Moin Stefan,
nach dann will ich mich mal zu Wort melden
Wie Maik schon schrieb geht natürlich beides. Fest mit dem Rahmen verspaxen und oder einen Zwischenrahmen der alle Freiheiten ermöglicht.
So wie bei meinem alten Aufbau von Ziegler. (Wobei fest hier auch nicht 100% stimmt. Ziegler hat ca 5cm Tellerfedern genommen.. Naja. die haben einen "Federweg" von ca 10mm....)
Ich möchte ein bisschen ausholen.
Unsere Bisherigen Reisen haben wir mit einem Vw Bus (T3 Syncro) unternommen. Dieser ist von der Verwindung her eher ein großer Schuhkarton mit Rädern drunter. Sprich alles an Verschränkung muss zwangsläufig über das Fahrwerk geschehen. Das kann dieses natürlich nicht stemmen und so macht der Bus im schweren Gelände immer mal ein Rad hoch. Und die gesamte Verwindung wird von der Karosse aufgefangen.(Z.B. Diagonaldurchfahren einer Spurrinne von einem Holzrückefahrzeug im Wald). Ohne Differentialsperren an den Achsen steht man dann nun dort und hängt fest. Die enorme Geländefähigkeit erhält der T3 Syncro also nur durch seine Achs-Differentialsperren.
Bei einem LKW sieht die Sache je nach Kabienenlagerung jetzt Ähnlich aus:
Beispiel Fest verschraubter Rahmen:
Bei Verschränkungspassagen müsste jetzt das Fahrwerk des LKW die Verschränkung aufnhemen. Kann es aber i.d.R. nicht. (Und die i.d.R. vorhandenen Blattfedern sind nun wirklich keine Verschänkungskönige) Wenn jetzt dein Koffer wie beim T3 die Torsion aushält, hebt dein LKW einfach ein Rad und die Räder drehen diagonal durch. Wenn du hast, dann jetzt oder besser schon vorher Sperre rein und weiter gehts.
Natürlich mit ordenlich Spannungen und Torsion im Fahrzeug und Aufbau. Das wäre die VW-Bus Analogie. Wenn du da jetzt einen Leichtbau GFK Koffer drausetzt, wird der auf Grund dieser Trosion mit der Zeit leiden. Ein z.B. FMII Shelter lacht da halt drüber.
ABER: Und das will auch erwähnt werden. Mit einer fixen Lagerung hast du auf fester Straße die bestmögliche Straßenlage. Bei der Feuerwehr mit 2,5 Tonnen Wasser ziemlich weit oben nicht ganz unwichtig. Daher auch die Lagerung vermute ich.
Wenn schweres Gelände bei dir ein Betriebszenario darstellt, dass immer mal wieder Vorkommt. Macht es natürlich sinn dem LKW Rahmen die Chance der Torsion zu geben. Sprich Ein Zwischenrahmen der das kann. Und da gibts es halt die üblichen Verdächtigen.
Wenn du jetzt Toriosn ins Fahrzeug bekommst, Können Fahrwerk und vor allem Rahmen das zusammen ausgleichen und i.d.R. bleiben die Räder dann am Boden. Somit kannst du vermutlich eher auf die Achs-Sperren verzichten. Oder brauchst diese halt deutlich seltener.
Der Preis für diese Freiheit ist ein geteiltes Schwingungssystem zwischen Kabine und Aufbau. Das kann je nach Lagerungsart. Aufbaugröße und Doka oder nicht schon ein ganz spannendes Thema mit ordentlich Eigenleben werden. Das Stichwort an dieser Stelle heißt Maschinendynamik. Also das Zusammenspiel zwischen Trägheits-, Feder-, und Dämpfungskräften zu betrachten.
Da ich für unseren G90 mit dem doch recht großen FMII Shelter gerne die Vorzüge von einer festen Lagerung sowie der vollen Beweglichkeit kombinieren wollte habe ich eine 3.Punkt Lagerung mit einstellbarer hydraulischer Dämpfung bis hin zur Blockade Entwickelt. Und bin gerade dabei diese fertig zu stellen. So kann ich dann entweder einen festen, empirisch ermitelten Dämpfungswert, belassen, oder je nach Untergrund die Freiheitsgrade des Aufbau variieren.
Das ganze bastel ich mir hier bei Kiel zusammen und wer Interesse hat kann gerne vorbeikommen :-)
Viele grüße
Jo