@ Freddy,
in Europa würde ich mir nicht zutrauen, ein dreiteiliges, ungebremstes und drei Tonnen schweres Gespann mit zwangsgeführter Lenkung „umherzukutschieren“! Die Verkehrsdichte ließe mich gar nicht so weit vorausschauend fahren wie es nötig wäre! Zudem habt Ihr dort oben, neben den vielen verrückten und komplexgesteuerten Verkehrsteilnehmern noch den Winter mit Schnee oder Eis auf den Fahrbahnen, …nein, das würde ich nicht machen.
Auch hierzulande muß ich als Führer eines solchen Gespannes, selbst auf unseren menschen- und fahrzeugleeren Strecken, immer „auf der Hut sein“. Auch wenn es keine winterlichen Bedingungen gibt, so ist das Fahren durch Kurven besonders auf abschüssigen Strecken besonders heikel. Begegnungen mit Tieren sind ab einer besonderen Körpergröße auch kein Spaß. Man muß sich schon vor Fahrtantritt überlegen bis zu welcher Geschwindigkeit man für welche Tiergröße bremst, ausweicht …oder einfach draufhält.
Hierzulande kann ich so etwas verantworten.
@ Veit,
nun, dieser „A-Frame“ ist jetzt schon 16 Jahre alt. An den entsprechenden Strukturstellen wurde er von vorne herein verstärkt. Er sieht schon filigran aus, jedoch sind die tatsächlich geführten Lenkkräfte relativ gering! Selbst bei kurzen Rangierstößen zurück (dann werden die Räder nicht geführt!) kann ich einen VW-Bus (T3) bei schräggestellten Rädern um die Ecke schieben. Nun, das sind natürlich nur Extremsituationen, wenn z.B. ein defektes Fahrzeug nicht selber fahren kann und man durch irgendeinen Dummkopf eingeparkt wurde. Das quietscht dann auf Teer, aber der Fahrzeugbug folgt den Kräften aus der Deichsel.
Auch eine sich aufschwingende Lenkung in der Vorderachse beim gezogenen Fahrzeug leitet enorme Kräfte in den „A-Frame“ ein. Dies ist besonders dramatisch, wenn 9 Tonnen Magirus nur 1,6 Tonnen VW-Bus ziehen. Als Fahrer habe ich das einmal erst gespürt, als das Heck des Magirus gaaanz leicht in einem Magirus-untypischen Rhythmus mitschwang. … Der A-Frame hatte dabei keinen Schaden genommen, jedoch der „Bullbar“ des VW-Busses.
Liebe Grüße aus einer Tropennacht,
Olli

Wer aus der Wüste zurückkommt ist reicher, ...aber auch einsamer, denn die Zahl derer, die einen verstehen können, ist kleiner geworden!