HA 170D11, WDR hinüber oder nicht? Einschätzung erbeten.

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Transporter
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HA 170D11, WDR hinüber oder nicht? Einschätzung erbeten.

#1 Beitrag von Transporter » 2010-08-08 12:29:59

Hallo an Alle.

Es geht um eine HA von einem 170D11. Diese steht seit einiger Zeit (hat u.a. eine Bremsenzerlegung, Trommelausdrehung, neue AP-Dichtungen bekommen).

Vor einiger Zeit merkte ich das trotz offenem ausgespülten AP Abends wieder Öltropfen unter der Achseenden waren, obwohl die Deckel lange runter und das AP schon Wochen vorher "ausgeblutet" war. Das Rätsels Lösung: Die Belüftung der Achse wurde zum Transport mit einer zugeschweißten Mutter verschlossen um Ölaustritt (aus dem Diff; da ist es nämlich noch drin) zu vermeiden.

Als es nun so heiß war, baute sich in der Achse Druck auf und drückte nach meiner Einschätzung Öl aus dem Diff durch die WDRs links und rechts.

Als ich die betreffende Verschlußmutter öffnete hörte sich das an, als ob man sich ne Cola aufmacht. Nach dem Reinigen der der "öligen" Stellen (und offen lassen der Entlüftung) hingen keine Tropfen mehr an den APs obwohl es noch heißer wurde.

Auf der einen Seite der Achse ist alles bestens, beim rumschieben und drehen der Achse bemerkte ich auf einer Seite allerdings folgendes:

Bild

Da ist so ein kriechender Ölfilm. Es gibt aber keine Tropfen und ist auch nicht richtig feucht, sondern bildet sich quasi immer an der Seite Ölauffangbleches die nach unten gedreht ist. Aber nur auf einer Seite!

Also seien nun die erfahrenen 170er Piloten gefragt:

Wie schlimm ist das? Muss man da schon ran an den/die WDR(s) oder wird das wieder dicht wenn die Achse (seit ca. 1/2 Jahr ausgebaut) erstmal wieder bewegt wird (<- ja, sowas gibts). Soll man auf verdacht alles auseinanderreißen oder erstmal das Ding fahren? Man kann das dann ja immer noch reparieren (und soll man auch). Im prinzip gehts darum: Wie sieht das ein AP-Achsen-Besitzer? Schlimm oder "Bei mir ist das immer feucht und ich fahre seit 30000km so."?

Schöne Grüße,

Transporter.
Zuletzt geändert von Transporter am 2010-08-08 12:32:38, insgesamt 1-mal geändert.
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felix
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#2 Beitrag von felix » 2010-08-08 13:46:36

Moin Transporter,

krass dass die verschlossene Entlüftung so einen Effekt hat. Habe ich auch nicht dran gedacht, ich wollte euch nur was Gutes tun damit ihr kein stinkendes Getriebeöl im Bulli habt.

Allgemein haben die Stemco-Ringe da drin keine besonders ausgefallene Dichtlippe, es gibt z.B. keine Zugfeder. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass Überdruck, welcher nun ja auch den ganzen Sommer angelegen hat, dort auf Dauer etwas Öl hinaus drückt.

Gegenprobe: Wenn das Öffnen der Achsentlüftung gezischt hat, so ist das doch der beste Beweis für die Dichtheit der Achse: Sie hält über Stunden (zumindest seit der Nacht) wenn nicht über Monate (Seit dem Frühjahr) den Luftdruck. Da wird hier so manche Druckluftbremse neidisch... :)

Ich sehe keine Veranlassung da etwas zu demontieren, zumal das prinzipiell besser geht, wenn die Achse am Auto montiert ist, weil sie einem dann nicht wegrollt.


Interessant finde ich, dass das Öl so stark um das Fangblech kriecht. Ich würde das Blech noch Lackieren (Und natürlich das Öl rauswaschen), zum einen gegen Korrosion und zum andern könnte eine glatte Oberfläche "kriechunfreudiger" sein.

Gruß,
Felix

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#3 Beitrag von Transporter » 2010-08-08 15:03:00

Hallo Felix.
felix hat geschrieben:krass dass die verschlossene Entlüftung so einen Effekt hat.
Ich kannte das schon vom Getriebe. Aber in meiner Halle hat sich da nach einer Woche mit 35Grad die wir hier hatten echt richtig was gebildet. Bei Aufschrauben der Mutter fings an zu rauchen. Hab dann genauer geschaut und gesehen: der Rauch ist Roststaub, der aus den Gewindegängen geblasen wird. Dann weiter aufgemacht und ich hatte den "frischen Zisch" eines mit CO2 versetzten Getränks. Fand ich auch beeindruckend.
Habe ich auch nicht dran gedacht, ich wollte euch nur was Gutes tun damit ihr kein stinkendes Getriebeöl im Bulli habt.
Ja, nee, das war schon völlig korrekt und ne gute Sachen (weiß ich jetzt zu schätzen, vor 3 Tagen fehlte so ein Verschluss :mad:)
Allgemein haben die Stemco-Ringe da drin keine besonders ausgefallene Dichtlippe, es gibt z.B. keine Zugfeder. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass Überdruck, welcher nun ja auch den ganzen Sommer angelegen hat, dort auf Dauer etwas Öl hinaus drückt.
Sehr schön.
Gegenprobe: Wenn das Öffnen der Achsentlüftung gezischt hat, so ist das doch der beste Beweis für die Dichtheit der Achse: Sie hält über Stunden (zumindest seit der Nacht) wenn nicht über Monate (Seit dem Frühjahr) den Luftdruck.
Auf jeden Fall über eine etwa eine Woche, da hatte ich dann die neuen Tropfen bemerkt und mich gefragt: Wie kommts?
Da wird hier so manche Druckluftbremse neidisch... :)
:lol:
Ich sehe keine Veranlassung da etwas zu demontieren, zumal das prinzipiell besser geht, wenn die Achse am Auto montiert ist, weil sie einem dann nicht wegrollt.
Das wollte ich hören :blush:, genau das.
Interessant finde ich, dass das Öl so stark um das Fangblech kriecht. Ich würde das Blech noch Lackieren (Und natürlich das Öl rauswaschen), zum einen gegen Korrosion und zum andern könnte eine glatte Oberfläche "kriechunfreudiger" sein.
Ja, das find ich auch sehr beeindruckend. Zumal kein Öl im Fangblechinneren steht. Es ist nur der Film der sich seinen Weg bahnt.

Das mit dem lackieren könnte man noch machen, wobei ich in diesem Sinne keine Korresion daran entdeckt habe, aber zwecks der Kriechneigung ein gute Idee.

Schöne Grüße,

Transporter.
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