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von Lampenhalter » 2024-12-02 18:29:37
Ich zweifle auch erst einmal grundsätzlich an der Sinnhaftigkeit. Ich hatte jetzt schon einige Fälle wo man die originale Winde des Urals hätte nehmen können (vor allem Baumstümpfe). Hab ich nie gemacht, war mir immer viel zu umständlich. Vor allem wenn man "alleine" ist. Realistisch braucht es für die sinnvolle Bedienung 2 Leute die beide wissen was sie tun und einen Punkt in der Landschaft, der die 7...8 t (bzw. mit Umlenkrolle dann 14 t) auch abkann. Die Winde selbst harmoniert eng mit Schalt- und Verteilergetriebe und deren Schaltstellungen. Will ich Seil aufwickeln bzw. abwickeln während ich fahre oder stehe? Wie schnell? Also doch wieder Schlupf um die Anhängerkupplung und so rausgerupft.
Auch wiegen die 65 m des originalen Seils mehr als ich tragen kann und sind mit 16,5 mm Durchmesser nicht gerade handzahm.
Was Selbstbergung angeht: Wenn man sich mit einem Ural mit 11 oder 12 t so festfährt, dass man eine Winde braucht, wird das eine größere Aktion. Muss man sich überlegen, wo man mit dem Womo hinfahren will, dass das vorkommt. In Europa sicher nicht ohne Mutwillen, vgl. Saverne. Und auch dann ist es mit der Anwesenheit einer Winde alleine i.d.R. nicht getan. MMn ist ein vorausschauender Fahrer, der das Fahrzeug im Ernstfall wirklich beherrscht, mehr wert als die Winde.
Der Unterschied zu den elektrischen Winden mit 10.000 kg "Zug" ist, dass es der originalen Winde mit Abzweiggetriebe ziemlich Hupe ist, auf welcher Seillage wir uns gerade befinden. Nur weil da mal 3 oder 4 Lagen Seil aufgewickelt sind, haben wir nicht plötzlich nur noch die halbe Zugkraft vom beworbenen Wert. Der mechanische Abzweig gibt bis 80 PS aus, während die verlinkte elektrische Ausführung irgendwo bei 8 PS zu macht. Also Stromaufnahme, mechanische Leistung ist nur die Hälfte. Das einzige was irgendwann passiert ist, dass der Scherstift am Kardangelenk kommt, damit man nicht aus der Winde Kleinholz macht. Sofern man das gängig gemacht hat, aber das kennen wir ja schon aus einem anderen Thema. Man sieht es schon am Trommeldurchmesser (und damit dem Hebel): Die Winde im Ural ist da doch anders gebaut. Antriebskraft ist nicht der begrenzende Faktor, so wie beim Stromer.
Und ja, der KUNG muss höher, wenn die Heckwinde bleiben soll. Absolutes Minimum sind 6 cm. Bei mir waren die Engstelle das Schneckengetriebe oben auf der Winde und die Öleinfüllschraube (da muss man sich auch was einfallen lassen, wie man dann noch Öl in die Winde bekommt). Die Kardanwellen waren das geringere Übel, die Lagerböcke lagen zumindest bei mir zwischen den Bodenträgern des KUNGs und hatten damit genug Platz.
Grüße...
Experience is directly proportional to the amount of equipment ruined.
Nur wenn du schwarze Striche vom Kurvenausgang bis zum nächsten Bremspunkt ziehen kannst, hast du wirklich genug Leistung.
Je größer der Dachschaden, desto besser der Blick auf die Sterne.