Tropentauglicher Kühlschrank, technische Unterschiede?

[Chriss71]

Hallo,
wir haben einen Tropentauglichen Kühlschrank mit Gefrierfach (Unterbau, 230V, ca 9 Jahre alt).
In Europa hat er die letzten Jahre ca 700Wh am Tag verbraucht, im Winter weniger. Nun haben wir hier dauerhaft über 30Grad, tagsüber deutlich drüber. Der Energieverbrauch ist auf 1500Wh bis 1800Wh gestiegen, bei ähnlicher Nutzung.
Der Kühlschrank wird von hinten massiv gekühlt, die Abluft ist minimal wärmer als die Raumluft. Die Gebläse laufen nur, wenn der Kompressor läuft.

Nun habe ich mich gefragt, wo eigentlich der konstruktive Unterschied zwischen den einzelnen Klimaklassen liegt. Denn ein Tropentauglicher Kühlschrank benötigt immer mehr Energie als ein nicht Tropentauglicher. (Lt meiner bisherigen Recherche).
Warum nimmt man nicht einen Energiesparenden Kühlschrank mit guter Isolierung? Der müsste doch bei ordentlicher aktiver Hinterlüftung und 38Grad Aussentemperatur auch gut zurechtkommen, oder nicht?
Eine zusätzliche Isolierung kommt bei uns nicht in Frage, da dafür kein Platz ist

Über eine technische Aufklärung würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße,
Christian

5.17662° N, 3.61888° W

[Enzo]

Moin Christian

ich wusste gar nicht, dass es spezielle tropentaugliche Kühlschränke gibt. Da interessiert mich der konstruktive Unterschied auch. Bei uns werden überall die gleichen Modelle von Kühlschränken verbaut. Ob tropische Regionen oder nicht.
Tropisch heißt doch nur heiss und feucht. Also ein Kühlschrank mit guter Energieeffizienz und Schutz vor Vereisung. Genau das Gegenteil von unserem Waeco
Der läuft sich tot und verwandelt sich innen in einen Eisberg

Gruß Jens

[tichyx]

Hallo Christian,


für mich liegt der Unterschied eines tropentauglichen Kühlschrankes vor allem in der "Frost Free" Funktion, also keine Eisbildung am Kühlkörper, da man in den Tropen mit der hohen Luftfeuchtigkeit sonst ständig abtauen muss und durch den schlechten Wirkungsgrad vom vereisten Kühlelement sehr viel Energie verschwendet.
Aber ich vermute, darauf zielt Deine Frage nicht ab?


Grüße

Olli

Edit: Zeitgleich mit Jens / Die "Frost Free" Funktion gibt es auch optional bei Waeco.

[Chriss71]

Hallo Olli,
interessanter Punkt.
Je länger die Einschaltdauer ist, je wenger Zeit bleibt zum Abtauen und Ablaufen der Feuchtigkeit.
Nach dem Einkauf lief er zB 7h in der Nacht durch.

Viele Grüße
Christian

[Pirx]

Aussage der Klimatechnik-Firma (spezialisiert auf Transportkälte), die meine Klimaanlage auf dem LKW befüllt hat:
Bei Anlagen für dauerhaft sehr hohe Umgebungstemperaturen (Tropen) wird mit einer anderen Füllmenge gearbeitet.
Die Anlage kühlt dann unter diesen Bedingungen besser.

Eventuell ist es bei Kühlschränken in Tropenausführung ähnlich?
Dann hätte der Kühlschrank mit der "Tropenfüllung" einen besseren Wirkungsgrad und würde weniger Energie verbrauchen?

Pirx

[meggmann]

Die Chiller, die ich früher für die Firma gekauft hab (450 kW), waren für höhere Abschaltdrücke zugelassen - also mechanisch einfach „stabiler“ - Wirkungsgrad war geringer. Normale Kühlaggregate stellten aber bei 36 Grad den Betrieb ein, weil der Druck zu hoch wurde….

Gruß Marcel

[Wurlewurm]

Hallo,
wenn der Verdampfer verheißt das im Klartext das die Verdampfugstemperatur weit unter der Feuchtkugel der Umgebung liegt. D.h. Undichtigkeit bzw. häufig öffnen der Türe erlauben es warme und in den tropen feuchte Luft in den Kühlschrank einzudringen. Die feuchte Luft die einmal drin ist im Kühlschrank wird über die Tempertur (Hx Diagramm =r.F.) am Verdampfer ausgeschieden. Über verschiedene Kältegase kann man einiges an den Drücken und Temperaturen verändern, aber bitte icht an einem Kühlschrank der eine Füllmenge von 80gr Propan, oder vergleichbar, hat.
Und zum Thema Isolierung: warm möchte immer zu kalt, der absolute Nuller liegt ja irgend wo bei -273°
Jetzt verstehst du vllt. auch warum immer Feuchtigkeit am Verdampfer, schlechte Isolierung usw. Also Tür nicht mehr so oft öffnen ud gut isolieren. Dann waird aus einem normalen Kühlschrank auch ein Tropenkühlschrank.

Gruß
Jürgen