Fahren ohne Kardan

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gero
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Fahren ohne Kardan

#1 Beitrag von gero » 2010-06-19 18:39:56

Hallo!
Wenn ich die hinter oder vordere Kardanwelle ausbaue aund dann mit Diff-Sperre im Verteilergetriebe fahre, müßte ja eigentlich der verbrauch weniger weren....
geht das- ich mein ist das für das Verteilergetriebe schädlich? Sprat man da Diesel oder lohnt sich das nicht weiter?
Danke!!!!

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Transporter
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Re: Fahren ohne Kardan

#2 Beitrag von Transporter » 2010-06-19 18:56:18

gero hat geschrieben:lohnt sich das nicht weiter?
So isses.

Gruß,

Transporter.
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http://www.youtube.de/user/uebertragungswagen

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Mike
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#3 Beitrag von Mike » 2010-06-19 20:11:11

Tach,
damit killst du auch den Verteiler auf die Dauer.
Gruß
der Mike

egge-fn
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#4 Beitrag von egge-fn » 2010-06-19 20:16:17

Könnte ein Thema ausm Blacklandy Forum sein.

Gruß Markus

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lunschi
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Fahren ohne Kardan

#5 Beitrag von lunschi » 2010-06-19 20:42:25

Hallo,
so ganz dumm ist die Idee sicher nicht. Die berühmten Freilaufnaben werden ja genau mit dem Argument verkauft - soll bis zu 2 l/100km sparen. Das glaub ich zwar nicht, aber sparen könnte man so sicherlich. Beim Mercedes ist es aber bei den älteren Autos so, das die Differentialsperre immer zusammen mit der Allraduntersetzung geschaltet wird. Das würde die Höchstgeschwindigkeit dann auf irgendwas um die 60 km/h reduzieren und sicher keinen Sprit sparen. Noch mehr sparen könntest Du, wenn Du das Verteilergetriebe auch gleich ausbaust und eine lange Welle zum Hinterraddiff verbaust. Das würde bei den Mercedes dann auch gleich noch die Übersetzung um ca. 4% verlängern. Dann hättest Du die Verluste im Verteilergetriebe eliminiert und noch zusätzliche Vorteile durch die längere Übersetzung. Und noch etliche Kilo Gewicht eingespart. Das ist sicher 2 l /100 km wert.

Im übrigen glaube ich nicht, das ein Verteilergetriebe gleich auseinanderfällt, weil mal längere Zeit die Allradkupplung bzw. Sperre (bei Permanentallrad) drin ist.

Gruss,
Kai
Kaputt ist wenn man aufhört zu reparieren.

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Heos
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#6 Beitrag von Heos » 2010-06-19 20:48:15

dann kauf dir lieber nen 4x2 und ruf jemand an der dich rauszieht wenn du mal stekcne bleibst.... kommste besser weg.

(klar wenn man nicht in die wüste will)
Nett lächeln und winken, lächeln und winken...

Bis denn dann, CHEERS !

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Landei
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#7 Beitrag von Landei » 2010-06-19 21:07:16

Klar sprattet man Diesel, besonders, wenn man die Kardanwelle zu Hause lässt. Sind halt ca. 20kg weniger Trödel, den man durch die Lande schleppen muss.

Und wenn die Karre zur Reparatur steht, dann sprattet man noch einmal.

Beide Kardanwellen abbauen lässt zwar theoretisch den Verbrauch gegen unendlich gehen, aber irgendwann ist ja der Tank alle und wie soll man zur Tanke kommen?

Als Zwischenlösung kann man auch ein Fahrzeug mit zuschaltbarem Allrad und Freilaufnaben erwerben, gilt aber irgendwie schon als uncool.

Die Radformel 4X2 hingegen ist was für richtige Sparfüchse, die allerdings auch mit Warmduscherimage klar kommen müssen.

Jetzt aber mal im Ernst, selbst wenn das Verteilergetriebe das klaglos mitmachte, -für die paar Meter, die man ab und zu mal richtig Allrad braucht legt man sich doch nicht immer unter das Auto. Und selbst wenn man durch Wellenabbau für 1500km Autobahn Anreise in das off-road Urlaubsparadies ein paar Liter Diesel sparte,---- als käme es da noch bei einem Fahrzeug, das mit Permanent Allrad sicherlich im 20+ Verbrauchsbereich ist, an.

Wie zitierte Forumsmitglied Bernd neulich seine Mutter? "Auf einen dicken Hintern gehört eine dicke Hose!"

Jochen

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Pirx
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#8 Beitrag von Pirx » 2010-06-19 21:31:22

Hallo Gero,

sicher spart man durch das Ausbauen der vorderen Gelenkwelle etwas Kraftstoff. Wieviel, kann man aber nur durch Ausprobieren herausfinden.

Eine Gefährdung des Verteilergetriebes kann ich nicht erkennen.

In einem alten Testbericht der Zeitschrift Nutzfahrzeug von 1971 hat man den Mehrverbrauch eines MAN-Allradkippers mit permanentem Allradantrieb gegenüber dem identischen Fahrzeug ohne Allrad (man hat wirklich das selbe Fahrzeug nachträglich auf Allrad umgebaut, um Einflüsse des Motors auszuschließen!) ermittelt:
zulässiges Gesamtgewicht 13.000 kg
Leergewicht 5520 kg (4x2) bzw. 6010 kg (4x4)
Mehrverbrauch 4x4 im echten Verkehr (kein Prüfstand):
bei Leerfahrt +13,5%
bei Lastfahrt + 11,0%
Zitat: "Im Vollastbereich wird der Einfluß des Leistungsverlustes in den Allradgetrieben kleiner."

Der Verbrauchsunterschied von gut 10% würde auch sehr gut zu den etwa 2 Litern Dieselersparnis auf 100 km bei den Mercedes-Kurzhaubern mit Freilaufnaben passen.

Ein Bekannter aus der LT4x4-IG hat auf längeren Anreise-Strecken an seinem Benziner-LT immer die Gelenkwelle zur Vorderachse ausgebaut. Wenn man darauf eingerichtet ist, geht das sehr flott - sagt er.

Pirx
Zuletzt geändert von Pirx am 2010-06-19 21:34:40, insgesamt 2-mal geändert.
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Andi
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#9 Beitrag von Andi » 2010-06-20 7:00:19

Hi,
Ein Bekannter aus der LT4x4-IG hat auf längeren Anreise-Strecken an seinem Benziner-LT immer die Gelenkwelle zur Vorderachse ausgebaut. Wenn man darauf eingerichtet ist, geht das sehr flott - sagt er.
Der LT 4x4 hat aber kein Mittel-Diff. Da ist das kein Problem.
Hab mit dem Landy mal kurzzeitig ohne die hintere Kardanwelle fahren müssen. Hatte das Gefühl, dass das Lastwechselspiel etwas größer war. Kein Ahnung wie lange das so ein Diff mitmacht. Soweit ich weiß ist der Willi mit seinem 170D11 von Italien so nach hause gefahren.

Gruß Andi

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tauchteddy
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#10 Beitrag von tauchteddy » 2010-06-20 9:53:41

Ist das hier nicht schon mehrfach diskutiert worden? Ich meine, der Ausbau einer Kardanwelle kann tatsächlich nur in Verbindung mit Freilaufnaben etwas bringen. Schließlich ist es der Differential egal, ob ob von den Rädern oder von der Kardanwelle angetrieben wird, seine Reibung ist gleich und den Antrieb über die Räder bezahle ich auch mit Motorleistung und Sprit.
Also reduziert es sich auf die Ersparnis durch das Mindergewicht.
Zuckerbrot ist aus.

OliverM
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#11 Beitrag von OliverM » 2010-06-20 11:43:37

Die Kraftstoffersparnis geht Erfahrungsgemäß gegen Null . Da die ganze VA.-Mimik nach wie vor mit dreht und durchs Öl gepanscht wird.


Das das VTG dabei auf Dauer die Grätsche macht , gehört allerdings auch in den Bereich Sagen und Legenden .

Grüße

Oliver
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Wir leben in einer Zeit , in der die Klugheit schweigen soll, weil sich die Dummheit durch die Wahrheit beleidigt fühlen könnte....

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#12 Beitrag von OliverM » 2010-06-20 11:48:12

Die Kraftstoffersparnis geht Erfahrungsgemäß gegen Null . Da die ganze VA.-Mimik nach wie vor mitdreht und durchs Öl gepanscht wird.


Das das VTG dabei auf Dauer die Grätsche macht , gehört allerdings auch in den Bereich Sagen und Legenden .

Grüße

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Pirx
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#13 Beitrag von Pirx » 2010-06-20 16:20:11

Andi hat geschrieben:Der LT 4x4 hat aber kein Mittel-Diff. Da ist das kein Problem.
Das sehe ich eher umgekehrt.

Die ordnungsgemäße Schmierung bestimmter Teile eines Verteilergetriebes mit zuschaltbarem Vorderradantrieb kann je nach Konstruktion vom Mitdrehen der vorderen Gelenkwelle während der Fahrt abhängen. Bei eingebauter Gelenkwelle ist das immer der Fall, da die GW von den Vorderrädern auch bei ausgeschaltetem Allradantrieb mitdreht. Bei ausgebauter Gelenkwelle ist einerseits die Lagerung des nun stillstehenden Wellenstummels zur VA im voll mitdrehenden Wellenstummel zur HA evtl. überfordert (extremer Drehzahlunterschied, oft nur eine einfache Gleitlagerung) und gleichzeitig die Schmierung gefährdet. Die einfache Lösung, bei ausgebauter GW den Allradantrieb einzuschalten, hat evtl. (je nach Konstruktion) den Nachteil, daß dann gleichzeitig die Geländereduktion wirkt und nur noch eine geringe Höchstgeschwindigkeit erreicht wird.

Bei einem Verteilergetriebe für permanenten Allradantrieb stellt sich dieses Problem nicht. Bei Ausbau der Gelenkwelle zu den Vorderrädern muß auf jeden Fall die Differentialsperre betätigt werden. Dann drehen aber auch alle Wellenstummel zu VA und HA mit gleicher Drehzahl, und die Schmierung ist vorhanden.

Pirx
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#14 Beitrag von Andi » 2010-06-20 18:42:02

Hi Pirx,

ich weiß was du meinst. Ist beim LT aber nicht so. Am vorderen Wellenstummel hängt keine weitere Technik. Hinten gibt es eine Art getriebeinterne Ölpumpe, die Getriebeöl an einen Bereich befördert, der sonst nicht genug versorgt würde.

Und Allradzuschaltung nur in Kombination mit Reduktion gibt es beim LT auch nicht. Da wird vom Fahrer noch etwas technisches Verständnis verlangt. Eigentlich kann man alles einzeln schalten. Möglich ist z.B. auch, das vordere Diff zu sperren, ohne dass der Allrad eingelegt ist... Wäre in der heutigen Zeit, wo alles idiotensicher sein muss nicht mehr zu verkaufen.

Gruß von nebenan.
Andi

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#15 Beitrag von Ulf H » 2010-06-21 23:49:58

Vor vielen Jahren hab ich mal auf einem Treffen einen Borgward erlebt, der ohne vordere Antriebswelle unterwegs war ... zu allen Überfluss hatte er vorne Traktions- und hinten Strassenprofil drauf ... und jetzt ratet mal, wie der mit der nassen Stellplatzwiese zurecht kam ... wenn ich mir schon solche Gedanken mache, sollte ich leider 4 x 2 fahren !!! Ich war schon oft froh, den Allrad einfach zuschalten zu können, denn in den allermeisten Situationen kam das so überraschend, dass ich keine Zeit gehabt hätte die vordere Welle einzubauen... selbst umzustellende Freilaufnaben wären mir zu umständlich.

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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