damit hat man dann etwas Grundverständnis, wie ein 4x4-Fzg im Gelände funktioniert und wie man die unterschiedlichen Fahrpassagen vermutlich am Besten quert.

Praktisch ging es dann weiter - als Beifahrer und schliesslich Hintenher-Fahrer bei einem Offroad-Crack. Dann die ersten eigenen Offroad-Passagen im eigenen Geländwagen - Querungen eines Grabens, Hügel, Steilpassagen, Dünen, etc. Auf Island hab ich dieses Jahr meine ersten Erfahrungen mit Furten bzw Wasserdurchfahrten gesammelt.

Wie so immer sollte man also erst mal theoretisch wissen, was man eigentlich macht bzw wie man die Fahraufgabe lösen sollte, ob und wann ich Sperren brauche und wann auch nicht. Dann versucht man das 'im echten Leben' auch zu machen. Offroad-Parks bzw Fahrten mit einem erfahrenen Mitfahrer sind da sehr hilfreich. Bei kniffligen Passagen (zb Dünenquerung, Geländepassagen, etc) ist es immer gut, wenn man mit mehreren Fahrzeugen unterwegs ist. Da kann man schon mal diskutieren wie man schwierigere Stellen passiert bzw sich gegenseitig helfen. Natürlich hat kaum einer das gleiche Fzg / Erfahrung / Hemmschwelle - das macht die Würze beim Fahren aus.

Ich bin ein ziemlicher Gegner von sinnlosem und materialmordendem Geländebolzen, aber ich hab Spass daran, relativ langsam und mit Bedacht knifflige Strecken zu fahren. Und ich bin mir auch nicht zu schade, auch mal aussen rum zu fahren oder einen Rückzieher zu machen. Zudem ist das Blech nicht gerade billig und ich will lieber reisen als reparieren :ninja:

Viele Grüsse, Jürgen
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