Hallo,
bezüglich den 'Winkeleisen zum Ausrichten':
Ich habe mal einen Media-Markt mit Tanzschule gebaut.
Alle Stützen (25m hoch) in Köcherfundamente (110cm tief).
Die Stützen hat man unten auf einen Stein von Betonverbundsteinplaster,
oder Gossenstein gestellt.
Keile oben im Köcher.
Dann diagonal abgespannt.
Anschließend mit Pagel Vergußbeton die Köcherfundamente ausbetoniert.
Ich war übrings auch für die Einmessung der Baustelle incl. Parkhaus zuständig.
Irgendwann wurde dem Rohbauer meine Ingenieurleistung zu teuer,
und hat seine Poliere die Position der Stützen einmessen lassen.
Das ist dann in die Hose gegangen.
Um 08:00 Uhr mit Pagel vergossen.
Um 12:00 Uhr habe ich dann 5cm Fehler festgestellt.
(Meine Präzision: 5mm im ganzen Baufeld.)
Die Bremer Rohbaufirma hat dann Hydraulikpressen seitlich angesetzt,
und war der Hoffnung, dass der 4 Stunden alte Vergussbeton wie Honig um die
Stützen in den Köchern fließt.
Der Vergußbeton hat sich aber geweigert.
Also sind die Keile weggeflogen, und die Stütze hat 'Fahrt aufgenommen'.
Dann maximale Schiefstellung im Köcher, und nach den Grundsätzen der Dynamik
im oberen Drittel abgeknickt.
Ergebnis: Die Betonfertigteilstütze war dann Schrott.
Also rausziehen, und in Meterstücke zerschneiden, und in den Brecher.
Neue Fertigteil-Stütze in Kassel bauen, und nach Hannover bringen.
Dann alles von vorn.
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Nur mal als Info, wie man Stützen in Köcherfundamenten platziert.
Man kann sich auch etwas anderes überlegen.
Z.B. die unteren Abschnitte der Stahlstützen gleich mit einbetonieren.
Dann zwei Kopfplatten.
Eins unten etwa 10cm über O.K. Fundament und eine unten an der Stahlstütze.
Dann (hier) 6 Schrauben M20 10.9 zum Verbinden.
Dann spart man sich die Köcher-Orgie.
Höhendifferenzen bis 10mm gleicht man durch Futterbleche aus.
Seitliche Fehler bis 4mm gleicht man durch Bohrungen in 24mm aus.
(Macht die DB bei Fahrleitungsmasten auch so.)
Wenn man dann die aller-unterste Kopfplatte hinreichend groß macht,
dort 4 Löcher außen reinbohrt, kann man das Stützenunterteil Milimetergenau
unten im Fundament als Montagesicherung festdübeln.
Dann kann man alle Fundamente 'in einem Rutsch' betonieren.
Weil das dann ja alles unter Geländeniveau ist, braucht man keine Betonpumpe.
So haben wir es beim Deutschen Pavillon der Expo2000 auch gemacht.
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