Re: WASSERDESINFEKTION
Verfasst: 2013-05-14 12:16:46
Moin!
Ich grabe mal dieses Thema wieder aus...
Es geht um Wasseraufbereitung mittels UV-C-Strahlung. Als de facto Standard scheinen sich im Bereich mobile Trinkwasserbehandlung die Firmen Purion und Reich (nomen est omen) etabliert zu haben und verkaufen edelstahlgehäuste UV-C-Quecksilberdampflampen zum 10- bis 20fachen Preis, verglichen mit so genannten Teichklärern, die auf dem selben Prinzip basieren (oft die selben UV-C-Röhren verwenden), aber eben in schwarzen Plastikgehäuse stecken und ihren Job in gartenteichen, Koi-Becken und Aquarien verrichten. Aus eigerner (resps. schwiegermütterlicher) Erfahrung ist der Effekt so einer 11W-UV-Röhre sogar in einem 15-Kubikmeter-Teich eingiermassen verblüffend, was das Algenwachstum betrifft. Man merkt das vor allem, wenn das Leuchtmittel ausgefallen ist: das Teichwasser ist im Sommer innerhalb weniger Tage komplett giftgrün, nach dem Lampenwechsel nach ebensowenigen Tagen wieder komplett klar.
Nun komme ich beruflich aus der Mikroelektronik-Branche und hab in letzter Zeit vermehrt mit "III-V"-Halbleitern zu tun, auch bekannt als Verbindunghalbleiter wie GaAs, dem Grundwerkstoff vieler LED-Typen. Seit längerem gibt es UV-(A/B)-emittierende LEDs, die u.a. in der Kleberhärtung ("Bondic" bzw. beim Zahnarzt...) und seit kurzem gibt es auch brauchbare UV-C-LEDs.
Über die grundsätzliche Wirksamkeit der Wasserdesinfektion mit UV-LEDs gibt es hier eine kurze Abhandlung: "Wasseraufbereitung mit UV LEDs" (Seminarvortrag TU Berlin)
Im Bereich der Aquaristik fand ich nun ein interessantes Produkt: den "MINI UV" von Aquael. Da drin sitzen vier UV-C-LEDs und bestrahlen das durchströmende Wasser. Sinnvollerweise wird die Einheit in den Kreislauf einer Umwälzpumpe eingebaut, die den Wasserinhalt (des Aquariums) permanent umwälzt.
Das könnte man doch auch auf einen Trinkwassertank im Wohnmobil übertragen: kleine dauerlauffeste Umwälzpumpe mit diesem UV-C-Gerät dran und dann kontinuierlich den Tankinhalt umwälzen (eine Kurzzeitbestrahlung nur bei der Entnahme halte ich - bei allen Systemen - für wenig wirksam). Die UV-LEDs begnügen sich mit 0,5 Watt, dazu eine Eheim 12V-Pumpe mit 5W, fertig ist die UV-C-Dauerberieselung für den Tank. So ein Trinkwassertank ist ja im Grunde nichts anderes als ein Aquarium - nur ohne Fische...
Die Frage ist, reichen die für UV-C-LED-Bestrahler und Pumpe nötigen rund 70 Euro, um sich "sicher zu fühlen" oder muss man 500-1.000 Euro für ein etabliertes UV-C-System ausgeben?
Ich werde es ausprobieren.
Meine Trinkwasser-Tank-Konfiguration sieht derzeit so aus:
100l-PE-Tank, schwarz
+ Vorfilter (Siebfilter, wechselbar) in der Saugleitung
+ Shurflo-Druckpumpe (Whisperking)
+ Abgriff Wasser für (Außen-)Dusche (ungefiltert, aber 2-3bar Druck)
+ Sanuno-Auftisch-Filter mit "carbonit NFP 9"-Filter (Aktivkohle + 0,3µm Filterporen - z.Vergl.: Katadyn-Keramik 0,2µm)
Das würde ich nun mit der o.g. UV-C-Umwälzung kombinieren. Für den worst case, d.h. nur zweifelhaftes Wasser verfügbar, kommt bei Bedarf Chlor (MP Forte) in den Tank. Der Geschmack ist aber selbst bei korrekter Minimaldosis so was von grauslich, dass man freiwillig zum gebottelten Mineralwasser greift (auch eine Art Schutzfunktion der Chlorierung) - das war nun mit der Grund vom bewährten Katadyn-Keramikfilter zum kombinierten Kohlefilter in der Auftisch-Version zu wechseln (der andere Grund war, dass ich unter der Küchenarbeitsplatte keinen Platz mehr für den Katadynfilter + Druckspeicher mehr hatte...).
Grüsse
Tom
Ich grabe mal dieses Thema wieder aus...
Es geht um Wasseraufbereitung mittels UV-C-Strahlung. Als de facto Standard scheinen sich im Bereich mobile Trinkwasserbehandlung die Firmen Purion und Reich (nomen est omen) etabliert zu haben und verkaufen edelstahlgehäuste UV-C-Quecksilberdampflampen zum 10- bis 20fachen Preis, verglichen mit so genannten Teichklärern, die auf dem selben Prinzip basieren (oft die selben UV-C-Röhren verwenden), aber eben in schwarzen Plastikgehäuse stecken und ihren Job in gartenteichen, Koi-Becken und Aquarien verrichten. Aus eigerner (resps. schwiegermütterlicher) Erfahrung ist der Effekt so einer 11W-UV-Röhre sogar in einem 15-Kubikmeter-Teich eingiermassen verblüffend, was das Algenwachstum betrifft. Man merkt das vor allem, wenn das Leuchtmittel ausgefallen ist: das Teichwasser ist im Sommer innerhalb weniger Tage komplett giftgrün, nach dem Lampenwechsel nach ebensowenigen Tagen wieder komplett klar.
Nun komme ich beruflich aus der Mikroelektronik-Branche und hab in letzter Zeit vermehrt mit "III-V"-Halbleitern zu tun, auch bekannt als Verbindunghalbleiter wie GaAs, dem Grundwerkstoff vieler LED-Typen. Seit längerem gibt es UV-(A/B)-emittierende LEDs, die u.a. in der Kleberhärtung ("Bondic" bzw. beim Zahnarzt...) und seit kurzem gibt es auch brauchbare UV-C-LEDs.
Über die grundsätzliche Wirksamkeit der Wasserdesinfektion mit UV-LEDs gibt es hier eine kurze Abhandlung: "Wasseraufbereitung mit UV LEDs" (Seminarvortrag TU Berlin)
Im Bereich der Aquaristik fand ich nun ein interessantes Produkt: den "MINI UV" von Aquael. Da drin sitzen vier UV-C-LEDs und bestrahlen das durchströmende Wasser. Sinnvollerweise wird die Einheit in den Kreislauf einer Umwälzpumpe eingebaut, die den Wasserinhalt (des Aquariums) permanent umwälzt.
Das könnte man doch auch auf einen Trinkwassertank im Wohnmobil übertragen: kleine dauerlauffeste Umwälzpumpe mit diesem UV-C-Gerät dran und dann kontinuierlich den Tankinhalt umwälzen (eine Kurzzeitbestrahlung nur bei der Entnahme halte ich - bei allen Systemen - für wenig wirksam). Die UV-LEDs begnügen sich mit 0,5 Watt, dazu eine Eheim 12V-Pumpe mit 5W, fertig ist die UV-C-Dauerberieselung für den Tank. So ein Trinkwassertank ist ja im Grunde nichts anderes als ein Aquarium - nur ohne Fische...
Die Frage ist, reichen die für UV-C-LED-Bestrahler und Pumpe nötigen rund 70 Euro, um sich "sicher zu fühlen" oder muss man 500-1.000 Euro für ein etabliertes UV-C-System ausgeben?
Ich werde es ausprobieren.
Meine Trinkwasser-Tank-Konfiguration sieht derzeit so aus:
100l-PE-Tank, schwarz
+ Vorfilter (Siebfilter, wechselbar) in der Saugleitung
+ Shurflo-Druckpumpe (Whisperking)
+ Abgriff Wasser für (Außen-)Dusche (ungefiltert, aber 2-3bar Druck)
+ Sanuno-Auftisch-Filter mit "carbonit NFP 9"-Filter (Aktivkohle + 0,3µm Filterporen - z.Vergl.: Katadyn-Keramik 0,2µm)
Das würde ich nun mit der o.g. UV-C-Umwälzung kombinieren. Für den worst case, d.h. nur zweifelhaftes Wasser verfügbar, kommt bei Bedarf Chlor (MP Forte) in den Tank. Der Geschmack ist aber selbst bei korrekter Minimaldosis so was von grauslich, dass man freiwillig zum gebottelten Mineralwasser greift (auch eine Art Schutzfunktion der Chlorierung) - das war nun mit der Grund vom bewährten Katadyn-Keramikfilter zum kombinierten Kohlefilter in der Auftisch-Version zu wechseln (der andere Grund war, dass ich unter der Küchenarbeitsplatte keinen Platz mehr für den Katadynfilter + Druckspeicher mehr hatte...).
Grüsse
Tom