Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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karussellbremser
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Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#1 Beitrag von karussellbremser » 2025-01-01 14:06:34

Hoi,

die Truma Dieselheizung in meinem Camper verweigert dauerhaft den Dienst mit Fehler H122. Was wohl auf eine Verkokung der Brennkammer hinweist.

Hatte eigentlich nie Probleme mit der Heizung, Fehler kam erst nach mehrmonatiger Betriebspause. Der beste Weg zum Freibrennen soll wohl mehrfaches Erhitzen/Ablassen des Boilers auf Stufe „Hot“ sein, weil dabei die Flamme an der richtigen Position steht. Ist nun leider zu spät bei mir, und das Ding zündet nicht mehr.

Habe jetzt ein Video zum Austausch der gesamten Brennereinheit gesehen. Da die Einheit im Ersatz aber wohl 600€ und mehr kostet, würde ich gerne wissen, ob es Zustände gibt, wo die Bestandseinheit noch zu retten ist.

Wer hat denn die Einheit schonmal auseinandergenommen und gewartet? Kann man das sehen, ob vielleicht nur der Glühstab zu tauschen ist?

Merci
LG Alex

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Solarer
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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#2 Beitrag von Solarer » 2025-01-01 14:23:23

Moin Alex, erstmal ein frohes Neues, das klingt blöd vorallem weil erfahrungsgemäß nun ja die Zeit wo man eine Heizung nützten könnte.
Die Brennkammer sollte sich aber ausbauen und dann auch reinigen lassen. Einerseits mechanisch es gibt aber auch Sprays welche die Verkokungen lösen können ( kenne das aus dem Hausbereich). Vielleicht benötigst du Dichtungen, wenn jetzt welche vorhanden sind würde ich sie beim Zusammenbau auf jeden Fall ersetzten.
Udo

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Ulf H
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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#3 Beitrag von Ulf H » 2025-01-01 17:42:32

... hatte Truma nicht den Dieselteil von Eberspächer zugekauft? ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#4 Beitrag von Solarer » 2025-01-01 18:26:06

Weiß ich nicht, meine ist von Ebersbächer, konnte ich günstig schießen unter dem Preis einer Russen/ China Kiste.
Udo

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#5 Beitrag von karussellbremser » 2025-01-01 20:51:16

Solarer hat geschrieben:
2025-01-01 14:23:23
Moin Alex, erstmal ein frohes Neues, das klingt blöd vorallem weil erfahrungsgemäß nun ja die Zeit wo man eine Heizung nützten könnte.
Die Brennkammer sollte sich aber ausbauen und dann auch reinigen lassen. Einerseits mechanisch es gibt aber auch Sprays welche die Verkokungen lösen können ( kenne das aus dem Hausbereich). Vielleicht benötigst du Dichtungen, wenn jetzt welche vorhanden sind würde ich sie beim Zusammenbau auf jeden Fall ersetzten.
Udo
Hi Udo,

Danke, dir auch ein frohes Neues!
Es gibt einen Reparatursatz mit Glühstift und Dichtungen für 190€. Und ein Set mit dem Brennereinsatz für 700-900€.
Ich würde es ja mal mit dem ersten Set probieren, wenn sich die Brennerkammer erfahrungsgemäß soweit reinigen lässt, dass es dann wieder geht. Spray, Kupferbürste..

Beim Zusammenbau soll man einstellige Drehmomentwerte einhalten. Also wäre wohl auch noch ein Torquemeter für‘s Feine fällig.

Btw: Beim Höhenkit für die Truma hab ich das von Eberspächer genommen. Eigentlich identische Teile, kostete aber nur die Hälfte vom Truma Kit.
LG Alex

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#6 Beitrag von Solarer » 2025-01-01 22:12:53

Hy Alex, Würde ich wie gesagt auch so machen.
Einen Reiniger gibt es zb von Liqui Moly: Pro line# 2388
Oder Sotin 100
Udo

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#7 Beitrag von Kummpelchen » 2025-01-02 0:16:59


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karussellbremser
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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#8 Beitrag von karussellbremser » 2025-03-29 12:59:14

Die Osterferien nahen. Also an der Zeit, mich mal wieder dem Duc zuzuwenden und diese Baustelle zu einem Abschluss zu bringen.

Habe mir den Reparatursatz für den Glühstiftaustausch bestellt. Neben dem Glühstift sind verschiedene Dichtungen im Set.

Hauptproblem beim Heizungsausbau sind die beengten Platzverhältnisse in der Dinette. Eine Reparatur im eingebauten Zustand vorzunehmen halte ich für aussichtslos.Die Schnellkupplungen der Wasseranschlüsse sind die gut zu lösen, wenn man richtig rankommt. Abgasschlauch ist zweischalig, gesichert mit einem Federbügel. Muss man erstmal freilegen. Elektroanschlüsse liegen unter einer leicht zu öffnenden Plastikabdeckung. Heizpatrone (rotes Kabel) hat einen speziellen Steckanschluss zur Fahrzeugelektrik.
IMG_7050.jpeg
IMG_7051.jpeg
Wenn das Teil dann draussen ist, lässt sich der Plastikdeckel vor der Brennereinheit abnehmen (4x Torx). Gehäusedeckel Brennereinheit hat 10 Schrauben. Nach dem Lösen der Schrauben klebt der Deckel noch an der Dichtung. Ich helfe mit dem Gummihammer nach und finde einen kleinen Metallstift nachdem der Deckel ab ist. Das ist einer von zwei Ausrichtungsstiften..Aluguss..mochte die Scherkäfte nicht.

Unten am Gehäuse trat eine schmierige Flüssigkeit aus. Denke, im Wesentlichen Diesel von den gescheiterten Startversuchen. Die rote Gehäusedichtung ist im mittleren Bereich bei mir ausgeleiert und kann auf keinen Fall wiederverwendet werden.
IMG_7047.jpeg
IMG_7048.jpeg
IMG_7057.jpeg
In der Front der Brennerkammer steckt der Flammsensor (dachte erst, das sei schon der Glühstift). Der Sensor ist nicht ganz lotrecht. Aber das soll so! (siehe youtube). Eine erste Inaugenscheinnahme zeigt wenig Russbefall in der Brennerkammer und im Heizraum.

Anhand des Demontagezustands war ich dann erstmal irritiert, wo denn nun der Glühstift ist… Frustriert in den Feierabend, weil ich dachte, ich hätte das falsche Set bestellt..Die Deckel von Brennerkammer und Brennerlüfter müssen auch noch runter, um an den Glühstift zu kommen.
Deckel Brennerkammer und Brennerlüfter
Deckel Brennerkammer und Brennerlüfter
Isolationsschäden
Isolationsschäden
Hier finden sich dann auch die weiteren zu ersetzenden Dichtungen. An beiden Adern vom Glühstift stelle ich jeweils eine Schadstelle in der Isolation fest. Ein Wunder, dass es keinen Kurzen gab und das Teil überhaupt lief. Ich denke, das rührt noch vom ursprünglichen Zusammenbau her und man sollte genau auf die Kabelführung im Gehäuse achten.
Fliess und Dichtung zum Lüfter
Fliess und Dichtung zum Lüfter
Brennkammer weist eigentlich keinen übermässigen Russbefall auf. Im Gehäuse finde ich noch deutliche Dieselreste. Das Teil ist dann wohl abgesoffen bei den Startversuchen.

Soweit war alles gut. Aber der Glühstift ist total festgebacken im Gehäuse. Bewegt sich kein bisschen. Mit der Zange nicht, bei Klopfen oder Raustreiben tut sich auch nichts.. Letzte Hoffnung, das Liqui Moly Zeugs, dass ich bestellt habe (Ansaugtraktreiniger). Ansonsten brauche ich eine neue Brennkammer. Schlimmstenfalls als Set für weitere 700€. :wack:
In der Ausformung steckt der Glühstift und das Netz
In der Ausformung steckt der Glühstift und das Netz
LG Alex

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#9 Beitrag von Annajo » 2025-03-30 18:33:58

Geh doch mal mit dem Brenner ran, das Leichtmetall Gehäuse erwärmt sich sehr schnell, der Glühstift langsamer. Auch mal eine Nacht mit Kriechöl drauf stehen lassen. Falls alles versag eben klassisch ausbohren. Erst mit dem Dremel den Rotz oben weg, dann vorsichtig in Stufen ausbohren , ggf. Zwischenzeitlich mal mit dem Linksausdreher versuchen. Langsam und mit Bedacht vorgehen, dann klappt das!
Viel Erfolg
Jürgen

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#10 Beitrag von karussellbremser » 2025-03-30 22:06:43

Annajo hat geschrieben:
2025-03-30 18:33:58
Geh doch mal mit dem Brenner ran, das Leichtmetall Gehäuse erwärmt sich sehr schnell, der Glühstift langsamer. Auch mal eine Nacht mit Kriechöl drauf stehen lassen. Falls alles versag eben klassisch ausbohren. Erst mit dem Dremel den Rotz oben weg, dann vorsichtig in Stufen ausbohren , ggf. Zwischenzeitlich mal mit dem Linksausdreher versuchen. Langsam und mit Bedacht vorgehen, dann klappt das!
Viel Erfolg
Jürgen
Hi Jürgen,

werde ich probieren mit dem Brenner. Der Ansaugtraktreiniger hatte jetzt keine erkenntliche Wirkung. Der überstehende Teil vom Glühstift ist dann noch abgeschert und Rausbohren war auch mein Gedanke. Bei den Bohrversuchenhatte ich aber kaum Spanbildung. Kann sein, dass der Glühstift aus Keramik ist? Ich wollte drumherum bohren, um den Mantel zu schwächen. Aber kaum Abtrag. Bohrer waren frisch. Stehe auf dem Kernmaterial auf..

thx
LG Alex

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#11 Beitrag von Annajo » 2025-03-31 14:28:55

Dremel mit Diamantkegel, wenn Keramik, dann eben mit Hammer und kleinem Meißel den Garaus machen. Für ein Delta von 600 Euro kann man ja ein paar Stunden arbeiten……

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#12 Beitrag von karussellbremser » 2025-03-31 22:41:24

Mit den Diamantfäsern ging ein bisschen was. Aber der Abtrag ist mikroskopisch. 2mm in 3h.. Die Korrundschleifer hat es gleich aufgezehrt.
IMG_7089.jpeg
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Die Brennkammer wie das meiste in der Truma ist zwar von Eberspächer. Aber die Artikelnummer ist bei Eberspächer gesperrt..OEM Teil. Verkauf nur über Truma
LG Alex

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#13 Beitrag von Annajo » 2025-04-01 9:38:52

Fieser Gegner. Versuche doch einmal das Gewinde etwas außen anzudremeln. Macht nichts, wenn du das Innengewinde der Brennkammer im ersten Drittel verletzt. Dann kannst du nochmals mit Kriechöl fluten und später ggf. einen Meißel ansetzen und/oder versuchen das spröde aber sehr harte Material seitlich zu zersplittern. Oder relativ schmerzbefreit das Gewinde mit dem Dremel an mehreren Stellen schrotten und dann mittels Helicoil Einsatz reparieren. Ich würde noch nicht aufgeben!
Kannst mir auch schreiben, wenn du moralische oder Video Unterstützung brauchst.
Jürgen

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#14 Beitrag von karussellbremser » 2025-04-01 14:58:34

Hi Jürgen,

ein Gewinde hat es da nicht. Der Glühstift ist nur eingepresst. Also der silberne Zylinder sitzt in der Passung.
IMG_7073.jpeg
Neben der Passung hat es ein kleines Loch, wo man vielleicht mit einem speziellen Werkzeug hinter die Stiftpassung kommt, um ihn dann rauszulösen. Vielleicht bekommt man die Passung damit auch geweitet. Aber bei dem LM Guss bricht nach meinem Gefühl gerne was.

Das Metall von dem Zylinder scheint mir auch kein üblicher Stahl zu sein. Das ist was anderes, nur minimaler Funkenflug.

In dem Rohr wo der Stift drin sitzt muss es noch einen Glühstrumpf geben. Allzu rüde darf ich da nicht ran, sonst ist der hin.

Wenn in 2 Wochen nicht Ostern wäre..
LG Alex

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#15 Beitrag von Annajo » 2025-04-01 19:26:18

Ok, andere Situation, in meiner Heizung ist der Glühstift eingeschraubt. Kannst du ggf. Von unten mit einem Hebel (also ordentlicher Schraubendreher) rausdrücken? Als Widerlager ein Holzklotz oder ähnliche?

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#16 Beitrag von Annajo » 2025-04-01 21:00:20

Wenn das nichts bringt würde ich von oben mit einem sehr kleinen Dremel durch das Gehäuse der Brennkammer und dem äußeren Rand der Glühkerze dremeln. Dann ist die Spannung raus und du solltest es raus bekommen. Die neue Glühkerze dann mit Kaltmetall einsetzen. Ggf. nicht ganz bis unten dremeln. Dann bleibt noch Lagersitz übrig.
Ich habe vor 20 Jahren mal einen Zylinderkopf zu stark bearbeitet, leider Loch zum Ansaugtrakt gefräst…. Mit Kaltmetall geflickt, hält bis heute (hab das Moppet noch) nimm nur welches, dass die Temperaturen aushält. Brennkammer wird so um die 200 Grad Celsius warm.
Positiv denken, das wird noch was bis Ostern!

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#17 Beitrag von karussellbremser » 2025-04-13 11:21:19

Da ich meine Zeit nicht mit mikrometerhaftem Abtrag des alten Glühstifteinsatzes verbringen wollte, habe ich mir jetzt noch den ‚mittleren’ Reparatursatz Brennerkammer komplett für 470 € bestellt. Der neue Glühstift geht hier ganz einfach rein und es stellt sich die Frage, wie der alte so in der Fassung verbacken konnte.

Ich habe mir nochmal das Video von vanamericana angeschaut. Ab 2:30 sieht man, dass er ebenfalls Schäden an den Kabelisolationen vom Glühstift hat. Das scheint mir ein konstruktiver Fehler zu sein, den ich nun eher der Hitzebelastung als einer mechanischen Belastung zuschreiben würde. Die Isolation fühlt sich bei mir auch recht spröde an. Dass es sich um Einzelfälle handelt glaube ich nicht. Und auch nicht, dass dieses Problem nach einem Austausch dauerhaft aus der Welt ist. Das ist eher eine Zeitbombe, weil die Drähte irgendwann blank auf dem Metall liegen. Vielleicht sorgt es vorab schon für Spannungsabfälle, die ein Zünden der Heizung verhindern. Möglicherweise hat es den Glühstift dadurch in seiner Fassung verschweisst.

Macht es Sinn, hier prophylaktisch Schrumpfschläuche drüber zu legen? Oder sorgen die in dem Hitzbereich für noch mehr Probleme (Auspinnen muss man dafür ja auch noch)? Die weissen Schutzmäntel lagen bei mir und im Video ausserhalb des Brennergehäuses. Hätte jetzt einen überschüssig und frage mich, ob es schadet den über den inneren Teil der Glühstiftverkabelung zu legen.
LG Alex

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#18 Beitrag von karussellbremser » 2025-04-24 20:14:22

Um die Story noch zum Abschluss zu bringen..

Die Heizung habe ich mit frischer Brennkammer zusammengebaut und wieder im Camper montiert. Damit Diesel in der Brennkammer anliegt habe ich den Stecker für die Stromversorgung der Pumpe genutzt, um dort im Wechsel Spannung drauf zu geben. Vorab hatte ich noch den alten Diesel aus der Strecke bis zur Heizung abgelassen. Die Strecke wurde neu befüllt bis es oben rausgetropft hat.

Der darauf folgende Testlauf wurde erneut mit Fehler 122H quittiert. Die vordergründige Beschreibung von Truma zu diesem Fehler lautet Spritmangel.Eigentlich war ich mir sicher, dass der Diesel anliegen müsste. Für weitere Versuche kurz vor unserer Abfahrt in den Urlaub habe ich nochmals ein paar Pumpstösse draufgegeben. Dass die Brennlammer irgendwann absaufen würde war mir klar und dass demnächst die Schwelle von 15 Fehlstarts erreicht sein müsste, wo die Heizung dann blockiert und nur noch Truma wieder freischalten kann.

Gut, die Osterfeiertage in den Savoyen brachten ohne Heizung immer ein paar frostige Stunden am Morgen. Am Dienstag bin ich zum Truma Service in Chambery. Heizung ausgebaut, um sie für die Diagnose dazulassen. Der Techniker hat sich gleich an die Arbeit gemacht. Die Heizung lief auf dem Teststand mit deutlicher Rauchentwicklung an. Das war der überschüssige Diesel. Temperatur war für eine Zeit auch deutlich über den Sollwerten. Während des Testlaufs haben wir noch das Auto gecheckt. Spannung, Neigung der Pumpen etc ok.. aber hinter dem Abdeckgitter fand sich der Auslöser der gesamten Misere. Ein Insektenkokon in der Luftansaugung. :wack:

Also Fehler 122H ist eher genereller Natur mit mehreren möglichen Ursachen. Disbalance bei der Luftzufuhr gehört dazu. Ein Moskitonetz hinter dem Ansauggitter wäre schädlich. Die Glühstifte in den früheren Generationen der Combi D6 waren eingeklebt in die Brennkammer. Im Zusammenspiel mit unverbranntem Diesel härtet das dann so aus, dass man die Stifte nicht mehr rausbekommt. An den Heizluftauslässen sollten die Clipse und Verschraubungen genutzt werden. Sollte sich aufgrund eines gelösten Schlauches ein Hitzestau im hinteren Teil der Heizung ergeben ist bei x Grad (150? 200?) Schluss. Sicherheitsabschaltung und gemäß Truma Totalschaden. Wird nicht mehr repariert.

Beim Wiedereinbau hat sich der Schnellverbinder für den Kaltwasseranschluss als nicht mehr kooperativ herausgestellt. Riesenscheiss, das Teil mit eingeklemmten Fingern draufzudrücken während das Wasser in den Camper ausläuft. Einen Ersatzverbinder gab es für schlanke 28€ :motz:

Der SK bekommt keine Truma Heizung. Für Europa noch ok, für ferne Reiseziele zu hochgezüchtet und ohne Diagnose Software nicht instandzusetzen.
LG Alex

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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#19 Beitrag von rennmaus » 2025-04-26 13:52:42

Bei mir geht's um eine Combi 4 (Gas):
Einmal noch mit altem Panel (ohne Fehlernummern :wack: ) nach 3 Sek auf rot. Das 2mal ausprobiert und dann gefroren auf Sonjas Fernwehtreffen vor ca. 4 Jahren (das gefrorene, nicht das abgesoffene). Am Ende war ein Wespennest in der Luftleitung :wack: :blume: rausgemacht, alles wieder nett.
Die Heizung ist gute 15 Jahre alt, hat in den letzten beiden Jahren ne Menge "Fehler" gehabt. Ich wollte reparieren, hätte nen knappen 1000er gekostet :mad:
Privat ne neue gekauft, da ist immer die Sicherung rausgeflogen :wub: Ich habe -zusammen mit nem Elektronikfreund - viel auseinander gehabt. Da ist so massig Elektronik drin, kann einem schon Angst machen.
Jetzt mit dem Verkäufer eine neue vereinbart. Ich freue mich, dass das klappt. Truma und alle Händler im Umfeld wollten die nicht reparieren.
Irgendwie finde ich das ein wenig schräg, glaube, aber, dass es bald gelöst ist. :positiv:
Hab dann aber die Elektronik in der Karre. Aber die alte hatte genausoviel, hat die 15 Jahre und auch die Mongolei hin und zurück überlebt. Das wird schon :lovehead:
Grüße von Martina und Harald aus Kendenich am Dom
---
rennmaus ist der alte Name vom A2, die "Kleine grüne Schnecke" (MB 609D) rennt weniger, sieht dafür mehr durch die große Scheibe.
Zwillingsreifen ist 4-Wheel, mehr hier: https://freiinderwelt.home.blog/
geklaut und ergänzt: "außerhalb der Eisdiele ist die Natur der Star, nicht die Karre"

Gogomobil
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Re: Truma 6D - Selbstreparatur Erfahrungen?

#20 Beitrag von Gogomobil » 2025-04-26 15:15:59

Ja die unnötige Elektronik erschwert Reparaturen ungemein. Wir hatten Standheizungen aus den 50er-60er Jahren, einmal US.mil für Allstoff, also meist Diesel und einmal französische Wärmer für Benzin mit Zündspule statt Glühkerze. Beide funktionierten samt Sicherungen rein mechanisch, Strom nur für die Gebläse und Pumpen. Sicherheit per Bimetall-Schalter und Öffner/Schließer Kontakt. Zu heiß, öffnet Relais Pumpe fällt ab aus. Bimetal dann kälter, schließt und Gebläse aus. Bei Benzin eben mit Zündung an aus. Start, solange manuell anlassen, bis warm genug für anderen Bimetallschalter, ab da selbstregelnd, Glühkerze aus wenn noch wärmer. War gut zu reparieren und Höhenlage /Leistung per Stellschrauben anpassbar.
OK nicht soo komfortabel aber dafür narrensicher. Die Dieselvariante schluckte alles wenn warm und lief auch mit Abfallsaft aus Hydrauliköl, Verdünnung und Waschbenzin. Nachteil, man musste dann und wann entkoken, sprich Asche aus Additiven und Farbpigmenten rauskloppen, hatte dafür aber immer sicher rund 20kW Warmluft.
Elektronik ist toll - solange es tut, danach meist nur noch Schrott - oder man läßt in Pakistan umbauen, die bringen fast alles mit low-tech wieder in Gang.
Viel Erfolg bei Restaurierungen alter Schätzchen, es lohnt soch meistens doch gegenüber Neukauf.
Elektronik ist für mich so wie Zahnriemen am Motor, meist einfach nur ne Lösung wo "Software" ne billige Mechanik ausgleichen muss, weil der Konstruktuer faul war (oder Kassenwart geizig).
Ne Schwingfeuerheizung fehlt mir noch, das wäre zwar Benzin aber rein mechanisch, nur als die verschrottet wurden (Containerweise) war ich nicht da, groll heute noch darüber.
Gruß andi

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