Fahrzeuge aus Langzeitlagerung

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micha77
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Fahrzeuge aus Langzeitlagerung

#1 Beitrag von micha77 » 2009-08-01 23:08:12

Hallo zusammen,
kann von euch jemand etwas über Fahrzeuge aus Langzeitlagerung (Bundeswehr) erzählen? Habt ihr gute oder schlechte Erfahrungen mit solchen Fahrzeugen gemacht? Ich habe schon mal gehört, das hier Schläuche und Dichtungen etc. undicht sind aber normalerweise müsten diese Fahrzeuge doch ohne allzu großen Aufwand wieder einsatzfähig zu machen sein.
Mit den Themen Rost und Verschleiß dürften diese Fahrzeuge doch nichts zutun haben, da sie doch in einem einwandfreien Zustand eingelagert wurden.

Wie ist eure Meinung oder besser noch Erfahrung?

Gruß Micha

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tauchteddy
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#2 Beitrag von tauchteddy » 2009-08-02 9:37:15

Eine wirklich Hilfe bin ich dir nicht, aber der Logik folgend müssten die eigentlich in Topform sein. Die sind ja wohl dazu gedacht, im Ernstfall schnell einsatzfähig gemacht zu werden, da kann es doch nicht nötig sein, erst alle Dichtungen, Schläuche und so etwas auszutauschen.
Diesel rein und an die Front!
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hanomakker
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#3 Beitrag von hanomakker » 2009-08-02 9:49:34

Diesel rein und an die Front!
da jhat wohl eine bundeswehr die rechnung ohne ausgasende weichmacher gemacht.

viele grüsse

tino :rock:
Zuletzt geändert von hanomakker am 2009-08-02 9:49:46, insgesamt 1-mal geändert.
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osterlitz
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#4 Beitrag von osterlitz » 2009-08-02 9:56:22

Hi,
"Diesel rein und ran an die Front" war nie das Konzept, ein paar Schläuche auszutauschen dauert nicht so lange, wie neue Fahrzeuge zu produzieren. Man konserviert halt so gut man kann, im Extremfall in Plastikhülle mit Schutzatmosphäre. Dann noch UV-Schutz und 99% der Alterungsprozesse sind gestoppt. Bleiben die Weichmacher, da reicht es einmal alle 20 Jahre draufzuschauen...

Jedenfalls die besten Fahrzeuge, die man unter Neuwert bekommen kann..

Grüße,
Stefan
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Wombi
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#5 Beitrag von Wombi » 2009-08-02 11:40:06

mal ne blöde Frage........

Wie sieht es denn da mit der Erstzulassung in D aus ???

Die waren doch warscheinlich noch nicht zugelassen..... und dann könnte das doch aussichtslos werden.....

Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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Kami
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#6 Beitrag von Kami » 2009-08-02 12:18:24

m.w. sind die karren bei der bw alle zugelassen - vers. und steuer fällt ja nicht an.

Gruss

Kami
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Langzeitgelagerte Fahrzeuge

#7 Beitrag von lunschi » 2009-08-02 21:13:57

Hallo,

meiner Erfahrung nach muss man bei allen älteren wenig bewegten Fahrzeugen (Autos, Motorräder, LKW usw.) mit undichten Simmerringen rechnen. Die Simmeringe härten entweder aus und sind dann einfach nicht mehr flexibel genug oder (schlimmer) die Dichtkante klebt bei langem Stillstand an der Welle fest und bei der Wiederinbetriebnahme wird sie dann zerstört. Ich hatte beruflich mal mit dem Thema zu tun. Die Firma Freudenberg (Simrit) gab nach längerem Nachbohren eine Lagerzeit von 7 Jahren für nicht verbaute Wellendichtringe an; im verbauten Zustand nur 2 Jahre. Danach sollte im jährlichen Turnus die Welle gedreht werden, also das Aggregat in Betrieb genommen werden.

Der Audi Quattro, den ich im Alter von 10 Jahren mit nur gut 30000km mal gekauft hatte, hatte in den ersten drei Jahren alle halbe Jahr irgendwo einen lecken Simmerring, interessanterweise immer im Antrieb (Kardanwellen usw.) Am Motor oder den Nebenaggregaten gabs kein Problem. Vielleicht hängt das mit der Zusammensetzung der Getriebeöle zusammen (aggressive Additive). Unseren 710er habe ich jetzt bald komplett "durchrepariert" mit Simmerringen im Antrieb: Verteilergetriebe komplett, Getriebeausgang und Vorderachse am Kardanflansch waren bisher dran. Die Hinterachse fängt jetzt langsam an zu sabbern. Das Austauschen eines Wellendichtrings gehört aber eher zu den einfachen Schrauberübungen, geeignetes Werkzeug (damit ist in erster Linie der passende Schlüssel für die Zentralmutter und noch irgendwas zum Gegenhalten gemeint) vorausgesetzt.

Mit Schläuchen oder Gummiteilen hab ich bisher auch bei unserem über 40 Jahre alten Auto nur wenig Probleme gehabt, nichts wirklich aufwändiges oder ernstes.

Aus meiner Sichti spricht also nichts gegen ein konserviert eingelagertes BW-Fahrzeug - nichts ist schlimmer als die rote Pest (Rost). Und gerade damit sollte man da doch wenig Probleme haben. Alles andere lässt sich mehr oder weniger problemlos reparieren.

Gruss,
Kai
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Oliver
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#8 Beitrag von Oliver » 2009-08-02 21:22:44

Aus eigener Erfahrung:

Bei den KAT1 die wir ´98 bei der Artillerie in Langzeitlagerung hatten waren alle brauchbaren Teile durch alte "ersetzt".
Grund dafür war, daß diese Fahrzeuge -verbotenerweise- als Ersatzteilspender benutzt wurden. Da wurden von durchgerosteten Türen bis zum Anlasser alles getauscht :eek:. Das war Kannibalismus um die anderen LKW am laufen zu halten.

Also das Fahrzeug vorher genau ansehen!


Oliver
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LutzB
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#9 Beitrag von LutzB » 2009-08-02 21:34:21

Langzeitlagerung und Bremssystem - hört sich schon teuer an.

Lutz
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krachbummerpel
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#10 Beitrag von krachbummerpel » 2009-08-02 23:53:15

Wenn die Langzeitlagerung bei der BW ordentlich durchgeführt wurde sind die Fahrzeuge Rostschutzkonserviert worden die Kupplung ist zerlegt das sie nicht verklebt die Bremsanlage/Radbremszylinder ebenfalls und in Motor und Getrieben sind spezielle Konservierungsöle eingesetzt. Die Auspuffanlage ist ebenfalls versiegelt. Zugelassen waren die Fahrzeuge bei der BW normalerweise schon sie sind ins Depot auf eigener Achse überführt worden und erst dort konserviert werden. Das die Fahrzeuge als Teilespender missbraucht werden ist eher unüblich das passiert eher wenn sie bei der Vebeg zum Verkauf stehen und das Depo schon verlassen haben. Die Lagerbedingungen in den Depos für Langzeitkonservieung sind eigentlich optimal da meistens unter Schutzatmosphäre gelagert werden bei sehr niedriger Luftfeuchtigkeit. Wenn man ein Fahrzeug aus der Langzeitkonservierung erwirbt muss man es allerdings per Tieflader abholen da die Fahrzeuge nicht fahrfertig sind
MFG Martin

steyr12M18
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#11 Beitrag von steyr12M18 » 2009-08-05 21:26:25

Mein Steyr 680 war so ein Langzeitkonservierter,Rost-Null,alles schön mit einem Konservierungsöl eingelassen,manche Stellen viel zu viel -besser zuviel als zuwenig.Einziges Problem waren: der Regler,der wurde nicht geöffnet und eingeölt-Kontakte waren dann schnell verschmort und der Bremskraftverstärker da waren einige Gummidichtungen hinüber.Standzeit ca 14Jahre!Neue Batterien rein -sofort angesprungen....! :D Martin

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#12 Beitrag von caddyklaus » 2009-12-05 14:15:18

es gibt fz die top im depo stehen und wie neu aussehen und es gibt welche die von den einheiten selbst langzeitgelagert werden
bei denen der 2sorte ist die gefahr groß das sie zum schlachten genutzt wurden
habe auch schon kat fahrgestelle gesehen die nur mit fahrerhaus in langer reihe im depo gestanden haben wo birken durch den rahmen gewachsen sind
für mich zählt bei solchen aussagen immer was ich selber sehe und nicht was der händler meint als dopofahrzeug anbieten zu müssen

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#13 Beitrag von gespannbauer » 2009-12-10 5:25:01

...habe selbst vor ca. 15 Jahren 12 Maico´s BM250 aus Depotbeständen (Langzeitlagerung) gekauft. Optisch TOP und (fast) original, technisch jedoch total am Ar...... So waren z.b. bei den meisten die Motoren fest, bei denen, wo sich die Motoren noch drehten, waren die Hauptlager der Kurbelwelle jedoch schon stark angerostet. Die Radlager waren meist hinüber (und das vom "rumstehen"), die Züge schwergängig, die Kupplungen verklebt..... Die Motorräder wurden zu BW-Zeiten "konserviert".

Wer den Rost scheut, ist sicher gut bedient, er wird jedoch mit Sicherheit Erfahrungen der besonderen Art beim nutzen des Fahrzeuges haben.

Bei Maschinen ist es wie bei Menschen : "Wer rastet, der rostet".

Gruß, Thomas

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jonson
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#14 Beitrag von jonson » 2009-12-10 10:21:36

Mein KAT ist faktisch aus Lagerbeständen...936 km gesammt bei Kauf.
Jetzt 11000km ohne Probleme gelaufen.... Nur ein paar Kleinigkeiten...( Nette Zeitgenossen der Bundeswehr haben mir dafür aus Absicht beim Reifen montieren zwischen Schauch und Reifen Plastikstücke reingeschmissen die sich natürlich nach etlichen Kilometern durch den Schlauch fressen und einen Platten erzeugen...Danke Ihr A......... :wack: Bisher schon 3 Platten gehabt..Alle mit dem selben Plastikteil .So gewinnt Ihr nie einen Krieg.) Ansonsten.... Alles dicht und funktioniert. Super Laster. ( auch beim Verbrauch) :D
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#15 Beitrag von scynet » 2009-12-14 23:29:09

Das ist Wehrkraftzersetzug da geht mir der Hut hoch. Gut das der KAT jetzt bei Dir ist.
Mir platzt der A.... und dafür bezahl ich steuern.

Gruss ALF
Wer zwei Röcke hat gebe dem einen,
der einen hat, auf dass der auch zwei
habe.

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jonson
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#16 Beitrag von jonson » 2009-12-15 10:20:24

Ich habe jetzt Platten Nr 4....Danke liebes Bundeswehr Reifen Montier Team...
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#17 Beitrag von micha77 » 2009-12-15 10:20:53

Die Bundeswehr lässt die Reifen sehr häufig von örtlichen Fachwerkstätten wechseln.
Diese freuen sich natürlich über "Folgeaufträge".
Möglicherweise...

Also nicht immer gleich auf die BW schimpfen.

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Wombi
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#18 Beitrag von Wombi » 2009-12-15 13:17:22

jonson hat geschrieben:Ich habe jetzt Platten Nr 4....Danke liebes Bundeswehr Reifen Montier Team...


Ruhig jonson.........


Der nächste Stammtisch ist ja bald......... :ninja:


Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

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