Lenkungsspiel bei meinem 1017, Geradeauslauf

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1017A
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Lenkungsspiel bei meinem 1017, Geradeauslauf

#1 Beitrag von 1017A » 2009-11-12 16:35:03

Hallo Forum,

ich habe jetzt bei meinem 1017 die Schubstange gewechselt (war bei der letzten HU bemängelt worden), damit ist das Spiel in der Lenkung geringer geworden, aber nicht weg. Die Spurstangenköpfe sind okay. Ich habe ca. 3 cm Spiel am Lenkrad. Ist das im Rahmen des Normalen?

Weiterhin bin ich mit dem Geradeauslauf nicht zufrieden (war ich noch nie), ich habe es bisher auf die breiten Reifen geschoben. Bei geringem Lenkeinschlag habe ich keine Rückstellkräfte, bei größerem Einschlag dann doch. Wie ist das bei Euch?

Gruß

Frieder
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lunschi
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Lenkungsspiel

#2 Beitrag von lunschi » 2009-11-12 18:17:22

Hallo Frieder,

um die Mittellage ist wohl jede Lenkung leichtgängig. Was meinst Du mit Rückstellkräften, betrifft das das Lenken im Stand oder beim Fahren? Ansonsten würde ich Dich einladen, mal unseren servolosen 710er einzuparken, dann kannst Du den Begriff Rückstellkräfte besser einordnen...

3cm Lenkungsspiel sind sicher an der oberen Grenze des wünschenswerten. Da sollltest Du noch mal nachforschen, wo das Spiel herkommt. Neben der Schubstange der Lenkung kommt die Spurstange und das Lenkgetriebe und seine Befestigung in Betracht. Wobei sich bei letzterem das Spindelspiel nachstellen lässt. Wenn dort allerdings Lager ausgeschlagen sind, muss es überholt werden. Am besten setzt Du einen Helfer ins Fahrerhaus und lässt ihn kleine Lenkbewegungen machen, während Du unten herumkrabbelst und die in Frage kommenden Stellen überprüfst. Spiel kann man oft am besten mit den Fingern an den betreffenden Stellen fühlen. Pass aber auf, das Du Dir nichts einquetscht dabei!

Weiter solltest Du mal die Spur überprüfen, wenn der Geradeauslauf schlecht ist. Oder die Achsschenkelgelenke an der Vorderachse prüfen - die sind (wie alle Lenkungsteile) mit breiten Reifen höher beansprucht.

Gruss,
Kai
Zuletzt geändert von lunschi am 2009-11-12 18:39:31, insgesamt 1-mal geändert.
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1017A
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#3 Beitrag von 1017A » 2009-11-12 19:05:29

Hallo Kai, Danke erst mal für die Antwort. Mit Rückstellkräften meine ich das selbstständige, durch die Achsgeometrie hervorgerufene zurück laufen der Lenkung auf Mittelstellung nachdem das Lenkrad in Kurvenstellung losgelassen wurde. Rückstellkräfte werden auch als Rückstellmoment bezeichnet.
Zuletzt geändert von 1017A am 2009-11-12 19:21:04, insgesamt 1-mal geändert.
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lunschi
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Rückstellkraft

#4 Beitrag von lunschi » 2009-11-12 20:42:58

Hallo Frieder,

ok, dann meinen wir dasselbe. Leider habe ich keinen 1017, also sind meine Erfahrungen für Dich vielleicht nur eingeschränkt nutzbar, aber unser 710er dreht z. B. beim Abbiegen auch nur begrenzt wieder von allein zurück, nicht bis in die Mittellage. Von daher hört sich das so an, als wären die Rückstellkräfte bei Dir normal.
Natürlich darfst Du gerade mit breiten Reifen nicht die vom PKW gewohnte Lenkpräzision erwarten, das geht bei den Achskonstruktionen unserer LKW prinzipbedingt nicht. Unnötiges Spiel sollte aber beseitigt werden, deshalb sollte man da schon mal fahnden, ob sich nicht irgendwo noch Lose findet.

Gruss,
Kai
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#5 Beitrag von roman-911 » 2009-11-12 21:02:04

hi Frieder,

hast Du wirklich 30 mm spiel in der lenkung oder fühlt es sich nur so an. wir müssten ja die gleiche vorderachse haben.

gefühlsmässig habe ich beim fahren auch ordentlich spiel in der lenkung. wenn ich mich aber aus dem fenster hänge und mein linkes vr anschaue (im stand) reagiert es sofort.
rückstellung erfolgt bei mir ähnlich zögernd wie bei Dir.
das reifenformat/luftdruck dürften die ursache sein.

nach 5 wochen lkw-fahren hatte ich echt probleme (...2 min.) mit dem volvo-kombi zu fahren.
das was beim lkw-fahren dem geradeauslauf dient, sorgt beim pkw für eine meldung bei der haftpflichtversicherung... :D

grüsse roman
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Pirx
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#6 Beitrag von Pirx » 2009-11-12 22:10:51

Hallo Frieder!

(Räusper) Hast Du denn keine Betriebsanleitung für Deinen LKW?

Ich besitze zwar keinen 1017, aber immerhin dessen Betriebsanleitung und darin steht zum Lenkradspiel ganz klar:
4.9.2 Spiel der Lenkung prüfen
Servo-Lenkung:
Spiel am Lenkrad nur bei laufendem Motor prüfen! Bei stehendem Motor (Hydraulik-Anlage der Servo-Lenkung außer Betrieb) wird ein falsches (größeres) Spiel angezeigt.
Bei einem Lenkradeinschlag von ca. 30 mm müssen sich die gelenkten Räder bewegen. Ist dieses nicht der Fall, Lenkung und Lenkgestänge in einer Mercedes-Benz Service-Station überprüfen lassen.
Wenn Du am Lenkrad also ein Spiel von 30 mm hast, ist doch alles in Ordnung?

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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#7 Beitrag von Pirx » 2009-11-12 22:13:15

Achso, noch was:

die verringerten Rückstellkräfte der Lenkung würde ich mal auf eine Umbereifung mit evtl. etwas ungünstiger Einpreßtiefe zurückführen. Damit muß man leben oder viel Geld ausgeben ...

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#8 Beitrag von 1017A » 2009-11-12 23:10:59

Pirx hat geschrieben:
4.9.2 Spiel der Lenkung prüfen
Servo-Lenkung:
Spiel am Lenkrad nur bei laufendem Motor prüfen! Bei stehendem Motor (Hydraulik-Anlage der Servo-Lenkung außer Betrieb) wird ein falsches (größeres) Spiel angezeigt.
Bei einem Lenkradeinschlag von ca. 30 mm müssen sich die gelenkten Räder bewegen. Ist dieses nicht der Fall, Lenkung und Lenkgestänge in einer Mercedes-Benz Service-Station überprüfen lassen.
Wenn Du am Lenkrad also ein Spiel von 30 mm hast, ist doch alles in Ordnung?

Pirx
Hallo, genau so habe ich es geprüft und so ist es!!!! Damit kann ich leben und habe mich daran gewöhnt. Ich wollte wissen, ob das im "grünen" Bereich ist. Danke für die Antworten.

Herzliche Grüße

Frieder
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#9 Beitrag von 1017A » 2009-12-07 13:01:45

Hallo, ein Spezialist für Achsvermessung, die Ritec GmbH in Ennigerloh hat als Ferndiagnose mir den Rat gegeben ("bevor Sie den weiten Weg zu mir fahren", stark, so etwas gibt es noch) durch Einlegen weiterer Flatterkeile den Nachlauf zu erhöhen, dann wäre der Geradeauslauf besser. Frage, hat das jemand schon einmal gemacht?

Gruß

Frieder
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#10 Beitrag von Joe » 2009-12-07 14:33:58

Hi Freder,

ja, ich, allerdings nicht an Big Foot sondern am Vorgänger, einem LT40 4x4. Flatterkeile bekommst du z. B. bei Mercedes, kannst du, wenn du gut mit der Feile bist, aber auch selber, z. B. aus einer Federlage feilen.

Je nach Stärke benötigst du dann aber auch evtl. andere Brieden, kannst du aber vorher nachmessen, wieviel cm du bei den jetzigen noch übrig hast.
Mit lieben Grüßen von der Nahe
Joe

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#11 Beitrag von MB 1017 A » 2009-12-07 15:58:18

Bei den Keilen handelt es sich ja nicht um besonders dicke Teile, die Briden dürften wahrscheinlich ausreichen. Eher hast Du Probleme mit den ev. zu vergammelten Gewinden.

Ich hab mir zusätzliche Distanzklötze damals nach Wunsch etwas winklig fräsen lassen, somit hatte ich 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Alte Vorderfedern Deines Typs neigen in der hinteren Hälfte dazu so eine komische, angedeutete S -Form zu kriegen und hängen traurig nach unten. Ich weiss nicht ob es stimmt, aber ich bin der Überzeugung, dass dieses auch den Nachlauf verschlechtert, deshalb könnte Deine Massnahme Erfolg zeigen.

Wenn Du am Lenkgetriebe das Spiel durch Eindrehen der weiter oben erwähnten Schraube einstellen möchtest, dann ganz piano immer nur ein wenig. Ich kenne einen Übereifrigen ( nein , ich nicht)
der hat die Schraube brutal festgeknallt. Das Lenkrad kam garnicht mehr in die geradeaus Stellung zurück.
Als er die Schraube gelöst hatte, löste sich innen aber nichts mehr.
Ich hab die Sache nicht weiter verfolgt, aber ich hörte, dass er das ganze Lenkgetriebe ausgebaut hat. Nicht schön :D
Zuletzt geändert von MB 1017 A am 2009-12-07 15:59:49, insgesamt 1-mal geändert.
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#12 Beitrag von 1017A » 2010-05-03 19:57:25

Also, nach eingehender Befragung des EPC (langweilige Sache) habe ich die Flatterkeile gefunden, sie werden nur im 1019AF verbaut, warum auch immer. Die Federn und Brieden sind die gleichen wie bei meinem Baumuster (380113). Die Keile haben die Nummer A380 331 01 28. Werde sie bestellen und einbauen und dann berichten.

Gruß

Frieder
Zuletzt geändert von 1017A am 2010-05-03 19:57:56, insgesamt 1-mal geändert.
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#13 Beitrag von 1017A » 2010-05-04 8:49:52

Mist, nicht mehr lieferbar :mad:
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#14 Beitrag von laforcetranquille » 2010-05-09 18:03:53

Hall Frieder,
wenn deine Lenkung nach dem Kurveneinschlag nur verzögert oder unvollständig zurückstellt und der TÜV nichts bemängelt hat versuche mal folgendes: Ich gehe mal davon aus das du die vorhandenen Nippel alle abgeschmiert hast. Auf den Gelenkkugeln des Antriebes vorne vorne findest du zwei grosse Imbus. Rausdrehen, Lenkung einschlagen und in jede Seite etwa eine Kartusche Fliessfett reindrücken.
Ich hatte das selbe Problem bei unserem relativ jungen Atego. Gradeauslauf und Rückstellen war immer unbefriedigend. Der Tipp kam von einem Ingenieur aus der Garantieabteilung von DB.
Danach war das Auto nicht mehr wiederzuerkennen. Lenken wie ein Pkw auch mit breiten Reifen. Auch das dort befindliche Fett wird im Laufe der Zeit rausgedrückt.
Gruss Wim
Gibt es ein Leben nach der Reise ?
Ja, nach der Reise ist vor der Reise !

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#15 Beitrag von 1017A » 2010-09-24 16:36:26

So, nun ist es vollbracht. Die Flatterkeile (1 Grad Steigung) sind eingebaut und das Lenkgetriebe ist nachgestellt. Das Lenkungsspiel ist nahezu weg, der Geradeauslauf ist super und die Lenkung läuft bis auf die Mittellage zurück. Ziel also erreicht. In Fahrtrichtung hinter dem Herzbolzen lagen linke und rechts Blechstreifen zwischen Feder und Achse, die ca. 0,3 Grad Steigung gebracht haben, da hat schon mal jemand gepfuscht, oder ob das ab Werk so war?

Gruß

Frieder
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