Nun gibt es für teures Geld schöne Geräte zu kaufen, die Styropor und Styrodur schneiden, aber das dahinterstehende Prinzip ist ja recht einfach: ein Draht arbeitet als Widerstand gegen den Stromfluß und erhitzt sich wie eine Glühbirne. Was braucht man also:
- Eine Stromquelle. Ich habe einfach mal einen 30VA-Märklin-Trafo genommen. Könnte stärker sein, aber das ist sehr einfach, billig und überaus funktional da regelbar. (lag herum, aber in eBay für 5 Euro zu haben)
- einen passenden Draht. Pro Meter Schnittlänge braucht man etwa 40W an elektrischer Leistung um schneiden zu können. Auf 12V fließen da also ca. 3 Ampere. Mal schnell den spezifischen Widerstand von Eisen herangenommen und siehe da: Bindedraht (für Topfpflanzen und so weiter) aus dem Baumarkt passt ganz gut. Dieser hat etwa 0,5mm. (den Eltern aus dem Gartenschuppen entliehen...kostet aber auch nicht viel)
- Eine Halterung. Ich nahm eine Dachlatte an die ich zwei Gewindestangen befestigte. Damit kann ich die Schnitthöhe einstellen. Die Latte ist von unten an eine Tischplatte geschraubt, so daß man die Platten nur noch "durch den Draht" schieben muß. (Dachlatte: 50 Cent pro Meter? War zusammen mit den Gewindestangen in der Bastelkiste)
Bilder:



Damit lässt sich die Dicke also bequem zurechtschneiden.
Um die Platten abzulängen bediene ich mich der Schwerkraft: Platte auf den Draht legen, Trafo hochdrehen, zuschauen. Mit etwas Gefühl schneidet man so auf 1mm genau. Viel mehr bekommt man auch mit einem teuren Gerät nicht hin.
Die nächste Herausforderung werden schräge Schnitte. Diese sind nötig, um die Schrägen des LAK anzupassen. Mal sehen, Styrodur schneidet sich mit der (großen) Flex ganz gut. Wenn ich keine spontane Idee habe, geht das so auch recht fix.
Ich bin übrigens der Meinung, die Hersteller von Styrodur stecken mit den Erbauern des LAK unter einer Decke. Die Platten passen gänzlich ohne Verschnitt und auf Maß auf's Dach, und zwar mit ihren 125,2cm in der Breite und 7 Platten auf den Millimeter nebeneinander. Bisher mußte ich keine einzige Platte verstümmeln. Mit den Schrägen verhält es sich ähnlich: da passt genau eine 2/3-Platte hin, also bleibt wieder NULL Verschnitt übrig. Damit hab ich meine Vorräte an Styrodur wohl etwas reichlich eingekauft

Hier noch ein Bild vom LAK-Dach:

Viel Spaß damit,
Grüße, Udo