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Beitrag
von cookie » 2010-05-24 9:44:04
Moin Roman,
sorry, wir sind z.Z. auf Familien-Rundtour - klappern alle Freunde und Verwandte ab. :-)
Außerdem denke ich, dass wir erst in 1-2 Wochen so richtig angekommen sind und einen besseren Rückblick auf alles haben.
Ich versuche mal ein Resumee Stichwortartig in Kurzform:
Die Reise war erlebnisreich und spannend, richtig große Probleme hatten wir keine, sei es am Auto oder mit Länder/Menschen, worum ich sehr froh bin - uns war es genug Abenteuer, genau richtig.
Wir sind stolz tatsächlich auf dem Landweg angekommen zu sein, auch die letzten Meter fahrender Weise zurückgelegt zu haben.
Wir hatten uns ein Jahr vorgenommen. Nun sind es 14 Monate geworden. Mehr Zeit wollten wir nicht investieren, aber jedem Nachahmer empfehle ich für eine ähnliche Strecke 2 Jahre einzuplanen, da wir über die ganze Zeit im Schnitt jeden zweiten Tag gefahren sind (Städtetouren nicht eingerechnet). Das ist zu wenig, um wirklich in das ein oder andere Land "einzutauchen". Insgesamt war es recht stressig. Zum Ende hin wollte ich keinen km mehr extra fahren - hatte ich die Nase vom Fahren extrem voll.
Passend dazu, vielleicht etwas verwunderlich für Euch:
Ich würde eine zweite Reise nicht mehr mit LKW machen.
Die Gründe sind vielschichtig und es ist auch nicht so, dass ich das mit absoluter Gewissheit sagen kann. Es gibt sehr viele Argument, warum das Reisen mit LKW angenehm ist! Gerade in Hinblick auf die Größe und den Wohnkomfort! Wir lieben unser kleines Heim! Das größte Gegenargument ist, dass wir beide nun dringend einen Chiropraktiker brauchen und Krankengymnastik machen müssen. Seit ein paar Monaten kann ich nicht länger als 6h Schlafen und wache von den Rückenschmerzen auf, kann kaum aufstehen. Esther hat extreme Verspannungen im Nacken. Gestern hab ichs enthültig geschafft, wollte mich stecken, jetzt hab ich einen eingeklemmten Nerv, ich fühle mich, als hätte ich einen Dronenstock im Rücken.
Als wir in Nepal eine Woche mit einer kleine Cross-Maschine unterwegs waren, haben wir erst mal gemerkt, wie "kompfortable" man unterwegs sein kann und sich echte Endeckerlust breit macht.
Meine Wahl wäre beim nächsten mal wäre wahrscheinlich ein relativ moderner Jeep mit Kurbeldachzelt; dann noch eine Kühlbox und Tasche mit Klamotten rein, fertig. Sonst nix.
Auch wenn es viele Vorteile durch die größe des Fahrzeugs gibt, ist ein großer Nachteil, dass man eigentlich nie richtig von der Hauptstraße abkommt. Stromleitungen und Bäume verhindern schnell die Erforschung des Hinterlands, es sei denn man ist in der Mongolei o.ä. unterwegs. (Wir hatten dann auch einfach oft nicht die Lust eine enge Straße zu befahren, wenn man gleich damit rechnen muss, alles wieder rückwärts zurück fahren zu müssen; traurig, aber wahr)
Ginge es um eine Reise über mehrere Jahre auf eine relative kurze Strecke, wäre der LKW wieder die erste Wahl; einfach wegen des tollen Wohnkomforts und Geld spart man dann natürlich auch.
Was mir auch gerade noch einfällt:
Eine umgekehrte Reise, also von Singapur nach Deutschland, ist auch eine interessante Möglichkeit zu reisen, denn die Länder Süd-Ost-Asiens, sind alle relativ einfach und unkompliziert - auch für Reise-Anfänger eine spannende Route.
Wir hatten ebenfalls eine interessante Lern und "Herausforderungs-Kurve", die zum Ende wieder abflachte.
So, das fällt mir spontan ein.
Die Reiselust ist z.Z. noch gesättigt, haben aber schon große Pläne, die nicht unbedingt Reisen betreffen - sind aber noch nicht spruchreif.
Außerdem haben wir momentan kein Interesse an eine Wohnung und werden versuchen weiter im LKW zu wohnen; Geld sparen und im grünen Sitzen - einen schönen Platz haben wir schon gefunden. Hoffentlich klappt das im Arbeitsalltag.
Beste Grüße und einen schönen Pfingst-Montag!
Jan