was ist hier schiefgelaufen?

Ich weiß: nach fest kommt lose, das ist nicht gemeint.


Es handelt sich hier um eine Paßschraube M10 Festigkeitsklasse 10.9
Dafür sagen mir diverse Tabellen (Tabelle 1 Tabelle 2) Anziehmomente von um die 70Nm an.
Das maximale Anziehmoment liegt bei einer 90 %-igen Ausnutzung der 0,2 %-Dehngrenze (Rp 0,2) bzw. der Streckgrenze (Rel). Das scheint mir hier wohl überschritten gewesen zu sein, die Schraube hat sich vor dem Bruch deutlich verjüngt und gelängt.

Nun gilt folgendes:
- Entscheidend für die Schraubenverbindung ist die Vorspannkraft, diese ist als solche in der Praxis aber nicht meßbar.
- Das Anziehdrehmoment ist ein m. o. W. genaues Abbild der Vorspannkraft.
Hier gehen Faktoren wie Gewindesteigung, Reibung etc. ein.
Angezogen wurde die Schraube mit Drehmomentschlüssel, das erreichte Drehmoment lag bei unter der Hälfte des o. g. Sollwerts.
Die gezeigten Paßschrauben sind nur roh, geölt zu bekommen. Zwecks Korrosionsschutz hab ich sie vor Verwendung stärker geölt.
Wie kann ich die Sicherheit erhöhen,
a) die erforderliche Vorspannkraft aufzubringen
b) eine Überschreitung der Dehn- bzw. Streckgrenze zu verhindern, die ja zwangsläufig irreversible Längungen der Schraube zur Folge hat - die Verbindung löst sich.
